Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    Lurco schüttelte den Kopf und lächelte Maro freundlich an.


    "Ganz im Gegenteil Centurio, wir haben nicht vor Dir den Rücken zu kehren und die Cohortes zu verlassen. Wir möchten mit Dir darüber sprechen, welche Zusatzausbildungen oder Spezialisierungen möglich sind.


    Was können wir tun, wie können wir uns einbringen?Scato interessiert sich zum Beispiel für die Ausbildung zum Capsarius und dann stünde die Ausbildung zum Miles Medicus an. Oder wäre die Ausbildung zum Miles Medicus direkt möglich?


    Ich selbst interessiere mich für Pferde und hatte überlegt, ob es hier eine berittene Einheit gibt? Also eine berittene Einheit der Cohortes? Handwerklich interessiere ich mich für das Schmiedehandwerk, hatte auch vor Jahren einmal hineingeschnuppert. Dabei ist es leider auch geblieben. Für eine derartige Zusatzausbildung würde ich mich ebenso interessieren, wie den Dienst mit Pferd.


    Oder gibt es noch ganz andere Ausbildungen die unsere Grundausbildung unterstützen könnten, von denen wir nichts wissen? Genau deshalb sind wir zu Dir gekommen, wir benötigen Deinen Rat und Deine Hilfe Maro", sagte Lurco hoffnungsvoll.

    Lurco beobachtete Scato, der endlich etwas aufzutauen schien. Jedenfalls zeigte sich das deutlich unter seiner Tunika. Der erste Besuch eines Lupanars und Scatos erste Erfahrung hatten sie zurückgestellt. Hier sollten die neuen ersten Erfahrungen gemacht werden. Ab hier zählte Faunus Segen, denn alles andere war im Suff entstanden. So gut es die Frau mit Scato auch im Magnum Momentum gemeint hatte, Scato benötigte etwas anderes.


    "Die Würfel sind also gefallen. Satibarzanes wo stehen Deine Tiegelchen? Wir benötigen Öle für das Spielchen. Scato vor allen Dingen, wir ebenso", sagte Lurco.


    "Da Du keine Erfahrung hast, zeige ich Dir wie es geht, entspann Dich und mach einfach mit. Und ansonsten hör auf Deinen Freund, der sich gerade genüsslich zu räkeln beginnt", grinste Lurco und presste Scato die Lippen auf den Mund.

    Lurco nickte und guckte dann bei der Frage bezüglich der Therme verdutzt.
    "Vermutlich unbewusst genötigte Kollegen?", lachte er leise.


    "Was die Unterbringung angeht, was kostet irgendwo ein Zimmer? Oder zumindest ein Bett? Das müssten wir doch aufbringen können. Besser wäre es natürlich, wenn wir schnellstmöglich an die Taberna kämen. Damit wären alle Probleme auf einen Schlag gelöst.


    Ach und einfache aber effektive Regel, nur direkt zur Klärung am Anfang Terpander, unsere Taberna ist ein Refugium für den Mann. Ein Rückzugsort von keifenden, unlogischen Wortschwallen. Ein Ort wo man sich gesittet unterhalten oder in gemütlicher Runde sogar schweigen kann. Kurzum - Frauen haben keinen Zutritt", sagte Lurco ernst.

    "Wir wollten wenn klein anfangen, gute Getränke mit einer warmen Mahlzeit. Für den Anfang gingen auch Getränke und kalte Speisen. Das würdest Du sicher hinbekommen, daran zweifele ich nicht. Und wenn Du bereit bist in einer Ecke zu schlafen, dann kann es ja auch das Hinterzimmer sein, wo die Kasse und das Kassenbuch verwahrt wird. Dagegen spricht nichts. Je nachdem auch was wir für eine Taberne finden und wie diese geschnitten ist.


    Eine grobe Vorplanung können wir treffen, alles weitere würde ich vorschlagen, wenn wir unseren Laden von innen gesehen haben. Sprich er sollte ja auch über Privaträume verfügen, weil wir vorhatten dort später zu leben. Solange wir Dienst bei den Cohortes schieben, werden wir sie vermutlich nur sporadisch nutzen bei Ausgang oder so. Trotzdem sollten sie vorhanden sein.


    Möglich wäre auch sie während der Dienstzeit anders zu nutzen, aber ich wäre schon dafür, trotz Dienst und so weiter einen kleinen persönlichen Bereich zu haben. Wer weiß schon, was später ist?", sagte Lurco freundlich.

    Salve,


    ich habe mal eine Frage bezüglich einer Taberna die wir eröffnen möchten.
    Ist es erlaubt ingame eine Taberna zu eröffnen, die wir (Scato und ich) nicht in der WiSim ausspielen?


    Einen Sklaven der für uns dort die Arbeit übernimmt hätten wir an der Hand :)
    So dass sich das auch ingame mit unserem Beruf bei der CU nicht beißen würde.


    Sie soll sozusagen unser zweites Heim werden, ein zweites finanzielles Standbein und
    unsere Ruhestandsabsicherung. :)

    "Das ist der ehrlichste Brief aller Zeiten. Aber wenn ich mir Terpander so anschaue, sieht er doch total fit aus. Zudem ist er den weiten Weg bis nach Rom gelaufen, nur um den Brief Deiner Mutter zu überbringen. Und das alles, obwohl er einen Tritt in den Hintern damit in der Tasche hatte.


    Natürlich kann ich die Qualitäten seines Lurchs nicht beurteilen, aber als ehemaliger Lehrer und vor allem als Freund, darfst Du ihn nicht hängen lassen. Ungewollter Wortwitz. Irgendwie bekommen wir Terpander schon durch. Und ich denke er würde uns sicher auch unterstützen oder?
    Die Frage ist nur, wo soll er unterkommen? In die Castra können wir ihn nicht mitnehmen. Hast Du eine Idee Scato?", fragte Lurco und knuffte Terpander aufmunternd.


    "Wir hatten vor später eine kleine Taberna zu gründen, möglicherweise wäre es sogar mit Deiner Unterstützung früher möglich. Du hättest eine Aufgabe und ein Dach über dem Kopf und wir hätten eine Absicherung und ebenso ein Heim. Auch wenn unsere Castra und unsere Baracke VII unser Zuhause ist. Man kann ja mehrere Orte Zuhause nennen.


    Wie steht es dahingehend mit Deinen Qualitäten?", fragte Lurco.

    Lurco genoss die Streicheleinheiten von Scato und hielt einen Moment lang still, ehe er ihn so nah wie möglich zu sich heranzog. Das gleiche tat er mit Satibarzanes, so dass sie alle ganz nah beieinander saßen.


    "Die Reihenfolge der Nachstellung bestimmt Scato, es war sein Wunsch, drum darf er bestimmen wie wir es nachstellen. Das Wichtigste ist, dass es in Ruhe und Gemütlichkeit erfolgt. Keine Hektik, es geht nicht darum einen Rekord zu brechen, sondern darum Freude zu empfinden. Also Scato, lass hören", sagte Lurco und kraulte ihm zärtlich den Nacken.

    Ihr Gastgeber war vermutlich neu in dem Beruf, so dass er gar nicht die Angebote des Hauses herunterrbeten konnte. Satzibarzanes würde sie schon passend aufklären. Sie folgten dem kuschligen Kerl in sein Arbeitszimmer, das erstaunlich geräumt eingerichtet war. Lurco freute sich darüber.


    Satzibarzanes schloss hinter ihnen die Tür, machte es sich auf dem einladenden Bett gemütlich und klopfte auf die Matratze. Lurco zog die Schuhe aus und folgte der Einladung. Er hockte sich Satzibarzanes genau gegenüber und grinste ihn gut gelaunt an.


    "Scato komm zu uns", bat Lurco und machte ihm Platz.


    "Salve Satzibarzanes, kennst Du die Bilder einiger Therme? Eines der Bilder zeigt drei Männer die hintereinander hocken und sich gegenseitig verwöhnen. Der erste in der Schlange wird nur verwöhnt, der in der Mitte gibt es seinem Vordermann und nimmt, der letzte im Bunde gibt nur. Sagt Dir dieses Bild etwas? Genau diese Szene möchten wir gerne nachempfinden", erklärte Lurco und streichelte Satzibarzanes über den Bauch.

    Lurco hörte dem Mann aufmerksam zu, während er ihn dabei genau beobachtete. Er achtete darauf wie er sich hielt und wie er schaute. Als Terpander geendet hatte, nickte er zustimmend.


    "Korrekt, durch Deine Informationen kann ich Dir antworten. Du bist mir bekannt, Scato hat von Dir mehrfach erzählt. Du warst sein Lehrer und hast ihm auch den Kult des Faunus näher gebracht. Scato lebt hier, er ist sogar mein bester Kumpel und lebt mit mir in der gleichen Baracke.


    Wie Du richtig erklärt hast, darfst Du unsere Castra aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Aber ich überreiche Scato gerne den Brief für Dich. Wobei ich davon ausgehe, dass er Dich auch gerne persönlich wiedersehen würde, anstatt nur einen Brief seiner Mutter zu erhalten.


    Pass auf, warte hier, ich bin gleich mit Scato zurück", erklärte Lurco und verschwand umgehend wieder in der Castra.


    Auf schnellstem Weg ging er zurück zur Baracke VII und schaute sich um. Er hoffte dass Scato anwesend war und nicht in den Latrinen oder den Thermen. Er hatte Glück, sein Kumpel war vor Ort.


    "Scato! Schön dass Du hier bist. Du musst mich sofort begleiten. Ob Du es glaubst oder nicht, vor dem Tor der Castra steht Dein ehemaliger Lehrer Terpander und hat einen Brief für Dich. Ich habe ihn bewusst nicht entgegen genommen, da ich mir dachte, dass Du ihn gerne wiedersehen würdest", sagte Lurco gut gelaunt.

    Lurco schaute sich beide von unten nach oben an. Zuerst blickte er ihnen in den Schritt, dann auf den Bauch und schließlich auf die ganze Statur. Er schaute von Scato zu den beiden Männern zurück und grinste seinen Kumpel an.


    "Wir nehmen Satibarzanes", entschied Lurco für sie beide.
    "Was hat der Gute zu bieten und womit weiß er zu erfreuen?", fragte er neugierig.

    Die Tunika war durch, sie zu retten war nicht möglich. Zudem würde sie ihn immer an das grausige Wasser des Tibers erinnern und was darin herum schwamm. Nein er musste sich eine neue zulegen, vielleicht nachher direkt vom Markt. Er hoffte, dass er ein gutes Schnäppchen machen konnte.


    "Wir sollten uns eine neue Tunika zulegen, das Wasser des Tibers hat sie zerstört. Wer weiß, was nun an ihr haftet oder in ihr. Das sollten wir nicht riskieren", erklärte Lurco, während er sich selbst so gut es ging mit dem eiskalten Wasser wusch.


    Ihm war kalt, der Tiber hatte ihm schon die Körperwärme geraubt, aber dieses Wasser war rein und sauber. Es spülte den Dreck und Unrat des Flusswassers fort und war trotz der gleichen Kälte eher erfrischend als raubend. Dennoch freute er sich auf die Therme.


    Allerdings mussten die warten, bis die Ausrüstung sauber und eine neue Tunika gekauft war.


    "Kommt wer von Euch mit? Sprich sich eine Tunika kaufen?", fragte Lurco, während er zuerst seine Kameraden mit Wasser versorgte und sich dann daran machte, seine Ausrüstung wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen.


    "Bin dabei", sagte Ramnus und wischte sich das Wasser aus den kurzen Haaren.

    "Entweder reich oder in Gefahr, denn es wäre durchaus möglich, dass der eigentliche Besitzer seinen Topf zurück möchte. Niemand verliert so einen Topf ohne es zu bemerken. Also entweder treibt der Besitzer auf dem Grund des Tiber, er hat soviel dass er diesen Verlust nicht merkt, er ist selbst ein Krimineller und damit ein betrogener Betrüger, oder seine Herkunft hat überhaupt nichts mit all dem zu tun und offenbart uns etwas völlig neues. Wir müssen eine Zeichnung auf unsere Wachstafel von der Markierung fertigen.


    Die Fragen wären, wo findet man solche Zeichen sonst? Wie oft werden sie verwandt und in welchem Zusammenhang? Zeigt es das Material an, oder die Werkstatt? Und wie alt ist das Zeichen? Ist es noch in Gebrauch? Gibt es die Werkstatt noch?


    Dabei müssen wir vorsichtig vorgehen, sollte es die Werkstatt noch geben. Irgendwer wird dieses Topf gefertigt haben. Nur wieso? Als Tarnung? Ist er Hehlerware?", flüsterte Lurco.

    Lurco überlegte ob er Wasser geschluckt hatte, nein zum Glück nicht. Er war kurz unter Wasser gewesen, aber er hatte die Zähne fest aufeinander gebissen. Er musterte die Kameraden, denen es nicht so gut ergangen war.


    Scato machte sich Gedanken, wie sie sich reinigen konnten, ohne etwas anderes gleichzeitig zu beschmutzen. Die Überlegungen waren gut und logisch. Lurco nickte anerkennend.


    Der Befehl von Maro war klar, zurück zur Castra und nicht in die Therme. Oh der Mann musste Gedanken lesen können, denn Lurco sehnte sich gerade nach nichts sehnlicher als nach einem ausgiebigen Bad in genau jenen Thermen.


    Das er dies nicht durfte, war klar. Zuerst einfach, weil Maro es befohlen hatte. Befehle wurden befolgt und nicht hinterfragt. Und zweitens, weil er damit das gute Wasser mit dem Unrat aus dem Tiber verseuchen würde.


    Trotzdem durfte man noch etwas träumen und nach einer gründlichen Reinigung, waren die Therme sicher wieder erlaubt. Lurco lockerte seine verkrampften Muskeln und knuffte Ramnus und Scato dankbar.


    "Gute Idee, wir besorgen und Frischwasser und nutzen die Eimer, um uns damit zu übergießen. Das haben wir gut hinbekommen, der Tiber hat ganz schön an unseren Kräften gezerrt, aber wir haben es gepackt", freute sich Lurco.

    "Ja oder wenn Du Pech hast, ist er aus weichem Blei mit einer schönen Legierung oben drauf. Was weiß ich Scato. Ein Topf kann doch nicht aus Gold sein, nun möglicherweise vielleicht doch und nun hängt er bei uns über dem Herd? Die Penaten mögen ihn behüten, wenn er tatsächlich aus Gold ist. Dann müssen wir ihn versetzen und uns über Deinen Reichtum freuen. Wobei... Moment.... unserem Reichtum! Er stammt aus der Gemeinschaftskasse", wisperte Lurco.

    "Hör auf damit, es gibt nicht vieles was ich verabscheue, aber Krabbelzeug gehört dazu. Sie führen die üblen Gerüche mit sich. Hast Du mal was verwesendes gerochen, etwas wo Maden drin wimmeln? Warum stinkt das wohl so erbärmlich? Als Warnung. Die gleiche Warnung vor Krankheiten gibt auch unser Körper ab. Wenn Du etwas gegessen hast, was er nicht verträgt, bläst er auch die grausigen Gase nach hinten raus. Und die riechen oft nicht besser oder?


    Ein alter Kumpel von mir hatte mal gesagt, wenn Du auf dem Markt furzen musst, mach es am Stand des Gallischen Käse. Die meisten loben dann sogar das reife, würzige Aroma.


    Drum hör auf mit dem Krabbelzeug. Oh man ich glaube im Sommer werden wir den kalten Frühling vermissen, wenn Schwärme von schwarzen Fliegen unsere geliebten Kackschwämme und Latrinen umschwirren. Wir sollten vielleicht das Thema wechseln.


    Erzähl mal etwas witziges um die Zeit zu überbrücken. Hast Du schon einen Topf gekauft?", fragte Lurco.

    "Hoffentlich ist das jetzt nicht das zukünftige Büro von unserem Maro. Vergangenheit und Zukunft, dann sollten wir die Gegenwart suchen. Schon peinlich und keiner der anderen Kerle sagt was! Beinahe wären wir genauso verstaubt wie das Türschild.


    Hoffentlich sind wir richtig, sonst wird das echt peinlich. Das macht nachher noch die Runde, dass wir gerne vor irgendeinem Officium herumlungern. Oder die glauben noch wir lauern wem auf", flüsterte Lurco.