Beiträge von Terpander

    Terpander erschien, ein Handttuch über den Unterarm gehängt und deutete eine Verneigung an. Als er die Aufmerksamkeit der Domini hatte, grüßte er. "Dominus Caepio." Sein Lächeln grub Fältchen um seine Augenwinkel.


    "Du hast nach einem Bad verlangt? Zufällig habe ich gerade eins vorbereitet." Das für Scato gedacht gewesen war, doch nun würde es dem Gast wohltuen. "Wir haben einen neuen Sklaven namens Charislaus, der sich vortrefflich auf Kosmetik und Körperpflege versteht. Möchtest du, dass ich ihn rufe?"

    Zitat

    Unterdessen hatten zwei der Apparitoren sich aufgemacht, Terpander in den hinteren Teil der Taberna zu folgen, um dort jenen operativen Teil der Inspektion vorzunehmen, dessen Aushängeschild der Magistrat selbst selbstredend lediglich war. Der eine von ihnen betrat die Speisekammer und entdeckte dort den augenscheinlich ein wenig ratlosen Gastwirt, der ein wenig derangiert seine Schinken betrachtete."Hier habt ihr eure Vorräte gelagert?", fragte er und blickte sich neugierig um.


    Dem Schergen des Aedils offenbarte sich bei seinem Eintreffen eine ordentliche und saubere Vorratskammer. Die Temperaturen waren hier kühl und das Fenster die meiste Zeit geschlossen. Es blieb keine Zeit mehr, etwas in Ordnung zu bringen. Terpander beschloss, vorzugeben, dass alles seine Richtigkeit hatte. Der alte Sklave ging in die Offensive. Er öffnete das Fenster, damit der Gast ausreichend Licht hatte, um etwas erkennen zu können und machte eine präsentierende Geste ins Innere des Raumes. Wenn seinem Herrn bisher nichts aufgefallen war, dann sicher auch nicht dem Fremden.


    "Unsere Vorratskammer, Herr. Seht euch gern um. Möchtest du dich von der Frische unserer Waren überzeugen?"


    Er schnitt hier und da ein Stückchen ab und drapierte die Kostproben auf einem hölzernen Schneidebrettchen. Verschiedene Schinken-, Käse- und Wurstspezialitäten verströmten ihren würzigen Duft, dazwischen lagen Obststückchen und Blättern von Kräutern. Von allem etwas, damit die Kontrolle auch repräsentativ war.


    Sim-Off:

    Edit: Ich hatte mich verlesen und den Beitrag etwas korrigiert.


    Terpander eilte in die Speisekammer, während Charislaus den hohen Gast ablenkte. Terpander blickte sich nervös um. Sah man den Schinken ihre Herkunft an? Er musterte sie, drehte sie. Doch - das tat man. Es war nicht zu leugnen. Wenig später eilte Terpander zwischen Speisekammer und unbewohntem Obergeschoss hin und her, wo er die Schinken an die Deckenbalken hängte. Sie mussten die Dinger dringend aufbrauchen. Blutsuppe gab es schon längst nicht mehr nach der ursprünglichen Rezeptur und die Knochen samt Innereien waren in den Mägen verschiedener Hunde der Nachbarschaft gelandet. Die Köpfe hatte er im Tiber versenkt - Köpfe trieben nicht nach einigen Tagen auf, im Gegensatz zu Körpern - doch die Schinken hatten sie noch nicht in ausreichendem Maß verkauft. Sie mussten eine Schinkenwoche einlegen. Notfalls würde er auch dieses Fleisch an die Hunde bringen. Ja, vielleicht war es das beste, fein gewürfelt.

    Terpander schüttelte milde den Kopf. Die Jugend in ihrer Naivität ... was war er froh, dieses hilflose Alter hinter sich gelassen zu haben.


    "Beischlaf bringt Vorteile, Liebe bringt Nachteile. Merk dir diese Regel und lehre sie deiner Schwester. Beischlaf ist ein Tauschhandel, die Herrschaften werden glücklich und der Sklave erhält Privilegien. Liebe aber folgt keiner Logik, keinen festen Gesetzen und gebiert daher möglicherweise anfangs tatsächlich Vorteile, auf Lange Sicht überwiegen jedoch die Probleme. Liebe macht die Herren wirr, unberechenbar und manchmal zu Tieren. Oder meinst du, eine Herrin wird es auf sich sitzen lassen, das Herz ihres Mannes an eine Sklavin zu verlieren? Deine Schwester wird lernen, was Leiden heißt, wenn sich das Auge ihrer Herrin in Eifersucht auf sie richtet."


    Verliebte Herrschaften waren darüber hinaus leicht zu lenken für einen erfahrenen Mann - aber nicht für das jüngere Schwesterlein seines Gegenübers. Sie würde von den Launen des Herrn - und viel mehr noch jenen der Herrin - wie Treibholz herumgeworfen werden. Diesen Rat konnte Terpander nicht einem so jungen Gegenüber geben. Als der Junge seine feurige Idee verkündete und ihn dann entsetzt ansah, rieb Terpander sich langsam das bärtige Kinn, nahm sich die Zeit, in Ruhe abzuwägen. Das wurde ja richtig interessant. Sein Gesicht wurde eine Spur freundlicher.


    "Wie ich höre, ist der Wille vorhanden. Du möchtest deinen Domini gefallen, aber sie beachten dich nicht, gleich wie gut du arbeitest. An Taten mangelt es also nicht, aber offensichtlich sind es die falschen Taten."


    Terpander könnte ihm die Kunst erklären, sich unabdingbar zu machen ... die Herren aus der Hand fressen zu lassen ... doch das funktionierte nicht bei jedem Herrn und die Herrschaften von Silas kannte er nicht. Das bedurfte einer tiefergehenden Analyse. Zusammen mit den übrigen zu erwägenden Parametern.


    "Wie wäre es, wenn du mich als Arbeitskraft zu euch einlädst, vielleicht steht etwas an in nächster Zeit? Gartenarbeit, Nachhilfe beim Griechischunterricht. Dies gäbe mir die Gelegenheit, die Konstellation eures Haushalts zu betrachten und zu schauen, woran es liegen könnte, dass man dir nicht die verdiente Anerkennung erweist. Gemeinsam finden wir eine Lösung."


    Und wenn das hieß, tatsächlich das Anwesen in Brand zu stecken und die Herren panisch nach ihrem sonst so gleichgültigen Sklaven schreien zu lassen.


    "Als graue Maus jedenfalls werden deine Leistungen nicht gesehen werden und so wirst du auch deine Freiheit niemals erlangen."

    Er wollte in die Speisekammer ... wo war Charislaus? Seine Hilfe benötigte er nun. Zuerst wollte er den Aedil in die Küche führen, dort würde er ihn möglichst lange aufhalten, damit Charislaus und Unauris die Speisekammer klarmachen konnten. Terpander rieb sich das Gesicht, als ihm bewusst wurde, dass die beiden keine Ahnung hatten und entsprechend keine Hilfe waren. Charislaus würde den Aedil also aufhalten müssen. Darin, Leute zu bequatschen und milde zu stimmen, war er gut.


    "Einen Moment, Herr. Ich werde die Hausherren suchen gehen. Darf ich dir und deinen Begleitern bis dahin eine Erfrischung anbieten?"


    Rasch schenkte Terpander einige Becher ein, drappierte sie auf einem freien Tisch, stellte weitere leere Becher und eine volle Weinamphore hinzu, damit auch die Begleiter sich bedienen konnten, verdünnte den Wein mit nur wenig Wasser, drückte dem Aedil einen Becher in die Hand und verschwand im Haus, wo er nach seinem Herrn rief, ebenso nach dem helotischen Lumpenpack.

    Als Terpander noch den Namen Lysander trug und in Sparta wohnte, durchlebte er die übliche Ausbildung der Gleichen. Viele unterschiedliche Ausbilder formten ihn zu dem Mann, der heute in Rom sein Unwesen treibt. In dieser Geschichte lernen wir den Lehrer kennen, der ihn vielleicht am meisten prägte und in ihm später den Wunsch weckte, selbst zu unterrichten.

    Der Hoplomachos

    Xanthos kam mit mit dem Seewind vom Süden. Da er die Leute in einem fremden Dialekt grüßte, mochte er in Gythion mit dem Schiff an Land gegangen und der Weg weit gewesen sein. Aber man verstand ihn trotz seiner merkwürdigen Aussprache, er war Hellene. Kein Lakedaimonier, aber Hellene. Im Quartier Mesoa hatte er mit seinem Eselskarren gerade die Brücke überquert, als Lysander auf ihn aufmerksam wurde. Lysander und Zisimos hatten den Töpfereien im Süden der Polis einen Besuch abgestattet auf der Suche nach einem Geschenk für Zisimos´ Schwester. Gefunden hatten sie keines, aber dafür entdeckten sie den Fremden, dessen vollbepacktes Fuhrwerk ihre Aufmerksamkeit erregte.


    "Du bist Händler?", erkundigte sich Lysander in freundlichem Ton. Neben ihm zog Zisimos die Mundwinkel zu einem schadenfrohen Grinsen auseinander.


    Der Fremde konnte die Miene nicht deuten. "So etwas in der Art. Bringt mich zur Agora, dann werdet ihr hören und sehen, was ich zu bieten habe."


    Lysander musterte den Fremden. Für ihn, in dessen Vorstellung ein Krieger lange Filzsträhnen in Kopfhaar und Bart zu tragen hatte, wobei lediglich die Oberlippe und das Körperhaar rasiert werden durften, wirkte der Mann nicht ganz ernstzunehmen. Sein Haar und Bart waren sehr kurz. "Du sollst die Agora von Sparta kennenlernen. Wir bringen dich hin. Dein Name?"


    "Xanthos."


    "Dein Haus?"


    Xanthos lachte. "Ist das ein Verhör? Das erzähle ich vielleicht später, wenn wir uns besser kennen."


    Lysander zuckte mit den Schultern, die Geheimniskrämerei akzeptierte er. Er sprang mit Zisimos auf den Kutschbock, wo sie sich neben Xanthos niederließen. Sie lotsten ihn nach Norden, am Gräberfeld vorbei in die Stadt ohne Mauern. Zisimos jammerte während der Fahrt über das fehlende Geschenk, Lysander antwortete, wie meist in Gesprächen mit seinem redseligen Freund, in regelmäßigen Abständen, mit "Hm" oder "So?".


    Dem Karren folgten Blicke, die zumeist gehässig oder mitleidig waren. Händler und Reisende versuchte immer wieder ihr Glück in Sparta, besonders zu den Festen, doch die meisten zogen bald frustriert weiter. Die Spartiaten, die Luxus verabscheuten, waren geizige und unfreundliche Kunden. Was sie benötigten, produzierten ihre Heloten und Periöken, es gab kaum etwas, was man ihnen verkauften konnte, da sie aus der Fremde weder etwas brauchten noch wünschten. Zudem lehnten sie Geld als Zahlungsmittel ab, was oft bereits genügte, um fahrende Händler einen Bogen um die Polis machen zu lassen. Xanthos war also auf dem besten Weg, eine herbe Enttäuschung zu erleben - so dachten Lysander und Zisimos und die meisten anderen.


    Aber Xanthos bot keine Waren feil, sondern Dienstleistungen. Als er auf der Agora eine Rüstung anlegte, sammelte sich eine kleine Traube um ihn. Die Anwesenheit so vieler vermeintlicher Interessenten spornte Xanthos an, da er nicht ahnte, dass sie nur hier waren, um sich über sein Scheitern zu amüsieren. In der Montur eines Hopliten ließ er seine Stimme über den Platz erschallen.


    "Bürger von Sparta", rief er. Die anwesenden Periöken und Heloten wandten sich ab, die wenigen Vollbürger blieben zurück. Mit verschränkten Armen harrten auch Lysander und Zisimos der Dinge. "Ich bin nicht hier, um euch etwas zu verkaufen oder das Heiligtum der Artemis Orthia zu besuchen", brüllte Xanthos. "Ich bin hier, um zu arbeiten. Meine Kunst ist die einzige, die in Sparta angesehen ist - die Kunst des Krieges!"


    "Sparta bedarf keiner Söldner", plärrte Zisimos dazwischen. "Wir haben mehr Periöken und Heloten, als wir verheizen können!"


    Einige Umstehende lachten über den derben Scherz. Doch Xanthos ließ sich nicht beirren. "Der Ruhm eilt Sparta voraus. Man besingt die Härte eurer Männer und die Tapferkeit eurer Frauen!"


    Nun wartete man ab. Einige fühlten sich verhöhnt, denn niemand nahm ernsthaft an, dass die lakonischen Schlächter anderswo besungen wurden als in ihrer Heimat. Niemand mochte Spartiaten. Sie wurden gefürchtet, aber nicht verehrt. Da Lysander nicht annahm, dass jemand eine so lange Reise auf sich nahm, nur um seine potenzielle Kundschaft zu verhöhnen, schlussfolgerte er, Xanthos sei ein Trottel. Da ihm die Rede an diesem Punkt langweilig wurde, vertrieb er sich die Zeit damit, die muskulösen Beine des Mannes zu betrachten, der hin und her stolzierte. Zumindest, was seinen körperlichen Zustand betraf, schien er tatsächlich Krieger zu sein.


    "Ich bin nicht hier, um als Söldner mit euch in den Kampf zu ziehen", rief Xanthos. "Ich bin hier, um euch in der Kunst des Kampfes zu unterweisen. Ich bin hier, um euer Hoplomachos zu werden!"


    Lysander hob überrascht die Brauen. Scheinbar war der Fremde doch kein so großer Trottel. Die Polis besaß zwei Gymnasions. Der Bedarf an Ausbildern war immer vorhanden. Xanthos fuhr fort, seine Leistungen anzupreisen, zählte auf, was er alles beherrschte und wo er bereits gekämpft hatte. Als Hoplomachos, als reisender Kampfkunstlehrer, forderte er einen angemessenen Preis für seine Arbeit. Würde ihm das Angebot der Gymnasions nicht zusagen, so drohte er, wollte er weiter zur nächsten Polis ziehen. Dann gedachte er dieser sein Können zur Verfügung zu stellen anstelle von Sparta. Die Blicke der Spariaten, zunächst interessiert, wurden abweisend. Man fühlte sich erpresst. Zum Entsetzen des Xanthos löste sich die kleine Versammlung auf. Xanthos nahm den Helm ab und sah sich verzweifelt um.


    Zisimos lachte ihn aus. "Was hast du erwartet?", frotzelte er. "Das hier ist nicht Athen. Hier gibt es keine Demokratie, in der man mit schönen Worten jeden Narren aufs Kreuz legen kann. In Sparta zählen Leistung und Geburt. Du bist ein Fremder, der noch nichts geleistet hat und deine Geburt ist hier keinen Pfifferling wert, weil sie sonstwo stattfand. Du kannst einen ganzen Monat hier stehen und Reden schwingen, doch du wirst damit nicht einen anständigen Spartiaten von dir überzeugen. Gib auf und fahre mit deinem Eselskarren zurück nach Athen."


    "Ich bin Thebaner", murrte Xanthos, doch das machte es noch schlimmer - in der Schlacht bei Leuktra hatte Theben Sparta eine schwere Niederlage beigebracht. Zisimos brüllte vor Lachen, als Xanthos mit diesen Worten auch noch die letzten Umstehenden vertrieb.


    Nun blieb Xanthos nichts anderes übrig, als die leere Agora zu verlassen. Unschlüssig, was zu tun sei, lenkte er seinen Karren durch die Stadt, während er hilflos von hier nach da schaute. Zisimos, in einem Anflug von Gehässigkeit, hüpfte gemeinsam mit Lysander erneut auf den Kutschbock und zeigte ihm den Weg zum größeren der der beiden Gymnasions, damit der Möchtegern-Ausbilder mit der Leitung sprechen konnte. Und trotz der Stimmung auf der Agora tat Xanthos es. Er sprang mit beiden Füßen in das von Zisimos aufgestellte Fettnäpfchen und blamierte sich ein weiteres Mal, indem er vermutlich die gleichen Fehler wiederholte.


    Vor dem Gymnasion warteten die beiden Spartiaten, bis Xanthos mit wehendem Mantel wieder herausgestürmt kam. Seine zügige Art zu gehen verriet das vorhersehbare Ergebnis. Hinter ihm wurde die Tür zugeknallt. Lysander und Zisimos feixten. Gedemütigt sprang Xanthos auf seinen Karren, schnauzte seine Esel an, knallte mit den Zügeln und raste polternd in Richtung Stadtrand. Inzwischen war die Sonne zur Hälfte hinter dem Taygetos versunken. Die Dämmerung lag über Lakonien und er würde nicht weit kommen, bevor die Dunkelheit hereinbrach. Wenn er Verstand hatte, vermied er es, allzu weit in die Wildnis zu fahren mit seinem reich beladenen Karren und ohne Geleitschutz. Die Kriminalität hier war gering, aber bei einer so deutlichen Einladung würden sicher auch einige auf den Gedanken kommen, sich als Diebe zu versuchen, die sonst eher zurückhaltend waren. Lysander, der neben ihm her eilte, bot ihm an, stattdessen im Haus seiner Familie zu nächtigen, doch weil er gelacht hatte, lehnte Xanthos das Angebot beleidigt ab und fuhr hinaus in die zunehmende Dunkelheit.


    Unmittelbar vor den letzten Gehöften der Stadt lenkte Xanthos seinen Wagen in einen verwilderten Feigenwald, um sich ein Nachtlager einzurichten. Zumindest die Warnung von Lysander nahm er ernst. Das trockene und felsige Stück Land, auf dem er rastete, war nicht landwirtschaftlich nutzbar, aber für die Feigenbäume genügte es. Die Kronen waren niedrig, aber breit und ausladend. Wie ein schützendes grünes Dach breiteten sich ihre Äste über den verschmähten Hoplomachos aus, der alles für die Nacht vorbereitete. Seine beiden Esel ließ er an langen Lederleinen zwischen den knorrigen Stämmen mit der hellen glatten Rinde grasen.


    An seinem einsamen Wagen suchte ihn bald Lysander auf, der einen großen Korb voller Speisen mit sich schleppte. Zisimos war inzwischen nach Hause zurückgekehrt, doch Lysanders Neugier an dem Thebaner war noch nicht gesättigt. Er wollte sehen, ob er ihn sich dienstbar machen könnte. "Chaire", grüßte er. "Ich bin hier, um etwas wieder gutzumachen. Gestattest du mir, dein Gast zu sein?" Er hob den Korb mit einem verhaltenen Lächeln.


    Xanthos ließ sich milde stimmen. Er schuf Platz auf der Ladefläche seines Wagens. Nach der versönlichen Geste war er nicht länger nachtragend und so speisten sie gemeinsam. "Wer schickt dich?", wollte er wissen, während er in seiner Blutsuppe herumrührte.


    Lysander schüttelte den Kopf. "Niemand schickt mich. Meine Abwesenheit bei der Syssitia wird man für einen Abend verschmerzen. Ich teile meinen Anteil mit dir."


    Fleisch war das Grundnahrungsmittel in Sparta, doch hungrige Reisende empfanden es oft als puren Luxus. Lysander hatte eine Portion der zähen, fast schwarzen Blutsuppe mitgebracht, die es fast jeden Tag gab, und eine ordentliche Fleischeinlage hinzugegeben. Er füllte jedem eine Holzschüssel voll, steckte einen Löffel hinein und stellte noch einen Becher verdünnten Weines daneben - weniger verdünnt als sonst in Sparta üblich. Ein paar Feigen, die er frisch pflückte, legte er dazu.


    "Dann frage ich anders", setzte Xanthos nach. "Warum bist du hier? Warum sich bei jemandem entschuldigen, der ohnehin vorhat, die Polis zu verlassen? Ich könnte meinen Groll mit mir nehmen und wir würden uns nie wieder sehen."


    "Du musst die Frage anders stellen: Warum sich überhaupt bei irgendjemandem entschuldigen?" Lysander lächelte mit blutigen Zähnen. "Das tut man nur, wenn man sich davon etwas verspricht."


    Die Schlussfolgerung schien Xanthos nicht zu gefallen. "Oder wenn man erkannt hat, dass man falsch lag", versuchte er, das Gespräch in eine moralisch weniger fragwürdigere Richtung zu lenken. Ein Moralist war er auch noch ... dem Mann gebührte Mitleid. Obendrein ignorierte er Lysanders Information, dass er sich etwas von dem Gespräch versprach.


    Lysander nickte bedächtig. "Auch das soll es geben: Leute, die ihre Fehler einsehen und sich dafür entschuldigen. Aber nicht in Sparta." Er klatschte Xanthos lachend auf das Knie, als sei das nur ein Scherz, und dann lachten sie beide.


    Der Wein löste im Laufe des Abends Xanthos´ Zunge. Wortreich schuf er seiner Empörung über die herablassende Behandlung Raum. Dabei war sein größtes Problem, dass er die Spartiaten nach den Maßstäben anderer Hellenen gemessen hatte. Dass sie einen fähigen Hoplomachos verschmähten, ohne sich dessen Kunstfertigkeit auch nur ansehen zu wollen, war für Xanthos unbegreiflich. Im empfindlichen Machtgefüge der griechischen Poleis kam es vor, dass man einen fähigen Hoplomachos nur darum anheuerte, damit er nicht den Rivalen in der Kampfkunst unterrichtem konnte. Darauf hatte er spekuliert. Doch an dem Punkt, an dem er den Spartiaten versucht hatte, vor Augen zu führen, wie sehr sie ihn brauchten, hatten sie ihm gezeigt, dass sie genau das nicht taten. Dass Xanthos vollkommen ersetzlich war und sie seinen Unterricht nicht nötig hatten. Zu seinem völligen Unverständnis zeigte Sparta sich nicht nur desinteressiert, sondern auch noch herablassend. Man verhöhnte den Ausbilder, im Gymnasion hatte man ihn als Epheben bezeichnet in Anspielung auf seine kurze Haartracht.


    Lysander fand heraus, dass Xanthos in seiner Heimat als angesehener Ausbilder galt, weshalb die Schmähungen ihn in besonderem Maße kränkten. Dies war seine erste Reise in die Fremde, um sich als Hoplomachos zu versuchen. Zum Ziel seiner Träume hatte er sich entgegen aller Ratschläge ausgerechnet das arrogante Sparta auserkoren. Wer Spartiaten im Kampf ausgebildet hatte, die als die besten Kämpfer von Hellas galten, ja, als der gesamten Welt, der war ein gemachter Mann. Daheim hatte man ihn für diese Idee mit Hohn überschüttet, erhobenen Hauptes war er abgereist. Nun zeigte ihm Sparta die kalte Schulter, genau, wie man es ihm prophezeit hatte. Derart gedemütigt wieder heimzukehren, kam nicht infrage. Doch wohin sollte er sich nun wenden?


    "Vielleicht sollte ich wirklich nach Athen, wie jeder andere", sprach er hoffnungslos. "So schlecht wird es dort ja nicht sein."


    Lysander hob drohend den Finger. "Oh doch, es ist sogar sehr schlecht. Denn dort herrscht finsterste Demokratie." Das brachte Xanthos zum Lachen und dann brach er in Tränen aus. Erschöpfung und Enttäuschung bahnten sich ihren Weg, als er betrunken vor sich hin heulte. Da legte Lysander ihm die Hand auf die Schulter. "Aber zufällig weiß ich Rat."


    Schon damals bewies er ein Händchen für die Verzweifelten. Seine in das Gewand tröstender Fürsorge gekleideten Worte führten dem Unglücklichen bildhaft vor Augen, dass seine Sorgen berechtigt waren, dass seine Situation noch viel aussichtsloser sei, als er es sich gerade ausmalte. Xanthos´ Ruf wäre unwiderbringlich ruiniert, seine berufliche Zukunft für immer geschädigt, wahrscheinlich zerstört. Xanthos weinte und Lysanders Beistand war eine Schlinge, die sich Wort für Wort fester zog, bis sein Opfer ohne Aussicht auf eine lebenswerte Zukunft hilflos darin zappelte. Dann rettete Lysander ihn. Manchmal spielte er noch etwas länger, gelegentlich verlangte er Lohn für seine Hilfe, häufiger jedoch beließ er es dabei, dass man ihm einen Gefallen schuldete und ihn für einen hilfsbereiten Freund hielt. So wie heute.


    "Ich habe Kontakte zum Gymnasion", erklärte er. "Mein Vater ist dieses Jahr Gymnasiarch. Natürlich brauchen sie einen weiteren Hoplomachos, nur lassen sie sich nicht gern die Bedingungen diktieren. Eine finanzielle Vergütung zu fordern, ist in Sparta keine gute Idee, man hält dich jetzt für einen Gierschlund, der in Luxus schwelgen will. Doch wir beide wissen, dass es dir in Wahrheit eine Herzensangelegenheit ist und dass du Dekadenz verabscheust. Nur die Unkenntnis zu unseren Gepflogenheiten sprach aus dir und Geld bedeutet dir nichts." Xanthos nickte traurig, denn so hörte es sich gut an. Lysander lächelte zuversichtlich. "Na siehst du. Es war alles nur ein Missverständnis. Ich werde für dich ein gutes Wort einlegen, damit du Hoplomachos in Sparta werden kannst - nur, wenn du möchtest."


    Natürlich mochte Xanthos. Lysander reichte ihm die Hand, in die Xanthos sofort einschlug, nicht merkend, dass Lysander ihm damit bereits die Bedingungen Spartas auferlegt hatte - unentgeltlich zu unterrichten. Genau so trug Lysander es an seinen Vater heran, den Gymnasiarch, der darüber lachte und mit ihm er einen Vertrag für den Hoplomachos ausarbeitete, der selbst für spartanische Verhältnisse ausbeuterisch war. Danach kehrte Lysander strahlend zu Xanthos zurück und präsentierte ihm Spartas Zustimmung, woraufhin ihm Xanthos vor Freude Gesicht und Hals tätschelte und ihm die Wangen küsste.


    Es machte Lysander Spaß, die Welt nach seinem Wunsch zu beeinflussen und die Menschen in seinem Sinne zu formen. Worte waren Werkzeuge, jeder besaß sie, doch nur wenige beherrschten sie. Mit ihnen ließen sich Köder platzieren und Schlingen legen, Beute einholen wie mit einer Angelschnur. Nicht nur in Athen ließ sich mit Worten für ein Ziel fechten. Der Thebaner mochte zwischenmenschlich ein Trottel sein, aber wer die Kampfkunst beherrschte, war es wert, sich um seine Freundschaft zu bemühen. Und so wurde Lysander nicht nur Xanthos´ Schüler, sondern auch sein Freund, obwohl er ihn in einen Knebelvertrag gezwängt hatte.


    Von ihm lernte Lysander im Laufe der Zeit mehr als nur die Kriegskunst. Er lernte später von ihm, wie man unterrichtet, wie man Schüler nach dem eigenen Willen formt. Und das vermochte Xanthos hervorragend. Er bewegte sich ungeschickt in der Gesellschaft von Sparta, doch unterrichten konnte er gut. Sie blieben Freunde, so lange der Thebaner in Sparta weilte.

    Da gönnte man sich einen Schluck Blut und wurde schon unterbrochen. Terpander stand auf, um den hohen Besuch an der Tür zu empfangen. Er blickte den kleinen Mann, der die Taberna kontrollieren wollte, ausdruckslos an, dann schweifte sein Blick zu Ravilla. Von ausdruckslos wechselte sein Blick zu eisig. Er ging davon aus, dass ein ordentliches Sümmchen diese Kontrolle hätte verhindern können, aber der Emporkömmling schien es nicht für nötig erachtet zu haben, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen. Terpander schaute wieder zurück zum Aedilis Curulis, legte die Hand auf sein Herz und verneigte sich leicht.


    "Die Inhaber der Taberna sind Sisenna Iunius Scato und Manius Purgitius Lurco. Bedarfst du ihrer Anwesenheit, Herr?"


    Hatte er inzwischen gewisse Inhalte der Speisekammer aufgebraucht? Das Gefühl, was sich nun einstellte, spürte Terpander nicht oft. Nach außen hin blieb er ruhig, während er überlegte, was er tun sollte, falls der Ädil aus irgendeinem Grund die Speisekammer besichtigen wollte.

    "Von wem fühlst du dich verarscht? Von den Göttern?" Terpander schüttelte den Kopf. "Ich bin kein Custos, sondern war Paedagogus. Nun sind meine Schüler erwachsen und meine Aufgaben haben sich in den Alltag verlagert. Man mag mich als Maiordomus bezeichnen."


    Der andere war ein guter Gesprächspartner. Doch in einer Sache war er naiv.


    "Wenn ein Herr oder eine Herrin deine Schwester zu sich ins Bett ruft, ist das gut für sie - es werden Vorteile für sie herausspringen. Warum willst du deiner Schwester das verwehren? Ekelhaft ist daran nichts, nur nützlich, manchmal macht es sogar Spaß. Ekelhaft ist, wenn die Herren beginnen, ihren Sklaven zu lieben. Denn dann gehen die Probleme los. Das sollte deine Schwester vermeiden und sich züchtig zurückhaltend benehmen, nach dem Akt artig bedanken wie eine Sklavin und sich nicht wie eine Geliebte dem Herrn gegenüber verhalten. Dann wird alles gut."


    Er stieß ein wenig den Oberarm des unbedarften Sklavenbürschleins mit dem Handrücken.


    "Wenn du den Willen hast, deinem Leben Bedeutung zu verleihen, so wird es dir gelingen. Der Wille ist der Schlüssel zur Tat. Jetzt benötigst du nur noch einen Plan."



    "Der Pfau Narcissus ist ein Aristokrat", erklärte Terpander geduldig. "Er gehorcht keinem Befehl. Du hast ihm zuvor einen köstlichen Käfer geboten. Und nun kommst du ihm mit gesundem Pfauenfutter, was ihm als Beleidigung seiner Würde erscheint. Dieses Futter ist dem gefiederten Herrn heute nicht genehm."


    Also verließ Terpander den Garten wieder und kehrte mit einer neuen Schüssel zurück, in der feine Fleischstückchen lagen.


    "Versuche es hiermit."

    "Mein Magen wäre mit Wein nicht einverstanden."


    Terpander gab sich bedauernd, in Wahrheit wusste er nicht, ob er Wein vertrug - er trank keinen. Doch hielt er es nicht für angemessen, einen Fremden mit seinen Prinzipien zu langweilen.


    "Du hast recht, Furius, das Rezept für die Blutsuppe stammt aus Sparta.* Sie ist zu zäh zum Trinken, aber man kann sie mit Wasser verdünnen. Was noch köstlicher schmeckt, ist frisches Blut. Körperwarm, sofort getrunken, ist es am besten. Blut ist nahrhaft und vermag manchmal Krankheiten zu heilen. Man nennt es nicht umsonst Lebenssaft."


    Und so holte sich Terpander ein Glas mit purem Blut, das als Zutat der Blutsuppe zur Verfügung stand, setzte sich zum Römer und trank genüsslich davon. Er lächelte, als sein Gegenüber ihn lobte und nur, wer ihn gut kannte, sah den Spott, der um seine Mundwinkel spielte. Man sagte: Vertraue nie einem Spartiaten. Terpander hatte selbst unter seinesgleichen als heimtückisch gegolten. Er betrachtete sich freilich nur als ein Raubtier, unschuldig in seinem Drang, Beute zu suchen und zu verfolgen, und sei es nur zum Spaß, so wie Hunde die Hatz auch ohne Tötungsabsicht genossen oder Katzen mit lebenden Mäusen spielten.


    "Mein Herr vertraut mir. Da Herren unfehlbar sind, bedeutet dies, ich bin des Vertrauens würdig, Furius."


    Dass ein weiterer Gast eingetroffen war, der eine Weile hier zu residieren gedachte, hatte Terpander schon gehört. Nun saß dieser Marcus Seius Atticus im Garten. Er verhielt sich dem geliebten Pfau des Hausherrn gegenüber freundlich, was gut war, sonst hätte er sich nun von einem Sklaven rügen lassen müssen. Terpander konnte deutlich werden. War man handzahme hausgeborene Sklaven gewohnt, konnte sein Verhalten brüskieren. Doch dazu bestand momentan kein Anlass.


    "Salve, Herr", grüßte er. Mit gerade ausreichend gesenkten Lidern, um ihm nicht direkt in die Augen zu blicken, suchte er das Bürschlein auf Ähnlichkeiten zur Sippe seines Herrn und dessen Onkeln ab, konnte aber auf den ersten Blick keine erkennen. "Ist alles zu deiner Zufriedenheit?"


    Er reichte ihm ein Schälchen mit essbaren Blüten, Früchten, Beeren und Samen. "Für den Pfau, wenn es dir beliebt."

    "Hätte dein Großvater Anstand gehabt, hätte er sich in den Schlachtentod gestürzt, bevor er so verarmt, dass er seine Kinder in die Sklaverei verkaufen muss. An deiner Stelle wäre ich wütend und würde schon allein deshalb heimkehren, um ihm seinen alten Hals umdrehen zu können."


    Als der Jüngling die Fäustchen ballte, war Terpander jedoch sicher, dass dieser sie noch nie benutzt hatte. So lächelte der alte Hellene nur milde, sich gedanklich selbst bestätigend, wie bedeutsam ein guter Lehrer für jemandem in diesem Alter war. Die Jugend verkam ohne eine starke Hand, die sie führte.


    "Um Vigil zu werden, musst du jung sein. Das setzt voraus, dass dein Herr dich rechtzeitig freilässt. Tut er es nicht, endet dein Leben so bedeutungslos, wie es begonnen hat. Für mich wäre es beispielsweise schon zu spät für die Vigiles. Was mich betrifft: Ich würde nach Hause zurückkehren und schauen, wer von meinen alten Freunden noch lebt."


    Zunächst müsste er überprüfen, ob sich noch jemand an seine Untaten erinnerte oder ob Gras über die alten Sachen gewachsen war. Um seine Familie machte er besser einen Bogen. Die Frage des Kleinen war allerdings interessant. Terpander rieb seinen Bart, während er nachdachte.


    "Hat sich mit der Sklaverei etwas in meinem Inneren verändert", wiederholte er sie langsam. "Ich meine, ja. Ich bin alt und verbittert geworden. Bequem und faul. Müde und gelangweilt. Und wie sieht es bei dir aus?"


    Gedanklich beantwortete er sich diese Frage selbst, wenn er das Bübchen betrachtete, das sich allein bei schlechtem Wetter auf einer Müllkippe herumdrückte, um Steine in den Fluss zu werfen.

    Terpander erwiderte den Blick des Römers mit einem Lächeln. Das Spiel fortzusetzen, hätte er nicht übel Lust. Solche Spiele waren ganz nach seinem Geschmack. Den Schreianfall von Scato, wenn dieser am Ende doch noch einen Tausend-Sesterzen-Sklaven bezahlen musste, würde er glatt in Kauf nehmen. Allein, die liebe Zeit drängte.


    So schüttelte er nur milde den Kopf, als der Händler nach weiteren Geboten fragte, und zog seines Weges, um die Einkäufe zu erledigen.

    Terpander trieb sich auf dem Markt herum, weil er ein paar Einkäufe für die Taberna zu erledigen hatte. Ein paar Gewürze waren ausgegangen, Fett fehlte auch. Aber die kurze Pause, um zu beobachten, wie der halbnackte Sklave sich mit dem Gewicht quälte, konnte nicht schaden.


    "Sechshundert Sesterze", rief er aus einer Laune heraus. Sein Herr würde ihm schon nicht den Kopf abreißen.

    Terpander hatte nicht übel Lust, Charislaus seinen Platz zu zeigen, als dieser es wagte, ihn am Arm festzuhalten. Dennoch hörte er sich vorher dessen Redeschwall an, dem er entnahm dass, Charislaus ihn mochte und auf eine denkbar dämliche Weise helfen wollte.


    "Ich soll mich also nicht hängen lassen." Terpander begleitete ihn wieder mit nach drinnen und setzte sich zurück auf den Boden. "Natürlich war die Massage wohltuend. Nichts anderes habe ich behauptet. Was das mit dem Rest zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Briseis ist fort, sehr traurig, na und. Ich habe andere verloren, auf dramatischere Weise. Briseis geht es gut, sie wird sich bald trösten. Andere sind tot. Ich habe Heimweh, Charislaus. Und dagegen gibt es kein Rezept. Du kannst das nicht verstehen, denn ein zu Hause hast du nie besessen."

    Die Deckchen sanken zu Boden. Wo sie hingehörten, diese Wischlappen. Terpander war kurz in Gedanken versunken gewesen, die ihn nach Achaia getragen hatten. Das geschah oft in letzter Zeit. Nun erwachte er aus seinem Tagtraum und trug das Gewünschte an den Tisch.


    "Ich arbeite hier", erklärte er auf die Rückfrage hin und schenkte in beide Becher ein, obgleich sich ihm nicht erschloss, für wen der zweite Becher war. Vielleicht erwartete der Mann jemanden. Der Wein stammte noch immer aus den Vorräten des unseligen Helvetius Archias und war erste Güteklasse. "Die Taberna ist noch nicht lange eröffnet. Die Blutsuppe kann ich besonders empfehlen."

    "Viridomarus war natürlich nicht allein! Hältst du mich für einen Trottel?" Terpander knurrte und stand auf. "Selbstmitleid, so. Dann sollte ich aufhören, dir von mir zu erzählen, du Helotenstück. Dass du meine Haut berühren durftest, war der Ehre anscheinend zu viel."


    Die Massage hatte Terpander genossen, doch dass ein Sklave sich über ihn lustig machte, überschritt die Grenzen seiner Geduld. Er würde Lurco als Besitzer von Charislaus fragen, ob er vom Züchtigungsrecht Gebrauch machen durfte.


    Noch verspannter als zuvor verließ Terpander das Cubiculum.