Aus dem Augenwinkel beobachtete Eireann sowohl ihren Dominus, als auch dessen Gast. Obwohl.. als Gast durfte sie ihn nun ja nicht mehr bezeichnen. Dieser Römer war ab sofort ihr neuer Dominus, so hatte es Spinther verlauten lassen. Dann endlich verstummte Spinther und ließ Eireann innerlich tief durchatmen. Schließlich positionierte sich der Römer direkt vor ihr und ließ Eireann ihren Kopf anheben. “Ich kann die Zahlen durchaus erkennen und weiß mit ihnen umzugehen.“ Erklärte die Keltin und erwiederte den musternden Blick des Römers. Unumwunden blickte sie dem Älteren in das Gesicht. Dabei zuckte sie nicht einmal mit der Wimper, sondern funkelte ihm sogar herausfordernd entgegen. Ob dies Spinther bewusst wurde oder nicht schien Eireann in diesem Moment egal zu sein.
Erneut war es die Stimme des jüngeren Römers die erklang, so dass sich Eireann vollkommen auf diesen konzentrierte. Er wollte wissen was sie für Aufgaben als Leibsklavin zu verrichten gehabt hatte. Wusste er wirklich nicht was eine Leibsklavin war? Beinahe spöttisch mutete das Lächeln an, welches für einen kurzen Augenblick die Mundwinkel der jungen Keltin umspielte. “Dominus Spinther forderte von mir, dass ich ihm beim morgendlichen Ankleiden behilflich war. Ebenso wenn es an der Zeit war sich für die Nacht herzurichten. Daneben bediente ich ihn bei Festlichkeiten in und außerhalb der Villa.“ Erklärte Eireann ihre Funktion als ‚Leibsklavin‘ ihres ehemaligen Dominus.
“Ich darf das Haus für Botengänge verlassen.“ Erhob Eireann erneut ihre Stimme und fuhr auch schon fort. “Kochen, putzen und waschen ist für mich eine Selbstverständlichkeit.“ Bereits im Kleinkindalter hatte ihr ihre Mutter diese alltäglichen Dinge spielerisch beigebracht. “Ich feierte bereits mein achtzehntes Lebensjahr, Herr. Vor Dominus Spinther hatte ich keine anderen Herren. Ich war …frei.“ Hart musste Eireann bei diesen Worten schlucken und Trauer umwölkte ihren Blick. Ihre Hände verkrampfte sie dabei unmerklich und atmete langsam tief durch; wie um sich innerlich zu sammeln. “Ich entstamme dem Geschlecht der Silurer.“ Erhob Eireann erneut ihre Stimme und straffte dabei ihre Schultern, schließlich war sie stolz eine Silurerin zu sein. “Ich habe keinerlei Gebrechen oder Einschränkungen Dominus. Noch habe ich einen Gefährten oder Kinder.“ Erklärte Eireann wahrheitsgemäß und neigte schließlich ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Mal sehen wie der Römer, ihr neuer Dominus auf ihre Antworten reagierte.