Beiträge von Quintus Tiberius Felix

    Quintus versuchte seine Fassung zu behalten, bis die beiden gegangen waren. Dann aber rannte er zum Abort und er danke allen Göttern, dass sein Darm erst da versagte. Dann, als das vorbei war, hatte er sich zu allem Überfluss auch noch übergeben.

    So hilflos hatte er sich nicht mehr gefühlt, seit er ein Kind war.

    Dann wischte er sich den Schweiß von der Stirn und ging zurück ins Tablinum.

    Dort ließ er sich von einem Sklaven einen Becher unverdünnten Wein bringen. Diesen stürzte er ohne nachzudenken hinunter und ließ sich den Becher noch mal füllen und stürzte auch diesen hinab. Erst als der Sklave den Becher noch mal gefüllt hatte, schickte er den Sklaven weg und setzte sich auf den Stuhl des Hausherren an den Schreibtisch und stellte den Becher ab.

    Er versuchte zu erfassen, was hier gerade passiert war. Es kam ihm vor wie ein Fiebertraum. Er sollte die schwangere Tochter des Valerius heiraten, damit nicht herauskam, dass sie sich unverheiratet hatte schwängern lassen. So weit, so gut, aber warum hatte er zugestimmt? Ach ja, die Familienehre, weil er befürchtete, dass die Valierii auch noch das letzte Bisschen in den Schmutz ziehen würden, wenn er es nicht tat.

    Die Drohung seines baldigen Schwiegervaters war eindeutig, wenn auch nett verpackt in dem Satz: Die gesamte Familie wäre enttäuscht, wenn er ihnen seine Freundschaft verweigern würde.

    Quintus verschwendet keinen Gedanken daran, dass seine Braut ja doch ganz hübsch und liebevoll sein könnte, nur daran, dass sie ihn mit ihrem Balg in diese hilflose Situation gebracht hatte. Dafür hasste er sie jetzt schon. Wenn es etwas gab, das er hasste, war es, keine Kontrolle über etwas zu haben.

    Quintus' Herz krampfte sich zusammen. Er begriff, dass er dem Casperius auf den Leim gegangen war. Dieser hatte ihn vom ersten Moment an sauber eingewickelt. Quintus hatte geglaubt, den Mann mit seinem gespielten, sitzsamen, traditionsbewussten jungen Mann einwickeln zu können. Dabei hatte der Mann aber sein eigenes Spiel gespielt, ohne dass Quintus auch nur etwas geahnt hatte. Quintus begriff, dass dieser, als er ihn kennengelernt hatte, sofort in Ihm das Werkzeug für das Dilemma seines Freundes Valerius erkannt hatte. Die Valerii waren eine Familie, die in den höchsten Priesterämtern war. Da brauchte man so einen Skandal nicht und bei einem Haus voller Sklaven konnte man so etwas nicht geheim halten. Dann war es nur noch eine Frage der Erkundigungen, die man über ihn eingezogen hatte. „Nun, Edler Valerius, ich sehe dein Dilemma.“ Versuchte er, sich erst mal etwas Zeit zu verschaffen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Was tun, was tun? Grundheraus ablehnen, das war unmöglich. Die Valerii hatte so viel Einfluss, um auch noch den Rest des Ansehens seiner Familie in den Dreck zu ziehen. „Was, wenn es doch ein Junge wird und er überlebt? Dann habe ich einen Erben, der nicht von meinem Blut ist. Der Sohn eines Dichters oder dreierlei.“ Dass sich eine junge Patrizierin von einem Haussklaven hatte schwängern lassen, das war für ihn so abwegig, dass ihm der Gedanke nicht kam. Der Sohn eines Eques, vielleicht den sie bei einer Gesellschaft kennengelernt hatte, oder der Sohn eines reichen Bürgers, aber sicher kein Sklave.


    Valerius Catullus der junge Tiberius wand sich noch ein bisschen, aber die Dolche kamen näher, dachte der Valerius bei sich. „Nun sei versichert, dass in diesem Fall die Valierii deinen leiblichen Söhnen mit Geld so weit aus helfen werden, dass es diesen kein Schaden sein wird. Du verstehst, dass eine Enterbung eines ersten Sohnes meiner Tochter nicht in Frage kommt, das würde zu viel Aufsehen schaffen, das wäre nicht gut.“ Sagte er weiter, aber dieses Mal mit einem Gesicht, das keinen Zweifel aufkommen ließ, dass es am Geld nicht scheitern sollte.


    Quintus Magen rebellierte, aber er konnte nichts tun, denn wenn er jetzt zum Abort rannte, würde er seine Würde verlieren. „Du sagst, ihr würdet zahlen, aber was ist mit meiner Ehre oder was, wenn sie mir nicht gefällt?“ Griff er nach den letzten Strohhalmen. Aber schon als er es ausgesprochen hatte, merkte er, wie flach seine Argumentation wurde. So eine Braut angeboten zu bekommen, da ging es nicht darum, wie sie aussah, oder gar seine Ehre, die ja, so es keiner mitbekam, überhaupt nicht verletzt würde.


    Valerius Catullus mit einem süffisanten Lächeln auf dem Gesicht, sagte Titus. „Junger Tiberius sei kein Kindskopf. Als ob es beim Heiraten um Liebe geht.“ Eine groteske Vorstellung. Der ja leider auch seine Tochter verfallen war. „Und ich denke, wir wissen beide, dass eine solche Verbindung deiner Ehre ehr zuträgt. Willst du wirklich eine Braut aus dem Haus der Valerii, einer der ältesten Familien der Stadt, ablehnen? Bedenke wie viele Freunde der Familie dir das übel nehmen könnten.“


    Quintus verstand wenn ein Spiel verloren war. Es war eine Mischung aus Pflichtgefühl der Familie gegenüber und Hilflosigkeit die ihn einknicken ließen. „Wer könnte eine solch würdige Braut ablehnen.“ Sagte er mit einem etwas sarkastischen Unterton, gab sich aber geschlagen. Eine Hure! Wenn auch eine aus edlem Haus stammende, blieb seine Zukünftige eine Hure die sich hatte außerehelich schwängern lassen.


    Valerius Catullus überhörte den sarkastischen Unterton. „Siehst du, ich wusste, wenn mein Freund Casperius Megellus sagt, du bist ein vernünftiger Mann, dann kann ich mich darauf verlassen.“ Er nickte dem Casperius freundschaftlich zu. Ein Freund der Familie, der nicht gezögert hatte, ihm zu helfen, das würde er nicht vergessen. Vielleicht bekamen sie jetzt doch noch im letzten Moment die Kuh vom Eis. „Wir werden alles vorbereiten in zwei Tagen denke ich. Überlass die Vorbereitungen ruhig unserer Familie, du bist ja hier nicht so mit den Abläufen vertraut. Mein Villicus wird die Vorbereitungen in deinem Haus übernehmen.“


    Quintus Magen rebellierte immer mehr und er kämpfte wirklich. Sie hatten ihn sauber eingewickelt und verschnürt. Diese zwei alten Hasen hatten ihm eine schwangere Hure mit einem fremden Kind im Bauch als Braut angedreht. Es war unfassbar, wie blind er in diese Falle getappt war.


    Valerius Catullus strahlte übers ganze Gesicht, als er sah, wie sein zukünftiger Schwiegersohn mit der Gesichtsfarbe kämpfte. „Wir finden allein raus. Wie ich sehe, musst du die Freude erst mal verarbeiten.“ Sagte er, und auch der Casperius und die anderen beiden Männer verabschiedeten sich. Sie waren enge Verwandte und sollten, sollte der Tiberius kalte Füße bekommen, bezeugen, dass dieser ein gültiges Verlöbnis geschlossen hatte.

    PORTA


    Das Prunkstück des Gutshofes ist die Villa, deren Eingang sich nicht weit von der Straße anlehnt. Die Felder der weitläufigen Anlage, befinden sich hinter dem Hauptgebäude. Wer durch das Tor zur Straße eintritt, sieht die beeindruckende Häuserfront der Villa mit dem Haupteingang. Durch die kleine Gartenanlage laufend sieht man den Säulengang und versteckt dann hinter Bäumen das Schwimmbecken, das auf der linken Seite liegt. Die Wege sind mit kleinen weißen Kieseln ausgelegt und die Häuserfront ist wie die Außenmauer rot und weiß gestrichen.

    Nach dem kleinen Empfang waren drei Tage vergangen und eigentlich war Quintus schon wieder dabei, seine Sachen packen zu lassen, denn eigentlich wollte er zurück nach Mantua. Doch da meldete ihm kein Sklave, nein, der Vilicus selbst, dass das eine kleine Delegation der Valerii vor der Porta war. Etwas hektisch holte man die Besucher erst mal ins Atrium und bereitete dann im Tablinum alles für einen bequemeren Empfang vor. So hohen Besuch hatte man im Haus der Tiberii schon lange nicht mehr. Quintus hatte diesen Raum, der ja eigentlich das Arbeitezimmer des Hausherren war, nicht genutzt. Sein bisschen Korrespondenz hatte er in seinem Raum erledigen können. Nun aber holte er die Männer ab, unter denen sich zu seiner Überraschung auch Titus Valerius Messalla Catullus patmai.png und der Casperius, der Magister der Augustales befanden und führte sie ins Tablinum. „Edler Valerius, ich bin überrascht, wenn auch nicht unangenehm, dich zu sehen. Dich natürlich auch, mein lieber Magister Casperius.“ Begrüßte er erst mal die Männer, um die es offenkundig ging.


    Valerius Catullus nickte beifällig ob der Begrüßung. „Ich bin auch erfreut, dass du uns noch empfängst. Wie ich sehe, bist du im Aufbruch.“ Erwiderte er und der Casperius streute gleichfalls ein paar Worte der Begrüßung ein. Da aber offenkundig war, dass der Valerius diesen Besuch initiiert hatte, hielt dieser sich zurück. „Mir wurde zugetragen, dass du ein traditionsbewusster Mann bist und man sein Vertrauen in dich setzen kann.“ Eröffnete der Valerius erst mal.


    Quintus war skeptisch. Was diesen Besuch hier anging, wollte aber nicht unhöflich sein aber was wollten diese Männer von ihm? Er nickte dem Casperius zu. „Ich danke dir für deine Fürsprache, denn zweifellos bist du der Mann hinter diesen Worten. Womit also, werter Valerius, kann ich dir mit meinen bescheidenen Mitteln helfen? So ich es vermag, werde ich es tun.“ Tastete er sich erst mal vorsichtig heran, nicht dass er sich zu weit aus dem Fenster lehnte.


    Valerius Catullus „Ich hoffe auf deine Verschwiegenheit in dieser Sache.“ Sagte Titus und wusste, dass er sich auf sehr schlüpfrigen Boden begab, aber er hatte wenig andere Möglichkeiten. Er brauchte einen Mann, der nichts mit den Seilschaften in Rom zu tun hatte und wenigstens den Hauch eines Namens. Schon seit der Casperius von dem jungen Mann erzählt hatte, hatte man Erkundigungen eingezogen. sich dann den Mann auf der Feier vorsichtig beäugt und weitere Erkundigungen eingezogen.


    Quintus machte ein pikiertes Gesicht, weniger für sich, eher für seine Gäste. „Wenn dem nicht so wäre, ich nehme an, du hast Erkundigungen eingezogen, wärst du nicht hier.“ Gab er sehr trocken zurück, denn es war offensichtlich, dass der Valerius in der Patsche steckte und jemanden brauchte, der ihm aus dieser Scheiße zog. Nur wie er da ins Spiel passen sollte, verstand er nicht. Vorsichtshalber schickte er alle Bediensteten und Sklaven außer Hörweite und setzte sich dann wieder.


    Valerius Catullus „Du hast recht, das habe ich“ Sagte er mit etwas Unbehagen. „Darum ohne Umschweife. Meine Tochter Lucilla hat sich in Schwierigkeiten bringen lassen, von wem sei erst mal ohne Belang.“ Von einem Sklaven, dessen Ende schon besiegelt war. Dieses törichte Ding, hatte davon geschwafelt das sie ihn liebte. „Aber bevor du fragst niemanden, der heiratbar ist für eine Frau aus meiner Familie. Und wie du dir denken kannst, hat meine Familie politische Gegner und auch andere Feinde, die es gern sehen würden, wenn man meiner Tochter wegen Unzucht den Prozess macht.“ Jetzt war die Bombe erst mal geplatzt.


    Quintus rutschte mit Unbehagen auf seinem Stuhl hin und her. Seine abgeklärte Kaltschnäuzigkeit war wie weggeblasen, denn hier tat sich ein riesiges Loch vor ihm auf. „Und wie komme ich dabei ins Spiel?“ Fragte er nach, ob wohl ihm die Antwort schon schwante.


    Valerius Catullus „Nun werter Tiberius, du wohnst weit weg von Rom, niemand würde Fragen stellen, wenn das Kind, sagen wir, zwei drei Monate früher als erwartet, kommen würde. Wenn du es in deinem Haus aufhebst, wenn meine Tochter es dir als deine Frau vor die Füße legt, würde keiner Fragen stellen.“ Skizzierte der Valerius, wie er sich das im Groben und Ganzen vorstellte. „Du verstehst sicher, worauf ich hinaus will. Und du verstehst sicher, dass dir eine Braut aus solchem Hause nicht noch einmal angeboten wird.“ Damit war die Falle samt Köder ausgelegt. Der Tiberius war ein Niemand, ein Patrizier aus einer Familie, die in Rom quasi keine Rolle mehr spielte und der in der Provinz wohnte. Eine solche Braut war wie politisches Gold, wenn er eine Karriere anstrebte. „Die Chance, dass es ein Mädchen wird, ist ja gegeben und viele Kinder sterben in jungen Jahren. Du solltest dir also nicht so viele Gedanken über ein Kuckuskind machen. Du würdest meiner Familie und ich meine auch die weitläufigere, einen großen Gefallen tun. Andererseits wäre eben diese Familie auch sehr enttäuscht von dir, wenn du uns in einer solchen Notlage deine Freundschaft verweigern würdest.“ Mit dem letzten Satz, setzte er dem jungen Mann das Schwert auf die Brust.

    Ich biete eine Bauernstelle, wenn jemand eine NebenID oder tatsächlich eine HauptID bespaßen will.


    Was wird geboten?: Eine Stelle für einen Colonus, der auf seiner Bauernstelle schuftet.

    Informationen über das Leben als Bauer, die dann verarbeitet werden können. Ggf. ein Patronat.


    Was ist dabei?: Eben jene Bauernstellen, also ein Bauernhaus, das bewohnt werden kann, auf meiner Villa Rustica.


    Interaktion?: Mit mir als Verpächter oder über einen NSC, der meinen Villicus spielen wird.

    Re: Ausbesserungsarbeiten am Theater


    Mit deutlich mehr Selbstbewusstsein als das letzte Mal trat er dieses Mal in der Curia von Mantua auf. Er hatte in den letzten Monaten vom Kelch der Macht gekostet, und auch wenn ihn die dämlich Arbeiterrei schrecklich nervte. Der Respekt, mit dem ihm die Leute entgegenkamen, die stellenweise Unterwürfigkeit der Leute – das gefiel ihm schon sehr. Mit einer sehr teuren und protzigen Toga angetan, die sich auch im Stadtrat nicht viele hätten leisten können, mit Ausnahme der ehemaligen Duumviri, die ja die reichsten unter den Honoratioren der Stadt waren, stand Quintus auf, nachdem ihm das Wort erteilt worden war. „Patres conscripti, ich habe die Renovierungsarbeiten an unserem schönen Theater abgeschlossen. Nun aber Väter der Stadt, da mich Bürger darauf angesprochen haben, dass es auch Recht sei, meinen Lohn dafür einzufordern. Sei mir erlaubt, nicht zu fordern, aber zu bitten. Bitten um eine kleine Inschrift, die mich als Gönner dieser Wohltat an meiner Stadt ausweist, an unserem schönen Theater, das nun wieder erstrahlt, anbringen zu lassen. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn man bedachte, dass es, wenn auch auf sein Betreiben hin, in der Stadt in aller Munde war. Sollten die Stadtoberen mal erklären, warum man ihm das nicht gönnen wollte? Auch wenn sie in Wirklichkeit keine Ahnung hatte, was es wirklich gekostet hatte.

    Re: Die Ausbesserungsbauarbeiten am Amphitheater.


    Die Arbeiten näherten sich dem Ende und das Gerüst war schon wieder abgebaut, als man die letzten Arbeiten abschloss und die Farbe langsam trocken wurde. Zwei Wochen hatte man am Theater der Stadt ausgebessert, mit Leuten auch darüber geredet, dass man ja im Auftrag des jüngsten Magistraten diese Arbeiten ausführte. Immer wieder, aber nicht zu offensichtlich wurde das eingestreut. Eine Bemerkung hier: Da und dann vor allem in den Popinae und Tabernae, in denen die Arbeiter abends saßen, wurde getratscht. Das war ganz im Sinne des Bauherren, aber auch des Auftraggebers.

    So schloss man die Arbeiten an dem Theater ab und die Arbeiten waren wirklich ordentlich ausgeführt worden und die Arbeiter jeden Tag bezahlt. Geld gab es ja in der Regel bei solch kurzfristigen Aufträgen jeden Tag. Der angestellte Handwerker in einem Handwerksbetrieb bekam sein Geld ja einmal in der Woche.

    Hier aber schloss man die Arbeiten ab und hatte die Arbeiter bezahlt.

    Pu einen Seius? Die Familie war ihm gänzlich unbekannt. Schon die Aurelii kannte er nur den Namen nach, aber bis jetzt keinen persönlich. Die Aurelii kannte man, weil sie eben auch mehrere patrizische Zweige hatte und da wieder wie die Tiberii in hohen Priesterämtern standen. „Nein, leider nicht, ich bin nur für ein paar Tage in Rom, um Verschiedenes zu erledigen. Ich komme aus Mantua und kenne in Rom wie hier auf der Veranstaltung wenige.“ Das war aus seiner Sicht kein Dilemma, denn in Mantua kannte er mittlerweile die richtigen Leute. Und was hätte er auch über einen entlaufenen Sklaven wissen sollen? „Wenn er ihn gestohlen hat, musst du wohl erst mal einen privaten Ermittler anstellen.“ Ohne etwas Konkretes konnte er ja kaum vor Gericht ziehen. In einer so großen Stadt wie Rom war das wohl eher aussichtslos, konnte er sich vorstellen. „Oder du setzt eine Belohnung für die Ergreifung des Sklaven aus.“ Das war wohl der beste Weg, wenn man es auf dem Forum ausrufen ließ. Meist wurden die Sklaven ja dann von ihrem Umfeld verraten. Wenn es um Geld ging, war sich meist jeder selbst der Nächste. Loyalität muss man sich eben auch leisten können. Die meisten Menschen in der Hauptstadt lebten von ein bis zwei As am Tag. Wenn man ihnen zehn Denar, also 160 As oder eben 40 Sesterzen, in Aussicht stellte, war das sehr viel Geld.

    Ein Sklave hatte heute Morgen den Aushang in der Stadt ausgehängt. Aber natürlich konnten nicht alle lesen und eigentlich wollte Quintus nicht das Bildungsbürgertum ansprechen, sondern Männer, die grundsätzlich in der Landwirtschaft arbeiteten. Gärtner, Landarbeiter ect. die natürlich wussten, wie man einen Bauernhof betrieb. Es nutzt ja nichts, wenn der Buchhändler jetzt auf Bauer umsattelte. Dieses Angebot machte Quintus ja nicht aus Nächstenliebe anders, als es im Aushang stand. Man bekam einfach immer weniger Sklaven für große Plantagen. Und wenn nicht ein Teil seines Landes brach liegen sollte, dann musste Quintus umstellen. Aber natürlich würde er es den Leuten so verkaufen, dass er das aus reiner Liebe für die Bürger der Stadt tat. Heute also nicht in seiner Funktion als Magistrat, aber trotzdem in eine Toga mit Seide am Saum gekleidet, bestieg er eines der Podeste, von dem aus sonst auch Reden geschwungen und Ausrufe gemacht wurden. Heute begleiteten ihn aber nicht die üblichen Schreiber in einer schlichten Tunika, sondern mehrere Klienten, die er von seinem Vater geerbt hatte. Allen war gesagt worden, dass heute eine Toga für den Empfang notwendig war. So waren heute ca. 20 Männer in Togen auf das Forum in Mantua marschiert, um dem jungen Patrizier Platz zu machen. Natürlich war das eigentlich nicht notwendig, aber das alles gehörte zur Show. Wenn eine solche Menge Männer in Togen auf einmal auf das Forum kam, dann hatte das etwas zu bedeuten, und das wussten die Leute.


    Quintus hatte sich auf das Podest gestellt und seine Klienten schafften Platz, so dass vor ihm ein kleiner Halbkreis entstanden war. „Quirites meiner Heimatstadt.“ Begann er und machte die für Redner typischen Gesten. „Ich bin nun schon fast ein Jahr Magistrat und trotz meiner Jugend hoffe ich, euch gut gedient zu haben. Ich habe das Theater renovieren lassen und lasse mich sagen, dass es mir eine Freude war, euch so zu dienen. Darum lasst mich das Ende der Renovierungen mit einem Tag der Theateraufführungen feiern.“ Dieses war der erste Streich, und natürlich dienten hier seine Klienten auch erst mal als Claqueure, die die Menge anheizen sollten. Das war in diesem Fall aber nur wenig nötig, denn wenn ein Magistrat eine Schauspielaufführung ausgab, dann musste man da selten um Zustimmung bitten.

    „Des Weiteren will ich mich meiner Stadt weiter verpflichten. Also habe ich mich entschlossen, 15 Familien die Möglichkeit zu geben, wieder wie zu alten Zeiten als Bauern zu leben und sich ihr Einkommen wie früher zu erwirtschaften. Ich werde also 15 Hofstellen auf meinem eigenen Land für Colonen einrichten und jedem, der will und geeignet ist,“ Hier war ein wichtiger Punkt. „eine Hofstelle verpachten und darüber hinaus werde ich bei dem Errichten der Häuser für die Colonen nur Handwerker aus der Stadt anstellen.“ Natürlich würde er das nicht ausarten lassen und als Gehilfen für die Handwerker kamen nur Sklaven von seinem Landgut in Betracht.

    Hier nun wieder begannen seine Claqueure die Menge, um Beifall und Zuspruch anzufeuern, und das taten die Menschen dann auch.

    Quintus war zufrieden und stieg von dem kleinen Podest, um ein Bad in der Menge zu nehmen und erste Fragen zu beantworten.

    Paullus Volturcius, der ein Literat und Freizeitphilosoph war und von dem Vater dieses jungen Mannes beauftragt worden war, für die Erziehung zu sorgen, hatte, wie er sich selbst eingestehen musste, von Landwirtschaft keine Ahnung. Nur dass man immer weniger Sklaven für die Landarbeit auf den Märkten bekam, das verstand er. Diesen schwer verdaulichen Unsinn von diesem Lucius Iunius Moderatus Columella hatte er versucht zu lesen, aber es ging nicht. Er kannte die Begriffe und die Abläufe nicht. „Ich befürchte, darüber musst du mit dem Vilicus reden.“ Gab er zu, denn auch das gehörte dazu: Einfach mal zugeben, dass man keine Ahnung hatte.


    Quintus grinste über das ganze Gesicht. Es war ihm eine diebische Freude, seinen Lehrer und Vormund so matt zu setzen. Mit Gesprächen über den Gutsbetrieb konnte man seinen Paedagogus eigentlich immer abwürgen. Es war schon sehr lustig. Der Mann lebte seit 25 Jahren auf dem Land und hatte vom Leben auf dem Land absolut keine Ahnung. Er ass das, was das Landgut auf den Tisch brachte aber wie es auf den Tisch kam, war ihm ein Rätzel. Ja, es wäre besser, wenn er das mit seinem Vilicus besprach. Lust auf Colonenwirtschaft umzustellen hatte er nicht, aber es lief wohl darauf hinaus.

    Ich Q. Tiberius Vitamalacus Felix gebe bekannt.


    Als Römer, als Patrizier als Mann der sich um die Stadt Mantua bemüht, werde ich 15 Bürgern meiner Heimatstadt die Möglichkeit geben wieder zu den Ursprüngen der römischen Tradition zurückzukehren und wieder Bauern zu werden.

    Dazu biete ich 15 Hofstellen für Colonen zur Pacht auf meinem Land an.

    Bewerber können sich in meiner Villa melden.


    Q. Tiberius Felix

    Hm, hier schienen heute die jungen Männer von ihren Familien und Bekannten hergeschickt worden zu sein, um mal Altherrenluft zu schnuppern. Aber es waren natürlich nicht nur ältere Herren da, sondern auch Frauen verschiedenen Alters. Die Männer waren ja nicht ohne ihren Anhang, da es schien mehr so eine Art kleines Herbstfest zu sein. Ein großes Besäufnis schien es auf jeden Fall nicht zu werden. Der Aurelius war also auch hier, um Kontakte zu knüpfen. Na gut, das schadete ja im Grunde keinen und die Valerii Messalla war eine der ältesten Familien der Stadt. „Hm, da scheinen sich ja die richtigen getroffen zu haben.“ Sagte er belustig, aber nicht bösartig. Hm einen heben wollte er ja eigentlich nur, wenn der Gastherr einen Trank, aber gut, ein Zwei zwischendurch, das machte das schon. Von dem Cyathii war ja eh mehr als die Hälfte Wasser, also angelte er sich einen der kleinen Becher. „Ja dann. Sagte er und hob den Becher an und prostete dem Aurelius zu und kippte den kleinen Wein.

    Re: Die Ausbesserungsbauarbeiten am Amphitheater.


    Wie schon die Tage zuvor wurden die Arbeiten auch dieser Tage weitervorangetrieben. Die Farbe, die die ersten Tage aufgetragen worden war, war schon wieder trocken. Der erste Hype von Besuchern war natürlich vorbei. Die Arbeiten liefen nun, ohne dass Bürger der Stadt kamen und nachfragten, was hier los war. Auch von den Honoratioren kam auch keiner mehr. Aber das war natürlich zu erwarten, und so flutschte es jetzt, konnte man sagen.

    Der Magistrat, der das Ganze beauftragt hatte, war heute mal hier und ließ sich von dem Bauleiter die Sachen dann doch mal erklären. Jetzt im Nachklapp hätte er am ersten Tag da sein müssen. Aber nun war es natürlich zu spät und der Hype war vorbei. Aber er hatte sich einfach gedacht, dass er keine Zeremonie mit einem Auguren brauchte, also musste er auch nicht kommen.


    Keine kluge Entscheidung, aber jetzt wollte er wenigstens mal sehen, wofür er da bezahlte. Es stand ein Gerüst, aber natürlich nicht um das komplette Theater, sondern nur an einem Abschnitt. Aber man sah es wenigstens. Die frisch gestrichenen Stellen konnte man natürlich sehen. Der Architectus meinte dann, nachdem er dem Tiberius alles gezeigt hatte. "Magistrat Tiberius, ich denke, wir haben genug Staub aufgewirbelt, dass man das Ganze mit einer kleinen Inschrift auf der steht, dass Du die Renovierungsarbeiten in Auftrag gegeben hast, abrunden könnte." Oh, das war in der Tat eine interessante ID. „Da magst du nicht haben, aber meist du, das wird dem Stadtrat reichen?“ Das war immer das Problem. Natürlich konnte man einen Steinmetz beauftragen, da eine Inschrift anbringen zu lassen, aber über Inschriften an öffentlichen Bauwerken entschied die Stadt, in der das Gebäude stand. Der Architectus wiegte den Kopf. "Ich denke schon, aber vielleicht solltest du noch eine Theateraufführung obendrauf in Aussicht stellen." Noch mehr Geld ausgeben Quintus war skeptisch, aber grundsätzlich packte ihn die Idee mit einer Inschrift natürlich bei seinem Ego. „Ich denke, ich werde es beim Stadtrat beantragen.“ Sagte er knapp, machte sich aber auf einem seiner Schreibtäfelchen eine Notiz.

    Quintus drehte sich zu dem Hinzugestoßenen um und taxierte ihn kurz. Ja, von der Kleidung her, jemand aus der Oberschicht, das war schon mal gut. Auf den Kommentar mit dem Wein grinste er. Es stimmt, die Mischung war noch weit unter der Hälfte, vielleicht 1/3 Wein, 2/3 Wasser. „Ja, aber nicht ungewöhnlich für die Zeit.“ Die stärkeren Mischungen wird es erst später geben, wenn überhaupt. „Es scheint mir nicht, dass eine große Commissiato folgen wird.“ Sagte er nachdenklich, dann viel auch ihm wieder die Höflichkeit ein. „Quintus Tiberius Vitamalacus Felix freut mich.“ Sagte er, um gleich noch mal so zu tun, als gehöre er zu einem Zweig einer alten Familie wie die Valerii Messalla. „Ich kenne sonst nur den Gestherren flüchtig und den Magister der Augustales, darum, um so mehr willkommen.“

    Nach einigen abendlichen Gesprächen, in denen sich Quintus dezent zurückgehalten hatte und den Sittensträngen und der Tradition als Patrizier gegeben hatte, wie schon bei den Augsutales gemacht hatte. Wenn man einmal damit angefangen hatte, kam man schwer wieder raus und die alten Säcke schienen irgendwie total darauf abzufahren. Also weiter auf der Schiene und du bist in sicherem Fahrwasser, dachte sich Quintus.


    Nun aber gab es eine Darbietung, die man allgemein als Acroamata, also Ohrenschmaus, bekannt war. Eine sehr hübsche junge Dame saß auf einem Korbstuhl, den man gerade eben extra gebracht hatte, und spielte die Lyra und sang eine klassische, sehr traurige, attische Weise von Liebe, verrat und tot. Eine wirklich tolle Darbietung. Danach ging ein Sklave, zumindest vermutet Quintus, dass es ein Sklave war, mit einer Schale herum, um Trinkgelder einzusammeln, wobei sich die Anwesenden nicht lumpen ließen. Quintus vermutet also, dass die Sängerin keine Sklavin des Hauses war und für den Abend gebucht worden war. Vielleicht konnte man Sie heute Nacht ja auch noch für etwas anderes buchen. Wäre ja nicht ungewöhnlich für eine Schauspielerin, dachte er sich, denn sie war wirklich sehr ansehnlich und nicht viel älter als er. Dann wurde Wein durch einen Sklaven des Hauses gereicht, der mit einem Tablett die Runde machte. Aber wie immer bei solchen Veranstaltungen in für spätere Zeiten winzigen Bechern von einem Cyathus die man später eher Shots nennen würde. Noch dazu war der Wein verdünnt. Quintus, der diese Art Trinkgewohnheit kannte, in der eigentlich ein Trinkkönig bestimmt wurde, nahm nur einen Becher. Er war der Meinung, zu seinem sittsamen Bild des Traditionsbehafteten gehöre, dass er sich nicht völlig abschoß. Wenn Hausherr eine Runde veranlasst, dann würde er mittrinken, aber nicht mehr.

    Leider stand ihm ja kein so großer, beeindruckender Sella Curulis zu und obendrein hätte dieser ihm nichts genützt. Marktaufsicht war eher was für den beschwingten Geher unter den Magistraten. Natürlich versuchten ihn die älteren Magistrate unterzubuttern, was auch sonst. Er war für sie ein Emporkömmling in ihrer eigenen Welt und bedrohte ihren Platz im Stadtrat. Quintus machte das nichts aus. Nur dass er immer die ödesten Aufgaben bekam, nervte und die Marktaufsicht war öde. In einer Welt des Senats von Rom vor vielen Jahren hätte jeder Tiberius herablassend auf einen Aufsteiger im Senat herabgesehen. Immerhin waren die Tiberii aufgrund ihrer Verdienste um das Reich schon vor Generationen unter die Patrizier aufgenommen worden. Schon sein Ururgroßvater konnte sich dieses Standes rümen. Was ihn zu etwas Besserem machte als diese keinbürgerlichen Städter. Natürlich nutzte das alles nichts, der Stern der Tiberii war am untergehen weswegen Quintus sich mit diesen Kleinstädtern herumärgern musste.


    Wieder hatte er vor dem Beginn des Marktages die Gewichte mit den Maßen, die als Referenz in der Curia lagen, prüfen lassen. Bei den einheimischen Händlern, die eh ein Geschäft in der Stadt hatten, war das nicht wirklich dramatisch, da betrog keiner. Die Stadt war viel zu klein und jeder kannte jeden. Geriet ein Händler in Verdacht, bei den Gewichten oder den anderen Maßen zu betrügen, dann konnte er in einer Stadt wie Mantua dichtmachen. Das Gerücht wäre schneller durch die Stadt als eine Geschlechtskrankheit in einem Bordell. Nein Kontrolliert werden mussten die Händler und Bauern, die nur zum Marktag in die Stadt kamen, und da vor allem die Fremden. Aber es war nicht immer betrug manchmal auch einfach nur Unwissenheit. Dem einen oder anderen war nicht bewusst, dass sich die Gewichte unterschieden. Grade die Bauern, die ihre Überschüsse auf dem Markt verkauften, waren meist eher die kernigen Typen mit nicht sonderlich viel Bildung.

    Diogenes


    Es war kalt, aber barbarische Pelze, das käme seinem Dominus nicht in die Tüte.

    Aber Papyrus, da brauchte man immer einen Vorrat. Darum kam der Sklave Diogenes in das Handelshaus des Seius. „Salve.“

    Sagte er verschmitzt, ohne zu wissen, mit wem er sprach.

    Er war zuvor noch nie hier gewesen, aber der übliche Händler bei dem er einkaufte war vom Aventincollegion verprügelt worden, weil er das Schutzgeld nicht gezahlt hatte, so dass Diogenes etwas auf dem Trocken saß. „Ich brauche etwa dreißig Bögen Papyrus.“ Das sollte nicht viel Kosten. Papyrus war wirklich ein Verbrauchsgut und aufgrund des direkten Zugriffs Roms auf Ägypten recht billig.

    Na wenigstens was, dachte Paullus. Man musste die Vernunft nur mit aller Gewalt in den Jungen hineinprügeln, dann klappte das schon. „Also werde ich erst mal einen der Pontifices einladen, dann sehen wir, ob dir das zusagt.“ Legte Paullus mehr fest, als dass er es zur Diskussion stellte. Denn mit dreierlei endgültigen Aussagen konnte man bei seinem Schützling verbindlich etwas erreichen.


    Quintus nickte mehr resignierend als mit Eifer. Das Leben hätte so schön sein können, wenn ihm nicht ständig neue Aufgaben zugedacht werden. Was war denn so schlimm an einem Leben auf dem Land, bei dem die Sklaven einen auf seiner Villa versorgten? „Lass uns aber erst mal Dringendes klären.“ Warf er ein. „Wenn ich noch Rom gehe, werde ich versuchen, noch mal ein paar Sklaven zu kaufen. Ansonsten befürchte ich, dass wir auf Colonen umstellen müssen, wie Columella schreibt. Das mussten sie über kurz oder lang so oder so. Aber Quintus hatte wenig Lust dazu, sich auch noch mit lästigen Colonen herumschlagen zu müssen. Das klang am Ende noch nerviger als, sich mit Sklaven herumärgern zu müssen. Aber wenn er keine Sklaven mehr für das Landgut bekommen würde, dann lief es darauf hinaus, wenn er nicht verarmen wollte. Aber erst mal würde er noch den Versuch unternehmen, sich weiter mit Sklaven aus Rom über Wasser zu halten.

    Quintus bewegte sich erst mal vorsichtig im Kreise der neuen Leute. Hier und da stellte er sich dazu, um zu plaudern, denn er war sich ja schon eher in der Rolle, dem einen oder anderen der älteren Herren beizupflichten, wie er es schon bei dem Magister der Augsutales getan hatte. Er war ja damit gut gefahren. Er wusste, dass das Eis dünn war. Die Tiberii waren nicht mehr sehr hoch in Ansehen in Rom und hier Kontakte zu knüpfen konnte schwer in die Hose gehen. Auch wenn er jetzt noch nicht wusste, wofür er solche Kontakte überhaupt brauche. Eigentlich wollte er, nachdem er sein Projekt, einem Kultverein beizutreten, abgeschlossen hatte, wieder nachhause, denn noch für den Rest seiner Amtszeit hatte er da ja Verpflichtungen. Er musste nur noch einen Architectus auswendig machen, dann konnte er wieder nachhause und seine ihm lästigen Amtspflichten wieder aufnehmen. Er konnte dem zwar nichts abgewinnen, aber was sollte er machen? Der Familie noch mehr Schande, in der er als Faulpelz dastand? Nein, sicher nicht. Mit Toga auf dem Markt rumlastschen und das Marktrecht durchsetzen war nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung, aber es war ja auch nicht mehr lange. Dann konnte er wieder faul auf seiner Liege liegen und in den Himmel sehen und eine Schriftrolle nach der anderen lesen und sich von einer nackten Sklavin verwöhnen lassen.

    Es gab bei dem Fest keine eigentliche Cena, was merkwürdig war. Es war mehr so eine Art Stehempfang mit gelegentlichen Häppchen, die auf silbernen Platten vorbeigetragen wurden. Naja, auch nicht schlecht, und um ehrlich zu sein gab es in Rom nichts, was es nicht gab, also warum nicht auch das?

    Re: Die Ausbesserungsbauarbeiten am Amphitheater.


    Die Arbeiten gingen gut voran, konnte man sagen, auch wenn erst seit kurzem die Bauarbeiten aufgenommen worden waren. Immer wieder kontrollierte der Bauleiter die Arbeiter. Rügte sie aber nicht, sondern kommentierte konstruktiv anderes, als es vermutlich unter dem Tiberius der Fall gewesen wäre, so dass ein allgemein gutes Betriebsklima herrschte. Weiterhin wurden mit Farbe, Mörtel und auch Holz die notwendigen Ausbesserungsarbeiten an der Anlage vorangebracht. Hier und da wurde mit Passanten geredet. Anders als sonst üblich schritt niemand ein, wenn einer der Arbeiter sich verquatschte. Dem Bauleiter und sicher auch dem Auftraggeber war dies sogar ganz recht. So bekamen es wenigstens viele Leute mit, und das war ja genaugenommen das Ziel der ganzen Aktion. Im Verlauf der Tage verirrte sich auch ab und an mal einer der Honoratioren der Stadt und sah nach, was am Theater so passierte. Grade diese wichtigen Männer nahm der Bauleiter persönlich an die Kandare, um ihnen ein wenig den Bauch zu pinseln, so wie es mit seinem Auftraggeber verabredet worden war. Und was sollte man sagen: Er war eben neben einem guten Bauleiter auch ein Schlitzohr, weswegen das Einwickeln auch immer recht gut gelang. Da würde sicher auch der eine oder andere Auftrag für später möglich sein.