Beiträge von Publius Matinius Sabaco

    Ocella benötigte länger, um sich dafür zu entscheiden, mitzumischen, fing aber dafür eher an und fällte seinen ersten Gegner mit einem Hieb. Auf das Vorgeplänkel mit gegenseitigem Dissen hatte er scheinbar keine Lust. Sabaco jetzt auch nicht mehr, angespornt vom Sieg seines kleinen Bruders. In dem Moment verpasste der vermeintliche Anführer des Trupps ihm einen Kopfstoß. Sabaco konnte gerade noch den Kopf so weit senken, dass ihm nicht die Augenbraue platzte, dann kam der Knall. Der Aufschlag war heftig und Sabaco schnaubte, aber der andere würde auch eine ordentliche Beule abbekommen haben. Noch halb im Taumel zielte Sabaco darauf, seinem Gegner von unten einen Haken in den Magen zu verpassen. Das konnte je nach Füllstand mit einem Kotzschwall in seine Richtung enden, tat aber herrlich weh, wenn er traf.

    Die Kohle war nur der Aufhänger, das wusste der andere so gut wie er. Sabaco war besoffen, hatte Lust, sich sinnlos mit irgendwem zu schlagen und dieser Fatzke kam ihm gerade Recht. Wäre er nüchtern, hätte er im Angesicht so vieler Gegner vielleicht anders reagiert. Doch Betrunkene kannten weder Schmerz noch Furcht, besonders nicht, wenn sie Sabaco hießen. Seine Zähne waren nicht von ungefähr in einem so zerklüfteten Zustand. Er wollte die arrogante Prätorianervisage in Brei verwandeln.


    "Klar, dass deine Arschlecker dir helfen müssen. Schlappschwanz."


    Während der Wirt erneut im Essen herumkroch, trat Sabaco noch näher an den anderen heran, so dicht, dass sie sich fast berührten. Er machte sich auf den ersten Einschlag gefasst, um einen Grund zu haben, entsprechend antworten zu können.

    Der Tisch kippte unter lautem Getöse um. Das Fleisch, die Bratensoße und die abgefressenen Knochen ergossen sich über die Hosen der zwei Brüder, zusammen mit den Resten des Honigweins. Sabaco, der gerade aus der Wanne gekommen war und sich frisch eingekleidet hatte, sah wieder aus wie ein Schwein. Der Met war verschüttet und das Essen lag im Dreck.


    Sabaco sprang auf.


    Er packte den einbeinigen Appius am Kragen und am Hosenboden, riss ihn in die Luft und warf ihn hinter den umgekippten Tisch. Morgen würde dem die Musrille brennen, aber er lag in Sicherheit vor dem, was nun womöglich kommen würde. Sabaco baute sich vor dem vermeintlichen Anführer des johlenden Trupps auf. Der Wirt war ihm scheißegal - sein Essen und sein Met waren es nicht.


    "Du bezahlst die ganze Scheiße", verlangte Sabaco.


    Aber eigentlich hoffte er, dass der Typ ihn stattdessen angriff. Allein die Tatsache, dass er und seine Begleiter Prätorianer waren, genügte, um Sabaco zu provozieren und nun hatte der auch noch sein Abendessen verschüttet. Das Ocella ihm ausgegeben hatte!


    Sabaco wollte sich kloppen.

    Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Bruder sich so viel Zeit für ihn nehmen würde. Nachdem Sabaco am ersten Tag seiner Volljährigkeit ohne einen Abschiedsbrief und ohne Gepäck abgehauen war (er war sicher, dass die Familie den Göttern gedankt hatte, wenigstens einen der Söhne los zu sein), hatten sie sich nicht mehr gesehen. Es wäre möglich gewesen, dass Ocella nun schmollte oder das Band zwischen ihnen zerrissen wäre. Und Briefe ... nah. Niemand schrieb gern Briefe. Außer diese Lackaffen von Stabsoffizieren. Die schrieben in Sabacos Vorstellung den ganzen Tag Briefe, wenn sie nicht gerade herumstolzierten und so taten, als hätten sie einen Nutzen. Ocella war anders, Ocella war ein Mann der Tat, Ocella war wie er. Das Band war noch da! Sabaco wurde von einer Welle brüderlicher Zuneigung überrollt und hörte auf, auf Ocellas blendend weiße Zähne zu starren.


    "Zwei Tage", freute er sich. "In Borbetomagus war ich noch nie. Lass uns das machen. Hast du einen guten Draht zum Decurio? Kann man den notfalls bestechen?"


    Vielleicht mit Wein, dann musste Sabaco noch welchen organisieren.

    Ein paar Schwarzkutten hatten die Taberna betreten. Als die sich Platz schafften, wartete Sabaco äußerlich ruhig, doch seine Muskeln waren angespannt, da er nicht abschätzen konnte, ob sie die Nächsten waren und dann würde es hier Saures geben. Er würde seine Haut und die von Ocella teuer verkaufen. Doch die Neuankömmlinge gaben sich mit dem geräumten Tisch zufrieden, so dass Sabaco die Hand wieder vom Krug nahm. "Wer sind die?", raunte er. "Sind das Prätos?" Er hatte noch nie welche gesehen. Da war man schon in einer Eliteeinheit und musste sich trotzdem in Germania vollregnen lassen. Sabaco grinste schadenfroh.


    Teres Hilko, neuderdings als Appius Vorenus Irgendwasus bekannt, fand indes im Angesicht der Köstlichkeiten keine Zeit, die Frage seines Gegenübers zu beantworten. Es war ihm vergönnt, eine solche Wunde erforderte entsprechende Erholung samt gesteigerter Futtermasse. Nachdem die Brüder den spachtelnden Einbeinigen genug bestaunt hatten, wandten sie sich wieder einander zu.


    "Eigentlich soll ich so schnell wie möglich nach Mantua", griff Sabaco den Faden wieder auf. "Auf direktem Wege und so. Aber wer kontrolliert das?" Er zuckte mit den muskulösen Schultern. Auf die verdammte Trauerfeier konnte er verzichten, selbst wenn sie nur ein Vorwand war. Stilo würde ein paar Tage länger ohne seine Anwesenheit überleben. "Wenn du mich nicht gleich wieder rausschmeißen willst, hat der direkte Weg eben etwas länger gedauert."

    Müde war Ocella und fühlte sich alt. Was hatte dieser Varro mit ihm angestellt? Oder was nicht? War es überhaupt Varros Schuld? Nein, der musste ein guter Mann sein, wenn das Brüderchen ihm vertraute. Aber wer war es dann? In Sabacos Welt musste es stets jemanden geben, dem er die Schuld geben und diesen dafür hassen konnte, um in blutigen Fantasien zu schwelgen. Nichts war schlimmer als ein unsichbarer, unerkannter Feind.


    Sabaco schob dem Einbein namens Teres Hilko die riesige Platte mit dem Fleisch hinüber. Es war noch genügend darauf, so dass der Mann sich bedienen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen gegenüber den Gastgebern haben zu müssen.


    "Hau rein. Teres Hilko also. Und was davon ist jetzt der Rufname?" Das war bei Barbarennamen immer so eine Sache. Die Kleidung des Mannes ließ für Sabaco keinen Schluss auf dessen Stamm zu. Auch Sabaco war gespannt darauf, was das Einbein zu erzählen hatte. Außerdem fragte er sich, ob ein Holzbein wohl praktischer war als eine Krücke.

    "Was passiert ist? Das Gleiche wie dir - ich bin unter die Adler gegangen. Als Einzelkämpfer macht man es dort nicht lange. Entweder, man passt sich an, oder man spürt die Konsequenzen."


    Und Sabaco gehörte zu denen, die in der ersten Reihe standen, wenn es darum ging, jemanden einzunorden. Dass Zusammenhalt sich unter bestimmten Umständen lohnte, das hatte er gelernt, ebenso, dass einige Kameraden fast wie Brüder waren, auch wenn keiner an das vergötterte Original heranreichte. Und darum reiste er nun auch von Hispania nach Italia, um seine Leute zu treffen, die sich in Mantua sammelten wegen irgendeiner Familienangelegenheit. So, wie Sabaco Stilo zu kennen glaubte, war das allerdings nur der Aufhänger. Wen interessierte der Tod von Stilos Schwester? Keiner hatte sie gekannt, mit Ausnahme von Cimber vielleicht oder dem Tuntenpriester. Nein, sie trafen sich aus einem anderen Grund, den der Sauhund noch nicht verraten hatte.


    Als Ocella abfällig Sabacos Sorge ob dessen Beziehungsstatus beiseitewischte, fiel Sabaco ein Gebirge vom Herzen. Das hätte auch noch gefehlt. So grinste er sein Brüderchen wohlwollend mit seinen Zahnruinen an, schlug ihm froh auf die Schulter und ließ die Hand dann weiter zum Krug wandern. Er hob seinen Becher in Ocellas Richtung und trank mit ihm. Den Trinkspruch würde er sich merken, der gefiel ihm. Er trank einen großen Schluck und rammte den Becher wieder auf die Tischplatte.


    "Der Adler scheint dir zum Geier geworden zu sein. Kleiner, Karten auf den Tisch. Was ist los?"


    Die Frage war aufrichtig, es lag keine Herausforderung in Sabacos Stimme. Irgendetwas war vorgefallen, Ocellas Stimmung war ja grauenhaft. So wollte Sabaco erfahren, wer Ocella quälte, um denjenigen nach allen Regeln der Kunst zerstören zu können. Unfälle passierten ... schreckliche Unfälle. Er verpasste einem Hocker unter dem Tisch einen Tritt. Das Sitzmöbel schlitterte in Richtung Einbein und blieb genau vor ihm stehen. Der Mann sollte sich zu ihnen setzen, wenn Sabaco ihm schon etwas zu Trinken bestellte.


    "Wir hatten in Hispania einen, der hat es hingekriegt, gleich beide Beine zu verlieren. Aber sie wurden nicht sauber durchtrennt, sondern nur angestochen und haben angefangen zu faulen. So mussten sie die ihm absägen."

    "Gerühmt", brummelte Sabaco nachdenklich und kratzte seine breite Brust. Dann schüttelte er den Kopf. "Eines Tages werde ich irgendwo sterbend im Dreck liegen, mit aufgerissenen Eingeweiden und vollgeschissener Tunika. Wenn ich Glück habe, finden meine Kameraden meinen Kadaver und organisieren ein anständiges Begräbnis. Genau so ist es möglich, dass meine Reste irgendwo in der Fremde verwesen, ausgeplündert, ohne Grab und von der Welt vergessen. Vielleicht kehre ich auch irgendwann grau, krummbeinig und einäugig zurück nach Hause und stelle fest, dass mein Leben vorbei ist, ohne dass sich irgendetwas verändert hat und alles umsonst war. Jede dieser Möglichkeiten nehme ich in Kauf. Ich tu das nicht für den Ruhm, Ocella, und nicht für die Kohle - sondern für Rom."


    Ocella schien satt zu sein, während Sabaco in den Gesprächspausen noch immer aß. Er würde sich den Wanst bis über die Schmerzgrenze hinaus vollstopfen und so viel trinken, dass er es gerade noch bis ins Bett schaffte, damit er schlafen konnte wie ein Stein. Ein Einbeiniger mit freundlichem Gesicht kam in die Taberna gehumpelt. Der Statur nach zu urteilen war er wohl bis vor seiner Verletzung ebenfalls Soldat gewesen. Sabacos Monobraue sank betrübt auf seine Augen hinab.


    "Siehst du? Das kommt davon, wenn man zu freundlich ist", schlussfolgerte Sabaco mit der ihm eigenen Logik. Ocella durfte nicht so enden: lieb, verkrüppelt und ruiniert. Er musste seinen Biss wiederfinden! Irgendwas betrübte den kleinen Bruder oder stimmte ihn besorgt. Waren das nur die näher rückenden Germanen? Sabaco hatte einen schrecklichen Verdacht. "Du bist doch nicht etwa ... verliebt?", fragte er alarmiert.


    Den Einbeinigen behielt er während ihres Gesprächs im Auge. Er winkte die Bedienung mit dem üppigen Hintern herbei. Mit der von Braten glänzenden Hand tätschelte er genussvoll ihr fettes Gesäß, während er seine Bestellung aufgab. "Bring dem Einbein da eine Cervisia, geht auf meine Rechnung", brummelte er. "Und für meinen kleinen Bruder einen Absacker."


    Mit einem Klaps entließ er sie wieder und sie wackelte davon, um seinen Wünschen nachzukommen.

    Sabaco schenkte seinem Bruder einen Blick, den sonst kaum irgendjemand von ihm zu sehen bekam, denn er war voller Zuneigung. So war er, der feingeistige Ocella. Sabaco hoffte, dass sein Vorgesetzter, dieser Varro, sich Ocellas Sensibilität bewusst war und ihn entsprechend verantwortungsvoll einsetzte, um ihn nicht vor Ablauf seiner Dienstzeit seelisch kaputt zu spielen. Das Brüderchen war zu gutherzig für diese erbarmungslose Welt.


    "Man nimmt die Weiber und erschlägt sie danach", erklärte er geduldig. "Problem gelöst. Natürlich kann man sie alle erschlagen. Man muss es sogar, sonst werden es immer mehr."


    Sabaco für seinen Teil machte weder vor Frauen, noch vor Kindern oder Alten halt. Jeder nützte dem Feind irgendwie und musste getilgt werden. Wenn man Sabaco in ein Haus schickte, war danach Ruhe, ganz gleich, wer vorher darin gewohnt hatte.


    "Ein Wall braucht Zeit. Zeit zu verschaffen, dazu sind die Legionen und die Hilfstruppen da. Den Limes haben wir doch ganz gut hinbekommen. Stell ihn dir zwanzig Mal so lang vor und das Imperium ist sicher."


    Zumindest glaubte Sabaco, dass das ungefähr hinhauen müsste.

    Das war Liebe. Gerührt griff Sabaco nach dem Humpen, den sein Bruder ihm herübergeschoben hatte. Er trank einen großzügigen Schluck, aber schob die verbliebene Hälfte dann wieder zu Ocella hinüber. Der Met war wirklich gut. Sabacos schwarze Monobraue hob sich in der Mitte besorgt, als er das traurige Lächeln seines Bruders bemerkte. Wenn jemand wie Ocella sentimental wurde, dann war die Kacke wirklich am dampfen. Bevor Sabaco nachhaken konnte, kam das Essen. Für den Augenblick war die Sorge vergessen. Die Fleischplatte war so groß und schwer, dass zwei Männer sie schleppen mussten. Sabaco fielen vor Gier fast die Augen aus dem Kopf.


    "Wir werden danach fett wie zwei Mastschweine und genau so glücklich sein."


    Man konnte von den Leuten hier halten, was man wollte und über ihr Aussehen lästern (was Sabaco gern tat), aber auf die Zubereitung von Fleisch verstanden sie sich. Dankenswerter Weise hatte Ocella das Gemüse abbestellt, so dass kein Platz im Magen vergeudet wurde. Sabaco hielt nach Messern Ausschau, um das Fleisch aufspießen zu können. Da er auf den ersten Blick keines fand und sehr hungrig war, griff er mit den Fingern nach einem fett aussehenden Bratenstück. Das schob er sich genussvoll zwischen seine ramponierte Kauleiste und ließ die Reste seiner Zähne ihr Werk vollbringen.


    "Köstlich", lobte Sabaco. Doch dann wurde er ernst. Er verspürte großbrüderliche Gefühslregungen, die sich darin äußerten, auf seinen kleinen Bruder aufpassen zu wollen und denjenigen zu zerquetschen, der ihm Ärger machte. Als Kind hatte er dem Quälgeist von Nachbarsjungen den Arm gebrochen, mit dem er Ocella geschlagen hatte. Heute würde er ihm seinen Arm ausreißen und in den Rachen stopfen.


    "Man müsste die Germanen mit Stumpf und Stiel ausrotten", schlussfolgerte Sabaco. "Sicher, sie kochen gutes Essen. Aber wenn ich damit auch nur ein Römerleben retten kann, verzichte ich für den Rest meines Lebens auf Fleisch wie dieses. Die Zeiten, in denen man Fremdvölker aufnehmen sollte, sind vorbei. Wir sollten die Grenzen dicht machen und alles, was kein römischer Bürger ist, mit verschärften Gesetzen belegen. Mucken die auch nur ein einziges Mal auf" - Sabaco hob den Finger, dann zog er ihn sich über die Kehle - "muss man sie samt ihren Weibern und ihrer Brut auslöschen. Nur so kommt man dieser Pest aus den Wäldern bei."

    Nach geraumer Zeit kam ein zufrieden wirkender Sabaco die Treppe hinunter gestapft, der sich den Schritt richtete. Er trug seine Wechselkleidung, die zwar auch nicht frei von Eigengeruch war, aber dafür frei von sichtbaren Flecken und vertrockneten Grashalmen. Sabaco ließ sich zu seinem Bruder an den Tisch plumpsen. Sein Haar war feucht und roch nun nach Duftöl statt Kopfschmalz. Die Zähne wirkten sauberer, doch an ihrem miserablen Grundzustand änderte das auch nichts, so dass Sabacos Lächeln grundsätzlich gewöhnungsbedürftig anmutete. Und Sabaco war gerade sehr glücklich.


    "Den Laden kann man weiterempfehlen, Kleiner", fand er. "Was gibt es hier zu Essen? Ich hab Kohldampf." Er blickte in den Raum auf der Suche nach irgendeiner Bedienung. Ein Brummeln war die Folge. "Hier kann man die Gäste nicht von den Sklaven unterscheiden. Haufen Germanen. Was Fleisch wäre gut. Und so einen heißen Met."


    Der roch nämlich wirlich lecker und duftete verführerisch zu ihm herüber. Sabaco setzte sich entspannt hin. Irgendwann würde schon wer vorbeikommen, um ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen. Er widmete seine Aufmerksamkeit wieder ganz Ocella.


    "Duplicarius bist du jetzt also. Lass hören, was treibst du hier und was macht die Ala?"


    Was die im Allgemeinen so trieb, war natürlich bekannt, aber Sabaco interessierte sich dafür, wie es seinem Bruder erging. Allzu oft kamen sie nicht dazu, miteinander zu sprechen, so dass Sabaco keine Ahnung hatte, wie Ocellas Leben in den letzten Jahren verlaufen war.

    Das vertraute Gestichel hatte zur Folge, dass Sabaco die Mundwinkel auseinanderzog und seine schon in jungen Jahren ruinierten Zähne entblößte.


    "Immerhin habe ich ein Leben, nicht wahr?" Da er gerade so wundervoll stank, ließ er den Zügel fallen und trat an Ocella heran, um ihm eine herzliche Umarmung zu spendieren. "Bruderherz, ich verhungere und verdurste. Heute mache ich Rast in Mogo, morgen muss ich weiter. Hast du Zeit?"

    Sabaco liebte alles, was langweilig war. Routinen schufen Struktur, Strukturen schufen Sicherheit. So lange man sich langweilte, geschah nichts Außergewöhnliches und die Welt war in Ordnung. Entsprechend hatte ihm der einsame lange Ritt nichts ausgemacht, sondern eher den Charakter einer Erholungsreise für ihn gehabt. In Sichtweite der Castra Alae II Numidia stieg Sabaco vom Pferd und führte es am Zügel zur Wache. Seine Kleidung, seine Körperhaltung und sein Habitus verrieten den Soldaten, auch wenn er gerade keine Rüstung am Leib trug. Das schwer bepackte Lastpferd und seine eigene Ungepflegtheit verrieten, dass er auf einer längeren Reise war.


    "Salve", schnarrte er. "Matinius Sabaco, Legio IX Hispania." Noch. "Ich will zu Matinius Ocella."


    Seine finstere Monobraue, die seine erstaunlich hellblauen Augen stets in Schatten hüllte, hob sich auf einer Seite, was Freude ausdrückte. Er hatte seinen Bruder ewig nicht gesehen. Und Briefeschreiben, nah. Darin waren sie beide weder gut, noch verspürten sie darauf oft Lust. Es würde viel zu erzählen geben.

    ... und meins ist es nicht.



    Gruß,


    ich wäre gern ein Verwandter des Servius Matinius Ocella, da er genau so feinfühlig ist wie ich.


    Name: Publius Matinius Sabaco
    Stand: Civis (vorerst)
    Ort:


    - Wenn mein Wunsch-Verwandter mich vor der Abreise beschnuppern möchte - Mogontiacum.
    - Wenn nicht - Mantua.


    Vale.