Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Nach einem Fußmarsch, der wegen der immer noch sommerlichen Temperaturen zeitig am Vormittag begann, erreichte ich in Begleitung meines Sklaven die Märkte. Unzählige Menschen tummelten sich hier. Man musste Sorge tragen, nicht angerempelt zu werden. Dergleichen verabscheute ich im Grunde. Sogleich verfinsterte sich meine Miene. Wäre nicht die Notwendigkeit eines Einkaufes und die Suche nach einem Barbier gewesen, hätte ich mich sofort wieder umgedreht.


    "Schau du nach einem Barbier, während ich mich um meine Angelegenheit kümmere. Entferne dich aber nicht zu weit von mir."


    Forschend sah ich Assindius an. Ob er mich bei dem Geschrei der Marktweiber überhaupt verstanden hatte?

    „Nun, ganz so ist es nicht. Zum einen sind die Laren und Manen Hausgötter und nicht solche der Allgemeinheit und zum anderen ernähren sie sich nicht nur von Weihrauch. Wir opfern ihnen Wein, Brot und Obst.“


    Ich überlegte kurz ... nein, Fleisch hatte ich ihnen noch nie gebracht.


    „Die Manen und die Laren gehören allein meiner Familie, aber die Römer kennen viele Götter. Manchen von ihnen werden blutige, anderen unblutige Opfer dargebracht. Selbst Menschen, Kriegsgefangene, eignen sich als Opfer.“


    In Gedanken versunken ging ich langsam Richtung Porta.
    „Hm, ich wüsste nun gern, ob auch römische Männer Bäume um Entschuldigung fragen, wenn sie diese fällen. Der Brauch gefällt mir, aber ich habe in Rom noch nie davon gehört.“


    Sim-Off:

    Und von wegen ... kleine Römer -> kleine Gottheiten -> wenig essen. Darüber hätte ich gerne diskutiert. ;)

    Ich konnte förmlich sehen, wie es hinter der Stirn meines Sklaven arbeitete. Ich würde ihn danach befragen, wenn wir den heiligen Ort verlassen hatten.


    Die Gaben verbreiteten noch immer einen aromatischen Rauch, aber langsam versiegte Glut und Brennmaterial. Leicht glommen die Gaben noch vor sich hin, als ich Assindius ein Zeichen gab, dass wir den Raum verlassen. Im Gang angelangt stellte ich meine Fragen.

    Nach dem Verlassen des Larariums wandte ich mich zu meinem Sklaven um.


    "Was ging dir eben durch den Kopf? Ich möchte das gerne wissen."


    Sim-Off:

    Ich bin auf alles gespannt, was du sicher weißt. :) Ich lerne wahnsinnig gern dazu. Recherchieren gehört für mich inzwischen auch schon zum Alltag. ;)

    Selbstverständlich hatte ich das Anzünden beobachtet :) und wenn ich nicht das Ansengen der Barthaare gesehen hätte, dann wäre mir der Geruch aufgefallen. Ich blickte aber rechtzeitig weg und hoffte außerdem, dass die Laren und Manen sich nicht daran störten.


    Die Schale mit der brennenden Kohle stand auf dem Altar und ich legte Wachskugeln des Olibanum und getrockneten Wacholder, Myrrhe und Salbei darauf. Schon bald erfüllte ein angenehmer Duft den Raum und Rauch stieg auf.


    „Weihrauch ist die Nahrung der Götter und die Laren und Manen sind unsere Hausgötter“, erklärte ich sicherheitshalber, denn ob Germanen wirklich ähnlich opferten, wusste ich nicht.

    "Ich gebe zu, ich habe der Landvilla diesen Namen gegeben. Damals war ich in einer komischen Phase meines Lebens. Vermutlich habe ich manchen Fehler und manch Unsinniges gemacht, aber das ist ja vorbei."


    Ich lächelte meinen Vater an. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass ich das damalige Leben durchaus genossen habe.

    Mit einem Wink forderte ich Assindius auf, näher zu treten.


    "Das Bildnis des Vaters der Familie erhält heute eine Kette und ich gestatte dir, sie um das Bild des Laren zu hängen. Wir wollen ihn gütig stimmen, damit er uns weiterhin schützt“, erklärte ich mit leiser Stimme.


    Um den Fuß der Bildsäule legte ich Veilchen und Rosmarin aus.


    "Anschließend werden wir die Räucherpflanzen opfern. Sie sind für die Manen, die Seelen unserer Verstorbenen. Ich nehme an, das macht man in Germanien ebenso. Die Dii Manes sind gute Götter, wie auch der Lar ein Gott ist. Wir wollen aber nicht nur ihren Schutz und ihr Wohlwollen, wir wollen ihnen eine bessere Zukunft gewähren, als sie es im Leben hatten. Sie sollen uns keineswegs aus der Unterwelt ihren Zorn heraufsenden."


    Anschließend wartete ich, bis Assindius so weit war.

    Ich betrat das Lararium mit einer Reihe von Räucherpflanzen und einem Becher Wein. Langsam trat ich an den Altar.


    „Ihr Penaten meiner Väter und du Lar, Vater der Familie, ich bitte euch um das Glück meiner Familie. Schützt es vor jedem Missgeschick und leitet sie zu besseren Zeiten.“


    Nachdem ich geendet hatte, stellte ich den Becher mit Wein ab und sah mich nach Assindius um, der sich im Hintergrund halten sollte.

    :D


    Als Assindius gegangen war, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Seine Reaktionen waren nicht nur witzig, sie waren auch nie vorhersehbar. Ich war wieder ernst, als er zurückkehrte, denn der nun folgende Schritt bedürfte der Ernsthaftigkeit.


    "Nimm diese Kette und begleite mich. Ich möchte ins Lararium."
    Nachdem ich mir von einer Sklavin Wein und Rauchwaren geben lassen hatte, machte ich mich auf den Weg.

    „Eine diplomatische Antwort.“


    Ich musste schmunzeln und stand mit einem zufriedenen Lächeln auf.


    „Ich möchte einen Bummel über den Markt machen. Ich sehe nach einer hübschen Tunika und du nach einem Barbier. Mach dich fertig, Assindius.“

    Ein verlegenes Lächeln beherrschte mein Gesicht. Ich konnte unmöglich alles erzählen – wollte es auch nicht. Da gab es manches Geheimnis, was auch eines bleiben sollte.


    „Hm, wo fange ich an? Ich habe lange nach deiner Abreise in der Villa Aurelia gelebt. Habe das getan, was sich für ein Mädchen meines Alters und meines Ranges gebührt. Eines Tages, es war fast auf den Tag genau vor einem dreiviertel Jahr, fasste ich den Entschluss, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich zog nach Ostia, gründete dort das Gestüt Aurelia und lebte fortan in der Villa Pellacia.“

    Der Grund, den Assindius für das Fragen des Gesprächspartners nach dessen Leben angab, leuchtete mir ein. Ich nickte zustimmend, fand aber dennoch, dass dies zu weit gehen würde. Anschließend lauschte ich wieder seinen Erzählungen. Ich genoss es, von fernen Ländern und fremden Sitten zu hören, nur eben mit den anderen Göttern konnte ich mich nicht anfreunden. Assindius musste sich irren.


    „Oberster Gott und Herrscher über alle anderen Götter ist Iupiter. Das lernt schon jedes Kind. Und auch wenn sehr viele der neumodischen Römer ihren Glauben verloren haben, ändert das nichts an der Tatsache, dass er der Gottvater ist.“

    Ich blieb längere Zeit stumm, ließ die Worte auf mich wirken. Mein Blick streifte über die säuberlich geschnittene Buchsbaumeinrahmung der Wege, das mit Wasser gefüllte Becken inmitten des Atriums und das imposante Hauptgebäude gegenüber. Es war schwer, sich ärmliche Verhältnisse vorzustellen, wenn man nie anderes gewöhnt war als Villen dieser Art.


    http://home.arcor.de/de_la_cha…forum/villa%20aurelia.jpg


    Dennoch faszinierte mich Assindius’ Geschichte. Es war eine andere Welt. Vermutlich hätte mich Ägypten ebenso fasziniert und es war mir egal, dass ich Konversation mit meinem Sklaven hielt. Eine durchaus unübliche Tatsache.


    „Wie war noch mal dein Name? Und erzähle mir doch mehr von dem germanischen Göttervater. Ich kann nicht glauben, dass es einen zweiten gibt.“


    Ich glaubte natürlich an die römischen Götter und das mit großer Überzeugung.


    „Und in Germanien wäre es unhöflich, sein Gegenüber nicht nach dessen Leben zu fragen?“ Ungläubig sah ich Assindius an. So etwas hatte ich noch nie gehört und natürlich konnte ich unmöglich mein Leben einem Sklaven gegenüber ausbreiten, wobei … es machte mir Spaß, mich mit ihm zu unterhalten.



    edit: Bild

    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus


    darf ich dan davon ausgehen, daß du am heutigen Abend nicht Scheibenwischer geguckt hast ? ;)


    Nö, hab ich nicht. Was habe ich da verpasst? Ich habe zwar einen Fernseher, aber der ist meistens aus.




    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Nun außer die Grünen, die eh nicht auf meinen Zettel kämen, sind alle Anderen auf Gleichstand. Irgendwie muß ich jetzt was falsch gemacht haben. :hmm: Liegt es nur daran, das es alles Korrekturen sind und keine Partei den Mut hat es endlich richtig anzupacken?


    Ich habe diesen Wahl-O-Mat gestern auch noch benutzt. ;) Bei mir sind alle fünf Parteien annähernd gleichauf gewesen. Jeweils ein hauchdünner Vorsprung der Linken vor den jeweils Rechten. Selbst dieser Wahl-O-Mat spuckt keine Tendenz für mich aus, also lasse ich das Wählen am besten ganz.