Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als seine Hand meine umschloss. Und ich damit aller Sorgen und Verantwortung ledig war. Auf dem Weg in die ursprüngliche Liegeposition drückte ich vorab noch einen flüchtigen Kuss des Dankes auf jene Stelle, auf die ich wieder den Kopf bettete.
Vorfreude auf ein einzigartiges Erlebnis ergriff mich, ließ das Lächeln dauerhaft und das Herz weit werden. Erstmalig bedauerte ich massiv das dämmrige Licht, das ich bislang als angenehm empfunden hatte. Bisher zwang es mich, weil der Hauptsinn – das Sehen – erheblich eingeschränkt zur Verfügung stand, alle anderen Sinne, wie das Hören, aber mehr noch das Fühlen, zu schärfen. Nun jedoch wollte ich nicht hauptsächlich hören und spüren, sondern viel lieber sehen und zwar möglichst jede Einzelheit. Zu dumm, dass man nie alles auf einmal haben konnte.
Ich seufzte lautlos, grübelte aber in der Folge nicht länger über diese Gedanken nach. Das ging auch gar nicht, weil die Hand, die mich führte, ein bedeutend schnelleres Tempo vorlegte, als ich es mir je getraut hätte, und damit meine Aufmerksamkeit band. Einem trockenen Schwamm gleich saugte ich alle Eindrücke auf, derer ich habhaft werden konnte: Seine Atmung, die Form der gewählten Reizung, körperliche Veränderungen.
Als alle Anzeichen darauf hindeuteten, dass der Endpunkt unmittelbar bevorstand, wuchs meine Anspannung, beschleunigte sich mein ohnehin schneller Herzschlag, musste ich vor Aufregung mehrfach schlucken und hielt immer wieder – sofern das überhaupt bei der hohen Atemfrequenz ging – die Luft an.
Ein Laut der Lust – vielleicht auch der Erlösung – kündigte erstaunliche Vorgänge an: Unerwartet landete ein Klecks in meinem Haar, ein weiterer unmittelbar vor meinen Augen auf seinem Bauch, weitere Flüssigkeit rann über meine Hand – Momente, die mich stark berührten.
Bald darauf lockerte sich sein Griff, seine Anspannung ließ nach, der Atem wurde flacher. Noch immer von den Eindrücken gefangen, erhielt ich einen Kuss, wandte aber sogleich wieder den Blick nach unten, bettete erneut den Kopf auf seinem Bauch – diesmal sogar ein Stück weiter unten, berührte flüchtig jenen Klecks, der sich langsam zu einem Rinnsal wandelte und anschickte, seitlich hinabzulaufen.
Wieder lag ein Dauerlächeln auf meinem Gesicht, als ich ihn mitsamt einem Großteil der Flüssigkeit sanft mit der Hand bedeckte und den erlebten Ereignissen nachsann.
Es fiel mir schwer, mich loszureißen, aber irgendwann verabschiedete ich mich von dieser lieb gewonnenen Körperregion, rutschte nach oben und kuschelte mich an ihn.