Rom lag bereits hinter uns als einer der Junghengste, nicht einmal zwei Jahre alt, aus der Herde ausbrach und auf die frisch bestellten Felder hinaussprengte.
„Zwei hinterher und kein weiterer“, rief ich den sich ratlos zu mir umdrehenden Helfern zu. „Fünf von euch“, ich wies auf die entgegen gesetzte Seite, „unterstützen die Männer hier, damit kein weiteres Tier ausbricht und zwar dalli! Pferde sind nicht nur Herden- sondern auch Fluchttiere und keine Schlafmützen so wie ihr.“
Ich trieb meinen Hengst ebenfalls an die nun weniger gedeckte Seite der Herde, doch drei weitere Jährlinge folgten dem Ausbruch des Junghengstes. Ich hatte es geahnt. Jetzt war es erst einmal wichtig, die Herde in den Griff zu bekommen. Die entlaufenen Tiere zurückzutreiben war nachrangig.
„Das Tempo verlangsamen und nicht so rumschreien und gestikulieren. Ruhe ausstrahlen. Die Pferde folgen in erster Linie einem Leittier und das muss der Mensch darstellen, wollen wir jemals heil in Mantua mit dieser Herde eintreffen.“
Als ich sah, dass niemand dieser Helfer dazu fähig war, trieb ich meinen Hengst an die Spitze der Herde. In versammeltem Galopp bremste ich das Tempo der Herde etwas ab und lenkte sie durch einen ruhigen Richtungswechsel von den Feldern weg. Durch wechselnde Gangarten und sich leicht ändernde Richtungen lenkte ich die Aufmerksamkeit der Herde auf mich und damit weg von dem Zweijährigen. In einiger Entfernung ließ ich die Tiere vom Trab in den Schritt fallen und stoppte sie schließlich ganz. Von hier aus war weder für mich noch die Herde ersichtlich, wo sich die ausgebrochenen Tiere befanden.
Nach etwa einer halben Stunde kamen die beiden Helfer mit den vier Ausreißern zurück.
„Der Junghengst wird fortan als Handpferd geführt. Noch einmal riskiere ich so einen Ausbruch nicht. Wir haben Glück gehabt, dass alles so glimpflich abgelaufen ist. Gemäßigtes Tempo jetzt, bis die Ruhe wieder vollständig eingekehrt ist.“