“Die Opferungen stehen am Beginn der Festivitäten?“
Beiträge von Lucius Aelius Quarto
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Das erste Hühnerbein war erledigt, aber zum Glück fand sich ein weiteres.
“Zuerst… die Ludi Apollinares. Ich werde für ihre Organisation verantwortlich sein.“
Er leckte sich die Finger.
“Du wirst die Opferungen für Apoll und Latona durchführen?“ -
Nachdem sein Vetter Flavus Aelius Vassenius zu Grabe getragen worden war, ging der Pater Familias noch mal zu dessen Zimmer.
Seufzend verschloss er die Tür. Vassenius würde nicht mehr zurückkehren. -
Quarto nahm platz, griff sich einen der zarten Schenkel und biss herzhaft hinein.
“Ich habe einige Dinge mit dir zu bereden.“, sagte er schmatzend. -
“Ich bin ja nur der ausführende Magistrat und habe mich nach dem Lex Mercati zu richten. Das Problem ist, dass der Lex Mercati weder den Begriff des Bewirtschafters, noch den des Eigentümers kennt. Für das Gesetz gibt es nur Besitzer und das sind jene Personen, welche hier in den offiziellen Listen der zugelassenen Betriebe aufgeführt sind. Würde ich deiner Argumentation folgen und dich als Besitzer all dieser Betriebe ansehen, dann wäre die Schlussfolgerung, dass du mehr Betriebe besitzt als nach Paragraph III Absatz III zulässig wären. Aber so wurde das Gesetz in der Vergangenheit noch nie verstanden.“
Er machte eine kleine Pause.
“Da der Lex Mercati aber keine Eigentümer kennt, gibt es folglich auch keine Regelung, die eine Ausnahme von Paragraph III Absatz I für den Eigentümer von Betrieben vorsieht oder aus der sich eine solche Ausnahme herausinterpretieren lassen könnte. Ich sehe deshalb schlicht keine gesetzliche Grundlage, nach der ich deinem Wunsch entsprechen könnte, so leid es mir tut.“ -
Quarto trat grinsend ein.
“Tut mir leid, lieber Vetter, aber ein Paar gelenkiger, griechischer Knaben war leider nicht aufzutreiben. Sind noch Hühnerbeine da?“ -
“Mmh…“
Quarto studierte die Liste eingehend. Dann stand er auf und holte nach etwas Suchen eine Rolle aus dem wurmstichigen Regal hervor. Die breitete er auf dem Tisch aus und verglich die Angaben.
“Mmh…“
Er tippte auf die Liste des Senators.
“Du bist Eigentümer all dieser Betriebe und diese hier…“, er zeigte auf mehrere Zeilen: “…diese werden von den eingetragenen Besitzern in deinem Auftrag bewirtschaftet?"
Er kratzte sich am Hinterkopf.
"Dann kann ich dir wohl leider nicht weiterhelfen. Der Paragraph III, Absatz I des Lex Mercati bindet die Verkaufslizenz an den Betrieb. Also damit an den Besitzer. Du als Eigentümer kannst die Erzeugnisse demnach nicht selbst anbieten. Das müssen auch weiterhin die jeweiligen Besitzer tun, auch wenn sie es in deinem Auftrag machen.“ -
Quarto klopfte an die Tür zu Hadrianus' Zimmer und trat dann ein. Ob sein Vetter wohl da war?
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Quarto stand auf, als er den Besucher erblickte.
“Senator Germanicus Avarus. Sei mir willkommen in meiner kärglichen Schreibstube. Bitte, setz dich doch.“
Er bot ihm die bekannte, wenig Vertrauen erweckende Sitzgelegenheit an.
“In der Tat, mein Officium im Palast war etwas… gemütlicher.“
Er lächelte süffisant.
“Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“ -
Zitat
Original von Flavia Messalina Oryxa
"Ich denke da jetzt mal an die Überführung des Sergius Validus in die Gens Aelia. Die wurde noch nicht mal mitgeteilt."
“Mein Bruder Aelius Validus hat sich nach meinem Kenntnisstand sehr wohl mit seinem damaligen Pater Familias besprochen und der hat, nachdem ihm die Umstände erklärt worden waren, einverstanden erklärt. Ich bitte diesen Vorgang nicht als Präzedenzfall für irgendetwas zu missbrauchen.“ -
"Ja bitte?"
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Nach dem Besuch des geheimnis- und vielleicht unheilvollen Brunnens in der Via Lata begab sich Quarto zurück in sein Officium, wo noch ein Stoß Wachstafeln der Bearbeitung harrten.
Müde und etwas abgekämpft setzte er sich an seinen Tisch und nahm sich leise seufzend die erste vor. -
“In der Tat, dass ist sie. Aber nötig.“
Er ließ sich nochmals nachschenken.
“Aber sag, Bruder, wie sind deine Pläne? Wirst du jetzt in Rom bleiben oder zieht es dich zu deinen Legionen?“ -
Er löste sich, nur um sich sogleich zu ihr hinzuwenden und ihre beiden Hände zu ergreifen.
“Das würde mich überglücklich machen.“
Die beiden schauten sich tief und lange in die Augen.
“Wann und wo immer du willst.“ -
Zitat
Original von Gaius Caecilius Crassus
Crassus nickte, als alle mit seinem Vorschlag zufrieden waren.Gibt es sonst noch was wir besprechen sollten, Ädil? Ansonsten würde ich mich gleich um die Durchführung kümmern.
“Nein, vorerst nicht. Aber ich werde den Curator Aquarum informieren müssen, wenn sich herausstellt, dass tatsächlich das Wasser dieses Brunnens für das Ungemach verantwortlich ist. Außerdem bräuchten wir dann einen Wasserbaumeister oder zumindest einen Publicani, der sich mit den Leitungen auskennt.“
Quarto stöhnte und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Es war ein wirklich heißer Tag.
“Also gut. Halte mich auf dem Laufenden.
Gute Arbeit bis hierhin, Princeps Praetorii. Vale!“
Mit besorgt gerunzelter Stirn ging der Ädil. -
“Gut. Macht es so.“, stimmte Quarto dem Vorschlag zu.
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Quarto winkte ab.
“Gefährlich würde ich nicht sagen. Aber ich selbst habe in letzter Zeit gespürt, was es heißt, im Lichte der Öffentlichkeit zu stehen. Sobald man im Focus gewisser Kreise ist, wird man sehr schnell mit verbalem Unrat belästigt. Ich darf mich zurzeit einer wirklich kritischen Presse rühmen…“
Er grinste und nahm noch einen Schluck.
“…zumindest hat sich ein bestimmter Taugenichts von Schreiberling wiederholt daran versucht, mir am Zeuge zu flicken. Seine Anschuldigungen sind aber jedes Mal vollkommen an den Haaren herbei gezogen und so miserabel konstruiert, dass sie beim ersten Antippen zu Staub zerfallen.“
Er stellte den Becher wieder auf den Tisch.
“Nur eine kleine Natter. Aber sie nährt sich wohlmöglich am Busen einer größeren.“ -
Herzlich willkommen im Imperum Romanum, auch im Namen der Gens Aelia.
Ich wünsche Dir sehr viel Spaß hier. -
Dein Betrieb Oviculae Prudentiae ist freigeschaltet.
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Quarto nahm den Bericht und las aufmerksam. Als der Centurio zu ihm trat, begrüßte er ihn mit einem kurzen Nicken.
“Salve!“
Noch einmal blickte er kurz auf das Dokument, dann schaute er sich einmal in Höhe der Dachgiebel der umliegenden Häuser rundum.
“Woher kommt eigentlich das Wasser in diesem Brunnen? Ich meine mich zu erinnern, dass hier ganz in der Nähe ein Aquädukt entlang läuft.“