Tiberios schüttelte den Kopf, als Eireann nach seinem Kummer fragte : "Ein andermal, es hat Zeit.",
sagte er.
Und als er Eireanns Finger auf seiner Brust spürte, öffnete er seine Tunika ein wenig, hörte aber nicht auf, ihren Hals zu küssen.
Sie ließ ihre Hand auf seiner bloßen Haut ruhen.
Tiberios lächelte
."Sei ruhig neugierig!“, sagte er und zwinkerte ihr zu.
Tiberios hatte keine Angst vor seiner Nacktheit, aber er wußte nicht, wie es Eireann damit erging. Sie war , soweit er das wußte, noch unerfahren .
Er wurde aus seinen spielerischen Zärtlichkeiten gerissen, als Eireann die Hände vor ihr Gesicht legte, und schluchzte.
Sofort setzte sich der furische Sklave neben sie und nahm sie in den Arm . Ihre Angst war wirklich groß, so hatte er die immer muntere Eireann, die mit ihrem hübschen Kopf durch die Wand wollte, noch nie gesehen.
Das mit dem Verkaufen schien diesmal ernst zu sein.
Ganz kurz erinnerte sich Tiberios daran, wie er selbst aus Alexandria wegverkauft worden war. Sein kyrios hatte ihm buchstäblich eine Falle gestellt, man hatte Tiberios in der Bibliothek eingeschlossen. . Als er darum bat, zu wissen, welchen Fehler er begangen hatte , hatte ihm der Ianitor gedroht, dass er in Ketten gelegt werden würde, wenn er nicht im Zimmer bliebe.
Und dann der Schrei seiner Mutter Caenis, wie eine Amazone wehrte sie sich und rief sie seinen Namen.
Tiberios verscheuchte diese Erinnerung.
Ihm war damals keine Chance gegeben worden, sich zu verteidigen, aber Eireann hatte diese Chance vielleicht:
“Dominus Caesoninus hat mir schon einmal damit gedroht. Und.. und der iulische Maiordomus hat mich ausgefragt, warum ich keine gehorsame Sklavin sein kann. Aber das kann ich einfach nicht.“
, weinte sie.
Tiberios sagte nicht : Ich hatte dich gewarnt. Das war nicht, was eine Freundin in Not hören wollte.
Er sagte :
„Eireann, hör zu, es gibt noch eine letzte Möglichkeit, dieses Schicksal abzuwenden : In der ganzen bewohnten Welt hat ein Sklave das alte Recht, wenn ihm unzumutbare Grausamkeit droht, die Götter um ihren Beistand zu bitten. Du müsstest dich zu Boden werfen und eine Gottheit der Iulier um Gnade anflehen, am besten ,in dem du die Knie ihrer Statue umklammerst. Kannst du das in Gegenwart des dominus Caesoninus tun ?“