Beiträge von Kyriakos

    Kyriakos umschloss den Denar mit der Faust und es gelang ihm nicht, die Gier und Freude in seinem Gesicht ganz zu verbergen. Diese wertvolle Münze würde er nicht mehr loslassen, bis er einen Platz gefunden hatte, sie sicher zu verwahren, notfalls würde er sie herunterschlucken. Der herablassende Blick des Kunden machte ihn rasend. Als ob irgendjemand hier etwas dafür könnte, dass sie aussahen wie ein Haufen Landstreicher! Aber wie immer schluckte er seine Empfindungen völlig herunter und seine Worte ließen nichts von dem gekränkten Stolz erahnen. Sie klangen unverändert freundlich, wozu der Denar in seiner Faust wesentlich beitrug.


    "Wärst du vor einer Stunde gekommen ... hätte ich auf deine Frage Ja geantwortet. Und sie wäre dein gewesen." Kyriakos hatte Mühe, halbwegs aufrecht zu stehen und sich nicht seinen abgründig schmerzenden Magen zu halten. Jeder Atemzug war eine Qual, weshalb ihm zwischendurch immer mal wieder die Luft weg blieb. "Sie gehört dem Optio der Urbaner. Evenor sitzt da drüben. Er wird in einem besseren Zustand in deinem Haus erscheinen. Er ist sehr hübsch und sehr anschmiegsam ... nur etwas dreckig im Moment."


    Man erkannte den jungen Lupo nur, wenn man ihn gut kannte, da er mit dem Rücken zum Betrachter mit dem Kopf an einer Mauer lehnte, während Nicon auf ihn einredete. Langsam dämmerte Kyriakos, wer der Kunde war. Dieser Wahrsager! Kein Wunder, dass er sich für das Unsinn stammelnde Wrack interessierte, das sich zu ihnen gesellte. Was Kyriakos betraf, so hatte er inzwischen jeden Glauben an das Göttliche verloren. Allerdings schmeichelte ihm der Titel der Schlange.

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    Kälte ... Luft. Unendlich langsam hob der Mann, den man Python nannte, die Lider. Er konnte nichts sehen und hören, seine Augen und Ohren waren offenbar verbrannt. Jeder Atemzug schmerzte wie ein Schwelbrand in seiner Brust. Schwach griff er nach der Hand, die ihn sanft schlug, um sie zu halten. Ein wortloses 'Danke'. Ob es gut war, dass er in diesem Zustand überlebt hatte, wusste er noch nicht, aber jemand hatte sein Leben riskiert, um seines zu retten. Er drückte die Hand ein wenig, dann verließ ihn die Kraft.



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    Als der Medicus sich um den Jungen kümmerte, musste er mit Erstaunen feststellen, dass Nymphis quicklebendig war und putzmunter. Er lächelte dem Mann freundlich zu, so, wie er es gelernt hatte. Er zeigte keinerlei Scheu. "Salve, schöner Mann", wisperte der Sechsjährige leise mit einem langsamen Augenaufschlag, der nicht in ein so junges Gesicht passen wollte. "Bist du ein Vigil?"



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    Dafür, dass soeben seine berufliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ruiniert worden war und dafür, dass ein Messer seinen Unterarm durchstoßen hatte, schaute Satibarzanes glücklich drein. Die Kunden wie auch seine eigenen Kollegen benahmen sich ihm gegenüber oft wie Tiere. Das erste Mal seit vielen, vielen Jahren, war ihm heute Menschlichkeit wiederfahren, als ein Vigil ihn rettete, ein Miles ihm anbot, die Rechnung beim Medicus zu übernehmen und ein weiterer seinen Arm versorgte. Satibarzanes hielt diese Gedanken fest wie einen kostbaren Schatz.



    Kyriakos


    Der Miles war tatsächlich verschwunden, um einen letzten Rettungsversuch zu unternehmen! Kyriakos hatte damit gerechnet, dass er den Eingang nur pro forma in Erfahrung bringen wollte, doch er hatte sich getäuscht. Erstaunt sah er ihm nach, als ihn plötzlich jemand von der Seite ansprach.


    "Chaire", erwiderte er den Gruß. "Ein Kunde erscheint nie ungelegen." Insbesondere, wenn Kyriakos vor dem Ruin stand. Selten hatte er jeden einzelnen Sesterz so dringend benötigt, wie heute und er war es gewohnt, auch in der größten Not zu funktionieren. Den Spott überhörte er daher geflissentlich. Er wandte sich dem Mann zu und musterte ihn, um seine Vorlieben abzuschätzen. "Wenn du es rustikal magst, ist der Zeitpunkt sogar gut gewählt." Er wies auf die Lupos, die aussahen, wie ein paar verstreute Vogelscheuchen - bis auf Castor und Pollux, die nicht nur gut gelaunt, sondern auch kerngesund waren. "Bedien dich oder wünschst du eine Beratung?" Er meinte, den Mann schon einmal im Ganymed hatte begrüßen dürfen, aber aufgrund des Rauchs brannten seine Augen und er konnte nicht gut sehen.

    Kyriakos, der extreme Schmerzen im Bauchraum hatte, ging stark gekrümmt. Seine verstümmelten Füße ließen ihn noch unrühmlicher gehen. Gedanklich verfluchte er Lysander, der ihm die Sehnen durchtrennt hatte, gefolgt von dem Furier und seiner unglückselige Sklavin, genau so wie die Kunden, die nicht gekommen waren. Dann verfluchte er seine Lupos, die zu hässlich und zu nichtsnutzig waren, allen voran Satibarzanes, den er schon viel zu lange durchgefüttert hatte und Python, der verbrannte! Als der Urbaner anhielt, richtete Kyriakos sich langsam auf. Er stellte sich so aufrecht hin, wie es ihm möglich war und in seinen Augen schien der Hass zu lodern, dabei war es nur die Spiegelung seines brennenden Lupanars.


    "Ich bin Kyriakos. Früher war die Subura teilweise Überflutungsgebiet", japste er mühsam. "Man baute Entwässerungskanäle und Aquädukte, die auch die Bäder speisen. Einer davon ... führt durch die Subura. Die Cloaca Maxima, die von den Hängen des Esquilin bis zum Tiber führt. Sie läuft unter diesem Haus entlang. Wir spülen Müll dort weg. Man kommt ... von einem Straßenablauf aus dort hinein, wenn man ihn abhebt. Nach wenigen Metern ... schaut man von unten durch ein Loch in unserem Küchenboden hinauf."


    Dort unten war es kühl und feucht, der Weg sollte sicherer sein als jener, welcher direkt durch das brennende Haus führte.

    "Es gibt einen geheimen Hintereingang", beschwor Kyriakos die Vigiles. Bereits Eireann hatte sich nach diesem Notausgang erkundigt und zu dem Zeitpunkt hatte er verschwiegen, wo er lag. Nun jedoch würde er sprechen und gleich danach dem Urbaner sagen, was vermutlich geschehen war. Denn Kyriakos meinte, die Täter zu kennen. "Um zu dem Eingang zu gelangen, müsst ihr - "


    Plötzlich rammte eine Faust sich dermaßen tief in seinen Magen, dass es Kyriakos ein Stück aushob. Diesen Schlag hatte er nicht kommen sehen, der war völlig unerwartet gekommen. Als die Faust sich wieder zurückzog, klappte Kyriakos zusammen und fiel auf die Knie. Er hatte den Mund voller Erbrochenem und sich von der Wucht des Einschlags bepisst. Nach Luft ringend kniete er im Dreck, unfähig, auch nur ein Wort zu sagen. Trotzdem vernahm er alles, was der Optio ihm sagte mit übernatürlicher Deutlichkeit. So erbärmlich sein Zustand auch geworden sein mochte, seine Sinne waren scharf. Kyriakos konnte nichts erwidern, er war mit Überleben beschäftigt.

    Kyriakos bekam von dem kurzen Disput zwischen den Urbanern und Vigiles nichts mit. Seine Augen waren auf den lodernden Tartaros gerichtet. Hier ging seine Existenz und die etlicher Lupos in Flammen auf. All seine Hoffnungen auf ein würdigeres Leben stiegen in Form von Rauch in den Himmel. Der dunkle Qualm wurde von unten orange beschienen. Erst, als Satibarzanes - wieder - in Tränen ausbrach, wurde Kyriakos aus seiner Starre gerissen. Er schaute zu ihm hinüber. Fast wirkte es diesmal wie Freudentränen. Dann schreckte Kyriakos zusammen. Python und Iugurtha fehlten! Und irgendein Zwölfjähriger vom letzten Monat, aber der war unwichtig. Er erhob sich mühsam und ging in langsamen, kleinen Schritten zu einem der Vigiles.


    "Zwei Mann müssen noch darin sein", sprach er mit von Rauch und Hitze heiserer Stimme. Kyriakos hatte noch nie in seinem Leben um Hilfe gebeten. Und selbst jetzt war er nicht in der Lage, die Bitte als solche zu formulieren.


    Kaum hatte er sein Anliegen vorgetragen, sprach ihn einer der Urbaner an. Langsam drehte er sich herum. Er hob die Hand ein wenig, als würde er ihn beschwichtigen wollen.


    "Moment bitte." Ihm war zunächst wichtig, dass die letzten beiden Lupos aus der Flammenhölle geholt wurden.

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    Nymphis war ein sehr gehorsamer Junge. Aufmerksam lauschte er den Worten seiner beiden Retter und den Geräuschen der Umgebung. Er war keineswegs bewusstlos, sondern tat, was Kyriakos ihm befohlen hatte. Reglos und schweigsam lag der Sechsjährige in der nassen Decke eingewickelt, die sich inzwischen sehr heiß anfühlte, und wartete. So sparte er Luft und Kraft, das wusste er von Kyriakos. Er hatte keine Angst. Alles würde sich zum Guten wenden, so, wie Kyriakos es ihm versprochen hatte.



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    Satibarzanes blinzelte die Tränen weg, doch es kamen immer neue nach. Er kannte den Urbaner, der mit ihm sprach, aber das war vermutlich egal. "Ich bin Satibarzanes aus Illyrien ... aus Aquincum." Er hatte keine Ahnung, wie ausführlich der Urbaner es wissen wollte. Normaler Weise interessierte sich niemand für das, was er zu sagen hatte. Zum Rest konnte er auch nichts sagen, er hatte keine Ahnung, was passiert war! Da fiel ihm etwas ein. Er wies auf Kyriakos, den jemand aus dem Haus gebuckelt hatte und der aussah wie ein explodierter Besen. "Kyriakos hatte neulich einen komischen Gast! Danach war er schlecht gelaunt, der Gast wollte Geld von ihm, anstatt zu bezahlen!"

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    "Huhuuu", rief Pollux fröhlich und winkte seinem Bruder zu. Seine Tränen waren verblüffend rasch versiegt, als die zwanzig Urbaner samt ihres Optios ausrückten und er mit wehendem Röckchen vorneweg stolzierte. Den ganzen Weg zum Lupanar fühlte er sich gut, weil er 21 Mann führen durfte. Jeder Einzelne von ihnen war ein potenzieller Kunde, der nun den schnellsten Weg zum Ganymed genau so kennenlernte wie die Lupos und vor allem ihn. Seine gute Laune erhielt jedoch beim Einbiegen in die Gasse einen Dämpfer, als er des grausigen Zustands der Lupos gewahr wurde. Manche lagen noch immer am Boden. Er klatschte zum Gruß in die Hand seines Bruders. Aus dem Eingang kam gerade, schwarz vom Ruß, von oben bis unten blutverschmiert und mit versengtem Haar, Satibarzanes gehoppelt, der nun riesengroße Augen machte, als er die Milites sah. Offenbar kannte er irgendjemanden. Besser für ihn, er hielt die Klappe, wie Pollux mit geballter Faust signalisierte. Allerdings war er nicht sicher, ob der Fettsack die Drohung bemerkte.

    Kyriakos blickte an Eireann vorbei, als zwei schemenhafte Gestalten im Rauch auftauchten. Seine Augen brannten und tränten, er sah kaum noch etwas. Erst, als die Männer ganz dicht vor ihm standen, erkannte er sie. Einer war ein Vigil, na also, alles würde gut werden. Aber warum vergeudete er seine Zeit mit Satibarzanes?! Dem nutzlosesten Fresser, den keine Sau brauchte und den von einem einzigen Kunden mit Geschmacksverirrung abgesehen keiner vögeln wollte!


    "Lass den Idioten", keuchte Kyriakos, dem die Lunge von der heißen Luft brannte. "Rette den Jungen, die Sklavin ist zu dämlich dafür!" Damit schob er sich weiter am Boden entlang, um möglichst wenig Rauch einzuatmen, während er wie eine Schlange dem Ausgang zustrebte. Überholt wurde er von Satibarzanes, dessen Hüftspeck beim Rennen erzitterte und der mit dem Kopf in den Rauchschwaden hing. Lange Zeit vor Kyriakos erreichte Satibarzanes die rettende Freiheit, während Kyriakos sich unbeirrt auf seine Weise in Richtung kühler, klarer Luft schob.

    "Doch. Aber der ist geheim." Im wogenden Dunkel des Rauchs konnte sie sein Grinsen sehen. Das hatten Geheimausgänge so an sich. Noch hatte er die Hoffnung, das Lupanar wieder aufbauen zu können, sobald er hier raus war. "Jetzt lauf! Rette den Jungen und du sollst frei sein." Nachdrücklich drückte er gegen das Kind in ihren Armen und schob die beiden so von sich weg. "Ich komme alleine nach."

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    "Ja, genau. Das Lupanar, unser zu Hause." Pollux schniefte herzzerreißend und rieb sich mit dem Zeigefinger einen Augenwinkel. "Die Vigilies sind viel zu weit weg! Ich weiß nicht mal, wo die ihr Hauptquartier haben und mein kleines Brüderchen ist noch in den Flammen!" Bei der Erwähnung kleiner Brüder ließ sich so manches Herz erweichen. Dass der kleine Bruder nur wenige Minuten jünger war und obendrein noch ein Stück größer, ließ er unter den Tisch fallen, genau wie die Tatsache, dass Castor längst damit aufgehört hatte, Gegenstände und Leute aus dem Inneren des Lupanars zu holen, da das Feuer inzwischen zu groß geworden war.

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    "Bei den Göttern, JA! Und wie es brennt!", schrie Pollux aufgebracht und fing wieder an, an der Stelle herumzutanzen, während er gleichzeitig versuchte, hinter sich in Richtung der Rauchsäule zu zeigen. "Das Ganymed wurde überfallen! Schwer bewaffnete Banditen, mit Knüppeln und Messern sind sie auf uns losgegangen, die Toten stapeln sich und überall sind Verwundete!" Er schaffte es, spontan in Tränen auszubrechen, während er gestikulierte.

    Wir hatten gestern hier in der Gegend nach einiger Zeit des technischen Zickens schließlich einen Totalausfall des Internets, der bis heute Vormittag angedauert hat. Falls ich plötzlich die nächsten Tage nicht auftauchen sollte, liegt es daran. Ich hoffe aber, das Problem wurde nun endgültig behoben.

    Im Schein der Glut loderten Kyriakos´ Augen auf, als ihre Blicke sich trafen. Doch von klein auf geschult auf pragmatisches Denken, dachte Kyriakos nun anders als vor dem Brand. Eine Auseinandersetzung in diesem Moment konnte sein Tod sein. Er zerrte stattdessen das nasse Bündel mit dem Jungen kraftvoll vor sich und drückte ihn ihr in die Arme. "Rette ihn", bat er.

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    "I-ich", stotterte Satibarzanes. Mit einer Hand hielt der pummelige junge Mann seinen stark blutenden Unterarm umklammert. Er starrte schon seit Beginn der Katastrophe mit schreckgeweiteten Augen auf die Leiche vor sich, unfähig, sich zu bewegen, ganz gleich, was um ihn herum geschah. Von seiner Haarmähne war aufgrund der Hitze kaum noch etwas übrig. Erst, als der Mann in der Decke vor ihm auftauchte, war er aus seiner Schockstarre gerissen worden. Wackelig stemmte er sich auf seine Füße.


    Zwischen ihm und dem anderen dackelte derweil eine Reihe kleiner Jungs vorbei, wobei sich jeder an dem davor festhielt. Geführt wurden sie von einem Kalb von einem schwarzen Hund. Offenbar war Satibarzanes nicht mehr ganz Herr seiner Sinne.


    Dann entdeckte er auch noch die Hand von Python hinter der Tür vorragen. Es musste Pythons Hand sein, der Größe nach zu urteilen. Noch eine Leiche! Satibarzanes hätte vor Panik fast gekotzt und einzig die Leere seines Magens verhinderte das. Zittrig wies er auf die Hand.

    In einem Raum brach ein Balken herunter, Funken stoben aus der Tür. Kyriakos meinte, jemanden schreien zu hören. Ah, die Sklavin, sie rief um Hilfe. Er selbst sagte keinen Mucks, um seinen Atem zu sparen und vergeudete keinen Gedanken daran, sie oder einen der Lupos zu retten. So flach wie möglich robbte er auf dem Bauch über den Boden. Dank seiner kaputten Füße, mit denen er sich nicht abschieben konnte, kam er kaum voran, er musste die Knie verwenden. Mit einer Hand zerrte er den sechsjährigen Nymphis hinter sich her, den er vollständig in eine nasse Decke gewickelt hatte. Für ihn selbst war kein Wasser geblieben. Jede seiner Bewegungen und Atemzüge war kontrolliert und auf maximale Effizienz ausgerichtet, als Kyriakos sich und den Jungen in Richtung Ausgang vorkämpfte. Ob es genügen würde, war ungewiss, aber er würde alles daran geben!

    Statt gegen eine Treppenstufe stieß sie gegen etwas Weiches, Heißes. Pyhton lag am Boden, die Blutlache um seinen Kopf war gewachsen. Der ehemalige Gladiator war nicht aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Dadurch, dass er mit dem Kopf am Boden und somit unterhalb des Rauches lag, war er allerdings auch noch nicht erstickt. Um zur Treppe zu gelangen, die hinaufführte musste Eireann über ihn hinwegsteigen.

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    "Ja", brüllte Castor, froh darüber, dass kompetente Hilfe angerückt war. Er war von oben bis unten mit Blut und Ruß verschmiert, da er zu denen gehörte, die versucht hatten, hier noch irgendetwas oder irgendwen zu retten. Allerdings war das Feuer inzwischen dermaßen angewachsen, dass es ihm zu großen Respekt abverlangte und er traute sich nicht mehr ins Innere des Gebäudes. "Mindestens vier Mann und ein Junge! Und die Kassentruhe!"


    Die entführte Sklavin vergaß er vollkommen zu erwähnen, da er zu ihr keinen Bezug hatte, genau wie zu den Kindern unterhalb von 13 Jahren, die ohnehin dauernd starben oder wegliefen. Wie viele von diesen Namenlosen gerade verbrannten oder erstickten war ihm egal. Am wichtigsten waren sein Zwillingsbruder, der gerade bei den Urbanern um Hilfe ersuchte und Kyriakos, der sie bezahlte - aber der fehlte samt der Kasse!

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    "Im Ganymed brennt´s!", rief Pollux aufgebracht, während er auf der Stelle herumtänzelte. "Alles steht in Flammen, ein wahres Inferno, ungezählte Tote und Verletzte! Wir wurden von einer regelrechten Armee überfallen, schwer bewaffnet, wir hatten keine Chance, sie haben uns regelrecht abgeschlachtet! Überall ist Blut!"


    Es konnte nicht schaden, in bisschen zu übertreiben, um die gewünschte Hilfe zu erhalten. Immerhin ging es hier um Leben oder Tod und er hatte keine Ahnung, wo die Vigiles ihr Hauptquartier hatten, die eigentlich für die Bekämpfung von Bränden zuständig waren. Zum Beweis seiner Worte zeigte er mit einem zitternden Finger in Richtung der gut sichtbaren Rauchsäule, die dick und zäh hinauf in den Abendhimmel stieg.