Vermutlich war die Frage genau so sinnvoll gewesen, wie wenn man Fango gefragt hätte, warum er nicht nach Mantua zurückkehrte. Die Antwort wäre ganz ähnlich ausgefallen, nur ohne die Sache mit der Berühmtheit. "Ich kann dir leider nicht verraten, wer meinte, dass die Kämpfe in der Arena nur ein Schauspiel sind. Ich wäre ein schlechter Kamerad, würde ich denjenigen ans Messer liefern. Aber ich werde ihm deine Antwort ausrichten und auch deine Herausforderung!"
Als Paullus Fango in seine Ludus einlud, kehrte der Schwindel zurück. Zum Glück hing Fango sitzend in dem warmen Wasser, sonst wäre er womöglich in einem Ohnmachtsanfall ins Wasser geplumpst und hätte gerettet werden müssen. So aber sparte er sich die Blamage, japste allerdings ein paar mal. "Du bist zu großzügig! Danke, Paullus! Aber mein Platz ist an der Seite meiner Kameraden." Dass Fango ständig Angst hatte, herausgeworfen zu werden, weil er winzig war und abgesehen vom Bogenschießen für den Militärdienst wenig taugte, sprach er nicht aus. Nun wusste er aber, dass er dann wenigstens nicht auf der Straße landen würde, sondern ein sehr netter Mensch eine offene Tür für ihn hatte. Er wischte sich mit dem Zeigefinger eine Träne aus dem Auge.
"Was für Aufgaben fallen in einer Ludus denn alles an? Ich hoffe, die Frage klingt nicht so dumm, aber ich habe wirklich keine Ahnung. Ich hoffe sehr, dass dein Wunsch sich erfüllt, eines Tages eine Familie zu gründen. Den Wunsch habe ich auch, aber ich fürchte, mich will niemand." Fango zuckte lächelnd mit den Schultern. "Ich müsste schon sehr viel Geld und Einfluss haben, um meine winzige Körpergröße auszugleichen. Aber da ich sowieso nicht heiraten darf, so lange ich beim Militär diene, ist es nicht so schlimm, wie es klingt."