Beiträge von Lucius Aelius Quarto

    Dankend nahm Quarto platz, meinte dann aber:
    “Ich möchte dich gar nicht lange von deiner Arbeit abhalten.
    Allerdings, so leid es mir tut, werde ich dir wohl etwas Arbeit machen.“


    Er strich die in Unordnung geratenen Falten seiner Toga glatt.


    “Ich war in Misenum.“, eröffnete er dann.


    “Und ich habe beim Imperator Caesar Augustus eine Einladung zum Essen wahrgenommen.
    Wir haben über allerlei geplaudert. Unter anderem kam dabei die Sprache auf zwei Ernennungen, die er beschlossen hat. Ich bin hier, als sein Bote sozusagen, um dich davon in Kenntnis zu setzen und dich zu bitten, die entsprechenden Verlautbarungen vorzunehmen.“

    Die Sitzungen im Senat waren dieser Tage lang und anstrengend. Das lag an den Debatten um die vom Consul Tiberius Durus angestrengten Justizreformen, die komplex waren und viel Zeit in Anspruch nahmen. Trotzdem, und obwohl das Wetter kalt und ungemütlich war, verharrte Aelius Quarto nach dem Ende der Sitzung noch vor Curia Iulia.
    Er wimmelte ein paar Hinterbänkler mit wenigen, nichtssagenden Sätzen ab, denn er wollte einen seiner Klienten abpassen.


    Als auch der heraus kam, sprach er ihn an: “Quintus Germanicus! Bitte, hast du kurz Zeit für mich?“

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    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Es freute Valerianus sichtlich, dass es offenbar auch Dinge wie die Priesterschaft gab, die einfach reibungslos funktionierten. Keine Beschwerden, keine unerwarteten Personalwechsel und auch sonst nichts, was ihn hätte beunruhigen können. Also widmete er sich erst einmal mit zufriedenem Gesichtsausdruck seiner Nachspeise, die er sich sonst auch eher selten gönnte.


    Auch Quarto aß seine Nachspeise.


    Als er fast fertig war, sagte er:
    Ich würde gerne noch etwas mit dir besprechen. Aber die Jugend ist von Natur aus unruhig und wir wollen unseren jungen Verwandten nicht zu lange aufhalten. Vielleicht sollten wir ihn nach dem letzten Gang entlassen. Es genügt, wenn wir das Weitere nur zu zweit besprechen.“


    Es war nicht so, dass Quarto Archias nicht vertraute. Vielleicht würde er ohnehin ahnen, worauf Quarto seinen Bruder noch ansprechen wollte. Aber Quarto hoffte wohl, bei Valerianus leichter auf offene Ohren zu stoßen, wenn sie unter sich waren.

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Ich sinnierte immer noch ein wenig mit Wehmut über die Quittierung seines Dienstes von Piso in der Kanzlei. Doch viel Zeit zum Grübeln blieb mir nicht, denn es klopfte schon wieder an der Tür.
    "Herein...."
    War von mir zu hören.


    Lucius Aelius Quarto betrat das Officium des Procurators.


    “Salve Procurator a libellis Decimus Annaeus Varus! Einen schönen Tag wünsche ich dir, und hoffe, nicht ungelegen zu kommen.“

    “Du hattest bei deiner Wahl zum Praetor mehr als 2/3 aller Stimmen, wenn ich mich recht entsinne. Das war kein schlechtes und schon gar kein knappes Ergebnis.
    Aber es ist immer schwer zu sagen, wie künftige Wahlen ausgehen. Ich selbst bin schon so viele Jahre in der Politik und tue mich mit Vorhersagen noch immer schwer. Eigentlich sogar immer schwerer, denn die Mehrheiten scheinen mir von Jahr zu Jahr unberechenbarer zu werden.“
    , meinte Quarto und runzelte die Stirn.


    “Natürlich helfen politische Bündnisse und starke Befürworter, Vereinbarungen und Absprachen. Aber darauf muss man sich auch einlassen wollen, mein lieber Marcus Decimus.
    Wenn du mir sagen willst, du bist ein Idealist und willst nur deinen Prinzipien folgen, und wenn du vor allem deshalb eine Kandidatur in Betracht ziehst, weil du ein Übergewicht der Patrizier fürchtest. Wenn es so ist, mein Lieber, dann rate ich dir allerdings nicht zur Politik. Dann solltest du dem Senat tatsächlich möglichst bald den Rücken kehren und ein militärisches Kommando übernehmen.“

    “Die Bauarbeiten selbst liegen schon lange nicht mehr in den Händen des, oder besser muss es wohl heißen, der Architekten, sondern ist Sache des beauftragten Bauunternehmers. Sein Name ist Titus Statilius Taurus.
    Natürlich können wir ihn gerne vor den Senat laden und uns von ihm berichten lassen, wie die Sache steht und wie er sich den weiteren Fortgang der Arbeiten vorstellt. Auch können wir ihn fragen, wie viel Zeit wohl noch benötigt wird, bis das Ulpianum eingeweiht werden kann.
    Allerdings gebe ich zu bedenken, dass bei Bauprojekten dieser Größenordnung jede Prognose unsicher ist. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass noch niemals ein Gebäude dieser Art gebaut wurde.
    Wir können das tun, natürlich, dagegen gibt es nichts einzuwenden. Auch einen verbindlichen Termin zur Fertigstellung können wir trotz meiner Bedenken fordern.


    Dennoch glaube ich weiterhin, es wäre gut wenn der Senat die weiteren Arbeiten direkt begleiten würde. Und wenn ihr meint, ein Ausschuss ist zu viel Aufwand dafür, dann möchte ich euch einen anderen Vorschlag unterbreiten: benennen wir wenigsten einen von uns, einen einzigen Senator, der die Verbindung zwischen Senat und Bauleitung aufrecht hält und der als direkter Ansprechpartner dienen kann.
    Für diese Aufgabe würde sich sogar schon jemand anbieten, ein junger Senator, der sich in der Vergangenheit bereits eingehend mit diesem Projekt auseinander gesetzt hat. Es ist Titus Aurelius Ursus. Ihn möchte ich für diese Aufgabe vorschlagen und ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir wenigstens dahingehend zustimmt.“

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    Original von Marcus Iulius Proximus
    Proximus der immer noch neben Quarto stand schaute erstaunt, wieviele Leute plötzlich in den Raum strömten.


    Dabei waren viele dabei, die er noch nie vorher gesehen hatte. Einige aber kannte er vom sehen.


    Da sieht man wieder welch hübsche Gesichter Rom hervorbringt sagte er etwas spitzbübisch zu Quarto, bezugnehmend auf die vielen, gutaussehenden Frauen in dem festlich geschmückten Saal.
    (...)


    “Oh ja, in der Tat, sehr hübsch!“, bemerkte Aelius Quarto in onkelhaftem Tonfall, den er häufig anschlug, wenn es um junge Damen ging.
    “Die schönsten Frauen kommen noch immer aus Rom, wer wollte das bezweifeln?!“, ergänzte er in einem Anflug von Patriotismus, der in diesem Zusammenhang ein wenig deplatziert wirkte.


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    Original von Gaius Iulius Libo
    (...)
    "Salve Lucius Aelius Quarto!! Es freut mich den Patron von Centho kennenzulernen!!!". Libo war beeindruckt. Mittlerweile strömten immer mehr Gäste zur Feier. Libo schlenderte im Raum umher und sah sich gespannt um.
    Ob Centho bald auftauchte?
    Libo beobachtete eine Gruppe römische Frauen, die einen Mann umringt hatte, wenn Libo es richtig mitbekommen hatte in dem ganzen Trubel vorhin, dann war es ebenfalls ein Iulier und jetzt krümelte auch noch eine Frau sein Gewand voll. Libo musste unweigerlich grinsen und kam näher heran, um nichts zu verpassen. Der Iulier schien etwas verlegen zu sein.
    "Salve, mein Name ist Gaius Iulius Libo. Darf ich mich zu euch gesellen?"


    “Aber natürlich, sehr gerne.“, antwortete Quarto.
    “Viele Männer und Frauen zählen sich zum ehrwürdigen Geschlecht der Iulier. Ich muss gestehen, dass ich gelegentlich die Übersicht verliere. Bitte verzeih mir die Frage, aber in welchen Zweig darf ich dich einordnen?“

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    Original von GAIUS ULPIUS AELIANUS VALERIANUS
    Auch der zweite Gang wurde nun abgeräumt, nachdem nicht nur der Teller des Kaisers leer war. Wenig später wurde die Nachspeise aufgetragen. Die einsichtigen Äußerungen seines Bruders hatte Valerianus derweil nur mit einem Brummen quittiert und das Thema nicht weiter vertieft.


    "Ist man in Rom mit der Priesterschaft zufrieden? Mein Stellvertreter im Collegium Pontificium scheint seine Sache im Griff zu haben, nicht wahr?"


    “Ja, dass denke ich wohl. Zumindest ist mir nichts gegenteiliges zu Ohren gekommen, und das heißt wohl, dass der Pontifex pro magistro Manius Tiberius Durus seine Sache gut macht.“, meinte Aelius Quarto.
    “Da ich selbst aber kein Mitglied des Collegium Pontificium bin, kann ich es nur von Außen beurteilen.“

    “Natürlich hoffe ich, dass du mir deine Unterstützung gewährst, sollte ich sie eines Tages brauchen.
    Bis dahin soll es mir Belohnung genug sein, wenn du Erfolg hast, und Ansporn mehr zu tun, solltest du Schwierigkeiten haben.“

    “Wie ich bereits gesagt habe, sehe ich keinen triftigen Grund, den künftigen Magistraten andere Aufgaben zuzuweisen, als jene, die sie erwünscht haben. Denn dort ist genug zu tun.


    Das die gesetzlich vorgesehenen Fristen nicht eingehalten wurden steht außer Frage. Ob aber deshalb die Wahlen für ungültig erklärt werden müssen, dass ist eine andere. Darüber haben die noch amtierenden Consuln als Wahlleiter zu entscheiden. Die gesetzlichen Grundlagen, die sie bei dieser Prüfung zu Rate ziehen müssen, hat der Praetor Urbanus soeben genannt.
    Natürlich wurde eine Amtspflicht verletzt. Ich persönlich bin ebenfalls darüber empört. Sehr ungehalten bin ich darüber, dass die Bestätigung des frühzeitig und fristgerecht eingereichten Termins versäumt wurde; mutwillig oder leichtfertig, beides ist gleich schlimm. So etwas darf nicht sein und es darf sich nicht wiederholen!
    Das Recht muss beachtet werde!
    Aber, auch daran darf es keinen Zweifel geben: ein Gesetzesverstoß berechtigt niemanden, seinerseits das Recht zu missachten. Denn daraus entsteht keine Gerechtigkeit.“

    “Selbstverständlich nicht. Das werden die geübten Hände der Handwerker tun, die dafür gut bezahlt werden. Aber zur Hälfte haben wir dieses Geld gegeben. Der Senat ist gemeinsam mit dem Imperator Caesar Augustus Bauherr des Ulpianums. Es sollte also in unserem Interesse liegen, dass unser Geld sinnvoll ausgegeben wird und wir sollten darauf Acht geben, dass alles so gemacht wird, wie wir es uns wünschen und erhoffen.“

    “Das Dach der Kuppel muss noch gedeckt werden und an der Fassade sind noch einige kleinere Dinge zu tun. Daneben ist es jedoch vor allem der Innenausbau, der noch unerledigt ist.
    Deckenverkleidungen, Wandverkleidungen und -malereien, Bodenfliesen und Ausstattungen; all dies ist noch nicht fertig. Bereits im vergangenen Jahr wurden außerdem einige große Statuen bestellt, die, sobald sie vollendet sind, aufgestellt werden müssen.“

    “Wenn ihr das möchtet, dann seid ihr mir herzlich willkommen.“, sagte er freimütig, fügte aber hinzu: “Entscheiden müsst ihr das aber noch nicht jetzt. Dazu wird noch genug Zeit sein.“


    Caius' Bemerkung über das Fehlen einer weiblichen Hand überging er großzügig.
    Seine Base Paulina fehlte ihm nicht, aber seine hübsche und liebenswerte Nichte Vespa gelegentlich schon. Vor allem vermisste er jedoch Adria und natürlich Gaius, ihren gemeinsamen Sohn.

    “Nun, wenn die Angelegenheit so durch den Senat geht, wie wir uns das vorstellen, dann wirst du dir selbst ein Bild davon machen können und wohl auch müssen. Ich hoffe nur, dass sich das Warten am Ende lohnt und wir nicht enttäuscht sind.
    Ich erinnere mich noch gut an einen alten Freund meines Vaters, damals, in Achaia. Der hatte bei einem angeblich berühmten Bildhauer aus Patrae eine Statue der jagenden Diana bestellt. Und was bekam er? Ein fettes Weib mit einem Gesicht wie ein feistes Ferkel und einem Speer, dem bereits beim Transport die Spitze abgebrochen war. Das wird uns hoffentlich nicht blühen.“

    “Seinem Verwandten Flavius Furianus würde das bestimmt nicht gefallen.“, meinte Quarto und grinste.
    “Der gehört nämlich zur Purpurea. Allerdings kann ich mich gar nicht erinnern, wann ich ihn zuletzt bei einem Rennen gesehen habe, wenn ich es mir recht überlege.“