Beiträge von Lucius Aelius Quarto

“Mmh... oh ja, dass ist wahr, Tiberius Durus wird seine Zeit an diesem Tag vermutlich den Göttern widmen müssen. Dann einen anderen Patrizier? Dein Vater hat es immer so gehalten, dass er einen Mann dieses Standes zu den Beratungen hinzugezogen hat. Senator Herius Claudius Menecrates, wie wäre es mit dem? Er hat, soweit ich weiß, kein religiöses Amt inne und wäre damit ungebunden.“

“Ich denke, der Worte sind genügend gewechselt und alle, die ein Argument vorzubringen hatten, haben es getan.
Also lasst uns abstimmen!“

“Nach Abschluss der Anhörung rufe ich den Senat zur Abstimmung über folgende Änderungen im Codex Universalis auf:

Folgende Bestimmung soll ersatzlos gestrichen werden:

§ 26 Kaisertitulatur
(1) Der Amtstitel des amtierenden Imperator Caesar Augustus lautet: "Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis, Censor, Imperator, Pater Patriae"
(2) Die Ergänzung der Amtstitel durch die Nennung der Häufigkeit ihrer Ausrufung ist möglich.

Seid ihr dafür, dann stimmt mit ja. [ ]
Wenn ihr dagegen seid, dann stimmt mit nein.“ [ ]

Sichtlich erschöpfte Träger brachten eine schwarz lackierte Sänfte zu der Stelle wo das 'Hochzeitsschiff' lag. Der nicht mehr ganz junge und ein wenig beleibte Consul Aelius Quarto entstieg ihr mit einem leisen Ächzen. Dann begab er sich auf das Schiff, um Braut und Bräutigam zu begrüßen, sich für die Einladung zu bedanken und sich anschließend unter die Hochzeitsgäste zu mischen.

Wie stets nach einer Wahl zum Cursus Honorum kamen die Senatoren am darauf folgenden Morgen in der Curia Iulia zusammen, um den gewählten Magistraten ihre künftigen Tätigkeiten zuzuteilen.

Es war der noch amtierende Consul Lucius Aelius Quarto der vor sie trat, um zunächst die Namen aller Gewählten zu verlesen.
Darunter waren Manius Flavius Gracchus, der im kommenden Amtsjahr Praetor Urbanus sein würde, außerdem Marcus Aurelius Corvinus, der künftige Aedilis Curulis, sowie Manius Aurelius Orestes und Marcus Flavius Aristides, die mit ihrer Kandidatur zum Vigintivirat erfolgreich gewesen waren.

Anschließend ging der Consul zur Frage der Ämterverteilung über:

“Manius Aurelius Orestes“, sagte er, “hat in seiner Bewerbungsrede davon gesprochen, die ersten Schritte im Cursus Honorum als Decemvir litibus iudicandis zu tun. Wir müssen darüber befinden, ob wir ihm seinen Wunsch erfüllen wollen.“

Er machte eine kurze Pause.

“Marcus Flavius Aristides hat sich dahingehend geäußert, dass er das Amt eines Tresviri capitales bevorzugen würde. Soll er das tun? Auch das müssen wir beantworten.

Was sagt ihr dazu?“

Als niemand etwas dagegen sagte...
“Gut, dann stelle ich hiermit die Zustimmung des Senats nach § 7 (4) Codex Universalis fest.

Der Senat erkennt in dem Blitzeinschlag beim Concordia-Tempel ein prodigium publicum und folgt den Empfehlungen des Collegium Pontificium.

Ich werde bei nächster Gelegenheit mit dem Imperator Caesar Augustus Pontifex Maximus sprechen, um einen Tag für die Opferung festzulegen.“

Aelius Quarto erwiderte den Gruß des Praefectus Urbi mit unbewegter Miene und einem kaum merklichen Nicken. Die gegenseitige Abneigung der beiden Männer war kaum zu übersehen.

“Wir haben bereits ohne dich begonnen, ich hoffe, du verzeihst.“, sagte er süffisant und in der Absicht, die Gesundheit des Kaisers nicht zum Thema werden zu lassen.
“Es geht um das kommende Consilium Principis. Ich schlage vor, dass neben den Anwesenden noch die Senatoren Spurius Purgitius Macer und Medicus Germanicus Avarus teilnehmen, dazu, wie es üblich geworden ist, ein Patrizier, vielleicht Manius Tiberius Durus?“

“Also, der Termin... bald würde ich vorschlagen, wenn dem nichts im Wege steht. Vielleicht nach den Terminalien*? Bestimmt werden wir wie üblich über Standeserhebungen und frei gewordene Senatsplätze reden müssen.“

Kurz nach dem Procurator a libellis erschien Lucius Aelius Quarto, der leibliche Bruder des Kaisers und einer der beiden Consuln dieses Jahres.

“Salve Gaius, ich habe mich gleich auf den Weg gemacht, als ich hörte, dass du mich zu sprechen wünschst.“
Kurz wandte er sich dem Procurator zu: “Ah, salve Tiberius Prudentius, wie schön dich zu sehen.“, begrüßte er ihn freundlich.

“Oh, nun, meine persönlichen Ambitionen richten sich nicht auf Hispania, zumindest nicht jetzt. Es ist zweifelsohne eine sehr wichtige Provinz und ein schönes Land, doch glaube ich, mein Platz wird auf absehbare Zeit noch hier in Rom sein. Hier kann ich zurzeit am dienlichsten sein. Außerdem warten die beiden, von mir genannten Männer schon sehr lange auf ihre Statthalterschaft. Da wäre es unmäßig von mir, würde ich ihre Hoffnungen mit eigenen Ansprüchen zunichte machen wollen.
Deine Worte ehren mich, aber ich muss den Senat bitten, mich für eine Nachfolge von Vinicius Hungaricus nicht ins Auge zu fassen.“

“Versammelte Väter, Senatoren Roms, wieder einmal endete die Amtszeit eines von uns entsandten Statthalters einer senatorisch verwalteten Provinz! Ich spreche von Hispania und dem dortigen Proconsul, dem geschätzten Senatskollegen Marcus Vinicius Hungaricus.
Wir müssen nun darüber befinden, wer ihm nachfolgen soll.

Bitte erlaubt mir, dass ich euch zwei Männer dafür vorschlage. Beide haben sie bereits vor Jahren als Consuln amtiert, aber beiden wurde danach noch keine Statthalterschaft übertragen.
Es handelt sich dabei um Titus Sextius Magius Lateranus und Lucius Silius Decianus. Beide wären meiner Meinung nach gleichermaßen würdig, die Nachfolge Vinicius Hungaricus' anzutreten.
Wenn einer von euch aber noch einen weiteren Kandidaten nennen will, dann möge er nicht schweigen, sondern jetzt sprechen.“

Der Consul sah sich in der Curia um, ob einer der Senatoren die Gelegenheit ergriff um einen eigenen Mann zu empfehlen. Er rechnete eigentlich damit, dass zumindest Titus Pomponius Bassus einen seiner Freunde mobilisieren würde, denn auch der wartete schon lange und bekanntermaßen voller Ungeduld auf eine Provinz.

Lucius Aelius Quarto betrat den Versammlungssaal, begrüßte ein paar alte Freunde und Vereinskameraden, und ließ sich dann nieder, der Sitzungseröffnung interessiert entgegensehend.

[Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/gensvaleria/venetaSig.gif]

“Wir, deine Kollegen im Senat danken dir, Marcus Aurelius Corvinus, dass du uns uns Rede und Antwort gestanden hast. Jetzt aber soll diese Befragung enden.“

“Vielen Dank, Manius Aurelius Orestes, dass du heute zu uns gekommen bist um uns Rede und Antwort zu stehen. Aber nun soll diese Befragung enden.“

“Ich denke, es ist alles gesagt worden. Wir wollen es damit nun bewenden lassen und das Ergebnis der Wahl abwarten.“

“Wir wollen nun zum Ende kommen. Im Namen des Senats danke ich dir, Manius Flavius Gracchus, dass du unsere Fragen so geduldig beantwortet hast.“

“Es ist an der Zeit, diese Befragung zu beenden. Ich danke dir, Marcus Flavius Aristides, im Namen des Senats, dass du uns Rede und Antwort gestanden hast.“

Zitat

Original von Kaeso Annaeus Modestus
Nachdem Germanicus Avarus und Sedulus sich nun vom Consul entfernten, nahm Modestus die Gelegenheit wahr ging zu Aelius Quarto herüber, um die Sache zu besprechen.

>Aelius Quarto könnte ich mit dir noch kurz einige Worte wechseln?<

fragte Modestus den Consul, damit die Sache noch geklärt werden konnte, bevor sich alle Gäste schon niederliesen. Eigentlich mochte er es nicht in solch eine Runde offiziele Angelegenheiten zu besprechen, doch es war eigentlich ja auch eine Privatangelegenheit.

“Ja, natürlich.“, antwortete der Gastgeber.
“Bitte.“, fügte er hinzu und tat einige Schritte, um mit Annaeus Modestus etwas abseits der Anderen reden zu können.

Als er glaubte, die meisten Gäste hätten sich schon mehr als einmal an den süßen Speisen gütlich getan und wären mehr oder minder gesättigt, trat Aelius Quarto vor das Brautpaar.
Einer seiner Sklaven folgte ihm in respektvollem Abstand.

“Mein lieber Tiberius Prudentius Balbus, heute ist dein Hochzeitstag mit meiner Nichte Vespa, die mir lieb und teuer ist.
Das ist ein Tag der Freude, für mich umso mehr, als das ich mir keinen besseren Bräutigam für sie vorstellen könnte, als dich. Denn du bist der Sohn meines alten Freundes Gaius Prudentius Commodus – oh wie sehr ich wünschte, er könnte heute unter uns sein. Du bist mir selbst ein jugendlicher Freund geworden und mein treuer Klient.
Ich weiß, dass du meiner Nichte ein guter Mann sein wirst und vertrauensvoll gebe ich ihre Hände in die deinen.
Lange habe ich mir überlegt, was ich dir anlässlich dieses Tages schenken könnte. Alles erschien mir ungenügend, um meine Verbundenheit richtig auszudrücken. Leider ist es bei meiner Ratlosigkeit geblieben. Darum verzeih mir, wenn ich dir als Geschenk lediglich diese Toga überreiche. Bitte nimm' sie an und als Zeichen meiner tiefen Freundschaft und Zuneigung, die sich mit einer profanen Gabe nur unzureichend ausdrücken lässt.“

Der Sklave trat vor und zu Prudentius Balbus hin.