So, bin aus Leipzig zurück. Napoleon hat mal wieder verloren. ![]()
Beiträge von Aulus Iunius Tacitus
-
-
Nachdem Terpander die Bibliothek verlassen hatten, nahm ich mir eine Wachstafel, um zumindest den ersten Entwurf einer Struktur festzuhalten. Schließlich wollte ich mich auch so dazu zwingen, mit dem Verfassen des Buches zu beginnen.
De Civitate et Legibus
Volumen I: Theoria Civitatis
Volumen II: De Re Publica Antiqua et Re Publica Restituta
Volumen III: Theoria et Doctrina Legum
Damit konnte man doch schon einmal etwas anfangen. Die Struktur erschien hinreichend logisch. Zunächst würde ich mich der Staatstheorie widmen. Damit würde ich die Grundlage beim Leser schaffen, um zu erkennen, welche "reinen" Staatsformen existierten und wie sie erkennbar wären. Im zweiten Band würde ich dann die "alte" römische Republik näher untersuchen und im Sinne der Staatstheorie einordnen. Dabei würde ich auch ihre Schwächen offenlegen, die schließlich zu ihrem Untergang führten. Ebenfalls in diesem Buch würde ich die Res Publica Restituta, also unsere aktuelle Staatsform, untersuchen und zeigen, dass es sich hierbei um die optimale Staatsform handelt. Und final würde ich mich den Gesetzen widmen. Hierbei würde ich zunächst die Theorie der Gesetze aufzeigen und belegen, dass ein gerechter Staat auch zu einer gerechten Rechtsordnung führen muss. Zugleich würde ich die Grenzen der Gesetze aufzeigen und eine allgemeine Rechtslehre definieren. Damit sollte es den Lesern gelingen, eine möglichst gute Kenntnis der Staats- und Rechtstheorie zu erhalten. Denn spätestens bei einer zweckmäßigen Auslegung der Gesetze würde dieser philosophische gute Dienste leisten.
Das alles schien mir eine gute Idee zu sein. Die Schwierigkeit lag nun nur noch darin, das alles mit Inhalt zu füllen. Es würde sicher viel Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht zu viel? Hatte ich Zweifel an meiner Fähigkeit, ein solches Werk zu verfassen? Und war es nicht etwas zu früh, jetzt schon an mir zu zweifeln?
Zu viele Fragen, zu viele Zweifel. Einfach machen, sagte mein Lehrer Alexios immer. Das war am Museion stets ein guter Rat gewesen. Warum sollte der Rat hier und jetzt an Qualität eingebüßt haben. Und doch, im Moment war mein Verstand leer. Ich würde mir in den nächsten Tagen vertiefte Gedanken zum ersten Band machen und mich erst dann ans Schreiben setzen. Es war schließlich nicht mein erstes Werk. Ich wusste also prinzipiell, wie es geht.
So ging ich zu den Regalen und nahm mir das erste Buch der Politika des Aristoteles. Noch auf dem Weg zur Kline begann ich es zu lesen...
-
"Für die finale Version benötige ich Pergament und Tinte höchster Qualität. Die Stangen zum Aufrollen sind, denke ich, am besten aus Olivenholz mit verzierten Enden. Für die Notizen genügen günstige Materialien, Hauptsache, man kann darauf schreiben. Allerdings bevorzuge ich Papyrus. Irgendwie habe ich mich am Museion daran gewöhnt, Entwürfe auf alte Papyrusreste zu schreiben. Wachstafeln dienen nur der Sammlung von Stichwörtern."
Ich hoffte, dass damit alle Fragen geklärt waren.
-
So ganz konnte ich nicht mit der Aussage Fuscas, sie sei eine Seia, etwas anfangen, wenngleich ich mir natürlich etwas zusammenreimen konnte, basierend auf dem Ruf, den die Gens Seia hatte, und wie ich Seius Stilo bislang kennenlernen durfte. Und die kleineren Anzüglichkeiten in ihren Bemerkungen hatte ich durchaus zur Kenntnis genommen. Auf jeden Fall war Fusca selbstbewusst und zweifelsfrei gesellschaftlich sehr vorzeigbar. Und sie hatte ein schönes Lachen.
Ob Stilo seinen Beitrag zur Ergreifung der radikalen Christen übertrieb oder nicht, konnte ich nicht beurteilen. Die Urbaner hatte er dann vielleicht doch etwas sehr deutlich in seiner Bemerkung ausgelassen, doch nahm ich ihm das nicht übel. Erstens hatte ich keine besondere Beziehung zu den Urbanern und zweitens waren keine anwesend. Stilo hingegen war Prätorianer und so war es durchaus angemessen, dass er sein Verdienst hier darstellte, selbst wenn er es größer darstellte, als es vielleicht war.
Ich hob meinen Becher und lächelte.
"Auf die Effizienz der Cohortes Praetoriae in der Bekämpfung von Staatsfeinden! Und ganz besonders auf den anwesenden Praetorianer!"
Nach einem guten Schluck war mein Becher nun auch leer und ich ließ mir nachfüllen, natürlich wieder gut mit Wasser verdünnt.
Sim-Off: Sind Familienfeiern (ich subsumiere die Cena mal darunter) nicht immer etwas chaotisch?
Das passt ganz gut mit dem leichten Chaos bei den Antworten. -
Wartenburg hat sich per Erkältung erledigt. Bin also doch nicht weg, im Gegensatz zu meiner Stimme.
Ist vielleicht besser so. Diese Woche schrammte ich an einer längeren, unliebsamen, Pause vorbei. An einem Tag musste ich jedes Mal kotzen, wenn ich an Schule oder an Kinder dachte.
Gar nicht gut im Moment.

Florus, das klingt nicht gut. Ich hoffe, dass du dich im Urlaub gut erholen wirst.
-
Auf die, zweifelsfrei ironische gemeinte, Frage zum Essen bei den Legionen, hätte ich mich fast am Essen verschluckt, weil ich lachen musste.
"Laut ehemaligen Soldaten ist die Verpflegung nahrhaft. Was den Geschmack betrifft..."
Ich schnitt eine vielsagende Grimasse und lachte.
"Das ist aber nur Hörensagen. Was das Essen in Germanien anbetrifft, kann ich nur wenig sagen. Ich vermute aber, dass wir am Tag vor unserer Abreise lieber noch einmal etwas hier essen gehen. Es wird für uns beide dann sicher längere Zeit nichts Besseres geben. Bei dir noch länger als bei mir. Aber, wie die Philosophen sagen, man soll nicht zu sehr an alltäglichen Dingen hängen. Seien sie auch noch so erfreulich. Und Essen ist, letztlich, etwas Alltägliches. Wobei das hier schon an der Grenze des Alltäglichen ist."
Ich nahm meinen Becher und prostete Stilo zu.
"Auf das nicht ganz so alltägliche Alltägliche, das wir gerade verspeisen."
-
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich bei einigen der aktuellen Ereignisse involviert war. Aber ich wollte mich hier nicht in den Mittelpunkt stellen. Das konnten andere machen. So entschied ich mich, das zu erwähnen, wo meine Person nicht unbedingt genannt werden musste.
"Im Senat wird ein neues Ehegesetz diskutiert, welches der Praetor Urbanus eingebracht hat. Soweit ich das erkenne, wird damit der status quo festgeschrieben. Das heißt, dass eine Ehe grundsätzlich sine manu geschlossen wird. Und dass eine funktionierende Ehe nicht durch den Vater eines Ehepartners geschieden werden kann. Also letztlich soll die bestehende Rechtsprechung in Gesetzesform gegossen werden. Das ist für uns alle in Zukunft sicher nicht ganz unwichtig."
Dabei versuchte ich, sie möglichst neutral anzusehen, was mir aber nur bedingt gelang.
"Frag mich jetzt aber nicht, wie weit die Debatte fortgeschritten ist. Ansonsten fällt mir noch ein, dass wir momentan einen Aemilier als Vigintivir haben, der... sagen wir... bereits zu ziemlicher Bekanntheit gekommen ist. Er hat recht... wie soll ich sagen... konservative Ansichten. Und damit meine ich nicht römische Tugenden, sondern eher Ansichten, wie man sie in einer Adelsherrschaft bei Barbaren erwarten würde. Mal sehen, ob er sich damit nicht selbst im Weg steht."
Ich fand, dass ich mich hier sehr diplomatisch ausgedrückt hatte.
"Allerdings hat er sich mir gegenüber stets einwandfrei benommen. Ich habe also keinen Grund zur Klage. Des Weiteren scheint es wohl ein Problem mit Falschmünzern zu geben. Da scheint besagter Vigintivir aber bereits an einer Lösung zu arbeiten."
Kurz dachte ich nach, bevor ich weiter erzählte.
"Es gab wohl auch eine Gruppe von radikalen Christianern, die Tempel geschändet und - weit schlimmer - die Virgo Vestalis Maxima ermordet hatten. Das Problem scheint aber durch die Cohortes Praetoriae und Cohortes Urbanae inzwischen gelöst worden zu sein. Will sagen, die Täter wurden gefasst und hingerichtet."
Ich nahm einen Schluck meines verdünnten Weins und sah zu Seius Stilo.
"Korrigiere mich bitte, wenn ich mich darin irre. Ansonsten bist du sicher auch für weitere aktuelle Ereignisse die beste Quelle hier im Raum. Wobei natürlich fraglich ist, ob du über alles reden darfst, wovon du weißt."
-
Ich erhob mich ebenfalls.
"Princeps, mögen deine Weisheit und deine Gesundheit dir lange erhalten bleiben."
Die Reihenfolge meiner Wünsche war durchaus ernst gemeint. Weisheit war für mich wichtiger als Gesundheit.
-
Klingt nach potenziellem Spaß.

-
Mir wurde ein Teller mit knusprig gebratener Ente vorgesetzt, über die reichlich Pistaziensplitter gestreut waren. Die Hühnerleber war in feine Streifen geschnitten am Tellerrand angerichtet. Die Gewürzsoße wurde in einer eigenen Schüssel gereicht, ebenso wie das gestockte Pulsum.
Ich hob meinen Becher.
"Auf uns, auf unsere Heimat, unsere Tugend und vor allem darauf, dass wir unserer Familie Ehre machen werden!"
Nach einem Schluck Wein probierte ich zunächst das Pulsum. Es war mit Safran, Kardamom und Pfeffer verfeinert. Danach probierte ich die Soße, die ziemlich pikant war, aber auch Fenchelsaat, Rosmarin und andere aromatische Gewürze enthielt. Es war ausgesprochen lecker und der Geschmack passte sowohl zum Pulsum, als auch zur knusprigen Ente.
"Ich hoffe, dass dein Mahl ebenso gut schmeckt wie meins. Das hier ist wirklich vorzüglich."
Nach diesem Satz, den ich an Stilo gerichtet hatte, wandte ich mich an die Sklavin, die das Essen serviert hatte und neben unserem Tisch stehen geblieben war, um zu erkennen, ob die Speisen in Ordnung waren.
"Mein Kompliment an den Koch. Er hat, wie immer, hervorragend gearbeitet."
Die Sklavin verneigte sich mit einem erfreuten Lächeln.
-
Die nächsten beiden Abwesenheiten gebe ich auch schonmal bekannt:
28.09.-01.10: Schlacht bei Wartenburg
12.10.-16.10: Völkerschlacht bei Leipzig
-
Ich bin zurück.
-
War Aemilius Secundus wirklich so arrogant? Und so wenig tugendhaft? Denn zweifelsohne fehlte ihm jedwede Clementia und Humanitas. Und nach dieser Drohung zweifelte ich auch an seiner Pietas. Fraglich war aber, ob es sich um eine Bedrohung im Sinne der Gesetze handelte. Zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung forderte er Kyriakos nicht auf, so dass § 81 Abs. 1 Cod. Iur. nicht in Frage kam. § 81 Abs. 2 Cod. Iur. könnte zwar in Frage kommen, allerdings wurde auch nicht mit einem konkreten Verbrechen gedroht. Somit musste ich auch diesen verwerfen. So konnte ich meinem Mandanten nur einen Hinweis geben.
"Leider ist kein strafrechtlich relevanter Sachverhalt verwirklicht. Juristisch können wir deshalb nichts machen."
Mehr konnte ich leider nicht machen und man sah mir an, dass ich damit nicht zufrieden war. Vielleicht würde sich Germanicus Ferox diesen Vorfall notieren. Doch lag dieses nicht in meiner Macht.
-
"Wie mein Lehrer am Museion, Alexios, zu sagen pflegte: Freude ist vermutlich der Begriff, der am wenigsten zu juristischen Fachtexten passt. Vielleicht bringt dir aber die Sicht eines jungen, sehr philosophisch denkenden Mannes noch eine neue Perspektive auf unsere Gesetze. Wenn dir dieses Freude bringt, oder zumindest einen Nutzen, würde es wenigsten mir eine Freude sein, dir Kopien meiner Bücher zukommen zu lassen."
So konnte man es am ehesten ausdrücken. Hoffte ich zumindest.
"Ich nehme an, dass ich dich bereits lange genug von deinen Aufgaben abgehalten habe?"
-
Erste Ideen kamen mir bereits in den Sinn, doch musste ich eine Sache klarstellen.
"Absolut sicher vor Fehlinterpretationen ist kein Gesetz. Aber es sollte möglich sein, diese maximal zu erschweren."
Nachdem das gesagt war, sprach ich weiter.
"Ich denke, dass es am besten wäre, wenn ich in den nächsten Wochen eine stichwortartige Liste erstellen würde. Diese würde ich dann mit dir besprechen. Ich setze lieber zu viele Stichworte als zu wenige, dann kann man im Zweifelsfall etwas streichen."
Und dann war da noch der für mich wichtigste Punkt.
"Jetzt müssten wir uns nur noch über mein Honorar einig werden. Hast du bereits ein Honorar im Sinn, oder soll ich etwas vorschlagen?"
-
Mir gefiel ihr Lachen. Es klang schön. Ein wenig musste ich auch schmunzeln und nahm noch einen Schluck verdünnten Wein, während Fusca sprach. Spätestens mit dem Zwinkern war mir klar, was sie wohl damit meinte, dass ich durch keine Verlockung abzulenken sei. Sie brachte mich damit fast zum Lachen, weshalb ich mich beinahe am Wein verschluckt hätte. Aber nur beinahe.
Während sie weitersprach, hörte ich aufmerksam zu. Sie würde meine Bücher gerne lesen? Vielleicht sollte ich ihr eins schenken? Doch dann war auch schon der nächste Gedanke im Vordergrund. Ja, es gab ganz sicher noch andere Formen, die der Betrachtung und Beschreibung lohnten. Beispielsweise könnte ich Fusca stundenlang ansehen. Nicht nur ihre physis, sondern auch ihre kínēsis war es zweifellos wert, betrachtet zu werden. Sie bewegte sich so schön.
Der Trinkspruch meines Vetters unterbrach meine Gedanken jäh. Doch zu meiner Überraschung - warum war ich eigentlich überrascht? - erweiterte Fusca den Kreis auf uns in unserer Eigenschaft als römische Bürger. Oder auf die Bürger Roms allgemein und uns im Speziellen? Ich würde die Worte später einmal als Übung in Philologie tiefergehend analysieren. Im Moment fehlte dazu die Zeit, denn ich musste meinen Becher heben.
"Auf uns, Bürger Roms."
Dabei lächelte ich und nickte zuerst Fusca, dann Iunius Stilo und schließlich Seius Stilo zu,
-
"Nun, da ja bereits Abend ist, darfst du gerne halb und halb mischen."
Lächelnd nickte ich ihm zu. Langsam kühlte auch die Luft etwas ab und eine leichte Brise brachte etwas von der angenehm kühlen Luft in die Taverna. Meine Tunika war inzwischen durchgeschwitzt, was aber dank der Toga verborgen blieb.
"So lässt es sich aushalten, meinst du nicht? Eine angenehme Luft, guter Wein, der Blick auf Rom und die Gesellschaft eines Verwandten."
Gut, Verwandtschaft musste nicht immer geschätzte Gesellschaft sein, doch Stilo war definitiv jemand, mit dem ich jederzeit wieder etwas unternehmen würde. Vielleicht würde es ich auch einmal ergeben, dass er mir seine Heimatstadt zeigen könnte.
-
Ich lauschte ihren Ausführungen, doch verstand ich die Andeutungen nicht, wenngleich mir ihr schelmisches Lächeln gefiel. Auch den langen Wimpernschlag nahm ich zwar wahr und mir gefiel dieser Moment, doch vermochte ich es nicht zu deuten. Ein Problem, das ich bereits am Museion hatte.
"Ob ein Buch tatsächlich nur die subjektive Wahrnehmung des Autors wiedergibt, sei dahingestellt. Sicher ist es niemals völlig objektiv, aber vielleicht doch näher an der idéa einer Stadt, eines Landstrichs oder auch nur eines Gebäudes, als es die eigene subjektive Wahrnehmung je sein wird. Denn um etwas auf das Pergament zu bringen, bedarf es einer genauen Überlegung, die zwangsläufig zu einer Abstraktion führt. Bücher können also durchaus den der Vergänglichkeit entzogenen Kern einer Sache beschreiben. Vor allem dann, wenn man die gleiche Sache von verschiedenen Autoren beschrieben findet."
Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen legte.
"Allerdings hat die subjektive Erfahrung durchaus auch ihren Reiz. Man sollte nur den Moment des Staunens gut auskosten, doch nicht zu lange in diesem verharren, sondern zum wahren Wesen vorzudringen suchen, wohlwissend, dass dies niemals zur Gänze gelingen wird. Das gilt auch für eine Reise nach Athen, wenngleich es dort viel zu entdecken und zu bestaunen geben sollte und... ähm..."
In diesem Moment war bei mir der Groschen gefallen und mir wurde klar, wie das mit der angenehmen Begleitung gemeint war. Besser spät als nie. Ich errötete leicht, was mir schon sehr lange nicht mehr passiert war.
"Ähm... was wollte ich sagen? Achja, also... in angenehmer Begleitung wäre so eine Reise sicher unterhaltsamer, um nicht zu sagen interessanter."
Gut gerettet? Wohl eher nicht. Danke, Minerva, dass du mir immerhin spät ein wenig Erleuchtung gegeben hast.
-
"Immer mehr Leute scheinen keine angemessene Ausbildung in Philosophie mehr zu erhalten. Ich persönlich empfehle ja gerne die Lehren der Stoiker und des Platon. Aber so scheinen die Zeiten nun einmal zu sein."
Vielleicht war es auch eher der Tatsache geschuldet, dass ich ein ganzes Jahrzehnt fast ausschließlich mit Studieren zugebracht hatte, und das noch an dem denkbar besten Ort dafür?
"Nun, wie dem auch sei, Minerva hat stets schützend ihre Hände über mich gehalten. Daher würde ich gerne die kleine Bitte äußern, dir Kopien meiner Bücher zur Verfügung stellen zu dürfen. Vielleicht findest auch du noch etwas Unbekanntes darin."
Außerdem würde es meiner Reputation sicher nützen. Nun gab es aber nicht mehr viel zu sagen.
"Mögen die Götter auch dich schützen, Princeps Civitatis. Deine Aufgabe ist wahrlich nicht einfach und gerade deshalb unendlich wichtig für die Res Publica. Und ich, als Bürger, danke dir, dass du dieses schwere Amt übernommen hast."
Das war keine Schmeichelei und auch nicht als solche vorgetragen. Vielmehr war es meine philosophische Überzeugung, dass die Republik durch das Prinzipat eine deutliche Verbesserung erfahren hatte, jedoch auf Kosten einer großen Bürde für einen Einzelnen - den Princeps. Das wären nun auch fast schon meine Abschiedsworte geworden, wenn sich nicht doch etwas des soeben durch den Kaiser gesagten in mein Bewusstsein geschlichen hätte. So hob ich kurz meinen Zeigefinger, um meiner nun kommenden Frage mehr Aufmerksamkeit zu verleihen.
"Ähm, du sagtest, dass Venus sich bemerkbar mache. Gibt es etwas, das du mir mit auf den Weg geben möchtest?"
Wozu meinen Patron fragen, wenn ich doch auch jemanden hier hatte, der sicher über mindestens die gleiche Lebenserfahrung verfügte?
-
Ich kündige schonmal meine Abwesenheit vom 15.-17.09. an. Da bin ich beim Reenactment in Göhrde, in der Nähe von Lüneburg. Wahrscheinlich werde ich dennoch per Handy lesen, aber ich schreibe nur höchst ungern Posts auf dem Handy.