"Ja bitte?"
[Officium] Aedilis Plebeii
- Lucius Aelius Quarto
- Geschlossen
-
-
Da die Türe auch eine gewisse Unreinheit aufwies, ließ ich sie den Sklaven noch öffen. Würde man sich dann noch einen hell erleuchteten Raum vorstellen, hat man bereits verloren. Seuftzend ging Avarus in das dunkle etwas voran und brauchte eine Weile, bis sich seine Augen an das finstere Loch gewöhnt hatten.
"Quarto?" ....
"Ah da, salve!"
Er trat näher, schaute sich um und fügte an: "Der Staat geht wirklich sorglos mit seinen niederen Beamten um, ich nehme an du vermisst dein Officum im Palast?" Er grinste ihn an und hüstelte kurz. Mit einem Wink ließ er den Sklaven abtreten und wartete, bis die Türe ins Schloss fiel.
"Ich war bereits in deinem Wohnbereich im Palast, aber nach zähem Ringen wurde mir von deinem ägyptischen Sklaven dieses Officum hier angeraten, zuvor durfte ich meine wertvolle Zeit noch mit einem Stallburschen ohne Manieren vertröteln... aber nun bin ich ja hier."
Er schaute sich nach einer sauberen Sitzgelegenheit um, sah aber immer noch nicht alles im Raum.
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Quarto stand auf, als er den Besucher erblickte.
“Senator Germanicus Avarus. Sei mir willkommen in meiner kärglichen Schreibstube. Bitte, setz dich doch.“
Er bot ihm die bekannte, wenig Vertrauen erweckende Sitzgelegenheit an.
“In der Tat, mein Officium im Palast war etwas… gemütlicher.“
Er lächelte süffisant.
“Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“ -
Er dachte kurz über seine Herkunft nach und darüber, das er zurück zur Casa eh getragen wurde, dem Pöbel ansich sein Rock nicht zu Gesichte fiel und pflanzte sich auf den Schemel.
"Ich komme in einem Anliegen zu dir, das meine geschäftlichen Tätigkeiten betrifft. Dazu sei zu sagen, das ich eine Reihe von Unternehmungen unterhalte und diese Waren bisher auch von den Bürgern vertreiben lasse, die Diese führen."
Er schob Quarto eine Liste hinüber, um welche Betriebe es sich drehen würde und fuhr fort:
"Ich hätte gerne für all diese Waren eine Verkaufslizenz, zudem soll meine Frau ebenfalls mit dieser ausgestattet werden, um mich vertreten zu können, du weißt man ist viel beschäftigt..."
Er ließ dem Aedilen Zeit, die Liste durchzuschauen.
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“Mmh…“
Quarto studierte die Liste eingehend. Dann stand er auf und holte nach etwas Suchen eine Rolle aus dem wurmstichigen Regal hervor. Die breitete er auf dem Tisch aus und verglich die Angaben.
“Mmh…“
Er tippte auf die Liste des Senators.
“Du bist Eigentümer all dieser Betriebe und diese hier…“, er zeigte auf mehrere Zeilen: “…diese werden von den eingetragenen Besitzern in deinem Auftrag bewirtschaftet?"
Er kratzte sich am Hinterkopf.
"Dann kann ich dir wohl leider nicht weiterhelfen. Der Paragraph III, Absatz I des Lex Mercati bindet die Verkaufslizenz an den Betrieb. Also damit an den Besitzer. Du als Eigentümer kannst die Erzeugnisse demnach nicht selbst anbieten. Das müssen auch weiterhin die jeweiligen Besitzer tun, auch wenn sie es in deinem Auftrag machen.“ -
"Wie teilst du Eigentümer und Besitzer? Für mich besitzt derjenige, der den Betrieb auch bezahlt hat, die Sklaven kaufte und die Betriebskosten begleicht. Ich würde die Einteilung eher in Besitzer und Bewirtschafter trennen, wie schaut dabei deine Auslegung der Gesetze aus?"
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“Ich bin ja nur der ausführende Magistrat und habe mich nach dem Lex Mercati zu richten. Das Problem ist, dass der Lex Mercati weder den Begriff des Bewirtschafters, noch den des Eigentümers kennt. Für das Gesetz gibt es nur Besitzer und das sind jene Personen, welche hier in den offiziellen Listen der zugelassenen Betriebe aufgeführt sind. Würde ich deiner Argumentation folgen und dich als Besitzer all dieser Betriebe ansehen, dann wäre die Schlussfolgerung, dass du mehr Betriebe besitzt als nach Paragraph III Absatz III zulässig wären. Aber so wurde das Gesetz in der Vergangenheit noch nie verstanden.“
Er machte eine kleine Pause.
“Da der Lex Mercati aber keine Eigentümer kennt, gibt es folglich auch keine Regelung, die eine Ausnahme von Paragraph III Absatz I für den Eigentümer von Betrieben vorsieht oder aus der sich eine solche Ausnahme herausinterpretieren lassen könnte. Ich sehe deshalb schlicht keine gesetzliche Grundlage, nach der ich deinem Wunsch entsprechen könnte, so leid es mir tut.“ -
"Dann bietet sich für mich nur eine Möglichkeit, eine Dachorganisation zu gründen, die viele Betriebe vereint. Eine Genossenschaft... denn im Lex steht nur eine Betriebsbeschränkung für Personen drin, kaufe ich hingegen mit dem Vermögen einer Organisation Waren auf, veräußere diese wieder in deren Namen, sollte das Gesetz beglichen sein und die Sache "Genossenschaft" ihren Zweck erfüllen können, nämlich von mehr als vier Betrieben Waren verkaufen zu können."
Fragend blickte er ihn an, er haßte es Gesetze auslegen zu müssen und dachte dabei an die lange Pergamentrolle unter seinem Rock.
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Erneut kratzte Quarto sich am Hinterkopf.
“Also Senator… meines Erachtens würdest du auch mit einem solchen Konstrukt gegen den Paragraphen III Absatz III verstoßen. Mindestens dann, wenn du alleiniger Teilhaber dieser 'Genossenschaft' wärst. Das Gesetz würde ja ad absurdum geführt, wenn es sich mit einer solchen Verschachtelung von Firmenbeteiligungen einfach aushebeln ließe.“
Er griff sich eine an prominenter Stelle auf dem Tisch liegende Rolle und überflog sie rasch. Dann sah er wieder auf und schüttelte mit dem Kopf.
“Selbst wenn es mehrere 'Genossen' gäbe, würde ich dem meine Zustimmung versagen. Denn damit würde doch eine Erhebliche Neuinterpretation des Lex Mercati einhergehen und dazu sehe ich mich nicht befugt. In dem Fall würde ich dir eine Verpflichtungsklage gegen mich empfehlen, mit dem Ziel, Rechtssicherheit vor dem Praetor Urbanus zu erlangen.“ -
*seuftzt*
"Ich denke wohl eher ich werde den Lex mir genauer ansehen müssen und in dieser Richtung etwas voran treiben, bis dato verkaufe ich nur noch Restbestände."
Irgendwie war der vorherige Aediles nicht solch ein verkappter Beamter und er hoffte schon auf den Nächsten. Mit einem trockenen Lächeln erhob er sich.
"Ich nehme mal an ein paar Asse würden eure Einstellung auch nicht ändern oder?" Mit einem breiten Grinsen reichte er ihm die Hand zum Abschied.
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“Nein. Auch Geld kann meine Auffassung nicht ändern, dass ist nicht meine Art. Es tut mir leid dir nicht weiterhelfen zu können, Senator.“
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"Naja das wird schon noch...."
Drückt die Hand des Aediles fest, doch nicht zu straff für einen Beamten und schickt sich an zu gehen.
"Vale Aediles Quarto und einen schönen Tag noch."
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“Vale.“
Quarto, der aufgestanden war, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und widmete sich wieder seinen Papyruskram. -
Ein Miles der CU klopfte an die Tür und betrat das Officium "Salve Aedil, Centurio Livianus hat mich geschickt. Wir haben im Stadtteil Via Lata eine Leiche gefunden!"
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Fuscus hatte sich ewig durchfragen müssen, ehe er nun endlich an Ort und Stelle ankam. Er klopfte an die Tür und wartete auf Einlaß.
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Zitat
Original von Marcus Vinicius Lucianus
Ein Miles der CU klopfte an die Tür und betrat das Officium "Salve Aedil, Centurio Livianus hat mich geschickt. Wir haben im Stadtteil Via Lata eine Leiche gefunden!"
“Eine Leiche?“ Quarto war vollkommen perplex.
“Du willst mir sagen, ein Toter hat das Wasser des Brunnens verunreinigt? Bei den Göttern! Das ist ja… die unreinen Ausdünstungen eines ungeweihten Toten… kein Wunder…“
Er überlegte einen Augenblick lang.
“Also gut, Miles. Richte deinem Vorgesetzen Offizier aus, dass ich den Fall in den bewährten Händen der Cohortes Urbanae weiß. Ich erwarte eine vollständige Aufklärung und einen detaillierten Bericht. Die anstehenden Ludi Apollinares erfordern jetzt meine ganze Aufmerksamkeit. Ich werde mir eure Untersuchungsergebnisse nach den Feiertagen vorlegen lassen.“ -
Der Miles nickte und salutierte "Ja, Aedil, ich werde die Nachricht meinem Offizier überbingen!" und verliess das Officium.....
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Durch die noch halb geöffnete Tür rief Quarto: “Der Nächste bitte.“
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Zitat
Original von Lucius Aelius Quarto
Durch die noch halb geöffnete Tür rief Quarto: “Der Nächste bitte.“Er betrat das Zimmer und grüßte höflich.
"Salve Aedil Quarto. Mein Name ich Manius Matinius Fuscus, Duumvir von Mogontiacum und Du hast nach mir und der dortigen Schauspieltruppe geschickt."Sim-Off: Entschuldige, das RL kam dazwischen. Jetzt hab ich wieder etwas Zeit.
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“Matinius Fuscus! Es ist mir eine Freude.“
Er begrüßte den Mann aus dem fernen Germanien hocherfreut..
“Du und deine Schausteller, ihr kommt gerade rechtzeitig. Für lange Proben wird euch jedoch nicht mehr viel Zeit bleiben, fürchte ich. Aber das stellt für Mimen von Rang bestimmt kein Hindernis dar. Lass uns gleich zum Marcellustheater gehen, damit du die Wirkungsstätte eurer Kunst sogleich in Augenschein nehmen kannst.“
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