Kyriakos umschloss den Denar mit der Faust und es gelang ihm nicht, die Gier und Freude in seinem Gesicht ganz zu verbergen. Diese wertvolle Münze würde er nicht mehr loslassen, bis er einen Platz gefunden hatte, sie sicher zu verwahren, notfalls würde er sie herunterschlucken. Der herablassende Blick des Kunden machte ihn rasend. Als ob irgendjemand hier etwas dafür könnte, dass sie aussahen wie ein Haufen Landstreicher! Aber wie immer schluckte er seine Empfindungen völlig herunter und seine Worte ließen nichts von dem gekränkten Stolz erahnen. Sie klangen unverändert freundlich, wozu der Denar in seiner Faust wesentlich beitrug.
"Wärst du vor einer Stunde gekommen ... hätte ich auf deine Frage Ja geantwortet. Und sie wäre dein gewesen." Kyriakos hatte Mühe, halbwegs aufrecht zu stehen und sich nicht seinen abgründig schmerzenden Magen zu halten. Jeder Atemzug war eine Qual, weshalb ihm zwischendurch immer mal wieder die Luft weg blieb. "Sie gehört dem Optio der Urbaner. Evenor sitzt da drüben. Er wird in einem besseren Zustand in deinem Haus erscheinen. Er ist sehr hübsch und sehr anschmiegsam ... nur etwas dreckig im Moment."
Man erkannte den jungen Lupo nur, wenn man ihn gut kannte, da er mit dem Rücken zum Betrachter mit dem Kopf an einer Mauer lehnte, während Nicon auf ihn einredete. Langsam dämmerte Kyriakos, wer der Kunde war. Dieser Wahrsager! Kein Wunder, dass er sich für das Unsinn stammelnde Wrack interessierte, das sich zu ihnen gesellte. Was Kyriakos betraf, so hatte er inzwischen jeden Glauben an das Göttliche verloren. Allerdings schmeichelte ihm der Titel der Schlange.