Beiträge von Marcus Terentius Furius

    Furius drückte das Kreutz durch. Inzwischen hatte er sich Plattfüsse gestanden. Seine Laune passte inzwischen zu seinem Gesichtsausdruck. Er war von Roma her ellenlange Empfänge und Festigkeiten gewohnt, aber bei Iupiters Eiern,...er wurde nicht jünger! Wie lange dauerte das hier jetzt? Fehlte nur noch, daß man Häppchen reichte.

    Grollend atmete er stark durch die Nase. Er mochte diesen Geruch von Qualm und verbranntem Fleisch. Am Anfang erinnerte es ihn an einen Braten und er bekam regelmäßig Magenknurren. Wenn man es mit dem Pech nicht übertrieb war es auch auszuhalten...was ganz anderes als diese Verbrennungen in der Arena. Je nachdem wie der Wind stand war es kaum auszuhalten, vor allem das anfängliche Geschreie und Gewinsel. Ein toller Gott der seine Kinder dermaßen mißachtete.

    Wieder zog es im Kreutz und dieser Helm schien im Minutentakt schwerer zu werden.

    Nicht daß man den Kerlen hier trauen konnte, viele von denen sahen so aus wie die Kerle die sie bei der Schlacht erschlagen haben.

    Furius schritt der Prominenz voran.

    Vor dem Podium blieb er stehen und ließ vier Praetorianer der Leibwache passieren. diese positionierten sich in den Ecken des Podiums, der Rest seiner Singulares stellte sich davor.

    Er selbst stand in Armlänge hinter seinem Caesar, der Ansammlung von stinkenden Pseudorömern finstere Blicke zuwerfend. Diese Brut zeigte kaum Respekt vor den Rüstungen der Praetorianer. Man hatte sie in einem leeren Stall untergebracht, doch das erwies sich als normal,...die Burschen hausten genauso.

    Er atmete tief ein und aus. Das Tschingerassabumm nervte immer wieder und der LAPP hatte es mit seinem Duftwasser eindeutig übertrieben. Hoffentlich war das bald vorbei und irgendetwas passierte hier. Die Herumsitzerei hier in diesem Mistkaff ging ihm auf den Sack.

    Furius war endzeitlich gereizt. Diese verlotterte Provinz, die Barbaren und vor allem der Mangel an Respekt vor der Garde. Als ob man ein einfacher Miles wäre. Vor allem diese Beutegermanen hier bei der Ala. Ohja,...das würde alles noch ein Nachspiel haben. In einem Drecksloch hatten sie die Begleitung des Caesar untergebracht. Die Gäule quasi in Griffweite. Alles stank und es wimmelte von Fliegen. Furius starrte den armen Kerl an der Porta in Grund und Boden als er, Widerworte erwartend, meldete, Zum Caesar!

    Doch man ließ ihn sofort eintreten. Ein Sklave geleitete ihn zur Türe des Cubicullums Caesars und verdünnisierte sich flugs danach.

    Furius klopfte an und trat nach der Aufforderung ein.

    Stramm salutierte er vor Caesar und nahm dann den Pokal entgegen. Es war nicht ungewöhnlich, wenn sie alleine waren bestand eine gewisse Vertrautheit.

    Die Männer sind untergebracht, mein Caesar,...in einem Locus fide will ich meinen.

    Mürrisch nahm er einen Schluck und zog die Augenbrauen hoch. Nun denn noch war nicht alles verloren. Der Trank war gut.

    Furius bekam Schnappatmung, nicht nur daß dieser kleine blonde Scheisser es dem Caesar an gebotenem Respekt fehlen ließ, offenbar war er der Meinung , daß Praetorianer ihre Waffen ablegen sollten. Er fragte sich sowieso, warum Caesar hier und nicht im Palast des Legaten unterkommen wollte.

    Mit einer grabentiefen Zornesfalte beugte er sich vor, winkte den Wachhabenden an sich heran und raunte diesem zu;

    Das, du ignoranter Bärenschiss ist der Caesar und wir sind seine Eskorte...lass uns jetzt auf der Stelle passieren oder ich sorge dafür, daß du nach 5 Jahren Latrinenputzen und Verrotungsgrubenauskratzen deinen sehnlichsten Wunsch,...endlich deinen Ahnen zu begegnen erfüllt bekommst!

    Tief atmend richtete er sich wieder in seinem Sattel auf und blickte völlig konsterniert auf einen nach wie vor ignoranten Wachposten.

    Was für ein Honk! In Roma würde sich das kein Scriba trauen. Furius fragte sich ob es an seinem Gemüt nach der Schlacht oder am allgemeinen Sittenverfall lag. Warum war er genötigt grob zu werden? Warum erzitterte dieser magere Hänfling nicht bei seinem Anblick und erfüllte schnurstraks seine Wünsche?

    Er atmte tief ein wandte sich zu Bala um und nickte ihm zu. Sicher wollte dieser alleine mit dem LAPP reden, was ihm Gelegenheit gab endlich einmal 5 Minuten mit sich alleine zu sein um die ganze Scheiße der letzten Stunden abzustreifen. Gegenüber vom Officium befand sich das Atrium der Regia, er hatte bereits eine Bank erspäht, von der aus er die Türe im Auge hatte und nicht allzuweit entfernt war.

    Furius stoppte tatsächlich vor Kimon. Er starrte den dürren Mann durchdringend an. Natürlich war der Impuls ihn zu packen und aus dem Weg zu nehmen, präsent, dermaßen präsent, daß er begann sich Sorgen zu machen.

    Wo käme er denn hin wenn er hier Scribas demolierte.

    Das hier ist Appius Aqulius Bala,...der Caesar,...du läßt ihn augenblicklich durch,...

    Er hauchte ihm noch zu und das pronto,...der Caesar wartet ungern und ich...übrigens auch.


    Im Gegensatz zum Caesar sah Furius in den Wachen nur Staffage. Für ihn gab es nur die Garde und ihr elitärer Anspruch. Natürlich galt das nicht für die Jungs der Ala II Numidia. Auch wenn es teilweise Perigrini waren, so wußte er ihre Kampfkraft durchaus zu würdigen und zu schätzen.

    Er wußte nicht wie lange Caesar hier in Mogo bleiben wollte, hoffte jedoch er könnte seinen Cousain vor der Abreise noch einmal privat sehen.

    Furius folgte mit Caesar im Schlepptau, die Hand am Schwertgriff mit grimmiger Miene dem Scriba, der sie führte...Schisser, dauern drehte der sich um, was glaubte der, daß er uns abhängen konnte? Seine genagelten Caligae hallten an den Wänden wieder. Hörte sich schon nach was an, wo doch ansonsten hier nur geschlichen und gesäuselt wurde.

    Der Adler war gesichert, Caesar wohlauf, wenngleich sie Männer verloren hatten waren sie auf einem guten Weg ihre Missio abzuschließen,...zumindest den ersten Teil. Furius ritt mit durchgedrücktem Rücken neben Caesar und fragte sich wieviele der Barbaren eigentlich auf sein Konto ginge, so richtig,...Aug´in Aug´?

    Mit einem guturalem Grunzen stellte er fest, daß es ein Einziger war, der sich tatsächlich mit ihm gemessen hatte. Ansonsten war es nur ein Hieben und Stechen gewesen, rundum, oben und unten. Was soll´s dachte er bei sich, es hat sicher niemand gezählt. Er war ein stolzer Garde Decurio mit vielen Narben und grimmigem Blick. Wenn er musste konnte er es ja.

    Wurmen tat es ihn schon.

    Furius trat mit dem Decurio der Ala auf Caesar zu als dieser ihm einen Befehl gab. Sein Blick fiel auf den toten Aemilier und dessen Verwandten, der sich dessen Helmes bemächtigte.

    Ja, mein Caesar. Sprachs, trat auf den Froschkopf zu und nahm ihm mit kaltem Blick den Helm aus den kleinen Wurstfingern. Bist du irre, Mann? ...scher´dich weg. grollte er mit haßerfüllter Miene. Wie konnte man nur auf solch eine Idee kommen?

    Dann verbeugte er sich vor dem toten Subpraefecten und legte Bassus seinen Helm an. Sein Blick fiel auf die Waffen, doch diese waren vollzählig. Da hatte wohl schon jemand für gesorgt.

    Mit einem vernichtenden Blick sah er Nero an und befahl zwei Praetorianer zur Totenwache.

    Kurz darauf meldete er, Verzeih´Caesar,...wir haben insgesamt 11 Tote. 4 Vier von der Aleneskorte, inclusive des Subpraefectus, 3 Praetorianer und 4 Equites von Varros Patrouille. Das waren 11 Tote zuviel, dachte er mit schwerem Herzen, denn unter den 3 Praetorianern war auch sein Optio und bester Freund. Wir haben 113 tote Barbaren gezählt, 6 wurden gefangen genommen. Was ein guter Schnitt war und ihn wiederum mit Stolz erfüllte, denn das hier war ein ganz übles Gemetzel gewesen.

    Furius machte sich auf den fraglichen, namenlosen Offizier der Ala zu suchen. Wie schwer sollte das schon sein? Allzuviele lebende Offiziere die blutverschmiert und ihm unbekannt waren würde es wohl kaum geben.

    Erfreut traf es bei seiner Suche auf seinen Cousain Nero. Sie begrüßten sich freudig, fragten nach der Familie, ob sie gegenseitig unverletzt seien. Nero schickte ihn, nachdem er nahezu geschockt auf Hinweis über die Anwesenheit Caesars in dessen Richtung stackste. Nero grinste, erstaunlich was ein Titel so auslösen konnte. Für ihn war es normal von hohen Tieren umgeben zu sein. Nero kam an die Stelle die Nero ihm gewiesen hatte und traf auf einen Haufen blutverschmierter Equites. Ein wilder Haufen. Sie standen beisammen im Halbkreis um vier Tote am Boden. Einer stach heraus, obwohl alle gleich aussahen, gleich verschmiert, verletzt, müde und zerschlagen hatte dieser Eine eine andere Haltung, alles an ihm zeugte von Beispiel, Führungswillen und unbedingtes Selbstbewußtsein. Nero nickte,...wenn es einen Offizier gab, dann war es dieser.

    Er trat an ihn heran, warf einen Blick auf die Toten Equites und dachte augenblicklich an seine eigenen Männer. Beschämt wurde ihm klar, daß er noch nicht bei ihnen gewesen ist. Decurio? sprach er ihn an. Hast du den Bogenschützen auf dem Karren geholfen?

    Auf einem Knie und seiner Spatha gestützt kauerte Furius auf dem Boden. Er war ein alter Soldat und hatte in manchem Gefecht gekämpft, aber die Zeit bei den Praetorianern hatte ihn weich werden lassen. Es war etwas anderes Gefangene zu verhören oder unliebsame politische Gegner um die Ecke zu bringen als dies hier. Nichts im Training der Praetorianer konnte sie auf so etwas vorbereiten. Mühsam stemmte er sich auf die Beine und ging langsam zum Fuhrwerk. Er sah Bala nicht, er sah nur die beiden Zivilisten am Boden in ihrem weibischen Umarmungen und Liebkosungen...und er sah den jungen Aemilier mit gespaltenem Schädel neben ihnen liegen. Er konnte es nicht fassen. Was dachten sich die Götter dabei solch ein Geschmeiß zu verschonen und jemanden wie Bassus zu sich zu holen?

    Seine Sorge verdrängte die Abscheu, er blickte in den Wagen und sah Bala dort sitzen, den Kopf nach vorn gebeugt, das Kinn fast an der Brust. Er sprang auf das Fuhrwerk und blieb vor Caesar stehen. Sein Herz wurde von einer kalten, eisernen Faust umklammert und langsam zugedrückt.

    Doch da,...Erleichterung zerschmetterte das beklommene Gefühl...Bala hob den Kopf und sah ihn an.

    Er dankte den Göttern diesmal, denn der Verlust des Caesars wäre für ihn zu groß gewesen um damit weiter leben zu können. Er kniete sich vor Caesar hin und sah ihn an.

    Mein Caesar,...bist du wohlauf?...verletzt? fragte er und wußte wie dumm im Zentrum einer Bluthölle diese Frage klang. Jeder im Umkreis des Fuhrwerks war verletzt oder tot, einzig die Entsatztruppen der Ala stampften unverletzt durch die blutigen Opfergaben an Mars und wem sonst die Barbaren dafür anriefen.

    Furius war müde, sein Schwertarm fast lahm, sein Schildarm taub. Er blutete aus zahlreichen Schnitten. Wieder und wieder wich er aus, rammte einen Körper, wurde gerammt, stach zu, hackte in Fleisch und Knochen. Aber er lebte, er funktionierte.

    Bala war sicher, er stand auf dem Fuhrwerk und kämpfte. Stolz erfüllte ihn, fast schon väterlicher Stolz.

    Er ließ sich hinter den Schildwall fallen, atmete durch, spuckte aus.

    Schweratmend sah er sich um. Vier seiner Männer lagen am Boden, auch fünf der Ala Equites. Aber ungleich viele Barbaren lagen in ihrem Blut.Der Kampf ebbte ab, die Männer vor ihm entspannten sich ein wenig. Vielleicht lag es daran, daß es kaum noch Feinde gab,...oder es lag daran, daß gerade am Ende der sichtbaren Strasse Kavalerie heranpreschte...Die Männer hoben die Schwerter und riefen ihren Sieg aus... Auch Furius hob das Schwert. Roma Victrix!

    Nachdem sein Pferd unter ihm verendet war glaubte sich Furius auf dem Weg ins Elysium. Gleich zwei stinkende Barbaren stürzten sich auf ihn. Es gelang ihm an sein Puggio zu kommen und sich der Beiden, die sich gegenseitig behinderten, zu entledigen. Er rollte ihre Leiber von sich und erhob sich mit grimmiger Miene. Sein erster Blick galt Caesar, doch der kämpfte vom Wagen aus, was ihn seltsam stolz machte, dann sah er nach seinem Pferd welches mit blutigem Schaum vor den Nüstern bebend am Boden lag.

    Trauer erfüllte sein Herz, er ritt nun schon fast 10 Jahre auf diesem Pferd und er fühlte Zorn in sich wachsen. Er entriss einem toten Barbaren eine kleine Kampfaxt und begab sich in das Getümmel. Mit der Linken stach er den Puggio in stinkende, fellbekleidete Leiber, mit der Rechten schlug er die Axt in Schultern und Schädel.

    Immer wieder traf ihn ein dumpfer Schlag, ritzte eine Klinge seine Haut. Er rutschte aus, durchtrennte dort unten Sehnen der vor ihm stehenden. Wut und Zorn trieben ihn an.

    Furius fragte sich schon länger warum der Caesar keine Vorhut nutzte. Schon in Borbetomagus gab es Gerüchte über marodierende Banden im Umland. Es war weniger die Sorge um sein eigenes Leben als die um das Leben Caesars, die ihn umtrieb. Er fror ein wenig in den klammen Klamotten, war aber froh, daß die Singerei ein Ende gefunden hatte. Natürlich befanden sie sich auf dem Boden des Imperiums, aber es wäre nicht das erste Mal, daß sie von irgendwelchen Hitzköpfen oder Reveluzzern angegriffen worden wären. Es gab immer die Unzufriedenen, die Abgehängten die ewigen Verlierer.

    Es war nicht gut sich in Gedanken zu verlieren, besonders nicht im Dienst und ganz besonders nicht als Praetorianer! Rief sich Furius zur Ordnung.

    Sie durchquerten einen bewaldeten Abschnitt der ihnen fast schon schmerzhaft Feuchtigkeit und Kälte bereithielt. Vor ihnen machte die Strasse einen Linksknick,...man sah nicht was dahinter war. Furius´Sinne summten vor Anspannung.

    Seine Anspannung löste sich als er wieder freien Blick bekam. Lediglich ein Ochsengespann döste auf der Strasse vor ihnen. Es zwang sie jedoch ihre Dreier- Formation aufzulösen und einzeln am Gespann vorbei zu reiten.

    Furius warf, eher beiläufig einen Blick auf die Ladung des Gespanns und seinen Führer, vorne bei den Ochsen. Trug dieser Kerl da ein Schwert unter seinem Überwurf? Gerade als er stutzig wurde traten rechts und links aus dem Wald brüllende Gestalten , bewehrt mit langen Lanzen.

    Furius zog die Spatha und brüllte Bala schützen! Leibgarde zu mir!

    Was nicht so einfach war, denn der Ochsenkarren begann die Strasse zu sperren und blockierte so die Hälfte der Männer.

    Furius wehrte eine der Lanzen ab, doch eine weitere fuhr in den Leib seines Pferdes, welches gurgelnd zusammenfiel. Sofort stürzten sich zwei der Angreifer auf ihn.

    ...Gerade fiel ein Betrunkener auf ihren Tisch und besudelte sie alle drei mit dem Inhalt seines Bechers.

    Mortal wütend federte Furius auf die Beine riss den Entschuldigungen labernden Trunkenbold vom Tisch und nur der warnende Blick Caesars und die Hand auf seinem Arm des Aemiliers konnten verhindern diesen Saftsack auf der Stelle zu liquidieren. So sah er mit Blutunterlaufenen Augen den freundlich lächelnden Kerl an, der keine Ahnung hatte gerade nur haarscharf dem Exitus entgangen zu sein. Furius fand rasch wieder zu sich, zog den Kerl wie eine Puppe zur Seite und ließ ihn in die Arme des Wirts plumpsen, der sich ebenfalls entschuldigte und ihnen einen Humpem Met und ein paar Tücher zum Abwischen ihrer Mäntel spendierte. Furius atmete durch und wußte einmal mehr um die Bedeutung seines Cognomen.

    Der bis dahin untätige Wirt beruhigte die Gäste in dem inzwischen totenstillem Schankraum, klatschte in die Hände und kurz darauf ertönte wieder Musik und ein dumpfes Gemurmel. Auch wenn sie in Zivil waren und ohne Waffen unterwegs, so hatte Furius´Auftritt doch für eine gewisse Unsicherheit gesorgt und manch einer murmelte hinter vorgehaltener Hand für was er den glatzköpfigen Kerl hielt...und keine Einschätzung lag weit ab von der Wahrheit.

    Furius nahm einen tiefen Schluck und sah auf seine Begleiter, die sich mit den Tüchern die Metreste aus den Mänteln wischten. Das Gesicht des Sub war eher betroffen, ...das Gesicht eines Knaben der seinen ersten Besuch in einem Lupanar vor sich hatte. Caesars Gesicht war wie immer unergründlich. Doch als es Furius´Blick bemerkte schloß er die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Furius glaubte jedoch den Anflug eines Lächelns zu erkennen. Somit war für ihn seine Welt wieder in Ordnung.

    Sie tranken aus, zahlten die Zeche und verließen bald die Taberna.

    Draußen meinte er zerknirscht, ...verzeih´Cae....Herr...ich... fast hätte er sich verplappert. Caesar knuffte ihn gegen den Oberarm und sie machten sich mit dem Aemilier im Schlepptau auf zu ihrem Quartier. Es war merklich kälter als die letzten Tage. Das Wetter spielte verrückt dieses Jahr.

    Furius brachte seine Schar mit wenigen, meist wortlosen Gesten, dazu sich für den Abmarsch bereit zu machen. Das Ziel ihrer Reise lag näher denn je. Noch ein paar Meilen den Limes entlang, dann würden sie sich in Mogo ausruhen können.

    Er zog seine Spatha und fettete die Klinge am Schaft. Zuweilen blieb sie den Witterungsverhältnissen in der Scheide stecken.

    Ein kalter Wind wehte um seine Beine und ließ ihn erschaudern. Er rief sich zur Ordnung. Das war Wind, ein dunkler Wald ...keine bösesn Omen. Er schalt sich einen Narren. Mit einem Ruck stieß er die Spatha zurück. Bisherhat es noch niemand überlebt ihm in die Quere zu kommen.

    Furius nickte nur, innerlich verstimmt über diesen Tiro, der einfach irgendwelche Zivilisten anschleppte. Als er des Caesars Entscheidung hörte entgegnete er nur knapp,


    Jawohl Caesar,… Salutierte kurz und machte sich auf dem Weg zu Aemilius Bassus, dem Vorgesetzten dieses kleinen Idioten.


    Befehl des Caesar,…die Zivilisten bekommen zwei frische Pferde, die Kiste wird durch die Post nachgeliefert. Wir reiten in einer Stunde weiter, wenn sie zurückfallen ist das nicht unser Problem.


    Seine eisblauen Augen starrten den Aemilier durchdringend an. Es war ihm scheißegal ob er Patrizier oder Subpraefectus war. Er war Gardeoffizier und schon Soldat als dieser kleine Subpraefectus noch in die Windeln geschissen hat.


    Doch er hatte schon bemerkt, daß es dem Aemilier schlecht ging. Seine Truppe war ein chaotischer Haufen ohne Disziplin und militärischer Führung. Er ahnte was in dem Aemilier vor sich ging, nahm aber keinerlei Rücksicht darauf. Sein Interesse galt dem Willen des Caesar, sonst niemandem.

    Furius nahm die Tabula an sich betrachtete die Namen und Dienstgrade. Er schüttelte den Kopf. Kein Offizier, keine Principales?

    Was war los bei den Urbanern? Zwischen Daumen und Zeigefinger wedelte er mit der Tabula, Das wird für euch ein Nachspiel haben! Macht euch jetzt fertig und tut eure Pflicht. Ich hoffe für euch, daß für den Rest eurer Schicht keine weiteren Probleme oder Klagen auftreten.

    Kopfschüttelnd, fast traurig betrachtete er die Männer. Sie waren letzten Endes das Ergebnis einer miesen Planung. Die Wurzel des Übels lag sicherlich nicht bei diesen traurigen Gestalten, der Fisch stank vom Kopf her. Rasch wandte er sich um und lief die Stufen hinunter zum Tor, nickte seinen Männern zu und diese öffneten das große Tor wieder. Erwartungsgemäß hatte sich dort einiges gestaut, vor und hinter dem Tor. Die Praetorianer gingen zurück zu den Kameraden und dem wartenden Caesar.

    Furius hatte die Tabula verstaut. Im Grunde dachte er nicht daran die armen Teufel zu melden, er wollte sie nur motivieren sich mit Gedanken daran zu befassen. Dem Caesar zugewandt meinte er, Keine Offiziere oder Principales,...aber die Männer wissen jetzt Bescheid und werden ihre Pflicht tun! Bala war Soldat genug um diese Situation zu werten.

    Furius starrte den Burschen durchdringend an, dann ließ er ihn los und entlang der Mauer zu Boden sacken. Es wurde wirklich höchste Zeit für eine Zäsur. Mit grollender Stimme ließ er die anwesenden wissen;

    Dort hinten wartet der Caesar...er fragt sich warum wir nicht kontrolliert worden sind, warum wir am hellichten Tag durch Roma reiten können, warum eine Abteilung der Ala mit Pferden und Waffen herein und wieder hinaus reiten konnte ohne von der CU daran gehindert worden zu sein?!

    Zornig trat er an den immer noch benommenen Mauerkäfer heran. Du besorgst stante Pede eine Liste mit Namen und Dienstgrad der Wachhabenden, ...los los!


    Furius trat in den Wachbereich der Porta und sah was kein Offizier sehen durfte. Ein kurzer Blick nach hinten zu seinen Männern bestätigte sein Entsetzen. Na schön,...Tor schließen!

    Und während die drei ihre liebe Not hatten die Porta zu schließen ließ Furius seine Anwesenheit auf die verlotterte Truppe wirken.

    Doch er hatte keine Zeit, der Caesar wartete. Deshalb griff er sich einen der Spieler vom Boden rammte ihn gegen die Wallanlage und zischte Wer ...ist ..hier...der...Wachhabende Offizier? Seine Stimmlage und sein Blick ließen keinerlei Zweifel zu,...das Leben des Wachpostens hing an einem seidenen Faden.