Beiträge von Lucius Aelius Quarto

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    (...)
    "Wenn ich Fragen habe bezüglich der Ausführung meines Amtes, hoffe ich doch, dass ich stören darf..."


    Er schmunzelte.


    “Natürlich. Gerne und jederzeit. Wir sollten uns vielleicht ohnehin einmal über die von mir verfasste Revisionsliste unterhalten.“

    Gemeinsam mit Adria erschien Quarto im Atrium der Casa Decima Mercator und begrüßte den Gastgeber.
    “Salve Maximus Decimus Meridius! Herzlichen Glückwunsch zu deiner Wahl. Ich bin mir sicher, du wirst mich als Aedilis Plebeii bei weitem übertreffen.“

    “Nein. Der Imperator hat mich zum Praefectus Augusti berufen. Einen Scriba hat er mir leider nicht zur Seite gestellt.
    Antonius Tacitus wird künftig in der Domus Aeliana und damitauch im Palast wohnen. Ich würde es als sehr kompliziert erachten, wenn er von unserem Teil des Palastes immer erst zum Eingang gehen müsste, um in den Verwaltungstrakt zu gelangen.“

    “Ahm… gut das du es erwähnst. Ich werde dir gleich ein Zimmer herrichten lassen.
    Zuvor sollten wir jedoch noch einen kurzen Besuch bei der Palastwache machen, damit du fortan unbehelligt im Palast ein- und ausgehen kannst.“

    Quarto stand auf.
    “Das sollte ganz schnell gehen.“


    >>> Palastwache

    “Du nimmst also an? Hervorragend! Das freut mich!“
    Quarto ergriff seinen Becher, nickte seinem Gegenüber zu und trank.


    “Die Abläufe hier im Hause sind nicht weiter kompliziert. Du solltest wissen, dass außer mir zurzeit noch mein Verwandter Quintus Aelius Tubero hier lebt.
    Meinen Leibsklaven Nakhti kennst du ja schon. Wenn du ihn suchen solltest, dann wirst du ihn am ehesten in der Culina antreffen, wo er nachts auch schläft. Er hat fortan auch deinen Anweisungen zu folgen, aber sei nachsichtig mit ihm, denn er ist ein wenig…“
    Quarto tippte sich an die Stirn und schüttelte dann den Kopf.


    "Wenn Besucher mich oder Aelius Tubero zu sprechen wünschen, dann erfrage bitte immer ihren Namen und führe sie dann einen passenden Ort. Gewöhnlich ist das dieses Tablinum. Bei schönem Wetter oder wenn dieser Raum bereits genutzt wird, sind aber auch das Atrium oder das Perystil angemessen. Da hast du freie Hand.
    Zwei Personen lässt du bitte nicht ohne vorherige Rücksprache ins Haus. Es sind mein Vetter Aelius Hadrianus, der sich augenblicklich meinen Zorn zugezogen hat. Außerdem eine Priesterin namens Didia Sinona. Sie ist…“
    Die Geste, die er für seinen Sklaven gebraucht hatte, wiederholte sich in ähnlicher weise.


    “Hast du Fragen dazu?“

    An einem kleinen Pult, das an einem der Fenster seines Schlafgemachs stand, schrieb Quarto eigenhändig einen Brief.


    An den
    Legatus Augusti pro Praetore
    Traianus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica, Mogontiacum, Germania Superior



    Salve Traianus Germanicus Sedulus!


    Ich schreibe Dir diesen Brief in einer privaten Angelegenheit, denn es geht um Deine angenommene Tochter Adria Germanica.
    Ich will nicht viele Worte machen und sogleich ohne Umschweife zur Sache kommen:
    Mein Herz ist für deine Tochter entflammt und zu meinem großen Glück erwidert sie meine Gefühle. Ich habe mir deshalb erlaubt, sie zu fragen, ob sie gewillt wäre die Ehe mit mir einzugehen und sie bejahte dies zu meiner größten Freude. Ich bin kein junger Mann mehr, der sich von kurzzeitigen Liebeleien berauschen lässt. Ich bin mir der Tragweite dieses Wunsches bewusst und bereit, diesen Weg verantwortungsbewusst und klaren Schrittes zu gehen.


    Ich glaube zudem, dass eine verwandtschaftliche Verbindung unserer beiden Familien für alle Beteiligten positiv wäre. Eine noch junge, aber äußerst einflussreiche Gens aus der Provinz Germanien, verbunden mit einer alten, römischen Familie, die enge Kontakte zum Kaiserhaus pflegt, dass erscheint mir im höchsten Maße günstig.
    Darum will ich Dich hiermit in aller Form um Deine Erlaubnis bitten, Adria Germanica zum Eheweib nehmen zu dürfen.
    Stimmst Du zu, so werde ich mit Deiner Erlaubnis in Kürze die Verlobung verkünden.

    gez. Lucius Aelius Quarto


    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Gens%20Aelia/SigelAelia.gif]


    ROMA - KAL AUG DCCCLV A.U.C. (1.8.855/102 n.Chr.)



    Als er fertig war, rollte er den Papyrus zusammen, versiegelte ihn und rief: ”NAKHTI!”

    “Ich sage, dass Amt des Volkstribuns hat sich keineswegs überdauert!
    Man darf die Errungenschaften der Vergangenheit und unsere heiligen Traditionen nicht einfach über Bord werfen, nur weil sich aktuell ein paar Schwierigkeiten zeigen.
    Man darf ein ehrwürdiges Amt nicht verdammen und für überflüssig erachten, bloß weil sich in letzter Zeit keine oder nur ungeeignete Kandidaten dafür finden.


    Ganz im Gegenteil, wir sollten uns gerade in dieser Zeit unserer Tradition erinnern und uns Lösungen entsinnen, die bereits unsere Ahnen gefunden haben.
    Ich erinnere an die Zeit des Kaisers Tiberius. Damals wurde das Amt zeitweise an Mitglieder der kaiserlichen Familie gegeben. So amtierte auch der spätere Kaiser Claudius einige Zeit lang als Volkstribun.


    Der Kaiser liebt das Volk und seine Familie tut es auch. Ich als Plebejer wüsste mich gut vertreten, wenn etwa der Caesar, sein designierter Nachfolger, als Volkstribun fungieren würde, zumindest für die Zeit, wo kein anderer Kandidat dafür gefunden wird.“

    “Salve Antonius Tacitus! Es freut mich, dass du kommen konntest. Bitte, nimm Platz.“
    Quarto bot dem Anderen einen Stuhl an und setzte sich dann selbst. Zum Sklaven gewandt:
    “Nakhti, bring uns Wein und ein paar Kleinigkeiten zu Stärkung.“


    Nakhti verneigte sich und entschwand.


    “Also hast du dich eventuell entschieden mein Angebot anzunehmen? Großartig!
    Wie ich bereits bei unserer ersten Begegnung sagte, würde ich dich als mein Hausverwalter beschäftigen. Du würdest hier wohnen und deine Aufgabe wäre es, dich ganz allgemein etwas um das Haus und den Haushalt zu kümmern. Du hättest die Oberaufsicht über die Sklaven, würdest Besucher in Empfang nehmen und mir auch ein wenig als privater Sekretär zur Hand gehen.
    Wäre diese Arbeit etwas für dich?“


    Nakhti kam in Begleitung eines weiteren Sklaven wieder und ein kleiner Tisch wurde aufgebaut. Dunkelroter Wein wurde in einem speziellen Gefäß mit Wasser gemischt und anschließend eingeschenkt. Dazu gab es ein paar Schalen mit in Olivenöl getränkten Brotstücken, Stücken von Wurst und geräuchertem Schwein, dunklen Oliven, Garum-Soße und so weiter.


    “Bitte, greif zu.“

    Sim-Off:

    WiSim


    Quarto steckte sich selbst eine Olive in den Mund.


    “Achja, die Bezahlung… ähm… ich würde 40 Sesterzen in der Woche bezahlen, also den zweifachen Lohn eines gewöhnlichen Scriba. Wäre das für dich angemessen?“