Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    Bericht Brandstiftung Lupanar Ganymed
    Befragung des Zeugen Kyriakos - Geschädigter:


    Nach Ermittlung und Zeugenbefragung steht die Sklavin Eireann unter massivem Tatverdacht.


    Eireann war ohne Erlaubnis ihres Besitzers in Lupanar Ganymed.
    Eireann nahm die Dienst von Lupa Kyriakos willig in Anspruch.
    Eireann verletzte den Lupa bei der Ausübung Deiner Arbeit.
    Eireann prellte den Lupa um seinen Lohn.
    Eireann drohte dem besagten Lupa mit Konsequenzen über ihren Herrn oder sich selbst über Gewaltanwendung.
    Kyriakos der Lupa und Lupanarbesitzer hat versucht, seinen Lohn bei Eireanns Herrn einzufordern - erfolgslos.
    Einige Tage nach seiner Heimkehr stand sein Lupanar in Flammen.
    Eireann verhielt sich während des Brandes und der Löscharbeiten äußerst verdächtig, die Sklavin war weder geschockt noch überrascht von dem Brand.
    Eireann sprach Kyriakos eine Morddrohung aus, mit Hinweis dass Dein Lupanar bereits abgefackelt sei.
    Eireann biss den vor Ort behandelnden Medicus, als sich dieser ihrer annehmen wollte, Vermutung - Verschleierung des Lupanarbesuchs.



    Persönliche Anmerkungen - Sachverhalt Brandstiftung:


    Die Sklavin Eireann beleidigte bereits unseren Kaiser, unsere Götter, Rom sowie unsere Lebensart.


    Eireann drohte dem Unterzeichner mit den Worten - “Du wirst für deine Worte in der Hölle schmoren. Mit glühenden Eisen sollst du gefoltert werden.“


    Naheliegende Vermutung - Christin, die das sündige Lupanar nach Inanspruchnahme abfackelte.


    Weitere Vermutung - Möglicherweise Brandanschlag auf die Castra der Cohortes geplant, Hintergrund Kaiser-, Götter- und Romfeindliche Gesinnung.


    Persönliche Anmerkung - Sklavin darf unter keinen Umständen behalten oder weiter verkauft werden. Es besteht Gefahr auf Leib und Leben unseres Optios, des eventuellen Käufers und jedes anderen römischen freien Bürgers.


    Zusatzanmerkung - Der Besitz eines solchen Subjekts geht mit den von uns als Urbanern vertretenen Werten nicht konform, sie schadet unserem Optio sowie dem Ansehen der Urbaner.



    Zeugen:
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Sisenna Iunius Scato
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius Lurco
    Peregrinus, Geschädigter, Besitzer Lupanar Ganymed, Kyriakos



    Unterzeichnet
    Manius Purgitius Lurco
    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium

    Bericht Brandstiftung Lupanar Ganymed
    Befragung des Zeugen Kyriakos - Geschädigter:


    Nach Ermittlung und Zeugenbefragung steht die Sklavin Eireann unter massivem Tatverdacht.


    Eireann war ohne Erlaubnis ihres Besitzers in Lupanar Ganymed.
    Eireann nahm die Dienst von Lupa Kyriakos willig in Anspruch.
    Eireann verletzte den Lupa bei der Ausübung Deiner Arbeit.
    Eireann prellte den Lupa um seinen Lohn.
    Eireann drohte dem besagten Lupa mit Konsequenzen über ihren Herrn oder sich selbst über Gewaltanwendung.
    Kyriakos der Lupa und Lupanarbesitzer hat versucht, seinen Lohn bei Eireanns Herrn einzufordern - erfolgslos.
    Einige Tage nach seiner Heimkehr stand sein Lupanar in Flammen.
    Eireann verhielt sich während des Brandes und der Löscharbeiten äußerst verdächtig, die Sklavin war weder geschockt noch überrascht von dem Brand.
    Eireann sprach Kyriakos eine Morddrohung aus, mit Hinweis dass Dein Lupanar bereits abgefackelt sei.
    Eireann biss den vor Ort behandelnden Medicus, als sich dieser ihrer annehmen wollte, Vermutung - Verschleierung des Lupanarbesuchs.



    Persönliche Anmerkungen - Sachverhalt Brandstiftung:


    Die Sklavin Eireann beleidigte bereits unseren Kaiser, unsere Götter, Rom sowie unsere Lebensart.


    Eireann drohte dem Unterzeichner mit den Worten - “Du wirst für deine Worte in der Hölle schmoren. Mit glühenden Eisen sollst du gefoltert werden.“


    Naheliegende Vermutung - Christin, die das sündige Lupanar nach Inanspruchnahme abfackelte.


    Weitere Vermutung - Möglicherweise Brandanschlag auf die Castra der Cohortes geplant, Hintergrund Kaiser-, Götter- und Romfeindliche Gesinnung.


    Persönliche Anmerkung - Sklavin darf unter keinen Umständen behalten oder weiter verkauft werden. Es besteht Gefahr auf Leib und Leben unseres Optios, des eventuellen Käufers und jedes anderen römischen freien Bürgers.


    Zusatzanmerkung - Der Besitz eines solchen Subjekts geht mit den von uns als Urbanern vertretenen Werten nicht konform, sie schadet unserem Optio sowie dem Ansehen der Urbaner.



    Zeugen:
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Sisenna Iunius Scato
    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius Lurco
    Peregrinus, Geschädigter, Besitzer Lupanar Ganymed, Kyriakos



    Unterzeichnet
    Manius Purgitius Lurco
    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium

    Lurco wachte auf, gähnte streckte sich und trabte rüber zum Tisch. Er überlegte kurz wie er mit dem Bericht verfahren sollte. Zur Sicherheit schrieb er ihn auf eine dritte Wachstafel, um seinem Optio und seinem Centurio jeweils eine Abschrift zukommen zu lassen.


    Eine Brandstifterin war nichts weiter als eine gedungene Mörderin, deren Werkzeug die Flammen waren.
    Nachdem er den Bericht ein drittes Mal für sich selbst verfasst hatte, machte sich Lurco auf den Weg um die beiden Berichte über die Brandstiftung abzugeben.

    Frischgewaschen und müde schleppte sich Lurco zurück in die Baracke. Kaum dass er in ihrer Stube war, entspannte er sich wirklich. Hier war er Zuhause, weder in die Castra noch in die Baracke hatten Subjekte Zutritt. Hier war die Welt noch in Ordnung. Gemütlich ließ er sich auf seinem Bett nieder und spürte welchen Brand er selbst nach dem Brand im Ganymed hatte. Er fühlte sich regelrecht ausgedörrt.


    Lurco stand noch einmal auf, bediente sich am Posca und schnappte sich eine seiner Wachstafeln um den Bericht über den Brand und der Brandstifterin abzuschreiben. Diesen wollte er seinem Optio vorlegen. Damit war der Mann gewarnt. Was er daraus machen würde, war ganz allein seine Entscheidung. Aber er wollte weder Cerretanus noch möglichen anderen Käufer ins Messer laufen lassen.


    Den Rest ließ er auf sich beruhen, Cerretanus hatte Kyriakos verziehen also hielt er es ebenso. Damit würdigte er die Geste seines Optio. Zudem war es ihm gar nicht darum gegangen Cerretanus anzuschwärzen, sondern ihn und die Urbaner vor Schaden zu bewahren. An dem wie hätte er besser feilen sollen.


    Als er die Abschrift beendet hatte, legte er sich ins Bett und streckte sich der Länge nach aus. Wo die anderen Kollegen waren, wusste er nicht. Vermutlich genossen sie den freien Tag, so hatte er etwas Ruhe und konnte sich erholen.


    Lurco betrachtete das Bild der Götter, das sie gemeinsam an die Wand gezeichnet hatten. Bacchus sah Ramnus verdächtig ähnlich, lachte er gedanklich und stopfte sich die Hände als Kopfkissen unter die Wange. Glücklich schnaufte er durch, er war wieder Zuhause.

    Knapp eine Stunde später wachte Lurco auf und schreckte hoch. Scato war verschwunden und er war tatsächlich eingeschlafen. Zu seinem Leidwesen stank er immer noch bestialisch. Er kämpfte sich auf die Beine, streckte sich ausgiebig und verkniff es sich, sich am Sack zu kratzen. Gähnend verließ er das Valetudinarium und begab sich zu den Thermen um den Dreck, Ruß und Gestank loszuwerden. Von dort aus ging er frisch wie ein neuer Mensch auf direktem Weg zurück zu ihrer Baracke VII.

    "Die einfachste Möglichkeit wäre, den Kran dort aufzustellen wo man ihn braucht - hier. Und die Fässer hätten für den vertikalen Weitertransport entsprechend abgeladen werden dürfen. Sie kamen ja auch irgendwie her, vermutlich auf einem Fuhrwagen. Das gehört zur Planung dazu. Ansonsten bleibt uns nur Fässer leeren, rollen, hochhieven und wieder füllen", antwortete Lurco Scato freundlich.

    "Es kann keine tiefere Schande geben, als die Götter zu schmähen. Wer bewusst den Zorn der Götter auf sich zieht, hat es nicht anders verdient Magus. Wie sagte einst ein alter Freund? Mach was Du willst, aber wisse was Du tust. Wenn sie dies selbst nicht wissen, kann ihn keine weltliche Macht mehr beistehen.


    Richtig, den Ziegenbock wie auf der Münze umrahmt von Lorbeer. Du hast Recht, es ist ein wertvolles Geschenk. Aber wahre Freundschaft Magus, ist das ebenso", antwortete Lurco freundlich.


    Wind frischt auf, als der Magus von dem Schutz der Götter sprach und ließ den Weihrauch verlöschen, ganz so als hätten sie ihren Segen dazu gegeben. Lurco hoffte inständig, das gleich welcher Gott zugehört hatte, sich Scatos Glück annahm. Besonders als der Magus davon sprach, dass Scato und er durch eine schwere Zeit gehen würden. Wer wusste schon, was das Leben noch für sie bereit hielt? Ihr Beruf und auch ihr Privatleben machte es ihnen nicht leicht. Und beides in Kombination sagte alles aus. Allerdings sagte er über das Private niemandem etwas, bis auf ausgewählten Personen.


    Die Weissagung, dass sie sich die Treue halten sollte um aus all dem siegreich hervorzugehen, bestärkte Lurco darin, dass er Scato die Wahrheit sagen musste. Die Wahrheit in Verbindung mit dem Geschenk, dass würde er ihm überreichen.


    "Ich Danke Dir für die weisen Worte Magus und verabschiede mich. Bis in zwei Wochen, ich freue mich von Dir zu hören. Vale bene", verabschiedete sich Lurco und verließ den Raum.


    Guter Dinge machte er sich auf den Weg zur Castra und gönnte sich unterwegs noch eine Bratwurst.

    Lurco tat was Scato ihm geraten hatte uns setzte sich hin. Dabei merkte er erst, wie erschöpft er wirklich war, jetzt wo die Last von ihm abfiel und er nicht mehr funktionieren musste. Er betrachtete Scato und schmunzelte ihn kopfschüttelnd an.


    "Ein Held? Danke für die lieben Worte, ich glaube Du bist der Einzige der es so sieht. Aber was spielt das auch für eine Rolle? Wichtig ist nur, dass der Mann gerettet wurde und hoffentlich wieder gesund wird. Der Rest wird sich ergeben Scato, vermutlich die Latrine. Sei es drum, ein geringer Preis für ein Leben. Es ging dem Optio sicher darum, dass ich seinen Befehl nicht befolgte. Das hätte ich gemusst. Er muss wissen wo seine Leute sind und das wusste er bei mir nicht mehr. Zwar habe ich Kyriakos Bescheid gesagt und er sollte Dir Bescheid geben, aber das ist sicher im Eifer des Gefechts untergegangen. Von daher verstehe ich die Rüge unseren Optio.


    Was ich nicht verstanden habe ist wie jeder das Subjekt sieht. Und weshalb es derartigen Ärger machen darf, keiner schritt ein. Ich hatte vor in den Sack zu hauen Scato, ich hatte überlegt Meldung zu machen und zu kündigen. Das wollte ich mit Dir bereden. Als der Optio Kyriakos schlug und irgendwie das Chaos losbrach. Ich habe meine Meinung geändert, als er dem Kerl verziehen hat. Das war selbstlos und sowas muss man anerkennen. Also habe ich gedanklich meinen Bericht an den Centurio zerrissen. Das wollte ich ihm noch gesagt haben. Unabhängig von der Rüge versteht sich.


    Und deshalb kann ich mich auch nicht hinlegen. Nachher denken alle ich drücke mich vor den Konsequenzen. Ich kann mich später immer noch hinlegen Scato. Geht schon noch. Das der Herd eine Weile aus bleibt, ist eine gute Idee", stimmte Lurco zu und lehnte sich an die Wand.


    Kaum die Augen geschlossen war er eingeschlafen.

    Lurco schaute den Kran und dann Scato an.


    "Wie ein Kran funktioniert, sprich wie eine Last gekrant wird ist mir bekannt. Also die Kraftumsetzung, Kraft- mal Kraftarm, Last- mal Lastarm. Kurzum ich weiß wie der Kran funktioniert, aber ich habe noch nie einen bedient.


    Zur Erläuterung, der einfachste Kran ist der Trispastos auch Drei-Rollen-Zug genannt. Er besteht aus aus dem Hebebaum, Haspel, Seil und einem Flaschenzug mit drei Rollen, damit hat er ein Übersetzungverhältnis von drei zu eins.


    Laut meinem Kenntnisstand kann man mit einem Trispastos als einzelne Person an der Haspel ein Gewicht von 150 kg heben. Sprich drei zu eins - Du als Arbeiter 50 Kilo Arbeitsmasse, drei Rollen a 50 Kilo ergibt 150 Kilo die Du heben kannst.


    Der Pentaspastos ist ein mächtigerer Krantyp mit fünf Rollen und umfangreicheren Flaschenzügen. Der größte Kran besitzt drei mal fünf Rollen und heißt Polyspastos und hat zwei, drei oder sogar vier Hebemaste. Sie können bis zu 3.000 Kilo wuchten. Kurzum drei Seile x fünf Rollen x vier Männer x die 50 Kilo machen eine Leistung von 3.000 Kilo.


    Wird die Haspel nun noch durch ein Tretrad ersetzt verdoppelt sich die Höchstleistung von 3.000 auf 6.000 Kilo und das bei halber Besatzung, da man durch das Tretrad eine größere Übersetzung hat.Erfunden wurde der Kran übrigens von den Griechen, nichts für ungut Stilo.


    Mehr kann ich Euch nicht dazu sagen", erklärte Lurco freundlich, während Quietus ihn anstarrte.

    Lurco schmunzelte verlegen, als ihn der Magus Hüter der Stadt nannte, auch wenn genau dies der Fall war. Aber es einmal so respektvoll aus dem Munde von jemanden zu hören war sehr schön.


    "Danke für die freundlichen Worte, auch im Namen meiner Kameraden. Wir bemühen uns, genau das zu sein Magus. Wir sind die Hüter Roms, wir sind die Beschützer der Stadt. Das bedeutet, dass wir für jeden aufrechten Bürger und Bewohner Roms und Rom selbst einstehen. Für jene kämpfen die es selbst nicht können und dafür Sorge tragen, dass sie sorglos leben können.


    Es ist selten, dass dies einer anerkennt, oder ich hatte in letzter Zeit zuviel Gewäsch von unnützen Mäulern in den Ohren. Das wird wohl ehr der Fall sein. Bei manchen Personen ist Undank der Weltenlohn. Aber ich bin nicht hergekommen, um Euch mit dienstlichen Belanglosigkeiten zu langweilen.


    Dein Vertrauen in meine Person ehrt mich zu tiefst, vielen Dank dafür. Es wäre freundlich, wenn Du mir bei meiner Castra eine Nachricht zukommen lässt, sobald der Glücksbringer fertig gestellt ist.


    Mein Name ist Manius Purgitius Lurco, Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium", erklärte er und schaute sich dann die Vorlagen an, die der Magus schnell und mit freier Hand skizzierte.


    Lurco musterte die Vorlagen erfreut und tippte auf jene die sich an ein Münzbild anlehnte.
    "Das Bild der Münze bitte. Es sieht sehr gut aus und ich denke eine Münze ist auf der Haut angenehmer zu tragen, als eine kleine Skulptur. Auch daran muss ich denken, ein Glücksbringer soll kein Verletzungsrisiko im Dienst bergen. Darum die Münze bitte", freute sich Lurco.

    Lurco nickte zustimmend.


    "Ja ich nehme das Angebot dankend an. Wie gesagt, der Anhänger soll dem Träger Glück bringen und ihn beschützen. Die beiden Eigenschaften muss er haben. Faunus bedeutet ihm sehr viel, er ist tief gläubig und sogar ein Luperci. Vielleicht war es sogar Faunus selbst, der uns an jenem schicksalhaften Tag zusammen führte.


    Das wird Dir möglicherweise offenbart Magus, ich kann es nur vermuten. Wir beide waren Verlorene und so standen wir auch vor der Castra. Ab dem Moment waren wir es nicht mehr. Den neuen Lebensweg gingen wir von Anfang an gemeinsam. Was wir beide dort fanden war mehr als eine Anstellung, ein Zuhause körperlicher und geistiger Natur.


    Er ist ein guter Mann, Freund und Bruder. Er ist selbstlos und stets darauf bedacht, dass es seinen Kameraden gut geht. Wir alle sind eine verschworene Gemeinschaft, aber es fing mit uns an, so kamen wir dort an - zu zweit wo wir sonst lange Zeit einsam durch das Leben liefen und nach dem richtigen Weg suchten.


    Deshalb in Würdigung und Dank dieses ganz besondere Geschenk.
    Wann wäre es denn fertig und wieviel verlangst Du als Anzahlung? ", fragte Lurco.

    Einen Augenblick später gesellte sich ein gewaltig abgerissener und genauso stinkender Lurco zu ihnen. Er grüßte Ramnus mit einem knappen Nicken und einem freundlichen Grinsen, dennoch sah man ihm die Müdigkeit an.


    "Soweit alles gut bei Dir Scato? Mir ist schlecht durch die Kloake und den Rauch, hast Du irgendwas gegen Übelkeit? Sag jetzt nicht waschen, dass hatte ich eh vor nach dem Besuch bei Dir. Und hast Du Zeit? Der Grund für das Gespräch ist eigentlich hinfällig, ich möchte es Dir trotzdem erzählen.


    Ramnus was machst Du hier? Du stehst wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Solltest Du nicht im Bett liegen oder so etwas in der Art? Trotzdem schön Dich zu sehen. Du hast Dich wacker geschlagen... nun und Tarpa auch. Gleich was die Statuten des Kampfes sagen, Du bist für mich der Sieger. Immerhin war Deine Wut auf ihn rechtschaffen.


    Keine Ahnung wie lange Du noch Schräglage hast und hier im Valetudinarium bleiben musst, aber sobald Du zurück bist, siehst Du, dass unsere Wand jetzt den Göttern geweiht ist. Sei froh dass Du hier warst, dass was da im Einsatz los war, kannst Du Dir nicht vorstellen.


    Aber wie es zu den Sklavenaufständen kam, kann ich mir persönlich nun sehr gut vorstellen. Bei einem bin ich mir ganz sicher, wäret den Anfängen. Aber das ist jetzt das Ende und zwar vom Arbeitstag, den Rest des Tages haben wir für heute frei.


    Mal sehen was noch auf mich zukommt, ich bekomme noch zu Recht die Rübe abgerissen. Schön wäre es, wenn mir dabei nicht schlecht wäre", grinste er schief.

    Sohn des Mars, so sprach ihn der Mann an. Lurco fragte sich für einen Moment, woher der Magier wissen konnte, dass er ein treuer Anbeter des Gottes Mars war? Römer kannten viele Götter und die gemütlichsten waren für ihn die Penaten, die nicht nur den heimischen Herd samt Speisen und Getränke bewachten, sondern auch genau jene Heimeligkeit für Lurco darstellten.


    Die schwarzen Augen des Magiers schienen regelrecht auf den Grund seiner Seele zu blicken. Dunkel waren sie wie zwei glühende Kohlen und sie funkelten im Zwielicht des Raumes. Er hatte den magischen Blick, dieser Mann sprach zu den Göttern, woher sonst sollte er so etwas wissen?


    Lurco senkte den Blick und schaute auf den Boden. Teils aus Respekt und teils auch deshalb, um dem Magier den Zutritt über seine Augen in seine Gedanken zu nehmen. Dort gab es Dinge zu lesen, die wirklich niemanden etwas angingen. Er hatte vor einen Glücksbringer zu erwerben und kein Unglück über unbedachte Gedanken heraufzubeschwören. Er hoffte es half, dass er dem Magus den Blick entzog, sicher war er nicht, denn Lucro war kein Magier oder Priester.


    "Du hast Recht Magus. Das Geschenk ist für jene Person, die mir extrem am Herzen liegt. Ein Kamerad, ein Freund und mehr als ein Bruder. Das Schicksal führte uns zusammen und er rettete mir mehr als einmal das Leben. Nicht vielleicht auf die Art wie Du vermutest, auf andere ureigene Art.


    Deshab möchte ich diesem Mann ein Geschenk machen um ihm meine Wertschätzung zu zeigen. Ich möchte dass Du ihm einen Glücksbringer fertigst, der ihn stets begleitet und alles Böse von ihm fernhält. In seinem Leben und Beruf ist das wichtiger als alles andere.


    Meine Vorstellung ist ein Anhänger in Form eines Ziegenbocks, da er Faunus liebt. Er kann auch gerne stilisiert sein. Den Anhänger fertige bitte aus Gold, er sollte nicht zu klein und nicht zu groß sein, so dass er im Dienst nicht stört.


    Was benötigst Du dazu und was würde mich so ein magischer Anhänger kosten?", fragte Lurco freundlich.

    Kurz nach dem Klopfen erhielt er die freundliche Aufforderung einzutreten. Lurco wusste nicht, was er erwartet hatte. Das jedenfalls nicht. Düster, dunkel und geheimnisvoll wirkte der Raum den er betrat. Die Luft war Weihrauchgeschwängert und erzeugte mit der Einrichtung eine ganz besondere Atmosphäre.


    Lurco fühlte sich, als hätte er einen Tempel betreten. Ein Mann, der Mann, der Magier saß seinem Besucher zugewandt an einem Tisch der einem Altar glich. Die Götter hinter ihm schauten in die gleiche Richtung.


    All dies strahlte Erhabenheit aus und er fühlte Respekt und Demut. Es waren nicht Lurcos Götter, dennoch waren sie Götter und jene hatte man zu würdigen. Ihr Stand allein schon verlangte dies. Lurco trat an den Tisch des Magus heran und blieb im gebührenden Abstand stehen.


    Dies hier war das Reich des Magiers, er war der Hohepriester dieses Ortes. Lurco grüßte freundlich und neigte dabei respektvoll das Haupt.


    "Salve Magus, ich benötige Eure werten Künste für ein ganz besonderes Geschenk", erklärte er leise.


    Irgendwie hatte er das Bedürfnis zu flüstern unter den Augen der Götter und des Magus.

    Lurco hatte sich bei einem alten Kumpel erkundig, wo man Glücksbringer erwerben konnte. Genauer gesagt hatte er sich bei Venox, oder wie er nun hieß Viridomarus, erkundigt. Weshalb er Venox noch einmal allein besucht hatte, wusste Lurco nicht so genau. Seine Gefühle zu dem Kerl waren zwiespältig. Irgendwie hatte er Angst davor beschwatzt und füretwas herumgekriegt zu werden, was er nicht mehr wollte.


    Trotz aller Differenzen wollte Lurco mit Viridomarus auf gute Art abschließen. Venox konnte die Güte in Person sein oder die Gnadenlosigkeit. Manchmal ging beides bei ihm Hand in Hand. Diesmal waren sie sich freundschaftlich begegnet, hatten bei etwas Wein und kleinen Speisen in Ruhe geredet und Lurco versuchte seine Enttäuschung samt den Groll von damals zu begraben.


    Nun ging es aber nicht mehr um alten Ärger, sondern um frisches Glück. Lurco wollte einen Gllücksbringer kaufen. Und jenen Anhänger wollte er Scato vor seinem Geständnis schenken. Einmal im Leben würde er es aussprechen, den Rest sagte der Glücksbringer für ihn.


    Diesmal sollte es etwas Besonderes sein und nicht etwas Alltägliches, was man überall erwerben konnte. Dieser Glücksbringer sollte genau auf seinen Empfänger zugeschnitten sein.


    Und so hatte er von Anis von Alexandria erfahren, Wahrsager und Astrologe der seine Dienste auch in solchen Angelegenheiten feilbot.


    Er klopfte dreimal an die Tür, so wurde es von Kunden verlangt, hatte Viri ihm erläutert.
    Lurco wartete gespannt ab. Wie wohl ein Magus aussah, der mit den Göttern sprechen und das Glück einfangen konnte?

    "Danke Optio. Unsere Übung gerade hat uns gezeigt wie schwierig es schon ist, die Formation hier zu halten. Wie sieht es dann in den engen Gassen der Stadt aus? Meine Idee war, genau so einen Einsatz zwischen unseren Baracken nachzustellen. Könnten wir die gleiche Übung auf beengten Raum zwischen den Baracken abhalten? Dass wären doch ähnliche Vorraussetzungen wie in den Gassen oder nicht? Das ist mein Vorschlag. Sozusagen eine Übung unter fast realen Bedingungen", schlug Lurco freundlich vor.


    Vielleicht taugte seine Idee ja etwas, falls nicht würde Cerretanus ihn aufklären, warum das nicht möglich war. Lurco wartete einfach gespannt ab.

    Lurco konnte Cerretanus nur zustimmen. Im Eifer des Gefechts, dass noch gar keines war, hatten sie nicht daran gedacht. Lurco dachte angestrengt nach und hob die Hand.


    "Optio, darf ich einen Vorschlag unterbreiten?", fragte er.


    Lurco hatte die Idee, die gleiche Übung zwischen den Baracken abzuhalten, diese konnten doch hervorragend die Häuser simulieren. Jedenfalls war es für sie dann auch eng und man bekam eine Vorstellung davon, wie es sich in der Schildkröte in einer engen Gasse anfühlen musste.

    "Verstanden Optio. Ich bitte Dich dringend um ein Vieraugen-Gespräch in der Castra, es ist wichtig. Danke", sagte Lurco freundlich und wandte sich dann dem Sklavensubjekt zu.


    Lurco machte sich nach der Bitte direkt daran, den Befehl seines Vorgesetzten umzusetzen. Die Sklavin befand sich ganz in der Nähe des Optio. Lurco griff ohne zu Zögern in den Sklavenring den das Subjekt um den Hals trug und verdrehte ihn so, dass der den Kopf der Sklavin extrem zur Seite beugte. Zeitgleich wischte er ihr die Füße mit enem Tritt weg, so dass die Sklavin zu Boden stürzte.


    Kaum dort gelandet, verdrehte Lurco der Übeltäterin die Arme auf den Rücken und sicherte diese mit Handschellen. Lange musste die Verbrecherin nicht liegen bleiben, denn sie wurde schmerzhaft an dem Halsring wie auch an den Handschellen wieder in die Höhe gerissen.


    Lurco fasste in die Handschellen hinein und zerrte die Arme der Sklavin nach oben, so dass sie vornübergebeugt auf Zehenspitzen gehen musste. Jedes Aufrichten oder jeder schnelle Schritt würde ihr die Schultern auskugeln. Dafür waren Sicherungsgriffe da.


    Mit der freien Hand zückte Lurco sein Gladius und hielt es einsatzbereit. Die Sklavin sah, was ihr bei Widerstand gegen die Urbaner nun drohte, die blanke Klinge.


    "BEWEGUNG!", befahl Lurco, riss dem Subjekt die Arme zur Befehlsuntermalung hoch und marschierte mit ihr Richtung Castra.