Beiträge von Tiberios

    Tiberios, der sich so plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit fand, wurde verlegen.


    Er glaubte nicht, dass sich Norius Carbo an ihn erinnerte, bei den vielen Kunden, die er vermutlich täglich zu bewältigen hatte, war das unwahrscheinlich.
    Außerdem war Tiberios nun anders angezogen, die Tafel, die ihn als Sklaven auswies, war dank seiner neuen Würde als Maiordomus einer Bronzekette gewichen.


    Sein Scriba - Herz schlug schneller vor Begeisterung, als er den Geruch der verschiedenen Tinten und Farben aus der Werkstatt des Pater Danuvius wahrnahm, und er nahm sich vor, auch wenn der junge Römer nichts kaufen würde, mindestens drei Gläser Eisengallustinte für die Casa Furia zu besorgen.
    In diesen Tagen musste er domina Furia Stella die erste von ihm selbstständig erstellte Monatsabrechnung für Juli vorlegen, die perfekt geschrieben sein sollte.


    Am liebsten hätte er sich selbst die Kunst der Tintenherstellung angeeignet, doch das war ein Betriebsgeheimnis von Norius Carbo.


    „Salve, Norius Carbo, der Segen des Mercurius sei mit dir“, grüßte der Grieche, denn der Ladeneigentümer war ein Peregrinus, der weder die Anrede „Dominus“ noch „Meister“ hören wollte.

    „Kennen? Aus Alexandria!“, sagte Tiberios kurzangebunden:


    „Aber da trug er einen anderen Namen, nie und nimmer hätte er sich dort als Alexandriner ausgeben können. Du kennst ihn auch; er war das, der dir damals im Blinden Esel den Floh mit Freiheit und gefangener Vogel ins Ohr gesetzt hat und das wohl aus keinem anderen Grund, als dich zu verderben. Dein neuer dominus hat große Freude am Unglück anderer.
    Auch von Leuten, die ihm nie etwas zu Leide getan haben.
    Nimm dich in Acht vor diesem Mann, Eireann. Er, nicht die Römer, ist derjenige, der es nie gut mit dir meinen wird.
    Aber...“


    Nun wurde sein Ton wieder spöttisch:
    „...vielleicht bist du ja in der Tat für die Subura geboren, wenn du dich deiner eigenen Aussage nach dort wohlfühlst.“
    Er trat einen Schritt zurück, um Eireann nicht versehentlich zu berühren.:


    „Zumindest wohnst du so de facto Tür an Tür mit Kyriakos!“

    Von der Casa Furia>>>


    FARBENMISCHER PATER DANUVIUS


    stand in goldenen Lettern über der Porta.



    Tiberios hielt dem jungen Römer Decimus Furius Valentinus mit einer kleinen Verbeugung die Tür auf, damit er bequem eintreten konnte.


    Er hoffte sehr, den Geschäftsinhaber Norius Carbo selbst anzutreffen, der ihn das letzte Mal so ausführlich beraten hatte. Aber das Personal war bestimmt auch gut ausgebildet, sonst hätte der Geschäftsinhaber es nicht in diesem Laden.


    Tiberios ließ den jungen Furier vorgehen, denn selbstverständlich war er der Kunde; er nur der Sklave, der die Einkäufe tragen würde.

    Tiberius stimmte zu, ja, es war wichtig, alle Götter zu ehren.
    Mittlerweile hatten sie die Porta hinter sich gelassen und bogen in die Straße ein, in der die Farbenmischerei lag.
    Der furische Sklave deutete auf das Gebäude:


    „Dort haben sie alle Arten von Tinten und Farben, die man sich vorstellen kann! Und man darf sie ausprobieren. Ich hoffe, du wirst fündig, dominus!“


    >>>Farbenmischerei Pater Danuvius

    Tiberios nickte; die Zukunft war nie gewiss.
    Hier waren alle Menschen in der Hand der Götter.


    „Ich verehre Tyche, die Göttin des unwägbaren Schicksals, dominus.", sagte er:
    „Ihr Römer nennt sie Fortuna, aber Fortuna bringt Glück und Segen. Die griechische Tyche jedoch… sie schlägt zu, wenn man es nicht erwartet; erhöht Menschen oder bringt sie zu Fall. Ich werde für dein Wohl zu Tyche beten und auch deinem Genius künftig opfern, so wie ich das schon für den Genius meines Herren tue.


    Oder gibt es einen Gott, den du besonders verehrst, dominus Valentinus?"


    Er war nun ernst, denn Frömmigkeit und Respekt den Göttern gegenüber waren eine ernste Angelegenheit für einen Römer.

    Tiberios wandte sich zum Gehen:


    „Dominus Cerretanus hat dich gekauft, weil er es so wollte. Und er konnte danach mit seinem Eigentum machen, was er wollte; sogar dich töten. Aber er hatte es gut mit dir gemeint: Das Haus und domina Furia Stella, von denen du schlecht sprichst, ist das Haus, in welchem ich der Maiordomus bin und ich bin den Furiern ergeben. Wage es nicht, sie in meiner Gegenwart zu beleidigen!“


    Zornig wurde Tiberios und fast hätte er die Hand erhoben:
    „Aber du gehörst ja nicht mehr Römern, nicht wahr? Ein Peregrinus hat dich geschenkt bekommen. Bestimmt wird er dich dort in der Subura viel besser behandeln als ein römischer dominus! Du siehst auch schon sehr erholt und nahezu glücklich aus – Aethra!“


    Der Zorn verwandelte sich in beißenden Spott. Nicht mehr hatte Tiberios für das Mädchen, das er einst lieb gehabt hatte:
    „Wie heißt dein neuer wunderbarer dominus, der dir auch schon einen neuen Namen gegeben hat?“, fragte er:
    „Oder warte! ICH kann ja lesen.“


    Mit einem Schritt war er bei ihr, griff nach der Sklavenmarke und entzifferte ihre Aufschrift:


    [Eigentum Anis von Alexandria
    Belohnung!
    ]


    „Anis von Alexandria“, flüsterte Tiberios:
    "Ich kenne jemanden, der sich so nennt. Nimm dich in Acht, Eireann, das ist ein schlechter Mensch!“

    Das war eine Frage, die Tiberios wieder aufrichtig beantworten konnte:
    „Zu anfang schon. Aber dann immer weniger. Mittlerweile ist Roma meine Heimat geworden.“


    Ganz kurz – denn es gehörte sich nicht, einen Ranghöheren direkt anzustarren – schenkte Tiberios dem jungen Furier einen freundlichen Blick. Er war sehr aufmerksam, und er stand auch allein in der Welt, soweit der Sklave es mitbekommen hatte, war er elternlos. Dennoch, er würde eigene Pläne haben. Ein junger Römer aus bester Familie, ihm stand die große Welt des Imperiums offen.


    „Du wirst dir eines Tages alle Provinzen des Imperiums ansehen können, dominus Valentinus.“, sprach der junge Alexandriner.


    Reisen, das war eine Sehnsucht.


    Mittlerweile waren sie an die Porta Salutaris angekommen. Tiberios sagte:
    „Jetzt ist es nicht mehr weit.“ Er schlenkerte mit dem Korb, ein bißchen übermütig war er.

    Nun begehrte Tiberios auf, denn die Vorwürfe Eireanns waren ungerechtfertigt:


    „Du verdrehst die Tatsachen! Nicht ich habe dich benutzt und entsorgt, sondern du warst es, die unsere gemeinsame Zukunft zu nichte gemacht hat. Stultum facit Fortuna, quem vult perdere! * Als dich dominus Cerretanus gekauft hat, da hatte Fortuna uns zugelächelt – doch du hast dich gegen die Göttin gestellt und ihr Geschenk an uns in den Staub getreten!“, rief er ärgerlich aus.


    Er blickte die schmale Frau mit dem Sklavenkragen und der orientalischen Kleidung an:
    "Sag mir, wer ist Aethra?"
    , fragte er dann mit ruhiger Stimme.




    Sim-Off:

    * Töricht macht Fortuna, den sie zu Grunde richten will, Publius Syrus

    Valentinus wusste nicht, was er mit seiner Bemerkung, dass Tiberios' Herkunft interessant war, anrichtete;
    Tiberios konnte ganze Vorträge über ein Thema halten, wenn er die Erlaubnis hatte.
    Tatsächlich musste man den furischen Sklaven eher bremsen, damit er nicht zu viel redete.


    Der junge Maiordomus wollte also jetzt zu einem längeren Referat über Alexandria ( Lage, Klima, Einwohner, Stadtviertel, Hauptstadt der Wissenschaft der bekannten Welt, das Museion, die berühmte Bibliothek, eines der Weltwunder: Der Pharos, der Leuchtturm) ansetzen, was vermutlich einige Stunden in Anspruch genommen hätte.


    Aber Valentinus rettete sich mit seiner letzten Frage, die er nach Tiberios‘ Vater stellte.


    Das brachte den jungen Griechen erstmal zum Schweigen, dann wurde er rot. Dennoch hatte der junge dominus natürlich das Recht auf eine Antwort:


    „Ich bin ein hausgeborener Sklave, ein verna, wie es auf Latein heißt, weil schon meine Mutter eine Sklavin war, dominus, erklärte er:
    Aber wer mein Vater ist, wurde nie aufgeschrieben, und kein Mann hat mich als seinen Sohn anerkannt.“


    Tiberios lächelte nun und sprach weiter:
    „Ich war außer in Roma noch in Portus Ostiensis im Handelshaus der Furii, das deinem Bruder gehört. Aber das war zum Arbeiten, und allzuviel habe ich nicht gesehen. Wo bist du schon gewesen, dominus Valentinus?"

    Tiberios war stolz auf seine berühmte Heimatstadt, die noch von Alexander dem Großen gegründet worden war, wenn auch nicht auf die Umstände seines Verkaufs.


    Daher sagte er: „Doch, ich spreche sehr gerne darüber, dominus Valentinus“, seine Augen funkelten vergnügt:
    „Ich stamme aus Alexandria ad Aegyptum und bin Grieche; zumindest meine Mutter ist Griechin.“

    Tiberios nickte verstehend, er wollte nicht indiskret sein.
    Obwohl er natürlich auch gerne erfahren hätte, ob der junge Furier die Stadt Alexandria kannte. Immerhin war sein Vater, der Bruder von domina Furia Stella, dort in der Provinz Aegyptus gestorben.


    "Wir werden alle sehr gut behandelt, und ich habe der Tyche, der Schicksalsgöttin - ihr Römer nennt sie Fortuna - schon einmal ein Opfer gebracht, um ihr Dank zu sagen.", sagte Tiberios.


    Selbstverständlich hätte jeder Sklave eine positive Antwort gegeben, doch die Wärme in Tiberios' Stimme war echt:
    Er hatte den Furiern in Roma alles zu verdanken.

    "Danke, dass du das sagst, Dominus Valentinus. Ich bin seit fast zwei Jahren * in Roma und im Besitz der Furier. “, erwiderte Tiberios. Während er das sagte, dachte er, ich habe Glück gehabt. Und er fügte hinzu:
    „Eigentlich gehöre ich dominus Furius Philus, der schon länger abwesend ist. Mein Herr ist dein Bruder, richtig?“


    Da in Roma Ehen oft aus politischen Gründen geschlossen und auch wieder getrennt wurden, lagen Geschwister altersmäßig manchmal weit auseinander und hatten auch keinen großen Kontakt zueinander.
    Ob die beiden Brüder überhaupt zuvor viel miteinander zu tun hatten, wußte Tiberios natürlich nicht.


    Er warf dem neuen Furier einen kurzen Blick zu, vielleicht würde er ja ein wenig über seine Familie erzählen.




    Sim-Off:

    *Um Tiberios‘ schnellen Aufstieg plausibler zu machen, rechne ich hier ein Monat = 4 IR- Monate

    Officium Maiordomus >>>

    Von der Casa Furia aus ging es immer die Via Nomentana entlang den Hügel Quirinal hinunter, an den hinter Mauern liegenden Stadtvillen, die mit kleinen Parkanlagen: Bäumen, Springbrunnen, steinernen Bänken zum Ausruhen abwechselten, vorbei, bis zu der Porta Salutaris, einem der alten Tore.*
    Roma war in den letzten Jahrhunderten so gewachsen, dass die alten Stadttore ihren Sinn verloren hatten; aber sie existierten noch wie Denkmäler der Vergangenheit.
    Zwischen der Porta und den Traiansmärkten lagen Ladengeschäft und Werkstatt "Pater Danuvius".


    Es versprach, wieder ein heißer Sommertag zu werden. Tiberios, der nur eine einfache helle Tunika und ein Stirnband trug, ging mit dem Korb neben dominus Valentinus her, weil er ja den Weg zu der Farbenmischerei kannte.


    Neugierig war er, was für ein Mensch Valentinus war; aber natürlich konnte er das Wort nicht zuerst an den Römer richten, da musste er warten, bis er angesprochen wurde. ;)




    Sim-Off:

    *Der Weg

    Ich danke dir, Dominus“, sagte Tiberios, als Valentinus zur Seite ging, damit er an ihm vorbei und durch die Tür durchgehen konnte.


    Er holte einen Korb, um später die Einkäufe des jungen dominus transportieren zu können, sagte Lyda, die als dienstälteste Sklavin den Maiordomus vertrat, wenn er aushäusig war, Bescheid, dass er und Decimus Furius Valentinus einige Stunden von der Casa wegbleiben würden und ging dem Furier voraus.



    >>> Von der Casa Furia zu Pater Danuvius

    Tiberios nickte und lächelte, dann sagte er:
    "Dann zu Fuß, Dominus. Für die Tinte empfehle ich die Farbenmischerei Pater Danuvius, das ist ein sehr schönes Geschäft nördlich der Kaiserforen und südlich der Porta Sanquaris gelegen."

    Auch er freute sich auf den Gang - er hatte manchmal zu wenig Bewegung - und darauf, etwas mehr von dem jungen Furier zu erfahren. Immerhin war er der Bruder seines Herren.

    Wieder schüttelte Tiberios den Kopf.


    Eine Erinnerung kan in ihm hoch;


    Eireann in der „Flinken Nadel“, dem Schneiderladen. Er kam gerade vom Sklavenmarkt und wußte noch nicht, was ihn bei Furius Philus erwarten würde, da hatte sie ihm ihre Hand hingestreckt als Freundin, und sie war der erste liebe Mensch in Roma, den er kannte.*


    Eine zweite Erinnerung: ….eine mutwillige Mädchenhand in der seinen „Laufen wir, damit uns die Luperci segnen!“, wie rannten sie, wie lachten sie, wie empfingen sie die Striemen aus Lupercushand.**


    Eine dritte, ein Streit, dann mit Blumen bekränzt Anna Perenna, nein, nicht die Nymphe; Eireann war es im lichten Frühlingsgrün, die Augen voller Liebe.***


    Eine vierte; der Garten des Maecenas, dort liebten sie sich dann ; eine Nachtigall schlug und die Nacht war blau und kühl, Tiberios schlang die Arme um Eireann, sie zu wärmen, voller Liebe lagen sie beieinander.


    Es war schön gewesen.


    Tiberios schüttelte noch einmal den Kopf.
    Er war noch nicht einmal zwei Jahre in Roma und schon war er zum Hausaufseher aufgestiegen, so jung wie er war. Aus Verzweiflung und Not – kurz dachte er daran, dass man ihn verkauft und aus seinem Leben gerissen hatte, als wäre er ein Schwerverbrecher – war ein schneller Aufstieg geworden.


    In Maßlosigkeit und Dummheit hatte Eireann Tiberios‘ Lebensplan zerstört. Das war weder zu kitten noch konnte man von vorne anfangen. Tiberios hatte bereits einen neuen Lebensplan; in ihm kam Eireann nicht mehr vor.


    Das erste Mal in seinem Leben musste er abwägen, was ihm mehr bedeuten konnte, die um ihn weinende, flehende junge Frau vor ihm oder die Chance, die ihm die Furier boten. Und er wusste genau, wen er opfern würde.



    „Ich habe kein Interesse daran, dich in den Staub zu treten oder auf dich zu spucken.“, sagte er:
    „Die Gaben der Venus, die du mit mir geteilt hast, haben Spender und Empfänger geehrt; nichts Unrechtes war an dieser Nacht. Ich werde immer ein Gefühl der Freundschaft für dich empfinden, Eireann. Ich bin nicht dein Feind.“


    Vergangenheit. Noch nie hatte Tiberios die Last dieses Wortes gespürt wie gerade eben.



    Die furischen Sklaven bedankten sich für die freundlichen Worte und gingen sich mit „Vale, Dominus Valentinus“ verabschiedend, wieder an ihr Tagewerk.


    Als Valentinus nach seiner Begleitung fragte, sagte Tiberios: „Selbstverständlich, Dominus Valentinus“ Er würde den jungen Furier behilflich sein, wie es nur in seiner Macht stand, das war auch im Sinne der Hausherrin:


    „Weißt du schon, ob du gerne die Sänfte nehmen oder zu Fuß gehen und was du auf dem Städtischen Markt erwerben möchtest, Dominus?“

    "Salve, Dominus Decimus Furius Valentinus!", grüßte die anwesende familia. Verstohlen wurde der neue junge Herr angesehen.


    Tiberios gab seinen anwesenden Leuten ein aufmunterndes Zeichen, sich dem Furier selbst vorzustellen.
    Jeder und jede trat vor und verbeugte sich kurz, nannte seinen Namen und seine Arbeit.
    Da der Haushalt der Casa Furia nicht so groß war, hatte jeder Sklave mehr als eine Aufgabe zu bewältigen:


    Krates,Timon,Gadir und Andreas, die die schweren Arbeiten erledigten, waren gefragt, wenn der junge Herr sich mit einer Sänfte irgendwo hin tragen lassen wollte.


    Mit Lyda, der dienstältesten Sklavin, Küchenchefin und Furia Stellas besonderer Vertrauten, und auch mit Stellas cubicularia und ornatrix Glafira würde dominus Valentinus nicht zu viel zu tun haben, weil sie besonders der Hausherrin zur Verfügung standen.

    Nestor, der Leibwächter würde Valentinus beschützen, falls er einmal abends oder in einer unguten Gegend unterwegs sein musste.


    Mit Küchenmädchen Rhea sollte sich der junge Furier gut stellen, wenn er gerne naschte, sie wußte immer, wann es etwas besonders Gutes in der Küche gab.


    Aischylos, der gerade nicht anwesend war, war der Ianitor, der Türwächter. Er war groß und stark, aber seine Liebe gehörte eindeutig der Gärtnerei – so schön wie er Pavillon und Hortus hergerichtet hatte.


    Chloe, die zu Valentinus‘ cubicularia befördert worden war, sagte zwar nichts mehr, weil der junge Dominus sie schon kannte, guckte jedoch stolz in die Runde.


    Ja, und dann gab es auch noch Tiberios selbst. Er war Maiordomus, Bibliothekar und konnte auch als Privatsekretär – die Ausbildung hatte er – dienen.


    Es waren bestimmt sehr viele Namen und neue Gesichter für den jungen Furier.

    Cubiculum von Decimus Furius Valentinus >>>


    Etwas später waren alle elf Sklaven * der Casa Furia im Officium des Maiordomus versammelt:
    Krates,Timon,Gadir, Andreas, Chloe, Rhea, Glafira, Nestor und Lyda.
    Nur Aischylos war nicht da, er konnte keinesfalls die Porta ohne Aufsicht lassen. Aber ohne Zweifel würde ihm jemand erzählen, was besprochen worden war, oder er konnte Tiberios fragen.
    Gespannt sahen die Sklaven zur Tür. Ein neuer dominus, der zukünftig in der Casa leben sollte, war immer etwas, das den gesamten Haushalt betraf und brachte Veränderungen. Der junge Römer schien ein freundlicher Herr zu sein. Ob er eine kurze Ansprache halten würde?



    Tiberios nickte Chloe zu; es war auch das erste Mal für sie, dass sie eine selbstständige Aufgabe bekam.
    Sie war ja die jüngste Sklavin in der familia. Jetzt war sie für dominus Valentinus' cubiculum zuständig.



    „Ich werde alle Sklaven in das Officium des Maiordomus, das gegenüber der Bibliothek liegt, rufen. In etwa zehn Minuten wären wir so weit. Kann ich Chloe schon einmal mitnehmen oder bedarst du ihrer Dienste, Dominus Valentinus?", antwortete Tiberios dem jungen Furier.


    >>> Officium Maiordomus