Narrator:
Die Wachen kamen auch, doch sahen sie erst noch einen Moment zu, bevor sie dann den nun am Boden liegenden und nicht mehr ganz so vorlauten Probatus aus dieser Zelle in eine andere verlegten, wo er alleine war.
Narrator:
Die Wachen kamen auch, doch sahen sie erst noch einen Moment zu, bevor sie dann den nun am Boden liegenden und nicht mehr ganz so vorlauten Probatus aus dieser Zelle in eine andere verlegten, wo er alleine war.
Narrator
Die Vorbereitungen nahmen deutliche Formen an. Ein Altar wurde errichtet, Statuen des Kaisers und der obersten Götter wurden herbeigetragen, auch Pluto war da interessanterweise zu sehen.
Dann wurden diverse weitere Feuerstellen eingerichtet und in Betrieb genommen.
Wenig später wurden Tiere und nicht lebendige Nahrungsmittel herbeigebracht und vorsichtig arrangiert. Ein weisses Rind, sowie je ein weisser und ein schwarzer Stier, wurden an dafür vorgesehenen Orten angebunden und bewacht. Das Rind war ein echtes Prachtexemplar, ein Riese der sicherlich ein Vermögen gekostet hatte, während die beiden Stiere noch sehr jung waren. Diese 3 Tiere waren feierlich geschmückt und gaben ein farbenfrohes, prächtiges Bild ab.
Rund 20 Männer waren am Tor verhaftet worden und hier im Carcer in verschiedenen Zellen deponiert worden.
Der Praefectus hatte keine Anweisungen hinterlassen und so liessen sich die Wachen an den Gefangenen aus, soweit das erlaubt und möglich war, ohne ihnen Schaden zuzufügen, den der Praefectus bei seiner späteren Befragung wahrnehmen würde.
Nach diesem entspannenden und auch äusserst informativen "Ritual", auf das kalte Becken verzichteten wir ja gerne, lösten wir die Runde für den Abend auf und verabredeten uns für den nächsten Morgen wieder, um die Prüfungen der Probati abzunehmen.
Danach würden wir in meinem Officium die Sache der Academia weiter besprechen.
Nach der Probatio ziehen sich der Senator und ich in mein Officium zurück, erfrischen uns mit gekühltem Wein und Früchten, sowie einer kleinen kalten Platte und wenden uns dann dem eigentlichen Geschäft zu, der Diskussion über die Anliegen der Academia Militaris.
Senator Macer "hat das Wort"
Narrator:
Als der Mast des Schiffes dann das Wasser erreichte und das Schiff komplett auf der Seite lag und seine Kontaktfläche zum Wasser so massiv grösser war als vorher, hörte die hässliche Drehbewegung auf und das groteske Bild eine auf der Seite liegenden Schiffes fror sich in die Köpfe der am Quai stehenden Offiziere.
Die Bergungsarbeiten begannen sofort. Taue wurden am Schiff befestigt und man versuchte, es an den Quai zu ziehen und dort soweit zu befestigen, dass es nicht absaufen würde.
Niemand konnte wissen, dass auf Grund eines minimal kleinen Fehlers ein Ungleichgewicht entstanden war, welches das Schiff zum kentern brachte, aber sonst kein Mangel vorhanden war, so dass das Schiff nicht sinken würde.
Das freut mich ausserordentlich, Gnaeus Iulius!
Und nun, so denke ich, solltest du dich beeilen, damit du deinen Vater nicht länger warten lässt.
Gut, dann werde ich dies so bewilligen.
Und ich erstellte die zweite Ausgangsurkunde innerhalb kürzester Zeit:
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
ERLAUBE ICH DEM NAUTA
GNAEUS IULIUS LABEO
MIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
(22.2.2008/105 n.Chr.)
EINEN URLAUB IN DER LÄNGE EINER WOCHE.
Lucius Annaeus Florus
Und ich zähle darauf, dass du, Iulius, die guten Beziehungen zwischen unseren Gentes so weiterführen wirst, wie dies dein Vater wünschte und eingefädelt hat. Wir werden gemeinsam das Andenken an deinen Vater, der ein weiser und grosser Mann war, auf diese Art und Weise ehren.
Langsam füllte sich der Platz mit aufgeregt plappernden Soldaten und beruhigenden (Unter-)Offizieren.
Immer wieder eilten einige Nautae herbei und stellten Dinge auf, welche sich mit der Zeit deutlich als Utensilien und bauliche Massnahmen für ein grosses, blutiges Opfer abzeichneten.
Auch wenn mich die Anspielung auf einen Bürgerkrieg etwas auf dem falschen Fuss erwischte, war ich sicher, dass er es nicht bemerkte.
Deine Aussage über die Anstrengungen der Probati ist absolut richtig. Aber das ist immer so, das können wir wohl kaum einfach ändern. Da haben zum Glück die Ausbilder genügend Erfahrung um zu wissen, wen sie nun auf die Liste setzen müssen und wen nicht.
Langsam schlenderten wir in Richtung meines Officium.
Was meinst du, Senator, wollen wir uns im Officium erfrischen und den eigentlichen Grund deines Besuches erörtern?
So ist es leider seufzte ich und versank noch etwas tiefer in den wirklich angenehmen Fluten des Bades.
Gut! Dann werde ich das so bewilligen.
Da die Ausgangssperre nach den Nachrichten aus dem Osten bereits ausgesprochen war, stellte ich das entsprechende Dokument aus:
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
ERLAUBE ICH DEM OPTIO
TITUS DECIMUS VERUS
MIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM X KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
(21.2.2008/105 n.Chr.)
EINEN URLAUB IN DER LÄNGE EINER WOCHE.
Lucius Annaeus Florus
Wieviel Zeit brauchst du, Iulius? Ist eine Woche angemessen?
Diese Nachricht traf auch mich sehr, kannte ich den Iulier doch ziemlich gut und nur weil ich ihn sehr gut gekannt hatte, hatte er meine Frau in seine Familie aufgenommen.
Das ist eine sehr traurige Nachricht, Iulius! Es ist nun umso wichtiger, die Bande zwischen Iuliern und Annaeern stark zu halten, da dieser grosse Mann verstorben ist.
Ich nehme an, auch du wünschst einen Urlaub, um die angebrachten Vorkehrungen zu treffen und die Traditionen zu ehren.
Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, denn auch ich würde diesem Mann angemessen gedenken.
ZitatOriginal von Titus Decimus Verus
Verus kam dezent aus dem Vorzimmer geschlichen und trat in den Schatten des Präfekten.
"Mein Präfekt, Nauta Iulius Labeo lässt sich anmelden. Es handelt sich um ein private Angelegenheit. Soll ich ihn hereinbitten?"
Ja bitte, lass ihn eintreten.
ZitatOriginal von Titus Decimus Verus
"Ich möchte einen kurzen Urlaub beantragen, mein Präfekt. Ein Familienangehöriger ist verstorben und ich muss meine Pflicht als Decimer erfüllen. Ich möchte die Götter nicht verärgern, indem ich bei der Totenwache nicht anwesend bin. Ich hoffe du verstehst das."
Natürlich, Decimus! Du musst dann wohl nach Rom? Eine Woche sollte da reichen, oder nicht?
Ja, was gibt's?
Narrator:
Die Optiones sammelten ihre Männer wieder und liessen sie aufstellen. Danach wurden die diversen Materialen und Gegenstände wieder zusammengesammelt und verräumt, genau nach dem Plan, welcher vor der ganzen Veranstaltung festgelegt worden war.
In dieser Zeit wurden die Resultate, welche alle fein säuberlich notiert worden waren, und die Beobachtungen der Ausbilder während des Gefechtes, aufgedröselt und besprochen von den dienstältesten Ausbildern und deren Vorgesetzten.
Dann wurde dem Praefectus eine Liste mit den Namen der zu beförderderten Nautae überbracht. Dieser überflog die Liste, erkundigte sich nach der Anzahl der nicht bestandenen Prüfungen und drückte seinen Siegelring auf die Wachstafel.
Diese Tafel wurde dann zu einem Scriba gebracht, welcher die Namen auf Papyrus abschrieb und aushängte. Somit war die Rekrutenprüfung vorbei und die Soldaten auf der Liste hatten Grund zum Jubeln, während die Anderen sich bei ihren Optiones meldeten, um zu besprechen ob sie die Probatio wiederholen wollten, oder lieber die Flotte verliessen.
Der Praefectus unterhielt sich derweil weiter mit seinem Gast und verliess den Exerzierplatz plaudernd.
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
ERNENNE ICH
TITUS DECIMUS VERUS
MIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
(19.2.2008/105 n.Chr.).
ZUM
OPTIO - CLASSIS MISENENSIS
Lucius Annaeus Florus
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
ERNENNE ICH
GNAEUS IULIUS LABEO
MIT WIRKUNG VOM
ANTE DIEM XII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
(19.2.2008/105 n.Chr.).
ZUM
NAUTA - CLASSIS MISENENSIS
Lucius Annaeus Florus