"Hör auf, meine Gedanken zu lesen!"
Dem Mann konnte man nicht mal eine Muschel schenken, ohne dass er sofort Bescheid wusste! Sabaco blickte sich rasch um und lauschte nach den Vögeln - nichts, sie waren nach wie vor allein. Sabaco beruhigte sich wieder. Tief atmete er die heiße Sommerluft ein. Nero hatte ihm seine Geschichte im Vertrauen erzählt und Sabaco würde sie nicht weitertratschen. Trotzdem machte ihn das Wissen nervös und so schwelgte er in blutigen Fantasien.
"Wenn du den Scheißkerl fängst, helfe ich dir, ihn zu zerlegen. Wie heißt er, kommt man an den ran? Wir schicken der Hure, die ihn auf die Welt geschissen hat, seine abgezogene Visage. Den Rest nageln wir irgendwo hin. Seinen Schädel nutzen wir als Galeonsfigur."
Er musterte Nero. Dessen Gesicht, Schultern und alles schien ihm käsig. "Du bist blass für jemanden, der zur See fährt." Er selbst war von Kopf bis Fuß braun gebrannt, da er gern im Rhenus schwamm und zwischendurch am Ufer in der Sonne briet.
"Komm mal mehr in den Schatten, sonst verbrennst du dich. Für einen Tribun braucht es mehr als guten Willen, Nero. Ich war noch nicht mal mit dem Schiff unterwegs. Und woher soll ich das Stück Land nehmen? Einen Patron bräuchte ich auch, der tut mir jetzt schon leid."