Es war noch früh, sehr früh und die Dämmerung begann gerade erst dem Tageslicht Platz zu machen.
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Die Germanen hatten sich versammelt. Nicht alle auf einem Haufen, sondern strategisch verteilt. Die Reiterei getrennt von den Infanteristen und diese noch in einzelne Gruppen aufgeteilt. Alle waren sie bereit römisches Blut zu lecken. Eintausend Reiter und fünftausend Fußsoldaten warteten darauf heute zu töten und den Göttern ihre gefallenen Gegner zum Opfer darzubringen. Ein Jeder kannte den Spruch des Goden und ein Jeder sehnte sich danach zu beweisen, dass dieser wahr wurde, im Vertrauen auf die Götter und den eigenen Fähigkeiten.
Morgendunst zog auf und mit etwas Glück würde es heute früh neblig werden. Zumindest so dunstig, dass die Römer sie erst im letzten Augenblick sehen würden.
Die Fürsten, die mit Modorok an diesem Tag Seite an Seite kämpfen würden standen bei ihren Kriegern. Notker gab letzte Anweisungen für die Reitereinheiten und andere Fürsten für das „Fußvolk“. Alles lief zeitgleich ab, obwohl die einzelnen Truppenteile teilweise Kilometer auseinander waren.
Dann brachen die Truppen auf, langsam, bemüht nicht zu viel Lärm zu machen um die Römer nicht zu früh zu warnen. Bemüht jeden Vorteil auszunutzen, der sich ihnen bot.
Kundschafter waren schon lange vor Ort und gaben Veränderungen am Verhalten der römischen Wachen am Limes durch. Sie hatten auch die Aufgabe, mit einem kleinen, vorausgeeilten Trupp, einen Überraschungsangriff, möglichst heimlich und leise, noch im Schutz der Dunkelheit ausführend zu starten. Etwas, womit die Römer nicht rechnen würden.
Gerade kam einer der Boten zurückgeeilt und teilte Modorok mit, dass der erste Auftrag für diesen Tag erfüllt sei. Zwei Türme waren in der Nacht heimlich überfallen worden, kurz nach der Wachablösung. Bis zur nächsten Ablösung, in zwei Stunden würden sie problemlos gehalten werden können. Modorok lächelte grimmig und zufrieden. Zwei Stunden, so viel Zeit würden sie nicht mehr brauchen. Im Gegenteil, die Reiter waren bereits am Waldrand und warteten auf den Angriffsbefehl, während die Fußtruppen sich langsam hinter ihnen sammelten und aufstellten.
Gebt Befehl an die Infanterie, dass es soweit ist. Wenn das Horn bläst, greifen wir an!
So leise wie möglich traten die Germanen aus dem Wald. Die Asen und Wanen waren ihnen gnädig, denn ein Dunstschleier, dicht genug um zu verwirren, lag über der Landschaft. Eine Gruppe, extra dafür ausgesucht, drang durch diesen Schleier, mit der aufgehenden Sonne im Rücken, gen Limes vor.
Als sie ihn fast erreicht hatten, erschollen die ersten Alarmsignale der Römer und diese waren das Signal für die Germanen anzugreifen. Erst die Infanterie und dann, als diese an dem Grenzwall angekommen war, preschte die Kavallerie hinterher. Und doch blieben einige zurück um als Nachhut in den Kampf geworfen zu werden.
Der erste Trupp war schon in einen kleinen Kampf verwickelt, der mit Leichtigkeit geschlagen werden konnte, als die Hauptstreitmacht zu ihnen aufschloss.
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Als die alarmierten Truppen der Cohors und nicht viel später auch der Ala endlich ankamen, stand ihnen ein, für Germanen mehr als erstaunlich, wohlgeordnetes, bis an die Zähne bewaffnetes Heer gegenüber, das bereit war diesen Tag zu einem Tag der Germanen zu machen. Der Limes war ihrer und dabei sollte es nicht bleiben.
Eine unheimliche Stille machte sich über dem Feld, auf dem sich die beiden Heere gegenüberstanden, breit. Minutenlang wirkte diese unwirkliche Szene auf alle Beteiligten, ehe Modorok ein Zeichen gab und der Laut eines Hornes über das Feld erscholl. Dann hörte man nur noch das Gebrüll der angreifenden Germanen.
Die Schlacht hatte begonnen!