Tiberios zuckte zusammen, als Lurco die Beule berührte. Doch er war sehr froh, dass der Urbaner ihn nicht maßregelte, und so zuckte er die Schultern:
"Ich bin selbst schuld, Dominus Lurco", sagte er: "Ich habe mich im officium des dominus Centurio Maro absichtlich daneben benommen. Ich war im übrigen kein bißchen wütend, das habe ich nur gespielt."
Aber nun lächelte er trotz seiner Kopfschmerzen:
"Möchtest du wissen, warum ich Kyriakos beleidigt und was ich erfahren habe, dominus Lurco?"
Er drückte seinen kostbaren Beutel an sich und sah nachdenklich aus.
Beiträge von Tiberios
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Tiberios lächelte etwas unsicher, da es Terpander wieder einmal gelungen war, in zwei Sätzen sowohl seine Missgeschick, von dem Furier erwischt zu werden als auch seine Unzulänglichkeit, einen Favouriten in der Arena zu wählen, herauszustellen, obwohl er gleichzeitig seine Wange streichelte.
Auch wenn Terpander ihn nicht wie ein Werkzeug behandelte, bei dem „nützlich“ und „höflich“ als Eigenschaften genügten, war er vermutlich weit davon entfernt, ihn irgendwie als gleichwertig zu betrachten.
Aber Tiberios hatte ihn lieb und wollte ihm gefallen.Er vermutete nicht, dass sein zärtlicher Umgang mit Terpander Anstoß erregen konnte, es sei denn, bei sehr konservativen Römern.
Nun nahm er die Hand des Griechen und präsentierte ihn: „Darf ich euch Terpander vorstellen, einen lieben Freund.“, sagte er zu den beiden iulischen Sklaven:
"Wir hatten gerade eben über die Flavische Zucht gesprochen. Davon hatte ich noch nie gehört."
Er sah Iduna an und wartete auf eine Erklärung.
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Philetas, der Kutscher, hatte mit seiner Carruca endlich Roma erreicht und bestellte wie ihm aufgetragen worden war, einen Brief:
Glafira
Villa am Meer
Brundisium
ItaliaAn Tiberios
Hausverwaltung
Casa Furia
RomaSalve Tiberios
ich bitte dich den Brief allen vorzulesen, damit ich ihn nicht neunmal schreiben muss.
Ich gebe ihn Philetas, dem Kutscher mit, wenn er nach Roma zurück fährt.
Also erstmal das Wichtigste: Wir sind gut und sicher in Brundisium angekommen. Und jetzt sind wir auch alle gesund und munter.
So was Schönes wie die Villa und das Meer habe ich meinen Lebtag noch nicht gesehen. Das Meer ist ganz blau und der Himmel auch. Die Sonne brennt, aber es gibt immer eine Brise. Die Luft ist vieeel besser als in Roma. Es gibt einen Strand und erst bin ich barfuß gegangen, aber dann habe ich Holzsandalen angezogen, weil ich mir die Füße verbrannt habe.Ich schreibe euch mal, was wir machen: Morgens stehe ich früh auf, helfe der Domina beim Ankleiden und frisiere ihr eine schlichte Frisur. Dann serviere ich ihr das Frühstück: Frischgepressten Orangensaft , Früchte und Quark und frischgebackene kleine Brötchen mit Honig.
Dann möchten wir an den Strand, und ich creme die Domina ein, damit ihre Haut schön weiß bleibt. Denn ich weiß schon: Sie will nicht die ganze Zeit unter dem Schirm bleiben. Domina Stella kann schwimmen, reiten, und sie spielt auch Ball.
Ich kann noch nicht schwimmen. Ich kam ja vom Land und in Flüssen kann man nur baden. Doch Domina Stella zeigt es mir jeden Tag, wie ich die Arme und Beine bewegen soll. Bei ihr sieht es elegant aus, bei mir wie ein Frosch.Aber das Schönste: Wir sind am Strand geritten. Domina Stella auf Malika, Domina Clara und Tusca auf ihren Pferden und Nestor als Custos auf einem anderen. Da konnte ich nicht mit, doch dann sagte Nestor, ich kann hinter ihm sitzen und das habe ich gemacht und mich festgehalten. Und huiii, sind wir den Strand entlang. Ich hatte erst fürchterliche Angst, ich falle hinunter. Aber dann hat es mir mehr Spaß gemacht als alles im Leben.
Nach dem Morgen gibt es ein leichtes Mittagessen ,und dann sollen die dominae ruhen. Dann nehme ich mir Sachen zum Saubermachen auf die Veranda, schüttle die Decken aus, schaue nach, ob ich etwas flicken kann, und ich und die anderen Sklaven gehen auf Zehenspitzen durchs Haus.
Nur Tusca nicht, das ist eine ehemalige Kriegerin, und sie geht immer stolz durch das Haus. Am Anfang war ich schüchtern bei ihr, doch sie ist lieb, auch wenn sie nicht viel spricht. Sie kann genauso gut reiten wie Nestor und wenn die Beiden um die Wette reiten, stobt der Sand.Wenn unsere dominae ausgeruht haben, gehen wir nochmals in den Strand, schwimmen(die es können) und baden. Einen Tag gab es hohe Wellen, die haben mich fast umgehauen. Doch dann hat mir Domina Stella gezeigt , dass man hineinspringen und sich tragen lassen kann. Das war ein Gefühl im Bauch wie ich mir fliegen vorstelle.
Die Herrinnen lesen auch oft unter dem Sonnenschirm oder unterhalten sich. Ich hole ihnen kühle Getränke, die sie hier in Amphoren im Keller aufbewahren und dann durch ein Sieb mit kleingehacktem Eis gießen. Das kleingehackte Eis ist sehr teuer; es wird von den Alpen in Blöcken gebracht und auch unter der Erde aufbewahrt.
Später gehen wir alle in die balnearia und ziehen uns frische Sachen an und sehen wieder manierlich aus.
Wenn es nacht wird, lenkt Sol seinen Wagen direkt ins Meer hinein. Die Sonne ist dann rot und steht tief, und das Meer färbt sich golden. Dann bringen die anderen Diener (ich kenne sie schon alle, sie sind freundlich und haben uns in ihrer Sklavenunterkunft gut Platz gemacht) große Fackeln und stellen sie auf. Ich laufe zwischen culina und Strand hin- und her, denn jetzt erst gibt es ein richtiges großes Essen. Die Männer machen eine Grube in den Sand und einen Rost und grillen Fleischspießchen und Lukaner Würste.
Wenn Domina Stella möchte, spielt sie nach dem Essen für uns auf der Lyra. Dann kommen die Sterne raus und alles ist so feierlich, und ich bin froh. Musik mag ich sehr gerne.
Manchmal ist es auch ausgelassen, die Mädchen singen und die Burschen tanzen. Sie wollten mit mir tanzen, aber ich war zu schüchtern.Wenn es spät ist, räumen alle auf und löschen das Feuer gut. Ich begleite Domina Stella in ihr Cubiculum, bin ihr behilflich , bürste ihr das Haar aus und öle es ein. Sie hat Sand im Haar, aber das macht nichts. Ich habe auch welchen, überall ist Sand. Bestimmt bringe ich ihn mit nach Rom, dann habe ich eine Erinnerung an diese wunderschönen Ferien in Brundisium.
So ich hoffe euch geht es allen gut, das ist die Hauptsache
liebe Grüße Eure GlafiraPS: In meinen Sachen ist ein blaues Haarband, das gehört mir nicht, das ist bestimmt deines, Chloe. Warum wirfst du deine Sachen auch auf mein Bett? Ich bewahre es gut auf bei mir und bringe es Dir wieder mit.
Tiberios holte ihn aus dem Briefkasten, und als er sah, dass er von Glafira war, freute er sich aufrichtig.
Heute abend, wenn er und die anderen Sklaven nach getaner Arbeit im Hortus essen würden, würde er ihn als Überraschung vor versammelter Mannschaft vorlesen. -
Tiberios schloss die Augen und lehnte sich an den Griechen. Er hätte die Dauer des Kusses auch gar nicht abkürzen wollen.
Als Terpander Tiberios freigab, war das Gesicht des furischen Sklaven mit brennender Röte übergossen, und er strahlte förmlich.„Ich dachte zunächst, mir würde beim Zuschauen schlecht werden.“, gestand er: „Aber mir hat der Kampf gefallen. Es waren aber auch wirklich zwei gute Kämpfer, sehr spannend. Leider hat mich dominus Cerretanus gesehen, und da ich keine Erlaubnis von zuhause hatte, hielt ich es für besser, zu verschwinden. Ich hielt zu Flamma und du?“
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Tiberios fasste blitzschnell zu und legte seine Hände auf die anderen. Einen Moment lang zog er sie an seine Wangen, aber eher unauffällig.
Dann ließ er sanft los und drehte sich um : "Terpander!", sagte er erfreut: "Warst du beim Kampf oder bist du zufällig hier?"Er wies auf die anderen beiden, und stellte sie höflicherweise vor:
"Das sind Iduna und Wonga, aus der iulischen familia. Ich warte gerade auf Andreas, der sich von den Gladiatoren nicht losreißen kann." -
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Gorgus genannt GorgonusJetzt glaubte Gorgonus zu verstehen. Der Wirt war ein Sklave von irgendeinem Militär, und Tiberios bat ihn um Schutz.
Nicht dumm von dem kleinen Schleimbeutel.
Und wieder schenkte der Wirt großzügig ein.
Dann beantwortete er Gorgonus‘ Frage, woher er denn Tiberios kannte, mit der Gegenfrage. So was konnte Gorgonus nicht leiden.Er trank seinen zweiten Krug aus, diesmal schön langsam, er ließ sich nicht drängeln. Schwarz, würzig und süffig, so mochte er es.
Aber wer war jetzt wiederum der andere Name. - Briseis Vielleicht doch eine Schankdirne, eine griechische? Aber der Wirt hatte gesagt, niemand soll sie anrühren. Schon seltsam.
Und was meinte er mit blinder Esel? Versuchte die dreiviertel Portion gerade, ihn, Gorgonus, zu beleidigen?
„Geht dich ein Dreck an, woher ich Tiberios kenne.“, brummte der Glatzkopf und legte den vierten Sesterz auf den Tresen:
„Bring mal lieber diese Briseis her zu mir, Wirt! Oder ist das deine ganz private Schlampe?!“
Gorgonus fand sich witzig. Er grinste breit, während seine dicken Finger den Sesterz hin- und herrollten. -
Tiberios sah, dass Iduna gar keinen Hunger hatte. Dabei war sie schon ziemlich dünn. Aber immer noch hielt sie ihren Wachtelspieß unangebissen in ihrer zierlichen Hand.
Er nickte:
„Eine Germanin also. Bist du dort im barbaricum auch geboren oder hier?
Alexandria ist wie du richtig bemerkst, wirklich wärmer als Roma, besonders in schemu, ich meine im Sommer. Ich habe hier anfangs erbärmlich gefroren.
Doch was ist die Flavische Zucht? Davon habe ich noch nicht gehört. Ich bin aber auch noch nicht so lange in Roma.“ -
Tiberios wäre gerne nach Hause gegangen, aber dominus Lurco hatte noch seinen Beutel mit seinem Schreibzeug, welches er ihm abgenommen hatte, weil das Hineinnehmen von spitzen Gegenstände durch Zivilisten verboten war - und darunter fielen wohl auch seine bronzenen calami.
Daher wartete Tiberios vor der Porta Praetoria auf seine Sachen, wobei er sich so hinstellte, dass er nicht im Weg war.Mit einer Hand befühlte der furische Sklave seine Beule am Kopf. Die musste er unbedingt überschminken, bevor jemand zuhause etwas merkte. Er glaubte irgendwie nicht, dass dem Centurio die Angelegenheit so wichtig war, dass er ihn seiner Herrin melden würde – somit würde niemand etwas wissen, wenn er, Tiberios, sich nicht verriet.
Daher versuchte er seine Übelkeit zu ignorieren, schloss die Augen und hoffte, dass der Urbaner noch an seinen Besitz denken würde.
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Zitat
Original von Marcus Octavius Maro
Das reichte dem Centurio fürs Erste.
"Nun gut. Ich danke dir, Tiberios. Du darfst gehen."
Tiberios, froh ohne weitere Konsequenzen wegen seines schlechten Benehmens davon zu kommen, verbeugte sich kurz:
„Ich habe zu danken, dominus Centurio Maro. Vale bene“
und verschwand so schnell durch die Tür, wie er konnte. -
Nun musste Tiberios lachen, weil sie ihn offensichtlich nicht verstand:
„Natürlich gefällt es mir nicht, wenn meine Freundin mich links liegen ließe und sich einem anderen zuwendet. Aber mit ihrem Dominus? Das wäre mir gleich. Deshalb hätte ich sie nicht weniger gern. Wir sind nach römischem Recht Sachen, vergiss das nicht.“
Tiberios zwinkerte nun dem Mädchen zu:
„Die intelligenten domini glauben natürlich nicht wirklich, dass wir Sachen sind. Das ist nur wieder so eine römische Angewohnheit, alles in Gesetze fassen zu müssen.
Doch selbst wenn sie es nicht denken; es gibt genug, die einen genauso behandeln. Ich hatte bisher großes Glück, meine Herrschaft hier in Roma ist sehr gut zu mir.Ich stamme aus Alexandria. Und du, bist du keltisch?“
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Tiberios schüttelte den Kopf. Er war nicht eifersüchtig, was Aphrodites Reich betraf. Weshalb sollte man die Freuden der Liebesgöttin nicht mit anderen teilen? Aber das Gefühl kannte er durchaus:
„Einmal war ich mit meinem Mädchen aus und da kam ein Kerl, der hat ihr das Blaue vom Himmel versprochen, und ihr hat es gefallen. Wenn ich Recht überlege, hat da das ganze Unglück angefangen.
Aber auf ihren dominus wäre ich nie eifersüchtig gewesen, das ist eine ganz andere Sache. Eine Sklavin muss sehen, wo sie bleibt. Wenn der Herr sie mag, kann er ihr Geld geben, ihr helfen, sie beschützen, sie sogar freilassen.
Kann ich das? Nein.
Hier ist Eifersucht nur ein Zeichen dafür, dass ich mir selbst der Wichtigste bin.“, erzählte Tiberios:„Ich bin selbst ein Maiordomus. Wenn jemand mit einem Problem zu mir käme, würde ich versuchen, ihm zu helfen. Wenn er den Kopf wieder frei hat, kann er doch auch viel besser arbeiten. Ich kann dir anbieten, mit Angus von Mann zu Mann zu reden, aber zu mir bringen müsstest du ihn schon; ich gehe ihn bestimmt nicht suchen.“
Den Scherz hatte sie nicht verstanden. Umso besser.
„So redet man dort, wo ich herkomme.“, sagte Tiberios: „Wir lieben dumme Witze. Mach dir keinen Kopf. Andreas ist sehr nett. So – nun iss in Ruhe.“Er lächelte Wonga, der Iduna so lieb umsorgte, an.
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Nun war Tiberios erstaunt:
" Und wenn du das Lager geteilt hättest? Na und? Bei uns sagt man, was immer auch der Dominus mit seinem Sklaven tut, gereicht keinem von beidem zur Schande. Was wäre die Alternative gewesen? Das du einen Befehl verweigert hättest? "
Für ihn war ganz klar, dass ein Dominus jede Art von Dienstleistung fordern konnte."Wenn Angus eifersüchtig wurde, hat er die möglichen Folgen nicht begriffen.", fügte der junge Grieche an:
"Manchmal ist das so, besonders bei Kriegsgefangenen. Eireann hat auch gedacht, sie könnte über sich selbst bestimmen, doch das war ein Irrtum. Du solltest das deinem Gefährten wirklich noch einmal erklären. Oder nein, ein erfahrener Mann sollte das tun. Vielleicht am besten der iulische Maiordomus. Dann klärt sich das Missverständnis vielleicht auf."Als Iduna sagte, Wonga würde nicht mitgehen, grinsteTiberios: "Andreas mag auch keine Kunst. Aber er würde mitkommen, wenn ich ihm sage, dass du dabei bist. Er zieht warme Haut dem kalten Marmor vor.
Schau, da hinten kommt schon dein Wonga mit einem Wachtelspieß in jeder Hand !"Er machte dem Begleiter Idunas Zeichen, damit er sie fand.
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Tiberios war in die Subura gekommen - dem Ort, an dem er nichts zu suchen hatte.
Ihn trieb eine Frage: Hatte Eireann etwas damit zu tun, dass jemand hinter ihm her war. Er wollte sie direkt fragen. Er hoffte sehr, dass sie ihm um der alten Tage Willen Auskunft geben würde.
Gorgonus, der furische Sklave aus dem Handelshaus Furii, war gekommen, ihn zu warnen. Tiberios hatte eine Warnung an Terpander geschickt. Er erwartete keine Antwort. Gorgonus würde vermutlich nichts geschehen, weil er auf sich aufpassen konnte, aber er musste nach Portus Ostiensis zurückreisen.Als Tiberios in der Nähe des Hauses von Hairan nach der verschleierten Sklavin des Magus fragte, sagte ihm eine Frau, die die Stufen ihres baufälligen Hauses fegte, sie würde sich oft in den Gassen herumtreiben und das letzte Mal hätte man sie in den Ruinen des Ganymed gesehen.
Tiberios begab sich dorthin. Diesmal scharrte er nicht wie beim ersten Mal mit dem Fuß in der Asche, diesmal trat er mitten zwischen die Ruinen.
"Eireann!", rief er leise.Aufmerksam betrachtete er eine schlampig ausgeführte, halb abgeblätterte Zeichnung an der Wand, dann fiel sein Blick nach unten. Das waren eindeutig zwei Gräber. Das eine Grab war frisch.
Tiberios ging in die Hocke. Es gab keinen Namen, und heilige Scheu hielt ihn zunächst ab, die Steine zu berühren.
Doch wer begrub seine Toten innerhalb der Stadtmauern? Wer lag da begraben?Der furische Sklaven dachte an Eireann. Hatte man sie erschlagen? Das also war das Ende der Keltin. Getötet als wäre sie nicht wert; vielleicht von Hairan, der das Recht dazu hatte, vielleicht von anderen, die das Recht nicht hatten. Verscharrt unter Steinen.
War das Iusticia, die Gerechtigkeit, auf die die Römer so stolz waren?
Aber dann bemerkte er, dass sich die Person, die die behelfsmäßige Grabstätte errichtet hatte, Mühe geben hatte. Die groben Steine waren nahezu kunstvoll aufgeschichtet.
Es half nichts, er musste nachsehen. Er legte eine Hand auf einen Stein, schloss die Augen, sprach ein Gebet für die Manen der Unbekannten.
Und dann hob er ihn ab.Sim-Off: * Das 27. Feld bezeichnet das Feld Wasser des Chaos beim Senet, einem altaegyptisches Würfel-Brettspiel. Eine Spielfigur, die darauf zu stehen kommt, ist aus dem Spiel.
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Ich hoffe, Iduna glaubt nicht, dass Ovid die Aeneas geschrieben hat, dachte Tiberios mit sanftem Spott und: Meine letzte Frage hat sie nicht beantwortet.
Laut sagte er: „Oh, da ist nichts zu verstehen. Du kannst Angus nicht ändern, du kannst nur deine eigenen Gedanken ändern.
Aber wenn du ihn unbedingt verstehen willst – konntest du ihn denn fragen, warum er dich verlassen hat?“Doch als Iduna das mit der manumissio ihrer Tochter erzählte, meinte Tiberios:
„Dominus Caesoninus ist verstorben. Wenn du sein Versprechen nicht schriftlich hast und er es nicht ins Testament geschrieben hat, kannst du gar nichts davon beweisen. Besser ist es, nicht all deine Kraft auf etwas zu konzentrieren, was vielleicht eine Illusion bleibt.
Machen wir etwas Schönes und nutzen wir den Augenblick: Wenn Du dieser Tage Zeit hast, gehen wir in die Werkschau. Oder mit Aislin in einen der Gärten. Ich hole dich ab. Andreas will vielleicht auch mitkommen. Und Wonga. -
„Die Werkschau ist immer noch geöffnet“, sagte Tiberios: „ Wenn du wieder einmal ohne deine Kleine unterwegs bist wie heute, zeige ich sie dir gerne. Es geht um die Metamorphosen des Dichter Ovids – sagt dir das etwas?“
Sklaven konnten ganz unterschiedlich gebildet sein, daher fragte Tiberios nach.
Aber die Frage nach der Liebe...der furische Sklave errötete und antwortete etwas schroff:
„Ich denke, ich habe schon geliebt ...ja. Aber es ist meistens so, dass man nicht zurückgeliebt wird. Oder zumindest nicht so sehr wie man selbst liebt. Ich verstehe dich daher sehr gut, Iduna, besser als du denkst. Der Verlust tut weh.
Es liegt an dir, ob du es zulässt, dass dir weh getan wird.
Ich bin ein Anhänger der Stoa, mein Ziel ist die Gemütsruhe, die apatheia, die ist wie ein spiegelglattes Meer, die galene. Heiter und anmutig liegt sie im Sonnenschein. Weder Wind, noch Sturm, weder Liebe noch Schmerz sollen die glatte Oberfläche aufwühlen. So habe ich es für mich entschieden.“Tiberios sah Iduna einen Moment lang in die Augen, dann lächelte er:
„Ich bin der festen Überzeugung, dass das einem Sklaven nur nützt: Weshalb sich sorgen, weshalb leiden, wenn es andere sind, die die Entscheidungen treffen?"Tiberios war sich nicht sicher, ob Iduna ihn verstand. Und so fragte er:
„Was ist das schlimmste Schicksal, das du dir vorstellen kannst, Iduna?“ -
Angus, Tiberios kannte den keltischen Custos der gens Iulia. Was für ein kruder Barbar, immer wenn er an ihn dachte, tat ihm die Nase wieder weh. Doch er würde über die Nacht, in der er ihn kennen gelernt hatte, schweigen, das hatte er versprochen.
Einen harmlosen Anlass, bei dem er Angus wiedergesehen hatte, gab es freilich:
„ Angus – ist das so ein großer Blonder? Ich glaube, er hat eine der iulischen dominae zur Werkschau des Dolios begleitet?“, tat Tiberios so, als erinnere er sich nur flüchtig:
„Er ist sehr ansehnlich und für die Iulier bestimmt ein sehr nützlicher Diener. Als Leibwächter hat er eine Vertrauensstellung. Und er ist Vater, gemeinsam habt ihr eurer familia eine neue kleine Sklavin, eine verna*, geschenkt. Deine Stellung dürfte demnach recht gesichert sein. Warum also hast du Angst?"
Tiberios hielt sich ja schon für eher ängstlich, weil irgendjemand hinter ihm her war, doch die rothaarige Frau schlug ihn um Längen. Alles und jedes schien ihr Sorge zu bereiten. Sie war auch ganz blass.
Sim-Off: *Im Haus geborener Sklave
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Ja, wer natürlich nicht kam, war Andreas. Dafür überquerten Iduna und ihr hünenhafter Begleiter Wonga den Platz, und die junge Frau winkte Tiberios sogar zu.
Der junge Grieche winkte zurück.
"Die Wachteln sind ausgezeichnet", sagte er, dann wischte er sich den Mund ab und verstaute den abgegessenen Spieß in dem Beutel, den er immer bei sich trug:"Um auf unser Gespräch von vorhin zurück zu kommen - Ich kenne die Domus Iulia ein wenig vom Hörensagen. Dort gibt es sehr viele Sklaven. Bestimmt findet sich auch nach dem Tod deines dominus eine Aufgabe für Dich.“, versuchte er Iduna aufzumuntern:
„Du hast ein Kind? …. A- isline?“, fragte er: „Was ist das für ein Name? Hat euer Dominus ihn ausgesucht? Wie alt ist das Mädchen?“
Er lächelte nun. Tiberios mochte Kinder. Er hatte früher in Alexandria immer auf den Sohn seines Herren aufgepasst und war sogar eine kurze Zeit sein Hauslehrer gewesen.
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Wettkampf Flamma vs Priscus >>>
Tiberios gelangte durch einen der Ausgänge zum Vorplatz und atmete erst einmal durch. Der Gladiatorenkampf hatte ihm gefallen, immer noch war sein Gesicht gerötet vor Aufregung, aber nun bekam er das Ende nicht persönlich mit. Es war wichtiger, erst einmal aus Dominus Cerretanus' Gedanken zu verschwinden.
Doch so oder so - von Ferne drang das Geschrei der Menge zu ihm, abschwellend und anschwellend. Immer noch war nichts entschieden.Dafür zog sich auf dem freien Platz vor dem Amphttheater schon allerlei Volk zusammen und wartete auf den Ansturm der Zuschauer: Fliegende Händler mit billigen Stoffen, Parfüm und Blumen - denn natürlich fanden sich während des Spektakels Liebespaare, und mancher Mann wollte seine neue oder alte amatrix beeindrucken,Stände mit allerlei zu essen, auch meretrices und Mietkerle für die andere Art Hunger und Straßenkünstler, Wahrsager und natürtlich die unvermeidlichen Taschendiebe.
Der furische Sklave stellte sich in die Schlange und kaufte sich eine gegrillte Wachtel, die an einem Spieß steckte. An dem Tier herumnagend blieb er in der Nähe des Standes stehen und wartete, dass Andreas und die anderen herauskommen würden.
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Freies Assozieren:
- Das Kaiserhaus mit Augustus, Caesaren, Augusta und weiteren Mitgliedern der kaiserlichen Familie sollte unbedingt wieder auferstehen.
Der Kaiser besitzt das Recht, auch solche Männer, die zuvor noch kein entsprechendes Amt bekleidet hatten, zu ernennen (adlectio) Der Augustus gäbe auch den Anstoß für konkrete Großprojekte, Bauten, Feldzüge, was dann wieder konkrete Aufgaben für die Amtsinhaber schafft.- "Wer zuerst kommt, malt zuerst" die ersten römischen 10 – 20 IDs, die sich auf einen höheren Posten bewerben, bekommen ihn auch (und wenn es ein Senator ist). Allerdings müsste man da schon eine Bedingung stellen, dass der Spieler auch postet, sonst hat man wieder das gleiche Problem. ( Ein Post pro Woche, sonst Aberkennung?)
- Auslosung von Posten, Grundstücken und Betrieben unter den römischen Bürgern bzw Sachpreise dürften auch Peregrine annehmen. (Das ist nicht mal unhistorisch: An großen Festen und im Circus wurden mit tesserae/ Wertmarken Preise wie Grundstücke, Sklaven, Villen, aber auch Tunikas und Eintritte in Lupanare verlost)
-Die Information über die Ämter mehr bündeln, damit jeder nachlesen oder sich vertraut machen kann und weiß, was welche Fähigkeiten/Aufgaben auf welchem Posten überhaupt erwartet werden.
Die Inhalte der politischen und religiösen Kurse für alle einsehbar machen bzw eigene Seiten erstellen?
Auch eigene NPCs als Vorgesetzte kreieren dürfen, damit der Spielfluss weitergeht und eben nicht alles an der SL hängt.
Und wenn jemand mal dadurch ganz karrieregeil und machtmissbräuchlich wird, dann ist das halt so. War im Alten Rom bestimmt nicht anders. Dann wäre ja noch der Augustus da, ihn nach Beschwerden durch die Bürger, zu stoppen. -
Zitat
Original von Appius Furius Cerretanus
Dafür aber sah er den majordomus der Casa Furia. Frisch fröhlich mit einem anderen Sklaven der Casa und weiteren Personen, die Furius aber unbekannt waren.
Die Augen verengten sich zu Schlitzen, wie auch die Lippen. Appius könnte hier nicht weg sonst wäre er schneller bei Tiberios gewesen als diese 'Falener' sagen hatte können. So verblieb der Furier wo er war. Nur seine Augen hängen auf dem oberen Rang und durchbohrten den Sklaven. Als dieser zufällig seinen Blick nach unten richtete und auch direkt in die Richtung des Optios, Appius war sich sicher dass er gesehen wurde bedachte er Tiberios mit einer Handbewegung die ihm verständlich machte " Wehe dir, Bürschchen."
Leider kam ein anderer Urbaner zu dominus Scato, und der musste wohl gehen, so dass die Seite „pro Priscus“ einen Moment lang ihren Anführer verlor. Aber dann sprang schon eine vornehme Römerin in die Bresche, die Patrizierin in einem atemberaubenden Seidengewand und wollte offensichtlich die Schonung des unterlegenen Gladiators.
Tiberios machte das Siegeszeichen - da blickte er direkt in die grimmige Miene von dominus Appius Furius Cerretanus. Er hatte ihn offensichtlich erkannt und billigte seinen Aufenthalt nicht. Er wußte wohl auch, dass die furischen Sklaven nicht um Erlaubnis gefragt hatten, die ludi zu besuchen.
„Was ist?“ , fragte Andreas: „Willst du Priscus nicht mehr retten?“
Andreas hatte gut zu reden, der Furier kannte ihn nicht persönlich.
„Dort ist dominus Optio Cerretanus, und er hat zumindest mich gesehen.“, sagte Tiberios „ Bleib ruhig noch hier, Andreas, aber ich werde mich verdrücken. Wenn ich Glück habe, vergisst er meine Existenz gleich wieder.“Langsam und in geduckter Haltung erhob er sich.
Andreas schaute besorgt. Allerdings wollte er wirklich nicht gehen, er wollte die hübsche rothaarige Sklavin der Iulier beeindrucken.
„Vale, ich muss los.“, sagte Tiberios zu Iduna, aber auch zu Andreas: „ Kennt ihr den Stand auf dem Vorplatz, an dem sie die gegrillten Wachteln verkaufen? Dort warte ich, bis ihr rauskommt.“
Andreas nickte.
„Pass aber auf“Tiberios lächelte: „Tyche ist mit mir. Das ist sie doch eigentlich immer.“
Er bedauerte es sehr, die endgültige Entscheidung nun nicht mitzubekommen. Anderseits wollte er aber auch nicht sehen, wenn die Iugula- Befürworter gewannen.Er quetschte sich durch Richtung Ausgang, was bei einigen Personen für Unmut sorgte.
Dann schlich er die Treppen runter Richtung Ausgang, das Schreien und Toben der Menge im Ohr.