Wie jedes Jahr vor den Equirria standen auch in diesem Jahr einige Tage vor dem Festtag wieder große Wagen auf dem wenigen freien Platz, der vom einst großen Marsfeld übrig geblieben war. Früher sammelte sich hier das Heer im Frühjahr zu Beginn der Feldzüge, um auszurücken und Italien zu erobern. Jetzt gab es stehende Legionen in ihren Kasernen in allen Winkeln des Reichs und das Marsfeld war weitgehend mit Gebäuden zugebaut worden. Aber dort, wo zu jenen früheren Zeiten immer die hölzerne Tribüne und eine Rennbahn errichtet worden war, befand sich jetzt das Stadium Domitiani, und vor diesem parkten die großen Wagen. Denn in einigen Tagen standen wieder die traditionellen Rennen an, und dazu musste das Stadion hergerichtet werden. Der Sand auf der Bahn wurde erneuert, die Tribünen geputzt und gelegentlich wurde an einer schadhaften Stelle auch noch mit Mörtel oder Farbe nachgeholfen. Vor dem Stadion wurden zahlreiche hölzerne Buden errichtet, in denen fahrende Händler später Speisen, Getränke, weiche Kissen und sonst alles anbieten konnten, was man zu einem gelungenen Renntag braucht.
Besondere Sorgfalt legte man jedoch auf die Ehrenloge des Stadions und viele der Arbeiten waren vom Kaiserhof angeordnet worden, denn niemand geringeres als der Kaiser persönlich würde die Rennen an den ersten Equirria des Jahres stellvertretend für die Priesterschaft und gleichzeitig als Oberbefehlshaber der Armee ausrichten. Für die Hauptrennen geladen waren jedoch nicht die Factiones Roms, sondern junge Männer aus allen Teilen des Reiches. Ihnen werden traditionelle Kriegswägen und Pferde gestellt, mit denen sie vor den Augen des Imperators gegeneinander antreten sollen. Doch noch war es noch nicht soweit und der Festtag noch in weiter Ferne.