Ich wollte jetzt eigentlich nicht länger über Sklaven diskutieren, weswegen ich eine andere Frage stellte.
Was gedenkst du denn jetzt mit deiner neuen Entscheidungsfreiheit anzufangen?
Ich wollte jetzt eigentlich nicht länger über Sklaven diskutieren, weswegen ich eine andere Frage stellte.
Was gedenkst du denn jetzt mit deiner neuen Entscheidungsfreiheit anzufangen?
Ich danke der Familie für diese öffentliche Schelte. Eine PN mit der Bitte um Korrektur meines Versehens wäre auch möglich gewesen.
Ich danke Annaeus Modestus für diese Korrektur meines unverzeihlichen Fehlers.
Nach diesem Fehler meinerseits setzte ich mich und nahm mir vor, nichts mehr zu sagen, ausser ich wurde persönlich angesprochen.
Als Varus eintrat begrüsste ich ihn ebenfalls und setzte mich dann, als Modestus Varus ebenfalls dazu aufforderte. Da Modestus bereits einen Becher hatte, schenkte ich Varus ein und nahm mir selbst dann den dritten Becher, welchen ich ebenfalls füllte. Ebenfalls warf ich einen fragenden Blick zu Modestus, ob ich ihm auch nachschenken sollte.
Ein Familienrat also war der Grund für unser Zusammenkommen. Ich war gespannt, was Modestus zur Karriere des Varus zu sagen hatte.
Als der Praefectus Annonae angesprochen wurde, erhob ich mich und wartete, bis ich vom Consul das Rederecht erhielt.
Patres, der Praefectus Annonae ist ein Verwandter von mir. Ich habe im Vorfeld der heutigen Sitzung ganz kurz mit ihm gesprochen. Er hat bisher noch keine Unterbrechung der Getreidelieferungen festgestellt, teilt aber unsere Sorge darüber, dass dies verheerende Folgen haben könnte, sollte es so weit kommen.
Zu den restlichen Vorschlägen sagte ich erst einmal nichts. Natürlich war ich mir auch bewusst, dass ich eventuell in Frage kommen würde, um diese Sache weiter zu verfolgen, sollte der Senat eine Komission einsetzen wollen. Doch davon war bisher noch nicht die Rede gewesen, also war es nicht an mir, mich vorzudrängen.
So genossen wir zuerst einmal in Freiheit unseren kleinen Imbiss und ergötzten uns an der Menge der Menschen, welche sich über das Forum ergoss. Dann sagte ich:
Nun, was wir hier gerade tun, ist doch ein Zeichen der Freiheit. Ein Sklave hätte wohl kaum die Zeit, an einem Tag wie heute einfach in der Taverna zu sitzen und zu geniessen.
Ich betrat den Hortus und nahm gleich als erstes die interessante Aufstellung wahr, welche Modestus getroffen hatte.
Salve Modestus, du wünschst mich zu sprechen, wurde mir ausgerichtet. Wie ich sehe warten wir noch auf jemanden mehr?
Ich verdankte die Nachricht, richtete kurz meine Tunika im Bereich des Gürtels und ging dann hinunter in den Hortus.
Ich wusste erst einmal nicht, was ich darauf antworten sollte. Natürlich hatte er recht. Ausser einer Adoption war wohl kaum etwas zu machen. Doch wer adoptierte einen Libertinus?
Diese Aussage war nun zugleich sehr schade, was die Sache anging, und dann auch sehr beängstigend. Ich erschrak und war froh, dass ich in der Zwischenzeit wieder sass.
Da der Beamte keine Rückfragen stellte nahm ich an, dass mein Anliegen korrekt verstanden worden war. Daher dankte ich und verliess danach den Raum.
Noch kaum eingezogen, klopfte es leise an meiner Cubiculum-Tür.
Ja? fragte ich und erhob mich, um einen allfälligen Gast nicht liegend zu empfangen.
Ich drehte mich mit Varus zusammen in die gezeigten Richtungen und nickte jeweils.
Ein Officium wäre gut, falls dies nicht unnötig Mühen macht. Als Senator ist man doch manchmal darauf angewiesen, einen Arbeitsraum zu haben, in welchem man auch wichtige Gespräche unter 4 Augen führen könnte.
Das stimmt zwar vom Gesetz her. Da gibt es keine Unterschiede, entweder man ist Römer oder nicht. Doch unter den Leuten selbst gibt es schon Unterschiede. So gibt es Patrizier, welche sich selbst für besser halten als die Plebejer und es gibt Plebejer, welche sich für besser halten, als andere, weil sie ihr Bürgerrecht schon seit Menschengedenken haben und nicht erst ganz neu.
Auch mir ging dieses Gehabe immer wieder einmal auf den Sack, so dass ich noch anfügte:
Auch ich verstehe dies nicht wirklich. Römer ist Römer, punkt.
Der Aushang des Praetor Urbanus auf dem Forum erinnerte mich daran, dass ich ja eigentlich auch in die Runde der Advocati gehörte. Also machte ich mich auf, die Basilica Ulpia aufzusuchen. Bei der zuständigen Stelle meldete ich mich dann.
Ich bin Lucius Annaeus Florus. Ich habe den Cursus Iuris abgelegt und gehöre damit in die Reihen der Advocati. Leider habe ich durch meine Positionen als Offizier des Kaisers in verschiedenen Einheiten in den letzten Jahren die Nähe zu den verschiedenen Gesetzesänderungen verloren, so dass ich mich nur ungern als Advocatus einschreiben lassen würde. Aber falls jemand ausdrücklich meine Person wünscht, so habe ich keinen korrekten Grund vorzuweisen, der mir erlauben würde, nein zu sagen.
Ich hoffte sehr, dass der Beamte damit etwas anzufangen wusste.
Ich wollte schon etwas antworten, als ich bemerkte, dass ich mich mit einer Antwort eher in den Sumpf reiten würde, als etwas anderes. Ich hatte gegen meinen Nachfolger keine Anklage erhoben, Senator Macer auch nicht, also bestand keine Gefahr, für niemanden. Falls es so weit kommen sollte, dass jemand konkrete Anklagen gegen den Praefectus vorbringen würde, könnte ich mich noch immer dazu äussern.
Das wäre derzeit Caius Octavius Sura.
beantwortete ich die Frage sachlich und ohne erkennen zu lassen, dass ich mich gerade selbst tadelte, diese wichtige Tatsache nicht genannt zu haben.
ZitatOriginal von Narrator Italiae
Pigor Secundus schlug erst ein und verfolgte dann das Niederschreiben der Abmachung genau. Etwas aufgeregt war er schon, denn mit dem heutigen Tag würde sich sein Leben ändern. Leicht zitternd setzte er etwas ungelenk seinen Namenszug neben das Siegel.
Wann und wo soll ich mich melden? Wo müssen die Pferde hin gebracht werden?
Sim-Off: Staatskasse II, bitte
Betrag von Florus überwiesen.
Nachdem dieses vertragliche Detail geregelt war, hiess ich Pigor willkommen in der Albata und klopfte ihm freundlich auf die Schulter.
Ich würde dir vorschlagen, dein Material gleich zu uns in die Stallungen hier in Rom zu bringen. Natürlich darfst du dir auch Zeit lassen, aber ich denke für die Pferde wäre es schon schön, wenn wir sie gleich zu uns in die Ställe bringen könnten, wo die Experten sich um sie kümmern können. Melde dich doch am besten am nächsten Montag in den Stallungen, dann können wir dein Material zusammen zügeln. Mit den Pferden kann ich dir auch helfen, ich habe Leute dabei.
Dies war nun eine äusserst brisante Frage. Ich wartete daher etwas ab, nahm einen Bissen und einen grossen Schluck, bevor ich zaghaft antwortete.
Römer ist man von Abstammung. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Es gibt die alten Familien, welche seit Jahrhunderten nachweisen können, immer in Italia gelebt zu haben. Dann gibt es aber sicherlich auch viele Familien, welche das römische Bürgerrecht später zugesprochen erhalten haben. Nimm Soldaten in den Hilfstruppen. Es sind fast ausschliesslich Männer ohne Bürgerrecht, welche durch ihren Dienst darauf hoffen, Römer zu werden, nämlich wenn sie die ganzen 25 Jahre überleben.
Die Aufforderung zu Sprechen kam von keinem Geringeren als vom Praetor Urbanus. Ich war total unsicher als ich mich erhob und versuchte meine Gedanken geordnet zu halten.
Patres, ich danke für das Wort. Die Flotte sichert die Getreidelieferungen und eine der letzten Aktivitäten meiner Praefektur war die Ausräucherung eines Piratennestes, welches genau diese Lieferungen bedrohte. Die Männer der Flotte benötigen für ihren Dienst eine straffe Führung. Durch die 3-teilige Struktur der Flotte ist es notwendig, dass der Praefectus die Zügel in der Hand behält.
Ich blickte in die Runde um festzustellen, ob alle Senatoren verstanden, was ich meinte. Einzelne fragende Blicke zeigten mir, dass dies nicht so war.
Die Flotte besteht im Wesentlichen aus 3 Teilen. Die Ruderer, die Nautiker, welche für den Betrieb der Schiffe zuständig sind, sowie den eigentlichen Soldaten, der Marineinfanterie. Jede Teileinheit hat ihre eigenen Aufgaben und ihre eigene Führung, welche im Stab der Flotte, also im Endeffekt beim Praefectus, zusammenlaufen. Die Anwesenheit eines Praefectus ist also für den sorglosen Betrieb der Flotte zwingend notwendig.
Bei meiner Abreise war die Führung in allen 3 Teilbereichen gewährleistet. In der Zwischenzeit weiss ich aber von gewichtigen Abgängen.
Hier endete ich, denn zur aktuellen Lage wusste ich nicht wirklich viel. Dann entschied ich mich doch noch einen kleinen Satz nachzuschieben.
Ich erhielt Briefe, dass der Praefectus kaum zu sehen sei und man nicht wüsse, ob es ausser den regelmässigen Aufgaben weitere Aufträge gäbe. Dies tönt äusserst bedenklich.
Ich endete definitiv und blieb aber stehen. Immerhin konnte es sein, dass jemand eine Frage an mich hätte.
ZitatOriginal von Narrator Italiae
Pigor Secundus zögerte. Ihm war klar, dass er nun auch etwas Entgegenkommen zeigen musste. Andererseits erschien ihm 1000 nicht zu viel. Na gut, 900 schlug er dann vor.
Da war es, nochmals zusätzlich 100 Sesterzen hatte ich gewonnen. Damit konnte ich leben. Es war hoffentlich ein gutes Geschäft und der Junge würde nicht gleich beim ersten richtigen Rennen zum Krüppel werden!
Gut, 900 dann also. Mit einem Handschlag bekräftigten wir diese Abmachung. Dann zog ich eine 4-teilige Wachstafel aus der Tasche welche ich immer bei mir trug und setzte eine kurze Abmachung auf:
Der junge Wagenlenker Pigor Secundus verkauft sein Material und seine fahrerischen Dienste an die Factio Albata für 900 Sesterzen. Für die Factio Albata Lucius Annaeus Florus, für den Lenker, er selbst.
lch kopierte den Text noch auf eine weitere Seite, versiegelte dann die ersten 2 Tafeln zusammen, so dass der Originaltext geschützt war und nur die Kopie zu lesen war. Dann siegelten wir beide das geschützte Original und versahen unsere Siegel auf dem dünnen Streifen daneben mit unseren Namen.
Welche Staatskasse ist dafür nun zuständig?