Domus Aeliana - Oecus

Nachdem Nakhti Proximus hereingebracht hatte, begrüsste dieser seinen Patron.

Salve mein Patron.

Ich freue mich Dich zu sehen.

Aufs Essen bezogen sagte er : Wie ich sehe komme ich genau richtig. Mein Sklave hat eine Amphore misenischen Weins in der culina abgegeben.

Wie es ausschaut geht es Dir gut ? fragte er in Richtung Quarto

Proximus nahm Platz.

Na ein Schlückchen Misener schlage ich nie aus sagte Proximus lächelnd.

Ja, Ja mir geht es gut. In Misenum laufen die Geschäfte ganz gut , die Stadt entwickelt sich. Es gibt einen neuen Tempel und seit der Imperator in der Nähe weilt, ist ein höheres Aufkommen wie nie zuvor.

Man hört aber nicht von ihm, leider hatte ich - noch - nicht die Möglichkeit ihn persönlich zu begrüßen.

Aber solange man nichts hört denke ich wird es ihm nicht allzu schlecht gehen ?!

Wie sieht es denn hier in Rom aus?

Ja man merkt hier in Rom ist einiges los. Ich bin gespannt, wer das Rennen machen wird.

Wie ich erfahren habe strebt einer Deiner Klienten ebenfalls den Cursus Honorum an. Mein Verwandter Centho kandidiert auch für das Vigintvirat.

Mal schauen ob er es schafft. Ich hörte er sei schon einmal gescheitert.

Ein tüchtiger Bursche wie es scheint.

Apropo die Wahlen zum Cursus Honorum, da habe ich auch eine Frage an Dich werter Quarto.

Ich hoffe ich vergeude Deine Zeit nicht.

Proximus wartete kurz ab, dann fuhr er fort.

Ich habe mich entschlossen , nach dem Duumvirat in Misenum eine weitere politische Karriere anzustreben.
Was rätst Du mir denn zu tun um auch erfolgreich für den Cursus Honorum zu kandidieren.

Nein ich habe vor, die Zeit bis zu den nächsten Wahlen mit der Vorbereitung ebendieser zu verbringen.

Ich habe vor, mich im Kreise der Senatoren bekannter zu machen.

Wie Du sagst, denke ich dass niemand die Katze im Sack kaufen will.

Deshalb bitte ich auch um Deinen Rat werter Quarto.

Was kann man denn tun um sich bei den Senatoren bekannter zu machen ?

Ich selbst habe vor, verschiedene anzusprechen. Ist das der richtige Weg? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Gut Gut antwortete Proximus, welcher dankbar für diese Tips war.

Kannst Du mir Senatores nennen, bei welchen ich fragen soll, oder soll ich sie mir selbst aussuchen ?

Das mit dem religiösen Amt, werde ich auch in Angriff nehmen, hast Du da Tips ?

Ich hoffe ich löchere Dich nicht zu sehr ?

Danke Danke Quarto für diese vielen Ratschläge.

Das mit den Senatoren werde ich - sofort - angehen.

Kannst Du mich den mit der Aufnahme in den Ordo Senatorius unterstützen ? Ich denke das für die Aufnahme relativ wenig selbst machen kann , ohne Fürsprecher, oder sehe ich das falsch ?

Eine weitere Frage , lieber Quarto, dürfte ich bei den Senatoren , welche ich aufsuche sagen, dass ich auf Deine Empfehlung hin komme.

Das Wort eines solchen Ehrenmannes wie Dir öffnet mit Sicherheit manch eine Türe, die sonst verschlossen bleibt.

Proximus war Quarto echt dankbar, dass dieser ihn an seiner wahrhaft riesigen Erfahrung teilhaben lies. All diese Tips waren nicht aufzuwiegen. Wie oft konnte /wäre man doch ohne diese Erfahrungswerte ins nächste Fettnäppchen getreten.

Vielen Dank werter Quarto.

Ich hoffe, ich kann es Dir eines Tages in irgend einer Form zurückgeben, wie Du Dich jetzt für mich einsetzt.

Diese Worte bestärkten Proximus Entschluss für den CH zu kandidieren.

Nun dann werde ich mich aufmachen um die werten Senatores aufzusuchen.

Es gibt einiges zu tun und ich möchte Deine wertvolle Zeit nicht allzu beanspruchen, Quarto.

Nun ich danke Dir, auch was Deinen Einsatz für die Standeserhebnung in den Ordo Senatorius betrifft, an der ich wenig selbst mitgestalten kann.

Proximus war aufgestanden um sich von seinem Patron zu verabschieden.

Ich werde bei unserem nächsten Treffen wieder ein leckeres Schlückchen misenischen Weins mitbringen, wenns recht wäre?

Die letzten Worte sagte Proximus mit einem spitzbübischen Gesicht bevor er sich dann endgültig verabschiedete.

Irgendwer (bestimmt Sklaven, wer sonst?) hatte den oecus flott gemacht. Da standen frische Blumen und solcher Klüngel rum, die Liegen waren alle sauber und es war gelüftet worden. Fast perfekt, sozusagen, für die cena, die heute Abend hier steigen sollte. Caius hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, Seiana auch einzuladen. Aber weil sie und Axilla sich nicht gut verstanden, hatte er das lieber gelassen. Alles war piccobello und der Koch hatte vor Stunden schon seine Messer gewetzt. Die Party konnte steigen!

Scheinbar war ich noch einer der ersten, also lies ich mich auf der erst besten Kline nieder und sah mich genüßlich um, die Aelier verstanden was von dezentem Protz das musste man ihnen lassen aber als enge Verwandte des Kaisers war das ja wohl das mindeste ...

Ich fragte mich wer heute wohl noch alles hier aufschlagen würde, Piso ... das war ja klar ... ich fragte mich ja sowieso wie die beiden es mehr als einige Stunden ohne einander aushielten ... dann Axilla ... die nun auch von Rechtswegen mit Archias die Kline würde teilen können ... und dann? Centho? ein paar ältere Mitglieder der Nobilitas? Ich war mir sicher das es ein Genuß werden würde ... und dabei hatte ich das Essen und den Wein noch nicht einmal auf dem Plan ...

Merula betrat den stattlichen Raum und steuerte schnurstracks in Richtung der Klinen, wo sich offenbar bereits der erste Gast breit gemacht hatte. Mit seiner unförmigen Tragetasche, die er noch immer über die Schulter geworfen trug, mochte er ein wenig kauzig wirken, doch das hatte den Mann Mitte zwanzig noch nie gestört.
Er blieb schließlich vor der Liege des fremden Mannes stehen und sprach ihn an: "Salve, guter Mann. Ich bin also doch nicht der Erste heute. Ich bin übrigens Lucius Merula, Cousin der edlen Dame Iunia Axilla."
Noch immer war ihm nicht so ganz klar, wie genau dieser Aelius Archias mit der Familie des Kaisers verwandt war, aber wenn die Verbindung zwischen Axilla und Archias dazu führte, dass Merula einmal den Palatin von innen sehen durfte, konnte er diese nur gutheißen.