Nachdem das Opfer glücklich vonstatten gegangen war und sich die Brautleute sich das Ja-Wort gegeben hatten, übernahm Aelius Quarto das Regiment. Er war schließlich der Herr im Haus der Braut. Vielleicht war der wirkliche Grund für seine Aktivität aber auch der, dass ihm der Magen knurrte.
Auf jeden Fall drängte er nun dazu, mit dem Hochzeitsmahl zu beginnen. Er rief nach seinen Sklaven und wies sie an, den ersten Gang aufzutragen.
Die Gäste bat er in das Peristyl. Denn obwohl der Oecus der Domus Aeliana großzügig bemessen war – so viele Gäste wie heute mochten dort vielleicht doch keinen Platz finden. Zwar war es auch in Rom zu dieser Jahreszeit manchmal bereits empfindlich kalt, doch hatte man den offenen, nur von einem Säulengang umgebenen Hof mit etlichen Baldachinen aus gewachstem Leinentuch zugehängt. Die boten einen sicheren Schutz vor Regen und konnten auch den frischen Wind ein wenig abhalten.
Unter diesen bukolisch anmutenden Zeltbahnen waren lange Tafeln aufgebaut worden, und dort wurde nun aufgetragen.
Die Sklaven brachten den ersten Gang...
Der erste Gang...
...bestand – der Tradition zuliebe – in erster Linie aus Eiern. Die wurden alle in goldenen Schüsseln serviert. Dazu gab es Brot, das auf Silbertellern gebracht wurde, und viele unterschiedliche Soßen – die servierte man in Kupfer.
Aber die Eier – was waren das für welche? Es gab ganz kleine, manche hart gekocht, andere zu winzigen Spiegeleiern zerschlagen und gebraten. Die waren von verschiedenen Singvögeln. Auch noch sehr klein, aber schon ein bisschen größer, waren die Eier von Rebhühnern. Natürlich gab es auch gewöhnliche Hühnereier, die aber teilweise ganz ungewöhnlich hergerichtet, bunt oder kostbar verziert, oder besonders raffiniert zubereitet waren. Auch die Eier von Enten wurden aufgefahren, die von Gänsen ebenso und auch ziemlich große Eier, die, wie man erfahren konnte wenn man fragte, vom Schwan stammten.
Den Brautleuten wurden aber zwei ganz besondere Eier serviert. Sie standen ganz bescheiden in zwei genau passenden, irdenen und auffallend schlichten Eierbechern, noch halb in ihrer Schale. Die Eierbecher standen wiederum auf Tellern und darauf fanden sich nicht nur Brot und Schälchen mit Garumsoße, sondern auch die Federn von den Vögeln, die diese Eier gelegt hatten.
Das Ei das man der Braut serviert, wurde von sehr auffallenden Federn begleitet. Sie schimmerten im Licht und leuchteten in Blau und Grün.
Das Ei für ihn war kleiner und die Federn waren dunkelbraun.
Die Sklaven die sie brachten mussten gut Acht geben, damit kein plötzlicher Windstoß die Federn erfasste und mit sich trug.