Beiträge von Aulus Iunius Tacitus

    "Ja, das kannst du wahrscheinlich," antwortete ich mit einem höflichen Lächeln, "Ich bin Aulus Iunius Tacitus." Ich blickte auf sein Gepäck. "Wie es aussieht, haben wir beide eine Reise hinter uns. Ich nehme allerdings an, dass dein letzter Aufenthalt hier weniger als zehn Jahre zurückliegt. Ich benötige eine Unterkunft für mich und meine Bücher. Und jemanden, der mir Rom zeigt. Die Stadt hat sich verändert und meine Erinnerung an die Straßen und Wege ist nicht optimal."

    Nach der Porta Portuensis hatte ich mich am Tiber gehalten, bis ich auf die nächste Tiberbrücke traf. Diese führte mich auf das Forum Boarium. Von dort hatte ich mich nach Norden gewendet, mit dem Capitolium zu meiner Rechten und dem Theatrum Marcelli zu meiner Linken. Schließlich hatte ich die Via Flaminia erreicht, der ich bis zum Domus Iunia gefolgt war. Je näher ich dem Ort meiner Kindheit kam, umso mehr erkannte ich die Gegend wieder. Obwohl sich auch einiges geändert hatte. Oder hatte ich es nur anders in Erinnerung, verzerrt durch die kindliche Wahrnehmung und verschwommen durch das Verblassen der Erinnerungen mit der Zeit? Ich wusste es nicht mit Gewissheit zu sagen, doch war ich nun vor einer Porta, die mir nur allzu bekannt war.


    Ich stellte den Sack mit meinem Gepäck ab und klopfe gegen die Tür.

    Ich nickte kurz und sprach, während ich den Sack wieder verschnürte. "Danke, Miles. Möge dein Dienst angenehm sein. Vale bene."


    Ich ging in die Öffnung des Stadttores und hielt kurz inne. 'Dazwischen', dachte ich mir. Noch ein Schritt, und ich wäre in Rom. Und so ging ich weiter, hinein in die Stadt. Wo war nochmal der Collis Quirinalis? Richtig, am anderen Ende der Stadt. Also am besten erstmal zum Capitolium.

    "Salve, Miles. Mein Name ist Aulus Iunius Tacitus." Normalerweise hätte ich jetzt hinzugefügt, dass ich römischer Bürger sei, aber das war hier nicht mehr nötig. In Rom sollte sein Name Hinweis genug auf das Bürgerrecht sein. "Ich kehre zurück von einer langen Reise und freue mich darauf, meine Verwandten wiederzusehen." Ich hoffte, dass die Frage der Wache damit hinreichend beantwortet wurde. Falls nicht, würde er sicher nachfragen.


    Ich öffnete meinen Gepäcksack. Es lagen etliche Schriftrollen obenauf. "Die Bücher habe ich in Alexandria erworben. Du findest hier alle dreizehn Bände der Stoicheia des Euklid, außerdem noch meine Notizen. Weiter unten findest du noch meine Schreibutensilien, Kleidung und ein paar Calcei als Reiseersatz, falls nötig. Soll ich den Sack ausräumen, damit du alles in Augenschein nehmen kannst?" Meine Frage war ehrlich gemeint. Ich wusste um die Bedeutung des Wachdienstes und war gerne bereit, den Dienst der Wache möglichst reibungslos zu gestalten.

    Die Rückreise von Alexandria war unbequemer, als ich es für die Hinreise in Erinnerung hatte. Das ständige Schwanken des Schiffs war wirklich nichts, woran ich Freude finden konnte. Doch nun war ich am Ziel. Nach zehn Jahren des Studiums war ich wieder zu Hause. Endlich wieder in Rom! Gut, streng genommen war ich vor Rom. Ganz genau genommen vielleicht zwischen "vor" und "in" Rom? Ich übte meinen Verstand. Wenn eine Stadtmauer als Grenze zu definieren war, dann war man in der Mauer dazwischen. Noch war ich aber vor der Mauer, also doch noch vor Rom. In Rom wäre ich hinter der Mauer. Dazwischen wäre ich nur im Durchgang des Stadttores. Ich lächelte zufrieden. Das war das Ergebnis.


    Als ich an der Reihe war, wartete ich darauf, dass die Stadtwache das Wort an mich richtete und stellte den Sack mit meinem Gepäck ab.

    Salvete,


    nach Jahren des Studiums am Museion kehre ich nach Rom zurück.


    Ich suche eine Gens, bei der es glaubhaft ist, dass sie ihrem Spross ein Studium in Alexandria ermöglichen kann. Vielleicht eine Gens mit verwandtschaftlichen Beziehungen nach Alexandria?


    Der Wohnort soll Rom sein und ich strebe eine zivile Verwaltungslaufbahn an.


    Findet sich eine Gens für mich?


    Ganz wichtig: Ich bin Plebejer!