~ Officium | LuAnFlo ~

  • Ich grinste kurz.


    "Dann wäre ein wenig patrizische Unterstützung in deinem Wahlkampf sicher nicht falsch. Möglicherweise kann ich da etwas organisieren."

  • Das Grinsen entging mir nicht, also lächelte ich kurz zurück:


    Unterstützung ist in jedem Wahlkampf nicht falsch, egal ob patrizisch oder plebejisch. Am besten wären natürlich aktive Senatoren, aber jede Person welche meinen Wahlkampf unterstützt, ist herzlich willkommen.

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    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Ich nickte. Und machte mir eine mentale Notiz, alle Hebel in Bewegung zu setzen, Annaeus Florus Minor zur Wahl zum Prätor zu verhelfen.


    "Dürfte ich eine Frage zu etwas gänzlich anderem stellen?"

  • Noch war für mich die Frage nach dem Patronat nicht geklärt, aber ich wollte den Fluss der Besprechung, denn eine Diskussion war es nun definitiv nicht mehr, nicht unterbrechen.


    Natürlich. Was kann ich für dich tun?

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  • "Wenn ich mich nicht irre, bist du für den Bau eines neuen Aquädukts verantwortlich. Das ist eine gute Sache, weil es das Leben vieler Römer verbessern wird. Allerdings gibt es eine Sache, die ich mich frage."


    Ich ließ eine kurze rhetorische Pause.


    "Nun ist es ja so, dass für jede Amphore Wasser, die in die Stadt hineinkommt, auch eine Amphore wieder heraus muss. Allerdings ist mir nichts bekannt geworden, dass die Kanalisation auch ausgebaut wird. Lediglich die Baustellen des Aquädukts sind in aller Munde. Daher würde mich interessieren, ob die Kapazität der Kanalisation vorab geprüft wurde. Oder soll das noch geschehen? Oder wurde es vergessen?"

  • Die Frage erstaunte mich, weil sie von einem Mann kam, den ich bisher bloss als angehenden Juristen kennengelernt hatte und nicht als an der Bürokratie der Wasserversorgung oder Stadtreinigung interessierten Menschen. Doch sie war natürlich einleuchtend und die Pläne waren nicht geheim, also konnte ich natürlich auch darauf antworten.


    Die Kapazität der Kanalisation wurde in der Tat überprüft, doch wird diese kaum mehr belastet werden. Der neue Aquädukt wird eine Lücke in der Wasserversorgung füllen, welche in den letzten Jahren entstanden ist. Viele Häuser und auch einige öffentliche Gebäude wurden durch die ständig wachsende Stadt nicht mehr im gleichen Masse oder auch gar nicht mehr mit Wasser versorgt, obwohl dies früher der Fall gewesen war. Die Füllstände der Wasserschlösser sind in den letzten Jahren konstant geringer geworden und im Sommer konnten viele Brunnen nicht mehr versorgt und die Strassen kaum mehr mit Überschusswasser gereinigt werden.

    Durch den neuen Aquädukt soll dies wieder möglich sein. Das Mehrwasser wird demnach dort wieder für normale Auslastung der Kanalisation sorgen, wo diese in den letzten Jahren markant abgenommen hat. Die zusätzlichen Kanalisationsbauten, welche in den neuen Stadtbezirken gebaut wurden, haben in derselben Zeitspanne dazu geführt, dass genügend Kapazität vorhanden ist.


    Selbstverständlich war dies vor dem Bau abgeklärt worden, die entsprechenden Berechnungen und Papiere wurden mir beim Antritt meines Amtes als Curator Aquarum vorgelegt. Bei einer Fliessgeschwindigkeit von rund 300 Litern pro Sekunde, war das doch eine riesige Menge Wasser und wenn dies tatsächlich komplett über bereits belastete Abschnitte der Kanalisation abfliessen müsste, dann wären Überbelastungen vorprogrammiert gewesen.

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  • Ich hörte aufmerksam zu. Meine Frage wurde zu meiner Zufriedenheit beantwortet.


    "Danke für die Antwort, Senator. Die Wasserversorgung ist etwas, das mich noch aus meinen früheren Studienjahren interessiert. Und erloschen ist das Interesse bis heute nicht. Vielleicht ergibt sich ja irgendwann ein Posten in der Wasserverwaltung für mich. Wenn ich mir einen Namen als Jurist gemacht habe vielleicht. Meine Bildung ist recht umfassend, was man nach zehn Jahren am Museion aber auch erwarten können sollte."


    Das ich zu den besten Studenten gehörte, erwähnte ich nicht. Das würde Annaeus Florus Minor auch selbst herausfinden, wenn es ihn interessierte.


    "Ich habe noch viele Fragen und wenig Antworten, doch schulde ich dir zunächst eine Antwort auf eine Frage, die bei meinem Besuch auch im Raum steht, ja von vornherein im Raum stand. Du hast bereits angeboten, mich als Klienten zu akzeptieren. Und nach unseren Gesprächen des heutigen Abends denke ich, dass du der richtige Patron für mich sein könntest. Sofern du deine Meinung nicht geändert hast, würde ich mich, geehrt fühlen, wenn ich mich zu deinen Klienten zählen dürfte."

  • Ich freute mich zu hören, dass der junge Jurist mich als Patron ausgewählt hatte. Es war wichtig, auch junge Klienten zu haben und nicht bloss ältere Herren, die im Moment zwar alle ihr Netzwerk hatten, jedoch im schlimmsten Fall in wenigen Jahren verstorben sein könnten.


    Es freut mich sehr zu hören, dass du mein Klient werden möchtest! Ich stehe noch immer zu meinem Wort und nehme dich gerne als solchen auf!


    Sim-Off:

    Ist auf meiner Profilseite bereits eingetragen.


    Da ich beabsichtige, mich als Kandidaten für eine Prätur zu melden, wäre ich im Gegenzug sehr dankbar, wenn du dafür sorgen würdest, dass mein Name an möglichst vielen Hauswänden und im Mund möglichst vieler Klienten von dir auftauchen würde. Ausserdem werde ich dich sehr gerne auch in Bezug auf juristische Probleme um Diskussionen bitten, sollte ich dann gewählt werden und vielleicht hat ja auch der Eine oder andere Klient von dir einen Fall, welchen er gerne vor einem Prätor verhandelt haben möchte.


    Sim-Off:

    Dieses Treffen spielt noch VOR Bekanntgabe meiner Kandidatur beim Consul.

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  • "Für die Unterstützung werde ich sorgen wissen. Deine Wahl käme mir in einem Fall auch sehr gelegen. Meinst du, dass es dir nützen könnte, wenn ich vielleicht einen Mandanten von mir davon überzeugen könnte, eine Cena für dich auszurichten und ein paar Patrizier und andere hochgestellte Gäste einzuladen?"

  • Eine derartige Cena wäre auf jeden Fall immer gut in einem Wahlkampf! Bei derartigen Anlässen werden die Netzwerke gesponnen, welche am Ende im Senat zu einer Wahl oder eben Nichtwahl führen. Es wäre daher ein guter Dienst für mich, wenn du solche Klienten hättest.


    Ich war vermutlich nicht darauf angewiesen, aber es konnte überhaupt gar nichts schaden, wenn ich mich wieder etwas mehr bei derartigen Cenae eingeladen sehen würde oder mich zeigen würde.

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  • Ich nickte.


    "Dann werde ich mein Bestes geben, Patrone. Hast du noch Fragen oder Wünsche?"


    Es war schon ein wenig erstaunlich, wie leicht es mir fiel, Annaeus Florus als Patron anzusprechen. Mein Vater wäre sicher enttäuscht, doch war ich nicht mein Vater. Ich musste meinen eigenen Weg gehen, nicht den meines Vaters. Und wenn mir mein Patron ein Wegweiser und Begleiter sein würde, dann würde ich meinen Weg auch finden. Was auch immer der göttliche Logos für mich vorgesehen hatte, ich war mir sicher, dass ich mich mit der Hilfe meines Patrons nicht auf dem Weg meines Lebens verlaufen würde.

  • Ich nickte und lächelte meinen neuen Klienten an.


    Nein, ich habe keine weiteren Fragen. Doch ein Wunsch bleibt noch. Ich wünsche mir, dass du deine Entscheidung einen Patron zu wählen nicht als Versagen anschaust, dem Vorbild deines Vaters zu folgen. Diesen Fehler habe ich selbst zu oft gemacht. Heute ist es normal, dass sogar Senatoren und ehemalige Consuln Klienten eines anderen Mannes sind. Das so entstehende Netzwerk unter Römern ermöglicht vieles, aber es verhindert nur wenig. Ein Mann ohne dieses Netzwerk hat heute viele Nachteile.


    Ich hoffte, dass diese Worte vielleicht noch eine kleine Wirkung haben könnten, um eventuelle letzte Zweifel auszuräumen.

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  • Ich lächelte kurz und nickte.


    "Ich werde versuchen, deinen Wunsch zu beherzigen. Ein gutes Netzwerk ist viel wert. Und letztlich kann eine helfende Hand niemandem schaden."

  • So ist es, in der Tat, Iunius Tacitus.


    Ich erhob mich und signalisierte somit meine Bereitschaft, dieses höchst interessante Gespräch zu beenden, falls nicht noch etwas mehr besprochen werden musste.

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  • Ich erhob mich ebenfalls.


    "Ich danke dir für deine Zeit, Patrone. Du hast sicher noch viel zu tun, weshalb ich mich nun gerne verabschieden würde."

  • So verabschiedeten wir uns also von einander. Ich begleitete meinen neuen Klienten noch bis an die Tür der Domus und begab mich danach zurück ins Officium, um einige Dinge zu notieren, welche mir nach diesem Gespräch im Kopf herumschwirrten.

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  • Ich hatte den Tag durch nur wenig Zeit gehabt, mich um den Vorschlag von Iunius zu kümmern, aber jetzt sass ich im Officium und genoss die Ruhe vor dem Sturm. Ich war sicher, dass es einige Dinge zu besprechen geben würde. Also nahm ich die Tafeln und las, machte mir Notizen und las weiter, als es an der Tür klopfte und ein Sklave die Ankunft meines Gastes ankündigte.

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  • Ich betrat das Officium meines Patrons.


    "Ich wünsche dir einen guten Abend."


    Es sah so aus, als wäre er noch am Lesen. Hatte ich es doch zu kompliziert geschrieben? Doch konnte das eigentlich nicht sein. Ich war viel zu gut geschult darin, juristische oder philosophische Texte zu verfassen. Und ein Gesetz war letztlich auch nur ein Fachtext, aber mit dem Anspruch, auch für Laien verständlich zu sein.


    "Benötigst du noch einen Moment?"

  • Ich erhob mich, als mein Gast eintrat und mich grüsste.


    Guten Abend Iunius Tacitus. Nein, nein, bitte setz dich doch und bediene dich an Wasser und Wein. Ich versuchte bloss möglichst gut die Zeit zu nutzen. Ich muss sagen, das ist eine interessante Art ein Gesetz zu verfassen, mit dem längeren Vorwort.


    Ich deutete auf einen der Stühle, welche für Gäste am Tisch bereit standen und auf das silberne Tablett mit den gläsernen Bechern und den beiden Glaskrügen, welche Wein und Wasser enthielten.

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  • Ich goss mir ein Glas Wasser ein und nahm Platz.


    "Nun, die Idee mit dem Vorwort kam mir, als ich einen Blick auf mein Buch 'De Interpretatione Legum' warf. Dort habe ich dargelegt, wie schwierig es sein kann, ein Gesetz zu interpretieren, wenn nach Jahrzehnten nicht mehr klar ist, was eigentlich damit bezweckt werden sollte. Also dachte ich mir, warum schreiben wir es nicht einfach ins Vorwort des Gesetzes hinein?"


    Nach einem Schluck Wasser sprach ich weiter.


    "Das wird sicher einigen meiner Juristenkollegen nicht gefallen, weil es uns Arbeit wegnimmt. Aus philosophischer Sicht hingegen trägt es dazu bei, dass das Gesetz seinen Zweck erfüllt. Denn so kann jeder Interessierte einfach nachlesen, wozu das Gesetz gedacht ist. Und so kann eine Unklarheit in den Worten stets durch eine Auslegung nach dem Zweck beseitigt werden. Denn der Zweck steht ja im Vorwort. So viel zu meiner Idee."

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