Beiträge von Lucius Aelius Quarto

    “Wenn ich noch eine Sache ansprechen dürfte, die nichts mit dem Consilium zu tun hat...“, ergriff Aelius Quarto noch einmal das Wort.
    “Es geht um das Unwetter, das Ende des vergangenen Jahres über Rom gewütet hat und den Blitz, der im Tempel der Concordia eingeschlagen ist.
    Der Senat hat dies als göttliches Zeichen anerkannt, als prodigium publicum.
    Das Collegium Pontificium hat ein Opfer empfohlen, ein Opfer beider amtierenden Consuln zusammen mit dir, Gaius, weil du der Pontifex Maximus bist. Würdest du dich dazu in der Lage sehen und wäre es möglich, dass wir hier einen Termin für dieses Sühneopfer festlegen?“

    “Oh ja, Faustus Decimus Serapio, diesen Mann hat der Proconsul vor Kurzem auch in einem seiner Briefe an mich erwähnt und sich für ihn eingesetzt. Gut, ich denke, mit dieser Fürsprache sollte seiner Erhebung nichts im Wege stehen.“
    Aelius Quarto ließ die Tafel sinken und gab sie dann an den Procurator zurück.
    “Dann wäre noch Titus Aurelius Ursus, der amtierende Quaestor Consulum. Der Imperator Caesar Augustus hat mir in einem persönlichen Gespräch bereits zugesagt, dass er nach seiner jetzigen Amtszeit in den Senat berufen werden soll. Aber vielleicht könntest du das auch noch einmal auf deiner Liste vermerken.“

    “Salve Tiberius Prudentius, mein Lieber. Ja, natürlich. Bitte, nimm doch Platz.“, antwortete Aelius Quarto freundlich und bot seinem Gast einen Stuhl an.
    “Wie heißen die Männer, um die es da geht?“, fragte er, während er sich selbst setzte.

    Der Consul nickte Annaeus Modestus zu.
    “Ich wünsche dir eine gute Reise, mögen die Götter dir beistehen. Und ebenso deiner Frau. Damit sie die Geburt gut übersteht und dir ein gesundes Kind zur Welt bringt, vielleicht ja einen Sohn.“



    Dann war es wirklich an der Zeit, dass er seinen Aufgaben als Gastgeber nachkam.
    Leider musste Aelius Quarto aber feststellen, dass mit dem Erscheinen des neuen Praefectus Praetorio Artorius Avitus an diesem Abend wohl nicht mehr zu rechnen war.


    Er machte seinen Sklaven ein Zeichen.
    Dann wandte er sich an seine Gäste:


    “Bevor einer von euch unter meinem Dach Hunger leidet muss ich einschreiten!
    Ich möchte euch bitten, dass ihr euch zu Tisch legt. Wir wollen mit dem ersten Gang beginnen. Bitte, nehmt Platz!“


    DECRETUM SENATUS


    Der Senat von Rom hat beschlossen den
    CODEX UNIVERSALIS
    wie folgt zu ändern:


    Ersatzlos gestrichen wird:
    § 26 Kaisertitulatur
    (1) Der Amtstitel des amtierenden Imperator Caesar Augustus lautet: "Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis, Censor, Imperator, Pater Patriae"
    (2) Die Ergänzung der Amtstitel durch die Nennung der Häufigkeit ihrer Ausrufung ist möglich.



    gez. Lucius Aelius Quarto
    ---------------------- Consul ---------------------



    ANTE DIEM VII KAL MAR DCCCLIX A.U.C.
    (23.2.2009/106 n.Chr.)


    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Ich will dich nicht zu lange aufhalten, denn du bist ja immerhin der Gastgeber. Deshalb will ich mich kurz fassen. Meine Frau und ich erwarten unser erstes Kind. Jedoch hat sich meine in den Kopf gesetzt ihr erstes Kind auf den Balearen bei ihrer Familie zur Welt zu bringen und ist inzwischen schon dorthingereist. Ich wäre natürlich gerne bei der Geburt dabei, aber ich kann mich schließlich nicht einfach so längere Zeit vom Senat entfernen, daher wollte ich dich, Consul, fragen, ob du mir diese Reise gestatten würdest.<


    kam Modestus gleich zu dem Punkt, um dem es ihm ging und versuchte am Gesichtsausdruck des Aeliers abzulesen, ob er die Bitte befürworten würde.


    “Die Balearischen Inseln? Wie erstaunlich! Ich weiß natürlich, dass manche sich nach Cyprus begeben, um in besonderer Weise die Venus zu verehren, aber das man sich zu den Balearen begibt, um dort ein Kind auf die Welt zu bringen, davon höre ich zum ersten Mal.“, bemerkte der Consul ein wenig erstaunt.


    Aber dann hob er die Rechte und fügte hinzu:
    “Natürlich bist du für die Zeit deiner Abwesenheit im Senat entschuldigt. Reise nur unbesorgt zu deiner Frau. Kinder sind das Wichtigste und ein Mann sollte bei seinem Weib sein, wenn sie ihm Nachwuchs schenkt.“

    Ein kalter Wind kam durch die Dachöffnung es Atriums. Aelius Quarto fröstelte.


    “Puh! Es ist wirklich ein unangenehmes Wetter.“, sagte er.


    “Ein guter Tropfen. Ich wusste gar nicht, dass ich den hier in meinem Keller habe.“, meinte er unvermittelt. Da konnte man sehen, dass es selbst für einen eifrigen Weintrinker wie ihn noch Überraschungen gab und das sich seine Sklaven manchmal besser mit seinen Weinen auskannten, als er selbst. ;) :dafuer:

    Dann wandte sich Aelius Quarto seiner Nichte zu. Er räusperte sich und tat zerknirscht, aber das war nur zu offensichtlich gespielt.


    “Vor dir, Aelia Vespa, meiner liebsten Nichte, stehe ich mit leeren Händen.“


    Er hob sie demonstrativ hoch und zeigte die offenen Handflächen.


    “Das Geschenk, dass ich dir geben möchte, kann ich nicht tragen.“, fügte er hinzu und lächelte.


    “Aber ich habe es dir überschrieben, gestern tat ich es. Denn ich will dir etwas geben, dass dich dein Leben lang versorgen kann und das du einst deinen Kindern vererben wirst, mit denen eure Ehe hoffentlich gesegnet sein wird, wofür ich zu den Göttern bete.
    Denn ich will dir Land zum Geschenk machen.
    Es ist ein fruchtbarer Flecken Erde in Campania, mit einem kleinen Gut, fleißigen Sklaven und ehrlichen Verwaltern. Die Ernte wirft jedes Jahr einen hübschen kleinen Überschuss ab.
    Das ist mein Geschenk an dich, und ich hoffe, du nimmst es an.“




    Sim-Off:

    Zu finden ebenfalls als WiSim-Angebot

    Quarto nahm beide Becher und reichte den einen seinem Gast. Mit dem anderen prostete er ihm zu, nachdem er zuvor einen Schluck auf den Boden verschüttet hatte, als Opfergabe für die Götter.


    “Auf dein Wohl, Titus Aurelius!“, sagte er und trank von dem alten Falerner, der, weil es eben ein Falerner und damit ein Weißwein war, eigentlich eine goldgelbe Farbe hatte. Es musste also am winterlich-falen Sonnenlicht liegen, dass er im Becher fast Rot aussah. ;)

    Sein Bruder nickte zustimmend.
    “Dann wären es mit Gaius Octavius Victor, Spurius Purgitius Macer, Herius Claudius Menecrates und Medicus Germanicus Avarus vier Männer, die noch eingeladen werden müssten.
    Dazu kommen noch die hier versammelten, dann wäre die Gesamtzahl der Teilnehmer Acht.“


    Aelius Quarto wandte sich Balbus zu:
    “Tiberius Prudentius, würdest du dann bitte dafür sorgen, dass die Vier Einladungen zum Consilium erhalten?“

    “Senator Gaius Octavius Victor, der Curator Viarum? Öhm... ja, ein verdienter und vernünftiger Mann der in früheren Jahren schon oft im Consilium Sitz und Stimme hatte, warum nicht.“, sagte Aelius Quarto leichthin.
    Insgeheim fragte er sich aber, ob der ehemalige Praefectus Urbi inzwischen zu den Parteigängern des aktuellen Praefectus Urbi zu zählen sei. Zwar hatte er davon noch nichts vernommen, doch wunderte er sich, weshalb Vescularius Salinator ausgerechnet ihn vorschlug.

    Der Hausherr betrat das Atrium und begrüßte seinen Gast überaus freundlich:
    “Titus Aurelius Ursus, salve! Ich freue mich! Bevor wir reden; möchtest du etwas trinken? Ein guter Wein käme mir gerade recht. Du schließt dich doch bestimmt an, ja?“

    “Ich finde die Frage auch sehr berechtigt. Ein Menschenleben ist ein Menschenleben, gewiss. Aber es ist dann doch ein Unterschied, ob das Opfer ein römischer Bürger ist oder nicht. Das römische Recht sollte das Leben und die Gesundheit von Römern besonders schützen und deshalb könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es diesen Umstand zumindest im Strafmaß berücksichtigt. Ich halte diesen Gedanken für gerechtfertigt.“

    “Vespa! Meine liebe Nichte!“, rief Quarto aus, denn er mochte seine Nichte wirklich gerne.
    “Wie schön! Wirklich, es stimmt, es ist nicht ganz leicht Rom zu verlassen, wenn man Consul ist. Aber Senator Aurelius Corvinus ist ein bedeutender Mann und ich bin seiner Familie in Freundschaft verbunden, da wollte ich seiner Hochzeit nicht fern bleiben. Zumal so eine kleine Schifffahrt doch einmal etwas anderes ist.“