GRUNDAUSBILDUNG
Alle Tirones haben sich am
ANTE DIEM VI KAL MAI DCCCLXXII A.U.C. (26.4.2022/119 n.Chr.)
zur zweiten Stunde ohne Pferd und in voller Ausrüstung auf dem Truppenübungsplatz einzufinden.
Publius Matinius Sabaco
GRUNDAUSBILDUNG
Alle Tirones haben sich am
ANTE DIEM VI KAL MAI DCCCLXXII A.U.C. (26.4.2022/119 n.Chr.)
zur zweiten Stunde ohne Pferd und in voller Ausrüstung auf dem Truppenübungsplatz einzufinden.
Publius Matinius Sabaco
Auf dem Campus außerhalb der Lagermauern findet die Grundausbildung der Tirones statt. Hier lernen sie die Grundzüge des Reitens, den Umgang mit Waffen und Rüstung und schreiten schließlich zur Krönung ihrer Ausbildung: dem berittenen Kampf.
Die Ausbildung leitet ein Duplicarius unter der regelmäßigen Aufsicht eines erfahrenen Decurios.
In dieser Ausbildungsgruppe befindet sich unter anderem der Tiro Tariq.
Sabaco fing Nero auf und hielt ihn. War er sonst auch die Brandung, so war er heute der Fels.
"Deine kleine Schlange hat auch hinter deinem Rücken genüsslich herumgeschlängelt. Aber was soll man auch von einem Tuccius erwarten. Die wissen nicht, wie Treue geschrieben wird, frag Stilo, er hätte dich gewarnt. Thalatio selbst hat für sein Geschlängel mit dem Leben bezahlt, weil er sich an einem zu großen Brocken verschluckte. Willst du ... ich meine, willst du wirklich seine Schlangenbrut adoptieren?! Dann hast du im wahrsten Wortsinn die Nattern im eigenen Nest."
"Die Zeit des Wartens wird es nicht geben. Die Ala bereitet in diesen Minuten die Operation Sommergewitter vor. Germania hat Rom ein Stück seines edelsten Fleisches herausgerissen und es wird dafür bluten. Deswegen bin ich nicht hier.
Ich bin gekommen ... wegen uns, Avi. Seit Ocella weg ist, sind wir beide die gesamte Familie, die wir noch haben. Ich weiß, dass deine Sicht auf die Familie eine andere ist als meine. Dass du eher über den Dingen stehst und ich in ihnen versinke. Doch das soll uns nicht trennen. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass ich für dich da sein werde."
Er schleppte Avianus anstandslos die Ausrüstung, wohin auch immer dieser sie geschleppt haben wollte. Sabaco würde sie für ihn auch einmal um die Welt tragen, wenn der Bruder nicht irgendwann "Halt" sagte.
"Wenn du etwas brauchst ... egal, was es auch sein mag ... melde dich bei mir. Wenn du Hilfe brauchst, wenn jemand gefördert oder aus dem Weg geräumt werden soll. Einer deiner beiden kleinen Brüder ist noch hier und er wird alles tun, um deinen Wunsch zu erfüllen. Um dir das zu sagen, bin ich gekommen."
Wortlos trat Sabaco durch die Tür. Einen Anschiss wegen des Gebrülls sparte er sich. Die Heftigkeit ließ erahnen, dass es triftige Gründe gab. Er sah den Blutfleck an der Wand und wie Nero sinnlos im Raum herumstand. Sabaco kannte den Grund nicht, doch er verstand. Schweigend trat er vor Nero, suchte seinen Blick. Vergewisste sich, dass Nero vor ihm stand und griff nach der verletzten Hand, um sie zu betrachten. Dann schlang er sich diese Hand um den Rücken und nahm Nero fest in die Arme.
"Wen soll ich töten", raunte Sabaco in Neros Ohr.
"Danke." Sabaco setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz. "Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir beide uns unterhalten. Es geht um die Operation Sommergewitter, die mir anvertraute Strafexpedition auf germanischem Territorium. Ich bin mitten in den Vorbereitungen und benötige auch Informationen darüber, inwieweit die Legio involviert sein wird und was deine Rolle dabei ist.
An den Stab der Legio komme ich nicht persönlich ran, die befassen sich nicht mit den Fragen eines frisch beförderten Decurios von der Castra nebenan. Ich könnte natürlich meinen eigenen Stab fragen, damit die deinen Stab anschreiben. So viel Umstand ... der ganze Zeitverlust ... man bedenke, wie horrend umständlich jede einzelne Rückfrage ausfällt. Die Zeit läuft uns davon, wir haben Frühling. Im Sommer müssen wir mitten in der Operation sein.
Falls die Legio sich beteiligen wird ... und du zum Kreis der Eingeweihten gehören solltest, wie mir ein Vögelchen zwitscherte, falls das stimmt ... würde es dir etwas ausmachen, wenn wir beide die Planung fortan auf direktem Wege von Mann zu Mann besprechen und uns den langwierigen Umweg über den Stab sparen? Die Befehle des Stabs kennen wir ja, so dass wir das konkrete Vorgehen miteinander absprechen könnten."
Momentan gibt es keine bespielten Stabsoffiziere der Ala und der Legio. Der hier vorgeschlagene Ablauf würde dazu dienen, Dialoge zwischen NSCs zu vermeiden zugunsten von Duccius Ferox und Matinius Sabaco, um echten Spielercharakteren eine Plattform für ihr Spiel und ihre Karriere zu bieten.
Sabaco erwiderte den Blick von Tariq. Die meisten hatten Probleme damit, dem harten Blick von Sabacos eisblauen Augen standzuhalten. Vielleicht, weil sie das Dunkel dahinter ahnten. Als auch die anderen beiden Tirones ihren Eid abgeliefert hatten, ließ Sabaco sie erneut in einer Reihe vor sich antreten.
"Ihr seid jetzt Tirones der Ala I Aquila Singularis. Auf euch kommen schwere Zeiten zu. Die nächsten 12 Wochen werden zeigen ob ihr dem Namen eurer Einheit würdig seid." Sein Blick wanderte von einem zum anderen. "Nach Abschluss der Grundausbildung werdet ihr in die Gemeinschaft der Equites aufgenommen. Dann seid ihr Reiter Roms, Kämpfer und Hüter, Vorbild für andere. Für die nächsten 25 Jahre wird euer Leben dem Schutz und der Sicherheit Roms gewidmet sein, dem Ruhm des Kaisers, dem Ruhm eurer Einheit. Und eurem eigenen Ruhm. Euer Dienst beginnt, morgen früh. Begebt euch jetzt in die Unterkünfte der Ausbildungsturma. Abite!"
Sabaco fuhr herum. Erleichtert sah er dort den großen Bruder stehen, vollbepackt mit seiner Ausrüstung. Und Avianus lächelte, was Sabaco einen Gebirgszug von seinem schwarzen Herzen poltern ließ. Er kam dem Großen entgegen und weil dieser gerade wehrlos war, tätschelte er ihm liebevoll das schwarze Haar. Dann nahm er ihm einen Teil der Ausrüstung ab, um Avianus beim Tragen zu helfen.
"Gut, dass ich dich gefunden habe. Nun bist du also wieder in der Armee, wo du hingehörst. Das scheint unsere Bestimmung zu sein. Ich bin hier, weil wir dringend miteinander reden müssen. Ich nehme an, du weißt, worum es geht?"
Er begleitete Avianus mit der Ausrüstung zu dessen Bestimmungsort.
In einer Feuerschale loderte das ewige Feuer, der ganze Raum roch nach Räucheropfern. Der Nebel wurde dichter. Jemand schloss die Tür. Der flackernde Feuerschein war das einzige Licht. Der Schein brachte den goldenen Adler zum Glänzen, der kleiner war als ein Legionsadler, aber dem man hier den gleichen Respekt erwies.
"In aciem venite! State!" Die Gespräche verstummten und die Tirones richteten sich in einer Linie aus. "Ich bin Decurio Publius Matinius Sabaco und ich werde euch heute den Eid abnehmen."
In anderen Einheiten fiel dieser heilige Akt in den Aufgabenbereich der höheren Chargen. Doch auch Varro hatte hier stets persönlich die Tirones vereidigt, als er noch Decurio gewesen war. Ausgerechnet Sabaco setzte nun dessen Tradition fort. Es fühlte sich merkwürdig an, die Tradition eines Mannes fortzuführen, mit dem ihm nichts verband als Eifersucht und Machtgerangel. Und doch spürte Sabaco in seinem Inneren, wie sein alter Groll langsam verblasste, jetzt, da nicht mehr sicher war, ob Varro überhaupt noch lebte.
Sabaco wandte sich dem ersten Tiro zu.
"Tritt vor, Tiro Tariq, und schwöre bei deinen Göttern, dass du deinem Kommandanten folgen wirst, wohin er dich auch führen mag. Du wirst jedem Befehl ohne Rückfragen gehorchen. Du verzichtest auf den Schutz des römischen Bürgerrechts und willigst in die Vollmacht deines Kommandanten ein, dich wegen Ungehorsam oder Desertion ohne Prozess hinzurichten. Du gelobst, unter den Feldzeichen die dir zugeteilte Dienstzeit abzuleisten und sie nicht zu verlassen, ehe dein Kommandant dich entlässt. Du wirst Rom treu dienen, und sei es unter Einsatz deines Lebens, und wirst gegenüber Zivilisten und deinen Kameraden im Lager die Gesetze achten.
Tiro Tariq! Gelobe nun dem Kaiser deine Treue mit folgenden Schwur. Sprich mir nach: IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
Sabaco öffnete die Tür. Er drosch sich die Faust auf die Brust, dass es dumpf wiederhallte.
"Salve, Centurio Duccius! Decurio Matinius Sabaco. Wir beide hatten schon das Vergnügen auf dem Fest in deinem Anwesen. Ich möchte mich dieses Mal allerdings über eine dienstliche Angelegenheit unterhalten, es könnte eine Weile dauern. Wann ist es dir recht?"
Natürlich hoffte Sabaco, dass das sofort der Fall war, weshalb er auch gleich hier persönlich aufschlug, anstatt erstmal einen Boten zu schicken.
Und irgendwo dort, wo man ihn eben hinließ, ohne dass er störte, stand auch Sabaco, auffällig genug postiert, damit ihn niemand übersah. Er war pünktlich erschienen. Es war eine Frage des Respekts gegenüber dem Geschäftspartner, diesen nicht warten zu lassen. Aufmerksam blickte er sich um, ob da irgendwo jemand erschien, der willens war, ihm die Tiere zu zeigen.
<< RE: Portae Castrae | ANMELDUNG UND POSTABGABE
Wo zum Geier versteckte sich Avianus? Nirgends fand Sabaco einen Hinweis und bisher hatte er auch niemanden getroffen, der wusste, welcher Einheit sein großer Bruder zugeteilt worden war. Mit höchster Nervosität irrte er durch die Castra.
<< RE: Portae Castrae | ANMELDUNG UND POSTABGABE
In der Principia hatte Sabaco keinen Hinweis auf Centurio Lucius Duccius Ferox gefunden. Also horchte er sich bei den Baracken um. Mal sehen, ob die Beschreibung stimmte.
Er klopfte an die Tür.
"Jau. Vale, Miles."
Und damit stapfte Sabaco im Eilschritt ins Innere der Castra.
Suche nach dem Bruder: Auf der Suche nach dem großen Bruder >>
Suche nach dem Centurio: RE: Unterkünfte II. Cohorte >>
Im Sacellum lag heilige Stille. Die Feldzeichen waren an der Rückwand des Heiligtums aufgestellt und flankierten eine Statue des Kaisers, glänzend, denn sie war vor der Zeremonie noch einmal rituell gereinigt worden, so wie auch die Feldzeichen und alles andere, was sich in diesem Raum befand, einschließlich des Raumes selbst. Es warteten bereits zwei weitere Auxiliaranwärter auf ihre Vereidigung. Leise redend standen sie im vorderen Bereich, ihre Gestalten verschwammen im Nebel. Schweres Räucherwerk reinigte die Luft von Miasmen.
In den Schatten stehend wartete auch Sabaco, bis der letzte Tiro eingetroffen sein würde.
Mit Ausnahme des Dolches, den ein römischer Soldat nie ablegte, außer, er wäre entehrt worden, und den er im Gegensatz zum Schwert selbst in die Taberna oder das Lupanar mitschleppte, händigte Sabaco selbstverständlich seine Waffen aus.
Er machte sich Sorgen, was die Stimmung von Avianus betraf, der meist eher für sich sein wollte, und sich vielleicht wenig über sein Erscheinen freuen würde. Sabaco konnte mit Ablehnung nicht wirklich umgehen und während das Treffen mit dem Centurio eine Routineangelegenheit sein würde, machte ihn die Aussicht, den großen Bruder zu treffen und ihn mit schlechter Laune vorzufinden, extrem nervös, ja, sie machte ihm Angst. Er hatte nur noch diesen einen Bruder.
"Ich bin so weit, Legionarius", erklärte er. "Darf ich eintreten oder bringt mich jemand hin?"
Es war ärgerlich mit dem alten Klepper. Sabaco brauchte ein neues Pferd. Eines zu erwerben war nicht das Problem, aber er wog als großer Mann recht schwer, das Pferd musste entsprechend stabil gebaut sein. Zudem waren die Anforderungen an den Ausbildungsstand und das Wesen eines Kriegspferdes hoch. Als Offizier wollte er ein Pferd reiten, das perfekt zu ihm passte und bisher war er mit keinem zu hundert Prozent zufrieden gewesen. So ritt er noch immer auf seinem alten Schwarzbraunen, sprang vor der Porta ab und suchte einen Wachmann.
"Salve. Decurio Matinius Sabaco von der Ala I Aquila Singularis. Ich muss dringend mit zwei Männern sprechen. Erstens mit Matinius Avianus und zweitens mit Centurio Duccius Ferox!"
"Gut. Ich bin sicher, ihr werdet die an euch gestellten Anforderungen erfüllen. Die Fragen ergeben sich vermutlich dann später", brummte Sabaco. Dazu koordinierte man schließlich den ganzen Kram, um ein effektives Ganzes daraus zu formen.
"Andriscus." Auch zum Ausbilder wurde eine Tabula herübergeschoben. "Deine Aufgabe ist es, die Soldaten der Turma Secunda zu schleifen, bis sie bluten. Folgendes habe ich im Sinn: eine Gefechtssimulation mit allem Drum und Dran.
Du schnappst dir die Turma Secunda und marschierst mit ihr hinaus in die Wildnis. Dort sollt ihr ein Lager aufbauen, eine Nacht verbringen und wieder umkehren. Irgendwo unterwegs werdet ihr überfallen und der Angriff wird heftig. Wir üben im Kleinen, was uns im Großen bevorstehen wird und stellen unsere Taktik auf den Prüfstand.
Ich möchte, dass bei der Gefechtssimulation Holzwaffen verwendet werden, die auch hart eingesetzt werden, ein Treffer soll wehtun, denn im Ernstfall wäre ein solcher Fehler der Tod des Soldaten.
Ziel ist, Sicherheit und Routine in die Abläufe reinzubringen und die Gruppe besser aufeinander abzustimmen. Es gab ja einige personelle Änderungen. Auch ich werde dabei sein und alles im Auge behalten, aber der Leiter der Übung bist du.
Traust du dir das zu?"
Auf die Frage von Nero antwortete Sabaco mit einem Nicken. "Völlig freie Hand. Tu, was du für richtig hältst, um deinen Auftrag zu erfüllen. Diese Germanen sind keine Peregrini, die römischem Schutz unterstehen, sondern sind durch die Bank weg als Kombattanten zu betrachten. Entsprechend werden sie behandelt. Erfülle deinen Auftrag und erfülle ihn gut, mehr habe ich dir an Befehlen nicht zu geben."
Sabaco fingerte am Stapel mit den übrigen Befehlen herum und wartete, während Scarpus seinen Einwand vorbrachte. Natürlich machten die Offiziere und Unteroffiziere sich Gedanken. Sonst wären sie falsch an ihrer Position. Dennoch war ihrer aller Entscheidungsgewalt begrenzt. Sie waren das Schwert des Imperiums, nicht das Hirn.
"Die Einschätzung, wie ernst wir die Bedrohung nehmen, müssen wir den Herren Stabsoffizieren überlassen, Decurio. Wenn sie sagen, es wird Krieg geben, dann wird es das. Mir wurde die Operation Sommergewitter anvertraut, da man weiß, dass ich der geeignete Mann dafür bin."
Und weil ein entsprechendes Sümmchen den Besitzer gewechselt hatte.
"Das Exercitus nicht darauf warten, dass uns die Germanen mit Krieg überziehen, sondern mit der Operation Sommergewitter den Kampf in ihr Territorium tragen. Wir können nicht unsere verlorene Turma Prima ihrem Schicksal überlassen! Wir werden unsere Kameraden da rausholen, Decurio. Es ist keine Frage des Ob, sondern des Wie, das wir hier besprechen. Aber natürlich hoffen wir alle", sprach Sabaco gedehnt, "dass die Barbaren uns schnellstmöglich anbetteln, ihnen die Kapitulationsbedingungen zu nennen. Je mehr Schrecken wir verbreiten, umso früher gehen sie in die Knie.
Duplicarius Umbrenus Cimber, dein Befehl." Sabaco schob ihm die Tabula zu. "Deine Aufgabe ist die Aufklärung im Feindgebiet. Das betrifft jedoch viel mehr als nur jene Aufgaben, bei denen du Umbrenus Nero unterstützen wirst. Auch mir wirst du zuarbeiten. Ich benötige deine Informationen für die Planung der Logistik, wenn wir nach Germania vordringen werden. Das betrifft zum Einen also das Gelände und", seine Mundwinkel zuckten, "die Versorgung unserer Truppen. Bei Freunden kaufen wir ein. Bei Gegnern bedienen wir uns. Sorge also dafür, dass wir Freunde wie Feinde haben werden. Und dafür, dass die einen die anderen hassen."
Neid und Missgunst waren der Nährboden der Zwietracht. Zwietracht und Einigkeit schlossen einander aus. Cimber hatte also viel mehr zu tun, als nur der Logistik zuzuarbeiten. Er würde mit der Wahl von Freund und Feind dazu beitragen, die Einigkeit der Stämme zu untergraben und war folglich einer der wichtigsten Männer der Operation. Die Verantwortung für einen Duplicarius war gewaltig, aber Sabaco wollte es so. Er war der Überzeugung, dass Cimber dieser Aufgabe gerecht werden würde.
"Fragen?!"
Während Scarpus noch überlegte, schob Sabaco den ersten Befehl herüber: Er galt Titus Umbrenus Nero.
"Du bist als Cornicularius verantwortlich für das Zusammentragen von allen Informationen, denen du habhaft werden kannst. Als Leiter der Schreibstube bist du dabei nicht allein, sondern hast Personal, dass dich dabei unterstützt.
Dein Auftrag besteht dabei aus zwei Säulen: Du wirst alle Informationen sammeln, welche den Verbleib der Turma Prima betreffen, aber auch die Stimmung bei den grenznahen Stämmen auskundschaften lassen. Fordere Informationen von allen Stellen an, von denen du glaubst, sie könnten etwas dazu wissen. Sprich persönlich mit den Leuten", er nickte an dieser Stelle Scarpus zu, wobei es diesem selbst oblag, zu entscheiden, welche Informationen er preisgab, "befrage Römer und Einheimische, greife aber auch auf Soldaten zurück, welche dich beim Umhören unterstützen. Schicke jemanden in die Taberne und ins Lupanar, um sich dort umzuhören." Dort war Ocella Stammgast gewesen, was Sabaco dem elenden Weibsstück Eila genüsslich aufs Brot geschmiert hatte. Vielleicht wussten die Huren etwas.
"Duplicarius Umbrenus Cimber wird dich dabei als Kundschafter unterstützen, zu dem ich gleich komme. Fragen?!"