Beiträge von Kyriakos

    Ein junger Sklave der Gens Furia. Es fiel Kyriakos nicht schwer, zu erraten, warum der Wicht so erzürnt schimpfte - das musste der Stecher der abgewrackten Schabracke sein. Fast hätte Kyriakos gelacht, denn seine auf gut Glück behauptete Schwächlichkeit ihres Liebsten traf zu wie die Faust aufs Auge. Das Männlein war klein, es hatte schmale Schultern und weiche Arme, es glotzte aus grauen Fischaugen zu ihm hinauf, es trug wirres, ausgeblichenes Haar und wirkte kränklich und blass. Kein Vergleich zu dem durchtrainierten, braungebrannten und schwarzhaarigen Spartiaten, der vor ihm stand und sich gerade besonders gutaussehend fühlte. Der Knilch vor ihm machte sich vor Eifersucht schier in die Chlamys.


    "Was für ein hässlicher kleiner Helot du doch bist", urteilte Kyriakos ebenfalls auf Koiné und musterte sein Gegenüber höhnisch von Kopf bis Fuß. Sein Dialekt und seine Wortwahl verrieten einem Kenner der hellenistischen Stämme seine Herkunft so eindeutig wie seine zur Schau getragene Arroganz. Da er die Türklinke in der Hand hielt und die Tür noch offen stand, drehte er sich noch einmal zum Centurio hinein, ein siegesgewisses Grinsen im Gesicht.


    "Centurio, du hast dich gefragt, warum die Sklavin sich mit mir vergnügte. Hier hast du die Antwort."


    Er packte den Rohrspatz im Genick und schob ihn ins Officium. Der Gedanken, dass irgendeine Frau eine so unmännliche Gestalt anziehend finden könnte, erschien ihm dermaßen absurd, dass er wie ein Witz auf ihn wirkte. Gestalten wie dieser Sklave waren entweder der Notnagel für Frauen, die sonst keinen abbekamen oder sie wurden der alternde Ersatzlustknabe für Männer, die sich keinen schönen und jungen Lustknaben leisten konnten.


    Aber eines wurden sie nicht - geliebt. Ewiger Platzhalter unerfüllter Träume, das war ihr Schicksal. Die Träume aber erfüllten dann Kyriakos und seine Lupos.

    Reflexartig war Kyriakos mit dem Oberkörper nach hinten ausgewichen bei der erhobenen Hand Velias. Und das war alles. Was auch geschehen mochte - nie würde er ihr in gleicher Weise Paroli bieten wie jedem anderen. Gewalt pflegte er in spartiatischer Manier mit doppelter Gewalt zu beantworten, doch nicht im Angesicht der Füchsin, die sich zusammen mit Nymphis an den Resten seines Herzens laben durfte. Geduld war seine Rüstung und Waffen gab es keine. In Gegenwart der rothaarigen Lupa erhielt man eine Ahnung von dem Mann, der Kyriakos hätte werden können in einem anderen Leben, denn nichts Dunkles und Böses wurde ihr je von ihm zuteil. Mochte das Leben seine Füße und seine Seele verkrüppelt haben - seine Liebe zu Velia war davon unberührt.


    "Ich war in der Castra Praetoria", beantwortete er ihre Frage in der kurzen Pause, die sie ihm ließ, ehe sie den schweren Sack vor seine Füße warf. Und dann rauschte sie schon mit wehendem Haar davon. Er sah ihr nach, noch immer ihren Duft in der Nase, während Castor und Pollux sich an seine Seiten drängten.


    "Ein Geschenk", flüsterte Castor.


    Pollux ließ seine Hand wie eine giftige Spinne in falscher Zärtlichkeit über die Schultern von Kyriakos wandern, ehe sie sanft in seinen Haarschopf griffen. "Für uns", ergänzte er.


    Kyriakos kannte die Geste, die dazu geeignet war, jemandem unvorbereitet den Kopf ins Genick zu reißen, um ihm die Kehle durchzuschneiden. Was die Zwillinge in ihren kurzen Leben schon alles getan haben mochten, hatte er nie erfahren, doch vieles konnte er herleiten. In dem Sack war aller Wahrscheinlichkeit nach Geld. Wie viel, das wusste er nicht, doch selbst wenn sich nur die wertloseste Münzwährung darin befände, wäre dies in ihrer jetzigen Lage ein Vermögen. Das wussten auch die Zwillinge. Hatten sie bisher noch gezögert - für diesen Sack würden sie ihn ermorden. Sie waren zu zweit, sie waren nah und die Warnung war eindeutig.


    "Für uns", bestätigte Kyriakos. "Und ich weiß, wie man noch mehr Geld daraus macht. Lass mich leben, Pollux und wir werden reich."


    "Pollux? Du redest mit mir allein?", rief Pollux schockiert. "Mein Bruder und ich sind augenscheinlich zwei!"


    "Wir sind zwei", bestätigte Castor. "Aber wir vergeben dir. In Anbetracht deiner Großzügigkeit werden auch wir großzügig sein."


    Sie gaben ihn frei und nun hockten sie zu dritt um den Beutel, um zu sehen, was darin war.


    1300 Aurei, ein Sack voll glänzender Goldmünzen. Das entsprach 130.000 Sesterzen. Hundertdreißigtausend!


    Selbst den Zwillingen verschlug es die Sprache.

    << Das Verhör der Sklavin und einmal Rapport


    Als Kyriakos wieder zu den Resten seines Lupanars kam, sah er Velia dort stehen, die mit den Zwillingen sprach. Er umfasste von hinten ihre Schultern und küsste ihren Hals. Dass sie das nicht wollte, war ihm bewusst, doch ein Verhör bei den Urbanern ohne Folter und ohne Haft überstanden zu haben, war ihm Anlass für besondere Wiedersehensfreude. Er gönnte sich einen Atemzug ihres wunderbaren Parfums, so lange ließ er die Lippen auf ihrer weißen Haut. Danach gab er Velia frei und stapfte ein Stück in Richtung der Trümmer.


    "Langsam kommt wieder Ordnung rein", fand er.


    "Wir kriegen nie ein Wiedersehensküsschen", maulte Castor leise.


    "Ich glaub, der liebt uns gar nicht", mutmaßte Pollux düster.


    Kyriakos beachtete die zwei Kloppies nicht. "Waren Kunden da?"

    Leider wollte Octavius Maro nicht die Fortsetzung hören. Ein Jammer, Kyriakos hätte sie in blühenden Farben geschildert.


    "Mich täglich zu melden, sollte nicht das Problem sein. Ich werde die Urbs Aeterna nicht verlassen, Centurio."


    Das hatte er ohnehin nicht vor. Nicht, bevor entweder Lysander oder er selbst tot im Dreck lag, seinetwegen auch sie beide, das war irrelevant. Das Schwein, das sein Leben ruiniert hatte, würde er sich holen, danach war sein Lebenssinn erfüllt. Und wenn er zuvor das Aas von einer Sklavin mitnehmen konnte, wäre dies das Sahnehäubchen.


    Er erhob sich. "Gehab dich wohl, Centurio. Und viel Erfolg beim Lösen des Falls."


    Er drückte die Klinke und verließ mit einem zufriedenen Lächeln das Officium.

    "Offenbar sind nicht einmal Senatoren frei von geheimen Lastern. Soldaten noch weniger. Was macht dich so sicher, dass es ausgerechnet eine Sklavin über solchen Dingen stünde - davon abgesehen, dass sie deinem Optio gehört? Willst du sagen, ihre Willensstärke stünde über jener von ehrbaren Männern? Willst du sagen, sie sei jedem Senator und jedem Urbaner an Moral und Sittsamkeit überlegen?"


    Kyriakos neigte den Kopf nun etwas zur anderen Seite. Dass der Centurio ihm gar nicht glauben wollte, war offensichtlich. Maro war kein Dummkopf, er erkannte genau, dass die Argumente des Lupos schlüssig waren, da war Kyriakos sicher. Und darum versuchte er ihn nun einzuschüchtern. Octavius Maro hatte längst sein Urteil gefällt und versuchte nur noch, Kyriakos dazu zu bringen, sich zu verplappern. Doch der hatte nicht vor, es ihm leicht zu machen. Er kannte seine Rechte und er wusste, dass es keinen einzigen Beweis für die Geschichte der Sklavin gab.


    "Mein Leumund ist makellos", verkündete Kyriakos und legte eine Hand auf sein Herz. Mit der anderen wies er gen Himmel. "Die Götter sind meine Zeugen. Oder liegt bei dir irgendetwas gegen mich und meine Mitarbeiter vor? Meine Ehrbarkeit steht außer Frage. Ich verstehe nicht, warum ich auf einmal auf der Anklagebank sitze. Ich bin das Opfer dieses Brandes! Ich habe alles verloren! Wie tief willst du mich noch in den Dreck stampfen? Und vor allem - warum?"


    In seinem Blick lag eine Anklage und tiefe Verbitterung. Wenn in diesem Centurio ein Fünkchen Gewissen zu finden war, konnten ihn diese Worte nicht kalt lassen. Kyriakos senkte die Hände wieder in den Schoß, schloss die Augen, dann beantwortete er die Frage des Centurios.


    "Eireann sprach Nymphis in einer Kreuzung der Subura an. Was sie zu ihm sagte, habe ich nicht verstanden, da ich mich mit Python und Satibarzanes im Hintergrund hielt. An einer Hauswand warteten wir auf Kundschaft und behielten den Jungen im Auge, damit ihn niemand stielt.


    Ich ging zu ihr und sagte: 'Ganz allein hier, wie schade für dich. Komm mit und wir machen uns ein paar schöne Stunden.'


    Und sie sagte: 'Wohin soll es denn gehen?'


    'Ins Ganymed', war meine Antwort, 'den Ort, wo einsame Menschen in warmen Armen liegen und traurige Menschen glücklich werden. Du siehst traurig aus, meine Schöne.'


    'Traurig und einsam, Herr. Wie ist dein Name?'


    'Kyriakos', antwortete ich. 'Aus Sparta.'


    Vor Aufregung funkelten ihre Seelenspiegel. 'Dann bist du ein Krieger, Kyriakos? Ich bin Silurerin, wir sind ein kriegerisches Volk. Mein Herr ist ein Schlappschwanz und mein Liebster ein Schwächling. Ich respektiere nur Männer, die mich besiegen können. Ich werde es dir nicht leicht machen. Wenn du versagst, kratze ich dir die Augen aus.'


    'Ich bin der Herr der Schmerzen', sagte ich und griff nach ihr, um meine Kraft unter Beweis zu stellen, zog sie an mich und ließ sie meine Männlichkeit spüren. 'Und ich versage nie. Aber kannst du dir meine Dienste auch leisten? Sonst musst du dich mit einem Kollegen von weniger edlem Blut begnügen. Siebzig Sesterzen werden es sein, die ich für deine Bezwingung erwarte.'


    'Die anderen sehen nicht aus, als ob sie eine wilde Keltin zu zähmen vermochten. Dir allein traue ich zu, mich zu erobern. Was sind schon siebzig Sesterze im Tausch gegen eine Nacht voller Glück? Schone mich nicht, o Kyriakos aus Sparta!'


    'Es wird keine Schonung geben, Kriegerin.'


    Ich zog sie auf meine Arme und sie gab mir voll Verlangen einen innigen Zungenkuss. Dann trug ich sie zum Ganymed. Damit waren wir im Geschäft."


    Kyriakos grinste ein wenig. "Soll ich fortfahren?"

    Kyriakos verschränkte langsam die Arme vor der Brust. So lief das also hier. Man schüchterte die Leute ein, bis sie das bestätigten, was der Centurio in seinem Bericht stehen haben wollte. Je mehr Kyriakos sich ungerecht behandelt fühlte, umso größer wurde sein Hass auf die Kreatur, mit der alles angefangen hatte.


    "Glauben und wissen sind zweierlei, Centurio", sagte er genau so ruhig, wie Octavius Maro mit ihm sprach. "Du kannst nicht einen Vollbürger der Polis Sparta als Lügner behandeln, nur aufgrund von Mutmaßungen, ohne einen einzigen Gegenbeweis in der Hand zu halten. Alles, was du hast, sind Vermutungen.


    Was weißt du schon über den Kundenstamm eines Lupanars und die Abgründe hinter seinen Türen? Du scheinst da ein sehr naives Bild zu haben. Würdest du mir denn glauben, wenn ich dir sagte, dass einige deiner Soldaten sich regelmäßig von uns bedienen lassen würden? Würdest du mir glauben, wenn ich dir sagte, dass dies mitunter auf Weisen gewünscht wird, die eines ehrbaren Römers und erst Recht eines Soldaten unwürdig sind?


    Natürlich nicht. Weil du es nicht glauben willst, das würde nur Ärger bringen.


    Du würdest mir stattdessen vorwerfen, dass ich Lügen über deine Soldaten verbreite, damit sie mir Schweigegeld zahlen, selbst wenn ihnen morgens beim Appell noch die Sahne aus allen Löchern tropft. Die Wahrheit ist manchmal unbequem. Da ist es doch einfacher, eine bequeme Lüge als Wahrheit auszugeben und die Wahrheit zur Lüge erlären, nicht wahr? Wurde die Sklavin von einem Medicus untersucht, um meine Worte zu überprüfen?


    Natürlich nicht. Denn auch das würde harte Fakten liefern, die dir nicht schmecken. Die Sklavin gehört deinem Optio. Sie darf keine Verfehlungen haben.


    Ist es das, was man hier Gerechtigkeit nennt? Arbeitest du so? Wenn ja, dann kannst du mich gleich in die Folterkammer verfrachten, denn ich werde meine Worte nicht revidieren. Sollte ich mich aber in dir und in deinen Methoden täuschen, wäre es an der Zeit, über die vorliegenden Beweise zu sprechen und nicht über Mutmaßungen."

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    Castor & Pollux


    Während Castor noch immer mit dem Hund tollte, stützte Pollux die Hand in die Hüfte und setzte einen koketten Blick auf. Mit seiner unmöglichen Schminke musste das für den Ladeninhaber ein grauenvoller Anblick sein.


    "Charme, Witz und Wissen - das haben wir alles und noch viele andere Tugenden. Und unhöflich sind wir nie, jeder liebt uns. Gern werden wir für dich werben, wenn du uns so innig darum bittest, werter Herr! Was tut man nicht alles, wenn man freundlich gefragt wird, unsere Herzen sind aus Gold. Und was verdienen wir dabei, dich glücklich zu machen? Wie war noch mal dein Name ... ?"

    "Nicht so stürmisch", meinte Kyriakos in freundlichem Tonfall, als der Optio auf der Treppe fast über ihn stürzte. "Hast du mich so vermisst? Meine Tür steht dir offen. Im Gegensatz zu manch treulosem Weibe bin ich immer da und warte, bis man meiner Dienste bedarf."


    Und besser aussehen tat er auch noch, ganz zu schweigen davon, dass ein kraftvoller, leidenschaftlicher Körper zu ganz anderen Freuden fähig war als der eines dünnen Mädchens, das passiv dalag, bis man endlich fertig war oder einen mit hauchzarten Berührungen und keuschen Küsschen anödete. Ein Gang ins Ganymed wirkte bei manchen wahre Wunder, um wieder zu spüren, dass sie überhaupt noch Männer waren, auch bei jenen, die sonst Frauen bevorzugten. Vielleicht sogar gerade bei denen.


    Kyriakos erhob sich und schenkte dem Optio ein Lächeln, bis dieser brummelnd vorbei war und Kyriakos die Treppen hinaufstieg.


    Er stapfte mit der ihm eigenen plumpen Gangart zurück ins Officium, wo er auf dem Stuhl platznahm, der sich noch warm anfühlte. Er legte den Kopf leicht schräg und blickte den Centurio aufmerksam an. Leider war Lurco nicht mehr hier, der sich für ihn ausgesprochen hatte. Kyriakos war nun mit Octavius Maro allein, was doch etwas an seinen Nerven zehrte. Niemand wurde Centurio, weil er so freundlich war.

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    Castor & Pollux


    Als der jüngere der beiden Sklaven Pollux zwei Münzen hinhielt, wurde er mit einem anzüglichen Lächeln belohnt respektive bestraft, das lag im Sinne des Betrachters. Pollux freute sich und verneigte sich hernach vor der jungen Dame.


    "Der Herr soll`s dir danken", säuselte er eine der üblichen Christenfloskeln und packte die Münzen in seinen Geldbeutel, den er aus Sicherheitsgründen unterhalb des Röckchens trug.


    Castor derweil krabbelte dem Hund, der zurückgezogen wurde, in der Hocke hinterher und sonderte quietschende Laute ab, um das Tier anzulocken. Dieser Langweiler von altem Sack wollte ihm offenbar den Spaß nicht gönnen, mit dem Hund zu spielen. Vermutlich gehörte er zu der Sorte, die Wert darauf legte, dass der Hund gefährlich wirkte und wenn dieser mit wildfremden Tunichtguten spielte, machte dies ihm einen Strich durch die Rechnung. Aber das war Castor egal, er wollte spielen.


    "Du GUUUTER", quietschte er begeistert, warf beide Hände in die Luft und presste sie dann auf den Boden, so dass er aus Hundesicht in Spielhaltung war. Das machte er mehrmals hintereinander, mit aufgerissenen Augen und breitem Grinsen, dass auf Menschen sicher ein wenig irre anmutete, aus Hundesicht jedoch völlig normal aussah - Hunde grinsten genau so, wenn sie sich freuten.

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    Castor & Pollux


    "Was wir arbeiten? Nichts, das ist keine Arbeit, sondern unsere Passion. Aber eine kleine Spende hilft uns, weiter wohltätig zu sein. Wir sind Castor und Pollux, von den Sternen herabgestiegen, um einsamen Männern die Herzen zu wärmen und traurige Männer froh zu machen", sagte Pollux treuherzig. "Alles, was wir uns wünschen, ist, dass du glücklich bist."


    In ihrem Alter wirkte der Spruch nicht mehr ganz so gut wie zu Kindertagen, aber er fand ihn immer noch gut. Während Castor sich an dem Hund erfreute, übernahm Pollux diesmal allein die Verhandlung.


    "Natürlich haben wir schon einmal Kunden geworben, das machen wir jeden Tag", erklärte er. "Leute mit Parfum beträufeln können wir gut."

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    Castor & Pollux


    "Ei bist du ein Feiner", freute Castor sich, ging in die Knie und kraulte dem riesigen Hund mit beiden Händen die Mähne. "Sooo ein Guter, ja bist du ein Guter! Willst du meine Schminke abschlabbern? Ja, willst du das?"


    Hunde liebten es, wenn man in dieser Manier mit ihnen sprach, es erinnerte sie vermutlich an freudiges Miepsen. Castor hatte als Mann von der Straße schon mit etlichen Hunden gesprochen, sie hatten im Winter seine Füße gewärmt und waren seine Brüder im Leid. Mit ihrem warnenden Gebell hatten sie so manchen Überfall auf die schlafenden Zwillinge rechtzeitig verhindert.


    Pollux musterte derweil geschäftstüchtig den am anderen Ende der Leine hängenden Sklaven, registrierte dessen wenig begeisterten Blick und wandte sich demonstrativ von ihm ab, um wieder durch die Tür zu lächeln, um den Ladeninhaber herauszulocken.

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    Castor & Pollux


    Es nützte nichts. Wenn vom Schatz des Kyriakos noch etwas anderes übrig war als ein Metallklumpen, dann war der noch immer unter den Trümmern des Ganymed verborgen. Castor und Pollux mussten wieder arbeiten, denn langsam knurrte ihnen der Magen. So besuchten sie die kostenlosen Thermae Agrippae, wo sie samt ihrer griechischen Röckchen und Sandalen ins Wasser gingen, damit alles sauber wurde. Sie ließen sich rasieren - auf die Massage verzichteten sie - und dann borgten sie sich bei weiblichen Kollegen etwas von deren Schminke. Maskenhaft geschminkt und fast nackt, suchten sie in den Trajansmärkten nach Kunden. Ihre Gesichter waren vollständig geweißt, die Brauen ein fingerbreit über ihrer normalen Höhe schwarz nachgezeichnet. Auch um die Augen herum waren dicke schwarze Lidstriche gezogen, deren geschwungene Spitzen bis zu den Schläfen verlängert waren. Die Lippen leuchteten scharlachrot. Dazu standen ihre kurzen Haare ungekämmt in alle Himmelsrichtungen. Perücken hatten die Zwillinge noch nie getragen und für kunstvolle Frisuren war ihr Haar zu kurz, aber es ging ihrer Meinung nach auch so. Entgegen ihrer Aufmachung bewegten sie sich vollkommen männlich.


    "Guck mal, der Laden ist neu", stellte Castor fest und schnupperte. "Riecht nach Seife oder so."


    Lesen konnten sie beide nicht, nur raten. "Ein Seifenladen?, mutmaßte Pollux. "Vielleicht haben die auch Schminke. Das Schwarz ist schon ganz klein."


    "Ja, weil DU es aufgebraucht hast!"


    "Und DU hast den Rest vom Lippenstift gegessen, ich habe es gesehen. Schau mal, der Fettsack da sieht reich aus! Los wir versuchen unser Glück."


    Die Zwillinge betraten den Laden nicht, sondern schauten in die Tür. Sie setzten ihr strahlendstes Lächeln auf. Wegen ihrer weißen Gesichtsfarbe leuchteten ihre Zähne quittegelb.


    "Schöner Meister", gurrte Pollux. "Wie lange du heute schon arbeitest! Es ist spät."


    Sein Bruder legte den Arm um Pollux. "Möchtest du dich entspannen? Wir können dir helfen." Wie zum Beweis küsste er ihn auf den Mund, dann blieben sie aneinandergeschmiegt posierend stehen und lächelten den Dicken selig an.

    Kyriakos erhob sich. Da er nur das Gebäude verlassen sollte und nicht die Castra, verzichtete er auf eine Verabschiedung und ging schweigend nach draußen. Dort suchte er sich eine Stelle auf der Treppe der Principia, wo er sich setzte und nervös das aus dem Gesicht strich, was die Natur ihm tatsächlich an schwarzen Locken geschenkt hatte, womit er aber nicht zufrieden war. Auf Treppen herumzusitzen hatte etwas Erniedrigendes, aber die verstümmelten Füße von Kyriakos machten langes Stehen und Laufen nicht mit und davon hatte er zu viel gehabt in den letzten Tagen. Er beobachtete die vorüberziehenden Soldaten und wünschte, es gäbe irgendwelche Götter, zu denen er beten konnte. Falls es sie gab, woran er nicht glaubte, war er ihnen gleichgültig. Sein Schicksal lag in der Hand von Sterblichen.

    »Ich will versuchen, deine Zeit nicht länger als nötig in Anspruch zu nehmen, Centurio. Allerdings kann ich keine wichtigen Details der Kürze wegen auslassen«, begann Kyriakos. Sein Latein war fehlerfrei, auch wenn man hörte, dass es nicht seine Muttersprache war. Seine Stimme klang ruhig. »Das Unheil begann damit, dass eine junge Frau meinen Nymphis ansprach, einen hübschen Jungen, der mit seinem Flötenspiel Kundschaft wirbt. Ich ging zu ihr und wir kamen ins Gespräch. Frauen gehören sonst nicht zu unseren bevorzugten Kunden, da dieser Dienst Ärger bringen kann mit ihren Vätern, Brüdern, Ehemännern. Aber ich bin kein Unmensch, und da Eireann, wie sie sich vorstellte, so sehr darum bat, führte ich sie ins Ganymed.«


    Kyiakos verschränkte seine Finger ineinander und setzte sich etwas bequemer hin.


    »Normalerweise schweige ich zu dem, was hinter unsere Türen geschieht und wer bei uns aus- und eingeht, doch in Anbetracht dessen, was folgte, sehe ich mich gezwungen, mein Schweigen zu brechen. Eireann suchte keinen Trost auf die übliche Weise, ich sollte sie schlagen, aufs Bett werfen, dazu ein paar wohldosierte Nettigkeiten verbaler Art, bis es zu einem intensiven Akt kam, ganz ihrem Wunsch entsprechend.« Dabei schaute er ziemlich selbstgefällig, denn er war es gewohnt, seine körperlichen Fähigkeiten anzupreisen. »Auf ihrem Höhepunkt schrie Eireann vor Lust und zerkratzte meinen Hals. Es war kein Wunder, dass sie so um meine Dienste flehte, es war bitter nötig gewesen. Alles in allem war es ein gutes Werk.«


    Er wies lächelnd auf die Krusten, die von seinem Kinn bis hinab zum Ausschnitt seiner Tunika verliefen und eindeutig von menschlichen Fingernägeln stammten. Normalerweise hätte er seine Leistungen noch ausführlicher gepriesen, aber die stoische Miene des Centurios ließ ihn vermuten, dass diesen das wohl eher mäßig interessierte. Also fuhr Kyriakos mit dem Wesentlichen fort.


    »Als es ans Bezahlen ging, offenbarte sich jedoch, dass Eireann kein Geld bei sich hatte und eine Sklavin war. Also bot ich ihr an, dass wir gemeinsam zu ihrem Besitzer gehen und die Sache vernünftig klären. Dass ich meine Arbeitsleistung nicht verschenke, egal, wie groß die Not auch ist, sollte verständlich sein. Da aber wurde Eireann zornig. Sie besaß keine Erlaubnis für den Lupanarbesuch und hatte wohl Angst vor einer Strafe. Sie drohte mir darum mit dem großen Namen ihres Besitzers, sie würde ihm erzählen, dass ich sie verschleppt hätte, um ihren Herrn und seine Familie zu erpressen. Als ich mich davon nicht einschüchtern ließ, griff sie mich an. Sie war nicht zu beruhigen. Also sperrte ich sie vorerst ein, das hielt ich für besser, als mich mit ihr zu schlagen.«


    Da Kyriakos zwar schlank, aber keineswegs zierlich war, brauchte er nicht weiter zu erläutern, wie das für Eireann ausgegangen wäre, hätte er ernst gemacht.


    »Sie hatte in ihrer Zeit als mein Gast alles, was sie braucht, sogar Essen und Trinken, das sie als Fraß bezeichnete, wie meine Lupos mir später sagten. Ich ging in der Zwischenzeit allein zu ihrem Besitzer, den sie als Appius Furius Cerretanus angab, Optio bei den Cohortes Urbanae. Das hielt ich für eine gute Voraussetzung, ein ehrlicher Mann aus gutem Hause. Zunächst öffnete mir ein Sklave, der mich nicht mit seinem Herr sprechen lassen wollte, aber besagter Cerretanus kam zufällig gerade des Weges. Er wollte mir das Geld nicht aushändigen, vielleicht fürchtete er, dass ich ihn betrügen würde. Die Sorge ist ja nicht abwegig, Betrüger gibt es überall, besonders in meinem Gewerbe. Also bot ich ihm an, mich zum Ganymed zu begleiten, so dass er Eireann persönlich abholen könnte, was er aber auch nicht wollte. Darum habe ich einen höheren Preis verlangt und ihm eine Frist gesetzt.«


    Es nützte nichts, an dieser prekären Stelle zu lügen, Cerretanus würde seinem Vorgesetzten bereits alles über den Besuch von Kyriakos berichtet haben. Und dessen Wort stand im Zweifel über dem von Kyriakos, da machte er sich keine Illusion.


    »Natürlich war das ein Bluff. Ich habe kein Recht dazu, fremdes Eigentum als Pfand einzubehalten, darum hätte ich Eireann nach Ablauf der Frist auch ohne Bezahlung wieder laufen gelassen. Ich war ... in Geldnot, weshalb ich zu dieser Maßnahme griff. Wohl war mir bei dem Gedanken nicht, Eireann auf freien Fuß zu setzen. Sie drohte, mir mein Lupanar anzuzünden und sogar, mich umzubringen. Aber was will man machen, es ist nicht das erste Mal, dass mich irgendwer bedrohte. Aber diesmal wurde daraus Wirklichkeit ... vor Ablauf der Frist holten uns die Flammen. Vermutlich mit einer Öllampe, die ihr aus Freundlichkeit in den Raum gegeben wurde, hat Eireann wohl zunächst die Strohmatratze entfacht, denn von ihrem Raum aus breitete der Brand sich aus.«


    Er leckte sich kurz die Lippen.


    »Meine Jungs haben ihr Bestes gegeben, aber sie wurden dem Brand nicht Herr. Castor hatte versucht, zu löschen und alle aus dem Haus zu holen. Pollux aber rannte los, um Hilfe zu holen. Die kam in Gestalt der Vigiles und Cohortes Urbanae.«


    Er warf kurz einen dankbaren Blick auf Lurco.


    »Diesem Mann hier verdankt Python sein Leben. Für Iugurtha kam jede Hilfe zu spät. Während alle mit anpackten, beschimpfte Eireann belustigt die Verletzten, sie lachte darüber, dass Menschen starben und sagte mir, dass ich der Nächste sein würde! Sie biss außerdem den Medicus der Vigiles in die Hand. Die Krönung des Ganzen war, dass sie anschließend mit meinen erschöpften und verletzten Lupos kuschelte, die an den kühlen Wänden der Gasse saßen, die zum Ganymed führt. Dafür waren sie dann doch gut genug. Zwischen Nicon und Evenor hat sie sich niedergelassen und sich an Evenor geschmiegt. Kuscheln ist eigentlich auch nicht kostenlos«, murrte er.

    Dass der Centurio keine genaue Angabe machen konnte oder wollte, wurmte Kyriakos. Etwas genauer hätte er es sich schon gewünscht; es war ein Unterschied, ob man die Peitsche zu spüren bekam oder beim Carnifex landete. Jedoch ließ sich das nicht ändern, also nickte er. Er wartete noch, bis der Optio das Officium verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann schaute er aufmerksam dessen Vorgesetzten an, ob er nun beginnen durfte.

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    Castor & Pollux


    "Frauen sind gar nicht so übel", fand Pollux.


    Sein Bruder nickte. "Sie haben ein Loch mehr."


    Ihre Sicht war, wie immer, ausgesprochen wertschätzend, aber man konnte ihnen in dem Falle nicht vorwerfen, dass sie nicht ehrlich wären.


    "Ja, Veratia hieß die Schnecke", sinnierte Pollux. "Die darf gern vorbeikommen oder uns zu sich einladen."


    Castor nickte erneut. "Für Veratia haben wir immer Zeit. Außer, wenn Titus kommt."


    "Titus hat immer Vorrang. Und wegen dem Vermögen ..." Pollux kratzte sich am Kinn, wo eine rotblonde Stoppellandschaft spross. "Erstmal müssen wir es finden. Und dann fällt uns schon was ein. Wir könnten endlich mal ein Lupanar ausprobieren. Das wollte ich schon immer mal."


    Beide lachten über den schrecklichen Witz. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, meinte Castor:


    "Sei unbesorgt wegen Kyri. Er wird früher oder später wieder hier aufkreuzen, wenn sie ihn nicht festsetzen. Selbst wenn seine Sesterzen und Denare nur noch ein mit Steinstaub vermengter Klotz sein sollten ... sein größter Schatz ist hier."


    Er wies auf Nymphis, der die Zwillinge nachahmte und in den Trümmern Steine von hier nach da schichtete. Dabei hob der kleine Kerl ziemlich große Brocken hoch.
    Pollux schenkte Velia etwas, das er für ein gewinnendes Lächeln hielt.


    "Du kannst also getrost hier auf Kyri warten, mach es dir bequem. Oder wir schicken ihn zu dir, sobald er wieder da ist. Wir wissen ja, was er dir bedeutet und dass ihr nicht lange ohne einander sein könnt."


    Das sagte er, um das Gegenteil zu hören und sich daran zu erfreuen. Dass Kyriakos Velia liebte, war ein offenes Geheimnis, ebenso, dass seine Gefühle nicht in gleicher Weise erwidert wurden. Gehässig wie die Zwillinge waren, ließen sie keine Gelegenheit aus, in dieser Wunde zu bohren, besonders an Tagen wie diesem, an denen es nichts anderes gab, in dem sie bohren konnten. Sämtliche potenziellen Opfer hatten sich in weiser Voraussicht verdrückt.

    Kyriakos wartete noch, bis die beiden Offiziere sich geeinigt haben würden, da er es nicht schätzte, wenn man ihn unterbrach. Allerdings hätte ihn schon interessiert, was geschah, sollte der Centurio ihn für einen Lügner halten, ob das nun gerechtfertigt war oder nicht. Das ließ dieser aber in der Luft stehen.


    "Wie lautet das Strafmaß für Lügen bei einem Peregrinus?", hakte Kyriakos daher nach. Dann verzogen sich seine Mundwinkel ein wenig. "Und wie bei einer Sklavin?"


    Dass Eireann ihn nicht gut wegkommen lassen würde, davon ging er aus. Wer wusste schon, was sie alles erfunden hatte, um ihm eins reinzuwürgen.

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    Castor & Pollux


    "Kyri? Vielleicht kommt er überhaupt nicht mehr wieder und sie behalten ihn gleich dort, für all die schlimmen Taten, die er je begangen hat", sprach Pollux.


    Castor nickte. "So etwas kommt vor. Schrecklich."


    "Ja, wo sollen wir seinen Goldschatz hintun, sobald wir ihn gefunden haben?" Beide lachten. Pollux tat, als würde er sich Tränen aus den Augen wischen, während er um Velia herum gegen seinen Bruder stolperte und den Arm über ihn legte. "Sati, unser kleines Schweinchen, ist weg! Verschwunden, nur wegen einem winzigen Streit mit Kyri. Wir vermissen ihn."


    "Sehr sogar", fügte Castor hinzu. "Was ist eigentlich mit der Schnecke aus dem Magnum Momentum, die uns ordern wollte? Hat die immer noch Interesse?"

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    Castor & Pollux


    "Salve, o Füchsin der Halbwelt", säuselte Pollux.


    "Dürfen wir dir beim Tragen helfen?", wollte Castor wissen.


    Wie zufällig näherte er sich von der anderen Seite wie sein Bruder, so dass Velia in ihre Mitte geriet. Jedoch kamen sie nicht unziemlich nahe, da sie zwar bösartig, aber keine Idioten waren. Der rothaarigen Lupa hatten sie viel zu verdanken, nicht nur die Hilfe letzte Nacht, sondern auch in der Zeit davor, als sie ihnen wohlhabende Kundschaft zugespielt hatte, die es gern "griechisch" mochte. Hinzu kam der Umstand, dass Velia unter Kyriakos´ persönlichem Schutz stand, weil er einen Narren an ihr gefressen hatte. Wer Velia angriff, griff auch ihn an und ob sie den Spartiaten zum Feind haben wollten, würden sich die Zwillinge gut überlegen. So blieben sie freundlich und respektvoll, schauten aber neugierig, was sie da hatte.


    "Kyri ist leider außer Haus", erklärte Pollux mit gespieltem Bedauern. "Nymphis hat uns erzählt, dass er bei den Urbanern ist. Vielleicht will er den Brand zur Anzeige bringen."


    "Oder sich erkundigen, beim wem er Geld dafür herausschinden kann", mutmaßte Castor.


    "Oder er sucht in den Kohorten einen neuen Großkunden", sinnierte Pollux. "Tarifverhandlungen. Das wär`s! Wie viele sind das? Tausend? Wir wären reich! Wenn wir die Prätorianer und Vigiles auch noch gewinnen könnten, würden wir in Geld ertrinken!"


    "Ja, dann könnten wir Titus kaufen und ihm ein Gehege bauen, der hat seine Sandalen immer noch nicht abgeholt. Ein Jammer, wo er uns doch so vermisst. Aber sag mal, Velia, hast du den Sati gesehen?", erkundigte Castor sich. "Der Fettsack ist verschwunden."

    Umwölkt von penetrantem Parfum betrat Kyriakos das Officium. Davon abgesehen merkte man ihm seinen Beruf jedoch heute nicht an, er war ungeschminkt, trug eine normale Frisur und eine ordentliche, neue Tunika, dazu Caligae.


    "Salve, Centurio", grüßte er höflich und trat so weit ein, dass auch der Urbaner hineinpasste, der ihn vom Tor hierher gebracht hatte. Dann wartete er, da ihm bekannt war, dass man nicht unaufgefordert einen Offizier zutextete, sondern nur dessen Fragen beantwortete.