Tiberios, so schauerlich er die Ereignisse bei dem Magus empfunden hatte, hatte die Tränen getrocknet und lächelte nun. Terpander wünschte bestimmt kein Klageweib an seiner Seite, sondern eine Briseis mit heiterem Sinn:
Und so deklamierte er zuerst aus Ovids Liebeskunst:
„Mich hat Venus bestellt dem zarten Amor zum Bildner;
Amors Autómedon wird nennen und Tiphys man mich.“*
und fügte an, während seine Lippen Terpanders Hals streiften: "Ich bin bereit, mein Lieber“.
Ein wenig besser ging es ihm in der Kühle der Nacht und da er keine Last trug, hielt er mit dem iunischen Sklaven Schritt, auch wenn er kaum etwas sah und sich öfter an ihm festhalten musste.
Aber dann hörte er etwas, das ihn an das Murmeln der imagines erinnerte, nur irdischer und handfester war es, und je näher sie kamen, desto mehr klang es wie Ächzen und Stöhnen. Der Wind war aus der anderen Richtung gekommen, und deshalb wurde Tiberios erst jetzt gewahr, dass ein kräftiger Gestank zu ihnen herüber wehte. Der Alexandriner fühlte, wie Übelkeit in ihm aufstieg, und er schluckte hart, dann hörte er, wie eine Frauenstimme nach ihrer Mutter rief und ein Mann etwas in einer fremden Sprache.
Tiberios' Schritt wurde langsamer:
„Terpander?“, fragte er ängstlich und griff nun nach dem Arm seines Begleiters.
Aber die Frage, die sich ihm aufdrängte:"Was beim Acheron ist das?" wagte er nicht zu stellen.
Sim-Off:*Automédon, hier Wagenlenker, Tiphys hier Steuermann