Genau so gut hätte Sabaco gegen einen Baum hauen können. Ihm fiel auf, dass es idiotisch gewesen war, einem Muskelprotz in den Bauch zu schlagen. Er merkte den Aufprall bis zum Ellbogen; ein paar filigrane Knöchelchen und Sehen nahmen im Zweifelsfall eher Schaden als Gewebe, das nachgab. Im Hintergrund randalierte Ocella derweil auf vorbildliche Art und Weise. Vier Schwarzkutten hatte er schon ausgeschaltet, was in Sabaco ein Gefühl der Rührung aufsteigen ließ, während seine eigene Kutte noch immer vor ihm stand. Solch einen Gegner hatte er lange nicht gehabt. Es krachte, Möbel flogen herum. Ocellas fünfter Gegner hatte die Statur eines Endgegners. Wahrscheinlich hatte der schon als Säugling Brei aus pürierten Stierhoden geschlürft.
Der Gedanke war einer zu viel gewesen.
Sabaco bekam eine gezimmert, ohne dass er den Schlag hatte kommen sehen. Er flog zur Seite und landete auf einer herumliegenden Schwarzkutte, die sich gerade hatte aufrappeln wollen und nun erneut geplättet wurde. Stöhnend wälzte Sabaco sich herunter und auf den Bauch. Er zog Arme und Beine unter den Rumpf. Wenigstens war er noch bei Bewusstsein, aber sein Kopf fühlte sich an, wie von einem Schmiedehammer getroffen. Blut tropfte zwischen seinen Händen auf den Boden und ein arg schielender Blick in Richtung seines Gegners offenbarte den Grund dafür - der Sauhund besaß einen Schlagring. Als Sabaco nach seinem Kopf tastete, spürte er einen klaffenden Spalt über der linken Hälfte seiner Monobraue, der bis auf den Knochen zu reichen schien.
Sabaco grinste so breit, dass der Mann seine braunen Backenzähne sah und rappelte sich wieder auf. Er griff nach einem Stuhl, schleuderte ihn auf seinen Gegner und sprang sofort hinterher. Er würde diesen Kampf verlieren, er konnte sich nach dem Volltreffer kaum noch auf den Beinen halten, aber wenn er schon verlor, dann richtig! Er umklammerte seinen Gegner, damit er nicht noch einmal derart ausholen konnte, und riss den Rachen auf, um ihm kraftvoll ins Gesicht zu beißen. Wohin er traf - falls er traf - war ihm gleichgültig. Alles, was er wollte, war, dem Kerl ebenfalls eine Narbe zuzufügen, so wie Sabaco auf ewig gezeichnet sein würde, bis ihrer beider Fleisch dereinst verfaulte.