Als Eireann in Begleitung Iulia Graecinas und des keltischen Custos die Domus Iulia verließ, spürte sie wie ihre Handinnenflächen schweißfeucht waren. Jetzt nur keinen Fehler machen, beschwor sich die Dunkelhaarigr innerlich selbst. Ohne einmal nachzudenken setzte sich die Silurerin in Bewegung. Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen wusste Eireann noch ganz genau wohin sie ihre Schritte setzen musste um schnell an ihrem Bestimmungsort sein zu können. Dabei pochte ihr Herz wie verrückt in der Brust und ihre Gedanken kreisten beständig um Tiberios. Hoffentlich ging es ihm gut. Ihm und Sulamith. Bei diesem gedanklichen Zwiegespräch schluckte Eireann vernehmlich und presste ihre zu Fäusten geballten Finger gegen ihre Oberschenkel.
Allmählich tauchte das Trio in eine Gegend der Hauptstadt ein, die eine ehrbare Frau wohl niemals alleine betreten würde. Eireann jedoch schritt tapfer voran und ignorierte die Bettler die am Straßenrand saßen. Nein. Heute nicht. Schließlich hatte sie eine Mission zu erfüllen. Endlich erreichten sie die schmierige Spelunke am Kanal. Und alleine bei deren Anblick spürte Eireann wie ihr ein eisiger Schauer den Rücken hinab rieselte.
“Bitte erschrick nicht. Dies ist kein Ort für eine ehrbare Römerin Domina.“
Murmelte Eireann. Atmete tief durch und trat dann entschlossenen Schrittes auf die Türe zu. Mit Schwung öffnete die Keltin die Türe und betrat den römischen Sündenpfuhl. Immer darauf bedacht das die Domina und Angus auch direkt hinter ihr waren. Nur wie und vor allem wo sollten sie Sulamith und Tiberios hier ausfindig machen?