Auf die Geste erhob ich mich und stellte mich würdevoll und gerade hin, so dass die Toga hoffentlich möglichst lange ihre sorgfältig gelegten Falten behielt.
Mein Kaiser, die römische Flotte ist seit dem göttlichen Augustus schon das Rückgrat der Armee in Italia. Nicht erst seit meiner Dissertation an der Schola Atheniensis zu diesem Thema liegt sie mir daher sehr am Herzen. Seit ich in Germania die Flotte übernahm, war ich den Soldaten und der Arbeit dieses Zweiges immer sehr zugetan.
Doch ich werde nicht jünger mein Kaiser. Schon dein Vater hat mir versprochen, mich zu gegebener Zeit in den Senat zu berufen und mir so den Rückzug aus dem aktiven Dienst in der Armee zu ermöglichen.
Es ist nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich mein Schicksal, meine nächste Station, nicht in die Hände deines Vaters lege.
Bewusst formulierte ich diesen Satz so und liess ihn einen Moment so stehen. Vielleicht konnte dies darüber hinweg täuschen, dass ich nun selbst bestimmen möchte, wohin ich ging.
Ich wünsche mir, die Flotte in andere, fähige Hände legen zu können. Vieles habe ich bewegen können.
Ich habe den gesamten Aufbau der Flotte klar strukturiert und in verschiedene Zweige eingeteilt, damit jeder Soldat diejenige Ausbildung erhalten kann, welche für seine Aufgabe notwendig ist.
Ich habe den Manschaftsbestand, welcher ständig zurückging, wieder stabilisieren können und ich habe fähige Männer gefunden, welche den Soldaten gegenüber die herrschende Linie weiterführen könnten.
Was ich nicht präsentieren kann, mein Kaiser, ist ein Vorschlag meinerseits für einen Nachfolger. Dennoch möchte ich darum bitten, mich nach all den Jahren im militärischen Dienst für das Imperium nun in den zivilen Dienst zu versetzen und das Versprechen deines Vaters einzulösen. Nichts liegt mir ferner, als den Dienst am Imperium zu quittieren, doch fürchte ich, dass ich nicht mehr die Kraft meiner jungen Tage habe, um diesen auf der militärischen Seite zu erfüllen.
Während dieser ganzen Ausführungen hatte ich stets den Kaiser angesehen. Er war es schliesslich, welcher den Titel trug, auch wenn vielleicht der praefectus urbi die Entscheidungen fällen sollte.