Beiträge von Tiberios

    Tiberios hob den Kopf und sah Wonga forschend an, und seine Stimme nahm diesen schneidenden Tonfall an, mit der er für gewöhnlich Leute auf die Palme brachte:


    „Was bedeutet, du verurteilst meine Zuneigung zu Terpander nicht? Weshalb hättest du dir überhaupt ein Urteil zu erlauben über das was ich tue oder was ich lasse? Du stehst nicht über mir im Rang.“, sprach er:
    „Erkläre mir, warum du dich zum Sprecher für Livia machst, und warum du mir diese Frage stellst, bevor ich auch nur daran denke, dir eine Antwort zu geben."

    Casa Furia >>>


    Tiberios kam ein wenig außer Atem an. Auch er hatte sich sorgfältig nach griechischer Mode gekleidet, er trug einen wollweißen Chiton und darüber seine hellbraune Chlamys, den kurzen Mantel, der mit einer bronzenen Spange über der rechten Schulter befestigt wurde. Seine frischgewaschenen und mit telinum gesalbten Locken hielt er mit einem Stirnband aus dem Gesicht.
    Die gedeckten Farben entsprachen seinem Stand, so hatte er wie immer das Bronzetäfelchen seines Dominus dabei, aber das Material der Kleidung war durchaus nicht billig.


    Als Tiberios die junge iulische Sklavin und ihren Begleiter vor dem Eingang der Werkschau warten sah, winkte er ihnen freundlich zu:
    „Salvete!“, sagte er:
    „Ich hoffe, ihr habt nicht zu lange warten müssen. Wir haben heute die Balnearia wieder gefüllt und eines der Rohre tut nicht, was es soll. Ich glaube, wir müssen es mit Essig oder Wein durchspülen...“
    Er lächelte und unterbrach sich.

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Rusticus


    Also für so viel Untergebenheit sollte der Kaiser echt langsam mal was springen lassen. Gutes und treues Personal ist so schwer zu finden, dass sollte auch ein Kaiser zu schätzen wissen. :P:D


    Endlich erkennt einer mein wahres Wesen.


    Zitat

    Original von Cressida


    Kekse werden nur verteilt, wenn hier etwas getan wird wie zum Beispiel die Technik des 21. Jahrhunderts installiert.


    Was o Cressida hast du jemals für Rom getan? :D

    In dieser Lex steht aber auch:

    Zitat

    Rechtsgeschäfte mit Göttern werden separat in den Kultgesetzen geregelt, für deren Überwachung die Pontifices zuständig sind.


    Bestreitest du etwa die Göttlichkeit des Kaisers??? SEHR dünnes Eis, Herr Germanicus Cerretanus. :D

    Das war die Werbeunterbrechung
    Könnte man grundsätzlich in posts einbauen. :D



    Zitat

    Jedoch mit dem Kaiser werben? Nicht das dieser jetzt noch mit Gewinnprozenten ankommt. Zunge raus


    Da der göttliche, unvergleichliche Imperator Caesar Augustus :verbeug: gerade in die kapitalistische Welt einsteigt, möchte er bestimmt Prozente von Germanicus Cerretanus.

    Wurde meine Kleine Frage gerade von Herr Cerretanus für schnöde Schleichwerbung missbraucht?
    was ist Kru-pp- staal ?? :hmm:


    Aber etwas habe ich erfahren: Die Betriebe sind Threads. =)

    Kurze Zeit nach dem Tiberios und Iduna sich unterhalten hatten, schickte Tiberios einen Brief an die Domus Iulia.



    Tiberios
    Maiordomus
    Casa Furia
    Quirinal


    Iduna Serva
    Domus Iulia
    Esquilin


    ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLXX A.U.C


    Salvete Iduna und Wonga,
    ich hoffe, es geht euch gut, mir geht es gut.
    wir hatten vor dem Flavischen Amphitheater über die Werkschau des Dolios gesprochen. Iduna, du hast Dich dafür interessiert. Wenn ihr wollt, können wir uns dort treffen. Ich darf mir frei nehmen, wenn ihr Zeit habt.
    Wonga, du wolltest mir noch unter vier Augen etwas sagen, ich bin gespannt.


    Valete Tiberios


    PS: Andreas will nicht mitkommen. Er mag keine Bildhauerei.


    Tiberios zuckte zusammen, die Beule tat recht weh.
    Aber als Dominus Lurco das Sprichwort über die lügenden Griechen zitierte, grinste er ein wenig verlegen. Er zumindest log - selten.
    Nun winkte er zum Abschied und machte sich auf den Weg nach Hause.


    Vor der Castra wurde ihm richtig übel. Er versuchte flach zu atmen, obwohl ihm der Magen an die Kehle zu hüpfen schien. Das kam bestimmt davon, weil er heute noch keine richtige Mahlzeit gehabt hatte.


    Aber das Wichtigste hatte er ja wieder: Seinen Beutel mit seinen Schreibsachen.


    >>>Richtung Casa Furia

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Rusticus


    Das freut mich aber. :D Mehr als einen Keks, das klingt ja schon fast nach zwei Keksen! Der Kaiser zeigt sich heute von seiner spendablen Seite. :P


    Aber gegen Kekse hätte ich gerade echt nichts einzuwenden, der Kaiser ist wahrlich göttlich und kann Gedanken lesen. :D


    Das mit der WiSim wäre toll - sobald du wieder Kapazitäten frei hast. =)


    Zwei Kekse....phhhh....du hast Anspruch auf die Bäckerei :D


    Da Tiberios Terpander gewarnt hatte, dachte er auch an Charilaus oder Charis, wie er ihn bei sich nannte. Vielleicht sollte er ihm einen Brief schreiben. Mörderbanden gingen um in Roma, und auch wenn ein Sklavenjüngling für sie nicht interessant sein mochte – Charis‘ Dominus Viridomarus schwamm in Geld , und wenn er auch seine domus schützte – in seiner Taberna war er leutselig und sprach mit jedem.
    Da sich Andreas im Gegensatz zu Tiberios sicher fühlte, begab er sich zu den Traiansforen in den duften Viri und gab folgendes Schreiben ab.


    Tiberios hatte zwei Wachstafeln als diptychon aneinandergebunden, so dass auf der ersten Seite nur die Adresse zu lesen war, und die zweite Seite neugierigen Augen verborgen blieb.



    Tiberios
    Maiordomus Casa Furia
    Casa Furia
    Quirinal


    Ad Charislaus servo
    Zum Duften Viri
    Traiansmärkte


    Chaire mein Charis

    ,
    s. v. b. e. e. v.
    Mir hat unser Gespräch über Spaß oder Freunde und Spaß und Freunde in der Taberna Apicia sehr gut gefallen, zu gerne würde ich es wiederholen.
    Aber im Moment gehe ich nicht wirklich viel aus. Charis, es ist etwas geschehen, das habe ich bisher nur einem anderen Freund, der auch Sklave ist, erzählt und jetzt dir:
    Es war jemand in Portus Ostiensis und hat nach mir gesucht; Cassander hielt ihn für jemanden mit sehr schlechten Absichten.
    Ich bin mir sicher, dass sie auch wissen, wo in Roma ich lebe.
    Es gibt das „Gesetz des Schweigens“, und es herrscht so gut, weil es nicht nur schlechte Menschen sind, die ich fürchten muss, sondern auch die, die mich beschützen könnten. Es kann für einen Sklaven, wenn er keine Fürsprecher hat, immer schlecht ausgehen, wenn er mit der Obrigkeit zu tun bekommt, wie schnell gerät man selbst in Verdacht, und oft können nicht einmal die domini einem dann helfen.


    Daher bitte: Pass auf dich auf. Wenn schon reiche, angesehene Römer auf offener Straße erschlagen werden, dann zählt unser Leben überhaupt nichts.


    Ich denke an Dich, chairete
    Tiberios



    Sim-Off:

    si vales, bene est; ego valeo , wenn es dir gut geht, ist es gut, mir geht es gut

    Danke =) die Anleitung kenne ich schon.

    Mir fehlt tatsächlich das bildliche Vorstellungsvermögen des Forums. Ist ein Betrieb eine ID oder ein Thread? Wie baut man Geschäftsbeziehungen auf? Schreibt man sich PN odrer geht man in den Thread des anderen?
    Gibt es eine Bank oder nur ein Konto ? Woher bekommen die Spieler eigentlich das Grundkapital für ihre Firma? Woher weiß man, welche Betriebe fehlen?



    PS: Tiberius Decimus Rusticus, lese gerade, der göttliche :verbeug:Imperator will Dich mit etwas mehr als einem KEKS abspeisen.
    Verlange: Grundstücke, Villen, Sklaven oder dass Du mit Gold überschüttet wirst. Mindestens :D :D

    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Rusticus


    Danke, das wäre sehr freundlich. =)



    War nicht der Kaiser per Definition schon der reichste Mann im Imperium? :D

    Salvete,
    ich wollte fragen, ob man in der Zukunft vielleicht einmal Beispiele oder eine Demo zeigen/einbauen kann, wie denn die WiSim funktioniert. Ich kann mir beispielsweise überhaupt nichts darunter vorstellen, und es gibt ja keine Möglichkeit, erstmal zu schauen oder sich ein Bild zu machen.


    Valete Tiberios



    PS: Merke gerade, unser verehrter, göttlicher Caesar Augustus entdeckt den Kapitalismus und eröffnet Betriebe. Jetzt bin ich noch neugieriger :D

    Tiberios legte seine Wange an die Terpanders und spürte dessen körperliche Reaktion, etwas verlegen wurde er, weil Andreas dabei war, denn bei ihm war es möglich, dass er zuhause Aischylos oder Lyda etwas erzählte, und domina Furia Stella achtete sehr auf das Benehmen der furischen Sklaven in der Öffentlichkeit:
    „Wann du Zeit hast besuche ich dich zuhause“, flüsterte Tiberios ihm ins Ohr, Terpander strahlte Wärme ab wie eine eigene lebensspendende Sonne:


    Andreas schenkte ihm einen kühlen Blick aus schwarzen Augen und wartete.
    Dagegen: Vivamus atque amemus, *
    aber Tiberios war der Maiordomus der Casa Furia und so gab es ein letztes Lächeln, der Jüngling hob die Hand und nahm Abschied, denn die Pflicht rief.


    >>> Casa Furia



    Sim-Off:

    * Lasst uns leben und lieben

    Die letzten beiden Tage waren die balnearia auf Vordermann gebracht worden. Das Wasser abgelassen, jedes Mosaiksteinchen mit einer weichen Bürste und einer Paste aus Milch und Salz gereinigt, dann mit nitrum*
    die Abflüsse gesäubert. Nun strahlte das Bad der Domina, aber auch das der Sklaven in altem neuen Glanz.
    Als Tiberios und Andreas von den Circusspielen nach Hause kamen, waren die anderen schon gewaschen, umgezogen und fein gekämmt. Die beiden Sklaven schämten sich etwas; heute waren sie etwas faul gewesen.
    Aber als dann Lyda, Rhea und Chloe im Hortus auftischten, saßen sie alle friedlich zusammen, und dann zückte Tiberios den Brief:
    "Glafira hat uns geschrieben.", sagte er und las vor. Ab und zu wurde er durch Kommentare unterbrochen, dann lächelte er und machte eine Pause, bis er weiterlesen konnte.


    Glafira
    Villa am Meer
    Brundisium
    Italia


    An Tiberios
    Hausverwaltung
    Casa Furia
    Roma


    Salve Tiberios
    ich bitte dich den Brief allen vorzulesen, damit ich ihn nicht neunmal schreiben muss.
    Ich gebe ihn Philetas, dem Kutscher mit, wenn er nach Roma zurück fährt.
    Also erstmal das Wichtigste: Wir sind gut und sicher in Brundisium angekommen. Und jetzt sind wir auch alle gesund und munter.


    Den Göttern sei Dank, unserer Domina geht es gut, sagten die Sklaven der furischen familia erfreut. Ihre Gebete waren also erhört worden. Kein Achsenbruch, keine Räuber, nichts Schlimmes war auf der Reise passiert.


    So was Schönes wie die Villa und das Meer habe ich meinen Lebtag noch nicht gesehen. Das Meer ist ganz blau und der Himmel auch. Die Sonne brennt, aber es gibt immer eine Brise. Die Luft ist vieeel besser als in Roma. Es gibt einen Strand und erst bin ich barfuß gegangen, aber dann habe ich Holzsandalen angezogen, weil ich mir die Füße verbrannt habe.


    Ich schreibe euch mal, was wir machen: Morgens stehe ich früh auf, helfe der Domina beim Ankleiden und frisiere ihr eine schlichte Frisur. Dann serviere ich ihr das Frühstück: Frischgepressten Orangensaft , Früchte und Quark und frischgebackene kleine Brötchen mit Honig.


    Dann möchten wir an den Strand, und ich creme die Domina ein, damit ihre Haut schön weiß bleibt. Denn ich weiß schon: Sie will nicht die ganze Zeit unter dem Schirm bleiben. Domina Stella kann schwimmen, reiten, und sie spielt auch Ball.
    Ich kann noch nicht schwimmen. Ich kam ja vom Land und in Flüssen kann man nur baden. Doch Domina Stella zeigt es mir jeden Tag, wie ich die Arme und Beine bewegen soll. Bei ihr sieht es elegant aus, bei mir wie ein Frosch.


    Hier gab es einiges Gelächter. Der Gedanke, dass sich Glafira wie ein kleiner Frosch bewegte, war erheiternd. Die Ernsteren wie Tiberios und Andreas sahen sich an. Wie gerne hätten sie auch einmal das Meer gesehen. Tiberios war noch nie aus den Städten herausgekommen und an einem Strand gewesen.
    Rhea und Chloe tuschelten miteinander: WEnn sie sich das ganze nächste Jahr musterhaft verhielten, ob die Domina vielleicht zwei cubiculariae zusätzlich mitnehmen würde? Euch Hühner nimmt sie bestimmt nicht mit, sagte Timon, und die Mädchen warfen ihm ein Stuhlkissen an den Kopf, doch das war nur Spaß.


    Aber das Schönste: Wir sind am Strand geritten. Domina Stella auf Malika, Domina Clara und Tusca auf ihren Pferden und Nestor als Custos auf einem anderen. Da konnte ich nicht mit, doch dann sagte Nestor, ich kann hinter ihm sitzen und das habe ich gemacht und mich festgehalten. Und huiii, sind wir den Strand entlang. Ich hatte erst fürchterliche Angst, ich falle hinunter. Aber dann hat es mir mehr Spaß gemacht als alles im Leben.


    Jetzt aber gab es wirklich einen Aufschrei von Rhea und Chloe: Wie schlau Glafira war und sich an Nestor heranmachte! Hinter ihm auf dem Pferd war sie gesessen wie Prinzessin. Hach, Nestor, Rhea seufzte.
    Tiberios hob beide Hände:
    "Ich bitte um Ruhe", sagte er: "Nestor wollte einfach nur nett sein. Glafira kann doch nicht reiten."
    "Wer ist eigentlich Tusca?", fragte Andreas.
    "Das ist der weibliche Custos von Domina Duccia Clara", erwiderte Tiberios: "Sie ist wie eine Amazone aus den alten Sagen, doch in Wirklichkeit eine Britannierin."
    Er errötete etwas, denn er erinnerte sich daran, wie Tusca so freundlich seine Hand genommen hatte. Den Göttern sei Dank war es im Garten schon dunkel. Tiberios schwärmte etwas für die Keltin, aber das brauchten die anderen nicht zu wissen.


    Nach dem Morgen gibt es ein leichtes Mittagessen ,und dann sollen die dominae ruhen. Dann nehme ich mir Sachen zum Saubermachen auf die Veranda, schüttle die Decken aus, schaue nach, ob ich etwas flicken kann, und ich und die anderen Sklaven gehen auf Zehenspitzen durchs Haus.
    Nur Tusca nicht, das ist eine ehemalige Kriegerin, und sie geht immer stolz durch das Haus. Am Anfang war ich schüchtern bei ihr, doch sie ist lieb, auch wenn sie nicht viel spricht. Sie kann genauso gut reiten wie Nestor und wenn die Beiden um die Wette reiten, stobt der Sand.


    Das würde ich zu gerne einmal sehen, dachte Tiberios.


    Wenn unsere dominae ausgeruht haben, gehen wir nochmals in den Strand, schwimmen(die es können) und baden. Einen Tag gab es hohe Wellen, die haben mich fast umgehauen. Doch dann hat mir Domina Stella gezeigt , dass man hineinspringen und sich tragen lassen kann. Das war ein Gefühl im Bauch wie ich mir fliegen vorstelle.


    Die Herrinnen lesen auch oft unter dem Sonnenschirm oder unterhalten sich. Ich hole ihnen kühle Getränke, die sie hier in Amphoren im Keller aufbewahren und dann durch ein Sieb mit kleingehacktem Eis gießen. Das kleingehackte Eis ist sehr teuer; es wird von den Alpen in Blöcken gebracht und auch unter der Erde aufbewahrt.


    Später gehen wir alle in die balnearia und ziehen uns frische Sachen an und sehen wieder manierlich aus.


    Wenn es nacht wird, lenkt Sol seinen Wagen direkt ins Meer hinein. Die Sonne ist dann rot und steht tief, und das Meer färbt sich golden. Dann bringen die anderen Diener (ich kenne sie schon alle, sie sind freundlich und haben uns in ihrer Sklavenunterkunft gut Platz gemacht) große Fackeln und stellen sie auf. Ich laufe zwischen culina und Strand hin- und her, denn jetzt erst gibt es ein richtiges großes Essen. Die Männer machen eine Grube in den Sand und einen Rost und grillen Fleischspießchen und Lukaner Würste.


    Wie schön, sagten alle. Gut, dass sie schon gegessen hatten, so machte ihnen die Beschreibung des Abendessen am Strand keinen Hunger.


    Wenn Domina Stella möchte, spielt sie nach dem Essen für uns auf der Lyra. Dann kommen die Sterne raus und alles ist so feierlich, und ich bin froh. Musik mag ich sehr gerne.
    Manchmal ist es auch ausgelassen, die Mädchen singen und die Burschen tanzen. Sie wollten mit mir tanzen, aber ich war zu schüchtern.


    "Ich wäre nicht zu schüchtern!", pipste die vorlaute Chloe, und erntete einen rügenden Blick von Tiberios.


    Wenn es spät ist, räumen alle auf und löschen das Feuer gut. Ich begleite Domina Stella in ihr Cubiculum, bin ihr behilflich , bürste ihr das Haar aus und öle es ein. Sie hat Sand im Haar, aber das macht nichts. Ich habe auch welchen, überall ist Sand. Bestimmt bringe ich ihn mit nach Rom, dann habe ich eine Erinnerung an diese wunderschönen Ferien in Brundisium.


    So ich hoffe euch geht es allen gut, das ist die Hauptsache
    liebe Grüße Eure Glafira


    PS: In meinen Sachen ist ein blaues Haarband, das gehört mir nicht, das ist bestimmt deines, Chloe. Warum wirfst du deine Sachen auch auf mein Bett? Ich bewahre es gut auf bei mir und bringe es Dir wieder mit.


    Jetzt lachten alle, und Chloe wurde so rot, dass Andreas frotzelte, man hätte ja nun seine eigene kleine Fackel im Garten. Aber dann musste sie doch lachen. Glafira hatte ja recht; Chloe warf wirklich ihre Sachen gerne auf die Betten der anderen Mädchen. Künftig musste sie ordentlicher sein.


    Tiberios rollte die Schriftrolle wieder zusammen.
    Ein schöner Brief, sagten alle übereinstimmend. Und ob man auch einmal so verreisen könnte.
    Aber dann waren sie alle der Meinung, noch wichtiger wäre es, dass ihre verehrte domina wieder gesund nach Hause käme. Die Casa Furia war das Zuhause der familia. Niemand wollte woanders hin.


    Da es nun schon dämmerte, trugen sie alles in die Culina, wuschen ihr Geschirr und halfen Lyda beim aufräumen. Dann gingen sie schlafen.
    Aber alle träumten von Brundisium und dem Meer und dem Strand, was Glafira alles so schön beschrieben hatte.
    Und Tiberios? Er träumte davon, dass er mit Tusca am Strand ritt, und als er erwachte, fand er, dass war ein sehr schöner Traum gewesen.


    Sim-Off:

    *nitrum= Natron


    So fand ihn Andreas, der nun aus dem Kolosseum kam, sehr vergnügt und rief: „VICTORIA! Flamma hat gewonnen und Priscus darf weiter leben!“
    Neugierig schaute er Terpander an, und Tiberios stellte beide gegenseitig vor.
    Andreas grinste: „Salve, Terpander“, sagte er und stellte sich dann neben Iduna, deren rotes Haar es ihm angetan hatte.
    Dann war er entttäuscht:
    „Was, du willst schon gehen, Iduna?“
    „Wenn du möchtest, hole ich dich nächste Woche zur Werkschau von Dolios ab“, sagte Tiberios freundlich. Er verstand nicht so recht, warum sie gehen wollte. Natürlich, Terpander war hart, aber so war er zu ihm genauso.
    „Vale Wonga, Vale Iduna“, sagte er. Wonga schien auch nicht mehr mit ihm unter vier Augen reden zu wollen.


    Andreas schaute Tiberios an: „Gehen wir nach Hause?“, fragte er. Tiberios nickte, Andreas hatte anfürsich recht, es war Zeit, zur Casa Furia aufzubrechen, auch wenn er Terpander nicht alleine lassen wollte.

    „Doch du würdest mir nie etwas antun.“, sagte Tiberios, doch bereits während er es sagte, wusste er, dass es so nicht stimmte:. Terpander würde ihm nie etwas tun, wenn es irgendwie vermeidbar wäre.
    Zu allem Überfluss hatte der Alexandriner eine rege Phantasie, und als Terpander über die Strafe mit dem Hautabziehen sprach, konnte er das grausige Bild vor seinem geistigen Auge sehen.
    Zu seiner Überraschung fühlte er danach so etwas wie Dankbarkeit: Sein Körper war intakt, er hatte nicht einmal Narben von Peitschenstriemen, weil man ihn fast nie geschlagen hatte. Auch ihm war es meistens gut gegangen.
    Sie waren keine Opfer, auch Iduna nicht. In Wirklichkeit waren sie gesegnet, denn noch lebten sie unter der Sonne. Erst im Hades würden ihre umbrae weinen und klagen um das was sie verloren hatten.
    Tiberios nahm sich fest vor, sich jetzt schon mit allen Kräften der Schönheit der Welt hinzugeben. Damit sein Schatten keinen Grund hatte, am Acheron zu stehen und zu jammern.


    Tiberios hatte Iduna gefragt: „Was ist das Schlimmste, dass du dir vorstellen kannst.“ Die Antwort darauf musste lauten: „Es ist schon geschehen.“
    Und doch waren sie hier auf dem Vorplatz, aßen Wachteln und freuten sich ihrer Jugend. Andere, die wirklich Opfer waren, würden sich nie wieder freuen können.


    Iduna fühlte sich angegriffen; in Wirklichkeit erteilte ihr Terpander gerade großmütigerweise eine Lehre. Dum spiro spero.** Ihr würde es besser gehen, wenn sie aufhören würde, ihre Geschichte als Opfer zu erzählen, und anderen Leuten würde es auch besser gehen.


    In Tiberios stieg eine große Liebe auf für Terpander, der so viel Weisheit besaß. Er lächelte nun auch, froh war er. Die überwältigende Schönheit der Welt wurde gerade von dem grauhaarigen Mann an seiner Seite verkörpert, und Tiberios erbebte, als Terpanders Daumen sanft seine Handinnenfläche streichelte.


    Sim-Off:

    ** Solange ich atme, hoffe ich , Cicero

    Tiberios schloss einen Moment die Augen, sein Geist verweilte in einem Abschnitt seiner Vergangenheit, über die er niemals sprach, nicht weil er sich schämte, sondern weil er beschlossen hatte, sie als belanglos ad acta zu legen. Er dachte an die Worte des Stoikers Epiktetos, der auch ein römischer Sklave gewesen war, bevor man ihn freigelassen hatte:
    Perturbant homines non res ipsae sed de rebus opiniones*


    Leicht schüttelte Tiberios den Kopf, er fand Idunas Worte nicht so lustig wie Terpander, aber er war auch das Gegenteil von einem Krieger.
    Dann sagte er :
    Deine Domina hat offensichtlich einfach gerne Menschen gequält, Iduna. Denn wie hättest du, die du unfrei bist, jemals eine Konkurenz für eine Claudia sein können? Ich überlege gerade, was ich in diesem Fall getan hätte.
    * Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Urteile und Meinungen über sie, sagt Epiktetos. Schlimmes ist geschehen, doch du lebst noch. Du hast eine Tochter. Die dich verderben wollten, haben nicht gesiegt. Tyche hat die Hand über dich gehalten.
    Du glaubst, ich verstehe dich nicht. Doch das tu ich sehr wohl.“


    Er unterbrach sich. Er wusste nicht, ob Iduna seinen Worten folgen konnte. Solange Tiberios noch lebte und atmete, war es sein eigenes Urteil, dass seine eigene Welt bestimmte. Dazu gehörte, seine Existenz nicht allzu wichtig zu nehmen.


    Und jetzt lächelte er Terpander an:
    „Und so hatte ich noch mehr Glück als ich je geahnt habe: Nur hinweggeführt und verkauft zu werden und nicht in die Hände deiner Leute….“ Er dachte noch immer daran, Terpanders Heimat nicht zu verraten: „ zu fallen. Ich glaube, ich muss dafür Tyche noch einmal Dank sagen und opfern.“, leichthin klang seine Stimme; Tiberios spottete über sich selbst.

    „Nun“, sagte Tiberios:
    „ Manchmal entfährt Menschen, wenn man sie böse macht, ein unbedachtes Wort. Kyriakos aber nicht, jedes Wort war bedacht. Außer dass er einen dorischen Akzent hat und Koiné spricht wie jemand aus der Oberschicht habe ich nichts herausfinden können. Entweder lügt dieser Peregrinus wie andere Menschen atmen oder...“
    Tiberios schaute etwas unglücklich drein, doch er fühlte sich der reinen Erkenntnis verpflichtet, auch wenn sie ihm nicht in den Kram passte:
    „Oder Kyriakos von Sparta spricht in diesem Fall wirklich die Wahrheit.“


    Er war froh, aus der Castra heil herauszukommen. Zuhause würde er versuchen, etwas auszuruhen, sofern nicht Arbeit auf ihn wartete.


    Tiberios verbeugte sich: „Vale bene dominus Lurco. Ich danke Dir für all deine Freundlichkeit.“

    Tiberios konnte sich nicht vorstellen, was Wonga von ihm wollte, aber maßregeln sicherlich nicht. Auf gewisse Weise war es doch der furische Maqiordomus, der alexandrinische Lebensart und Raffinesse verkörperlichte, und nicht Wonga.
    Außerdem war er in der Sklavenhierarchie ranghöher ( Was nicht zu sagen hatte, Terpander juckte das auch nicht, obwohl Tiberios mehr Leuten Anordnungen geben durfte als er).
    Vielleicht hatte der schwarze Custos ja Neuigkeiten von Eireann_ Livia, die – wiederum einmal – wie vom Erdboden verschluckt schien.


    Der furische Sklave hätte es unhöflich gefunden, jetzt unter vier Augen mit Wonga zu sprechen, aber er sagte herzlich:
    „Später sehr gerne, Wonga.“


    Unabhängig davon wollte er nicht, dass Terpander seine Hand losließ. Die offensichtliche Zuneigung des Spartiaten erfüllte ihn mit einer stillen Freude; am liebsten hätte er ihn noch einmal geküsst und das mit mehr Leidenschaft. Doch das wäre auf einem öffentlichen Platz wirklich stillos gewesen.


    Als Terpander aber nun die Freundlichkeit der Flavier lobte, wandte der junge Grieche den Kopf ab, um sich ein Lächeln zu verbeißen, bevor er Idunas Worte präzisierte:
    „Du meintest – zwangsweise? Ob die Sklaven der Aphrodite huldigen wollen oder nicht?“


    Tiberios stellte sich kurz vor, in diese Lage zu kommen. Er hätte versucht, es für das Mädchen oder die Frau einigermaßen angenehm zu machen. Trotzdem, gut war das bestimmt nicht; allen Göttern sei Dank hatten die Furier keine züchterischen Ambitionen.


    In diesem Moment drang Jubel aus dem flavischen Amphitheater. Tiberios hob den Kopf, lauschte, dann sagte er erleichtert:
    „Keiner der beiden Gladiatoren hat heute sterben müssen.“