Kaum war Tiberios wieder hergerichtet, sprang er von der Kline auf und stürmte voller Elan in den hortus.
Er hielt Ausschau nach den Datteln, die er mitgebracht hatte und war erleichtet, als er sah, dass das Leinensäckchen noch gut gefüllt war.
Der Blick des jungen Griechen fiel zunächst auf Satibarzanes. Er hielt den nur ein paar Jahre älteren, etwas pummeligen jungen Mann für dominus Lurcos Sklaven. Erstens hatte das Terpander gesagt, und zweitens sah der Bursche zwar freundlich und umgänglich aus, wirkte jedoch trotz seiner neuen Tunika und seines ordentlichen Aussehens etwas befangen und viel schüchterner als ein dominus.
„Salve!“, rief Tiberios ihm zu:
"Könntest du bitte kurz nachschauen, ob das Säckchen mit den Datteln gut verschnürt ist? Es ist nicht so, dass der Pfau keine davon haben darf - aber ich weiß nicht wie viele Pfaue vertragen und nachher bekommt er Durchfall oder wird krank, und das würde ich mir nie verzeihen bei so einem schönen Vogel…“
Tiberios konnte die etwas ängstliche Miene des neuen Sklaven nachfühlen. Er erinnerte sich noch an seinen ersten Tag in der Casa Furia als er selbst sehr eingeschüchtert war.
Der junge Grieche zwinkerte dem vermeintlichen Standesgenossen zu , um ihn etwas aufzumuntern:
„ Ich heiße übrigens Tiberios und bin Sklave der gens Furia.“, stellte er sich vor:
" Und wie heißt du denn ? Nimm dir ruhig auch Datteln, sie sind ganz frisch!"
Er wollte Satibarzanes gerade andeuten, dass es trotz aller Großmut der beiden Herren der Casa Leonis vielleicht besser wäre, aufzustehen , da bemerkte er dominus Manius Purgitius Lurco.
Wie vom Donner gerührt blieb der furische Sklave stehen.
Ihm schoss das Blut inden Kopf; er nahm Haltung an, verbeugte sich tief und hob dann die Hand zum Zeichen, dass er sprechen wollte.