Beiträge von Diocles

    ich würde ja gerne die Leiche finden, aber es gibt für mich absolut keinen Grund, mich in der besagten Gegend aufzuhalten.

    Hätte jemand eine Idee?

    Die Casa Furia steht auf dem Quirinal, die Richtung Mercatus oder Kaiserliche Kanzlei ist es auch nicht. :hmm:

    Und als Sklave kann ich mich nicht überall herumtreiben.

    Diocles schaute Kalypso sehnsüchtig nach. ihr stolzer, federnder Gang gefiel ihr. Sie würde über ihn wachen. Sie war eine Löwin.

    Er hoffte auch, dass er sie wieder sehen konnte.

    Etwas ungeduldig sah er zu seinem neuen Dominus. Hatte der ihn vergessen?

    "Er hat mich nicht mit Zitaten beeindruckt, er wollte eines von mir haben.", flüsterte Diocles: "Und ich hatte einfach ein Brett vor dem Kopf und mir fiel nichts ein. außer meinem Lieblingsspruch: Meum propositum est in taberna mori. Aber das konnte ich nicht bringen, war gerade völlig unpassend. Ja, ich wäre wirklich froh, wenn wir uns wieder sehen."

    Er hatte Angst, dass sein neuer Dominus zu ihm hersehen und sein Gespräch mit der jungen Frau missbilligen würde, daher schwieg er dann. Nur seine braunen Augen lagen flehend auf Kalypso. Wenn sie verschwand, würde er niemanden mehr kennen.


    Sim-Off:

    Mein Wunsch ist es, in einer Kneipe zu sterben

    "Danke, Kalypso, du hast doch immer einen schlauen Spruch auf Lager.", sagte er:

    "Praesis ut prospis, non imperes, das merke ich mir, wenn ich nochmal nach einem Zitat gefragt werde."

    Er lehnte sich zu Kalypso und hob die Hand etwas vor den Mund: "Ich glaube einfach, dass dieser Tiberios ein Streber ist.", flüsterte er:

    "Aber bösartig wohl nicht, sonst hätte er mir den Apfel nicht gegeben."

    Diocles verzehrte ihn ganz, mit Gehäuse und Kernen und leckte sich die Finger ab:

    "Ich will dich auch nicht aus den Augen verlieren, da ich dich gerade wieder gefunden habe.", meinte er: "Mein neuer Dominus ist ein Furius. Nie gehört. Wie sind die so?"

    Da Kalypso wohl schon länger in Rom war, wusste sie vielleicht etwas mehr.

    "Ich glaube, dass mein neuer Dominus Saturninus heißt, zumindest hat ihn der Tiberios so angesprochen.", sagte Diocles, ohne die Lippen zu bewegen. Als Sklave oder Gefangener lernte man schnell, unauffällig zu bleiben. Saturninus und sein Maiordomus schienen sich mit diesem Peregrinus angeregt zu unterhalten und beachteten sie gar nicht:

    "Ich will dich nicht aus den Augen verlieren, du bist doch meine einzige Freundin hier.", sagte Diocles:

    "Ich schreibe dir an die Casa Octavia, sobald ich mich in meinen Dienst eingefunden habe. Ich hoffe, man ist zufrieden mit mir. Dieser Tiberios wollte vorhin so etwas von mir wissen wie mein Lieblingszitat. Ich kenne nur Amantes - Amentes: Liebende sind verrückt. Hast du denn eines, ein Lieblingszitat, meine ich?

    Er hielt ihr den Apfel hin:

    "Willst du mal abbeißen?"

    Diocles legte den Finger auf den Mund und schüttelte den Kopf, der Furius und der furische Maiordomus waren gerade so abgelenkt, dass sie ihn nicht beachteten, und er wollte nicht, dass Kalypso ihr Gespräch unterbrach.

    Aber dann glitt ein breites Lächeln über das gebräunte Gesicht des sklaven:

    "Kalypso, liebe Kalypso!", flüsterte er: "Wie gut das tut, dich zu sehen! Hast du es gut getroffen? Ich anscheinend auch, denn mein neuer Dominus ist nicht grausam...." Zum Beweis zeigte er ihr seinen Apfel.

    Diocles war dankbar, als sei neuer Dominus ihm einen Apfel schenkte, denn er war tatsächlich durstig und hungrig.

    "Ich danke dir, Dominus", sagte er mit einer leichten Neigung des Kopfes. Da er die Frucht in der Hand hielt, durfte er sie bestimmt verzehren und so biss er herzhaft in das säuerliche Fruchtfleisch.

    Sein neuer Herr unterhielt sich währendessen mit dem Maiordomus und dem Apfelhändler.


    So nutzte Diocles die Gelegenheit, sich umzuschauen. War das nicht Kalypso gewesen? Thrakerin wie er, auf dem zentralen Sklavenmarkt auf Delos gelandet. Sie waren nebeneinander gekettet gewesen, und als ihnen Brotstücke zugeworfen wurden, war er nicht schnell genug gewesen und hatte nichts abgekommen. Aber Kalypso hatte sich schnell und wendig bewegt und ihm schließlich was von ihrer Beute abgegeben. Sie war eine Kämpferin oder so etwas.

    Und nun war sie in Roma wie er und offensichtlich keine Gladiatorin geworden, sondern Sklavin in einem Haushalt. Das erkannte Diocles an ihrer Kleidung.

    Leider war sie aber wieder verschwunden. Oder?

    Diocles schaute immer noch auf den Apfel in Awidans Hand, und das Wasser lief ihm im Munde zusammen.
    Aber dann konzentrierte er sich auf Aulus Furius Saturninus und den furischen Maiordomus. Tiberios erschien ihm für einen Maiordomus sehr jung, kaum dem Jünglingsalter entwachsen. Doch der Römer hatte ihn so bezeichnet, also musste er einer sein.


    Der Sklave auf dem Podest korrigierte nicht, dass der Kaufinteressent ihn Demetrios nannte, denn wenn sein neuer Dominus ihn lieber Demetrios rufen würde, würde es so sein.
    Etwas verlegen wurde er: „Wenn ich frei bekomme, schlafe ich meistens, Dominus.“, sagte er leise zu Saturninus.
    Und zu Tiberios: „Ich schreibe auf, was man mir diktiert. Um den Inhalt kümmere ich mich nicht. Ich habe keine Lieblingsschriftsteller oder Zitate, aber wenn du mir eines nennen würdest, kann ich es übersetzen, Maiordomus“

    Diocles schaute zu Awidan hin, von dem er nicht wusste, dass er Awidan hieß. Der junge Mann stand da, aß einen Apfel aus einem ganzen Beutel voller Äpfel und schien sich so recht heimisch zu fühlen in dieser riesigen Urbs Aeterna. Wie er ihn beneidete.
    Dann kam ein junger Römer in Toga zu ihm hoch, um íhn zu mustern und mit ihm zu sprechen. Das verstand Diocles, weil man als Scriba eine Vertrauensstellung im Haus hatte, gut.
    Der Römer hatte noch einen Sklaven dabei, einen lockenköpfigen Jüngling.
    Diocles beobachtete den Lockenkopf. Er sah wohlgenährt aus und nicht so, als würde er Prügel beziehen. Das war schon einmal beruhigend.

    Diocles stand so ein bißchen unglücklich auf dem Podest, sofern man in dieser Lage überhaupt so etwas wie glücklich sein konnte, was er stark bezweifelte.
    Dabei hatte man ihn auf keinste Weise unkorrekt behandelt.
    In Byzantion war er von dem schon betagten Geschichtsschreiber Ephoros als neuer Privatsekretär angeschafft worden, doch sein Dominus verstarb kurz darauf. So geschah das, was in diesen Fällen üblich war: Ältere Sklaven wurden freigelassen, jüngere Sklaven, die schon länger im Haus waren, übernahmen die Erben in ihren Haushalt, und Neuerwerbungen wie Diocles wurden weiter verkauft.
    Über den zentralen Sklavenmarkt auf der Insel Delos war er an Dominus Titus Tranquilus gekommen. Bisher hatte man ihn den Umständen entsprechend gut behandelt, ihn nicht darben lassen und allzu grob waren die Helfer des bekannten Sklavenhändlers auch nicht mit ihm gewesen.
    Diocles fröstelte in seiner kurzen ärmellosen Tunika und hörte zu, wie er angepriesen wurde.

    Salve
    und danke für die freundliche Aufnahme.


    Hat Titus Tranquillus gerade Zeit Diocles zu verkaufen oder ist zu viel zu tun? Sonst würde ich fragen, ob ich einen der anderen Sklavenhändler- NSC, die hier umherschwirren, benutzen darf.