Beiträge von Lucius Annaeus Florus

    So wird es geschehen, mein Kaiser. antwortete ich erst einmal auf den Hinweis meines Oberbefehlshabers.


    Titus Decimus Verus, ein verdienter Mann den ich auch sehr gerne im Ritterstand sehen würde, aus der Gens des Decimus Meridius. Ich möchte ihn vom Optio zum Centurio Classicus befördern und dir seinen Namen weiter warm empfehlen. Nur ganz kurz hielt ich inne. Dann sprach ich beinahe aus, was der Kaiser selbst sicher auch wusste und behielt es dann doch für mich. Schon zuviel hatte ich sehr wahrscheinlich erbeten.

    Und es kam, wie es die Gerüchte in Rom erzählten. Der Praefectus Urbi hatte einen Vorschlag und dieser wurde vom Kaiser ohne Frage akzeptiert. Die Tatsache, dass ich in Misenum bleiben sollte, störte mich nicht. Auch nicht, dass weder der Kaiser, noch der Praefectus Urbi auf meinen Wunsch eingingen.


    Entweder es beliebte diesen beiden, meinen Wunsch zu ignorieren, oder ich würde das Gegenteil hören. Wie auch immer, es war nicht meine Art, mich gegen das Imperium, und damit gegen den Willen des Machthabers zu stellen.


    Ich kenne den Mann nach seinem Namen und seinem Werdegang, soweit mir dieser zugänglich war. Persönlich habe ich ihn nicht in Erinnerung.


    Damit war auch schon gesagt, dass ich mich nach möglichen Nachfolgern natürlich auch informiert hatte.


    Ich danke dir, mein Kaiser! Ich werde selbstverständlich in Misenum bleiben.


    Und als nachgeschobener Satz:


    Ich hätte da noch eine anstehende Beförderung, welche dein Einverständnis bräuchte.

    Das freut mich sehr zu hören. und eine dunkle Wolke überzog für einen kurzen Moment meine Augen. Was hatte ich nicht schon alles erlebt. Krieg, Mord, Totschlag, Schicksalsschläge, Aufstände, ich war froh, dass dies nun vielleicht bald ein Ende haben würde und nur noch Verrat, persönliche Vorlieben, Hintertriebenheit und Politik mein Leben prägen sollten. :D


    Nun, was haben wir noch auf der Liste der Wünsche?

    Auf die Geste erhob ich mich und stellte mich würdevoll und gerade hin, so dass die Toga hoffentlich möglichst lange ihre sorgfältig gelegten Falten behielt.


    Mein Kaiser, die römische Flotte ist seit dem göttlichen Augustus schon das Rückgrat der Armee in Italia. Nicht erst seit meiner Dissertation an der Schola Atheniensis zu diesem Thema liegt sie mir daher sehr am Herzen. Seit ich in Germania die Flotte übernahm, war ich den Soldaten und der Arbeit dieses Zweiges immer sehr zugetan.


    Doch ich werde nicht jünger mein Kaiser. Schon dein Vater hat mir versprochen, mich zu gegebener Zeit in den Senat zu berufen und mir so den Rückzug aus dem aktiven Dienst in der Armee zu ermöglichen.


    Es ist nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich mein Schicksal, meine nächste Station, nicht in die Hände deines Vaters lege.


    Bewusst formulierte ich diesen Satz so und liess ihn einen Moment so stehen. Vielleicht konnte dies darüber hinweg täuschen, dass ich nun selbst bestimmen möchte, wohin ich ging.


    Ich wünsche mir, die Flotte in andere, fähige Hände legen zu können. Vieles habe ich bewegen können.


    Ich habe den gesamten Aufbau der Flotte klar strukturiert und in verschiedene Zweige eingeteilt, damit jeder Soldat diejenige Ausbildung erhalten kann, welche für seine Aufgabe notwendig ist.


    Ich habe den Manschaftsbestand, welcher ständig zurückging, wieder stabilisieren können und ich habe fähige Männer gefunden, welche den Soldaten gegenüber die herrschende Linie weiterführen könnten.


    Was ich nicht präsentieren kann, mein Kaiser, ist ein Vorschlag meinerseits für einen Nachfolger. Dennoch möchte ich darum bitten, mich nach all den Jahren im militärischen Dienst für das Imperium nun in den zivilen Dienst zu versetzen und das Versprechen deines Vaters einzulösen. Nichts liegt mir ferner, als den Dienst am Imperium zu quittieren, doch fürchte ich, dass ich nicht mehr die Kraft meiner jungen Tage habe, um diesen auf der militärischen Seite zu erfüllen.


    Während dieser ganzen Ausführungen hatte ich stets den Kaiser angesehen. Er war es schliesslich, welcher den Titel trug, auch wenn vielleicht der praefectus urbi die Entscheidungen fällen sollte.

    Wider erwarten, oder vielleicht doch nicht (?) wurde ich beim Eintreffen des Kaisers nicht von ihm selbst, sondern vom Praefectus Urbi begrüsst.


    Sim-Off:

    Ich muss davon ausgehen, da er mich anspricht, sorry.


    Dieser Mann, Vescularius Salinator, war an der Seite des Kaisers aufgetaucht und, wenn die Gerüchte stimmten, dort nicht mehr wegzudenken. Doch bisher hatten erst wenige Männer auch wirklich aus eigener Hand darüber erzählt, wie dieser Mann einzuschätzen sei.


    Nun, ob ich einem oder zwei fremden Männern mit Macht gegenüber treten sollte, war auch ein kleiner Unterschied und wenn die Gerüchte stimmten, dann hatte auch hier nur einer die Macht. Welcher, das würde sich ganz sicher noch herausstellen.


    Da ich mit Titel angesprochen wurde, erwiederte ich den Gruss ebenso. Doch zuerst grüsste ich den Kaiser, wie es sich gehörte, auf einem Knie und mit leicht gesenktem Haupt. Niemand sollte mir vorwerfen, ich würde den Sohn nicht ehren wie den Vater! Bei anderen Menschen könnte diese Haltung leicht auch absolut unterwürfig aussehen, doch gekleidet in die Toga meines Standes war es unmöglich anders aufzutreten als würdevoll, sonst wäre gleich alles verrutscht. So stand ich also fast, mit gebeugtem Knie und geradem Rücken und blickte auf die Knie der Männer vor mir.


    Ave, Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus Die Anrede mit gesamtem Titel und vollem Namen sollte dabei meine Treue zum Ausdruck bringen.


    Salve Praefectus Vescularius. Hier wiederum antwortete ich exakt auf die vom Praefectus Urbi gewählte Anrede.

    Ich bedankte mich beim Prätorianer und schaute mich im bekannten Raum um. Nicht wirklich viel hatte sich geändert. Eine Statue mehr stand da und eine Büste mehr, beide zeigten den verstorbenen Kaiser. Ein Anflug von Wehmut überkam mich.


    Viel hatte ich dem alten Kaiser zu verdanken und den jungen kannte ich noch nicht so gut, dass ich wusste, woran ich war.

    Während sich die Junglenker am Start meldeten und aufstellten, zu dem, was einer der Höhepunkte dieses Festes werden sollte, sammelte sich auch langsam das Volk.


    Mitten darunter, da ich hier noch nicht zu den auf Ehrentribünen eigeladenen Gästen gehörte, auch ich.


    Gespannt wartete ich den Start ab, der sicherlich bei so unerfahrenen Lenkern zu einige brenzligen Situationen führen würde.

    Ich hatte mich an diesem Tag mit grösster Sorgfalt auf die wichtige Audienz vorbereitet. Schon seit Stunden sass und stand ich vor Spiegeln, fast wie meine Frau jeden morgen, um auch ja jedes Details korrekt zu haben. Die Toga wurde x-mal gefaltet und neu gelegt, bis dass jeder Sklave genau wusste, was wo wie wann neu gerichtet werden musste.


    Vor dem Haus hatte sich derweil eine beträchtliche Masse an Klienten gesammelt, mit denen im Schlepptau ich mich dann auf den Weg vor den Kaiserpalast machte.


    Dort angekommen, drehte ich mich zu ihnen, gab ihne letzte Anweisungen und trat dann alleine vor die Wache.


    Der Präfekt der römischen Flotten, Lucius Annaeus Florus, zur Audienz beim Kaiser.

    In genau diesem Moment ging mein Wunsch denn auch in Erfüllung, denn ein Bote hatte ein Schreiben abgegeben, welches mir eben genau jetzt überbracht wurde.


    Die Götter scheinen dafür auch sehr wenig Zeit zu benötigen! Dieses Schreiben hier könnte der erste Schritt dazu sein. :D

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Auch Ursus hatte sich geduldig eingereiht. Sehr viele Gewinner waren es ja nicht, die sich hier einen Gewinn abholten. Der Buchmacher dürfte guten Gewinn eingefahren haben, auch wenn er jetzt hohe Quoten auszahlen mußte. Viel hatte Ursus zwar nicht eingesetzt, doch der Gewinn würde eine schöne Siegesfeier finanzieren.


    Auch hier wurde zuerst der genaue Einsatz und die Quote kontrolliert, welche auf dem Papyrus notiert waren.


    210 Sesterzen liess der Buchmacher danach verlauten und begann wieder die genaue Arbeit des Abzählens.


    Danach notierte er die Auszahlung ebenfalls und schaute den Gewinner an. Glück gehabt!

    Zitat

    Original von Gnaeus Iulius Labeo
    In der großen Schar der Gewinner stand auch Labeo - bei den Quoten hatten ja viele auf die Aurata gesetzt, so dass der Buchmacher, einiges zu berappen hatte. Aber er würde schon auf seine Kosten kommen. So wartete Labeo ruhig in der Schlange. "Salve, ich bin Iulius Labeo und hatte 1 Aureus auf die Aurata gesetzt." - dass 'und bekomme jetzt 420 Sesterzen von Dir' ließ er weg, denn es war offensichtlich.


    Der Buchmacher, welcher in der Zwischenzeit auch genau wusste, wie er die Beträge, welche auszuzahlen waren auch wieder hereinholen konnte, machte sich an die entsprechende Verbuchung und Auszahlung.


    Langsam und genau zählte er die Summe vor den Mann hin auf den Tisch und vermerkte danach die Auszahlung auf dem vor ihm liegenden Papyrus.


    Eine gute Wahl, Bürger! liess er sich wegen der grossen Gewinnsumme dahinreissen zu melden.

    Auch ich trat an diesem wichtigen Tag auf das Marsfeld. Zivil gekleidet und froh darüber, endlich wieder einmal wenigstens einen Moment meine Arbeit nicht zuvorderst im Kopf zu haben.


    Vielleicht würde dies hier doch auch ganz interessant werden. Zumindest wichtig war es, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, wenn man sein Kommando ablegen wollte. Sonst konnte es leicht passieren, dass man in der Unbekanntheit verschwand und dies war dann doch nicht meine Absicht.

    Falls du in der Lage bist, mir eine Privatsphäre und Zeit für meine Familie zu beschaffen, wäre das ganz toll. witzelte ich. In der letzten Zeit wurde mir je länger desto mehr mein Kommando zur Last und ich sehte den Tag herbei, an welchem der Bote aus dem Palast kommen würde, um mich über die Audienz beim Kaiser zu informieren.