Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    So, und jetzt muss ich mal was loswerden, auch wenn ich es mit der halben SL verderbe. Die Fußball-WM war bis zum Viertelfinale eine saubere Sache. Es gab eine Super-Stimmung unter den Nationen und vor allem in unserem Land, denn die WM hat es vollbracht, dass der Deutsche wieder stolz ist Deutscher zu sein und wir entwickeln ein Gemeinschaftsgefühl.


    Für mich hat das Vorgehen der Italiener gegen Torsten Frings dem ganzen WM-Klima geschadet. Bis auf das Verhalten der Argentinier nach dem Ausscheiden hat nichts, aber auch gar nichts diese WM überschattet. Italien hat aus selbstsüchtigen Motiven heraus gehandelt. Wer solche Mittel für den angestrebten Spielgewinn einsetzt, verdient die rote Karte. Wenn Deutschland weiterkommt – was ich hoffe und woran ich glaube – wird dieser Makel für immer in den Köpfen der Nationen hängen bleiben.



    So, diese Luft musste ich mir mal eben machen, denn ich merke, es baut sich bei mir schon wieder so eine unerträgliche Spannung auf. Dabei sind es noch mehr als 8 Stunden bis zum Anpfiff. :(

    „Du meinst der Rüpel und meine zarte, aber energische Samira?“, fragte ich mit erstauntem Blick und nahm Platz. „Die giften sich doch an. Sieht so Verliebtheit aus? Also, ich habe da andere Vorstellungen.“


    Während ich über diese Thematik nachgrübelte, verfolgte ich die Zusammenstellung des Essens, die Cicero vornahm. Mit einem Lächeln bedankte ich mich für den gereichten Teller, verkostete zunächst einige Trauben und blickte meinen Onkel anschließend an.


    „Was wolltest du denn nun mit mir besprechen?“

    Ein schöner Augenblick, an dem ich teilhaben durfte. Ich freute mich für meinen Bruder, der augenscheinlich sprachlos war. Aber es war keine Sprachlosigkeit aus Mangel an Geist, sondern eine resultierend aus der unerwarteten und gleichzeitig bedeutsamen Situation heraus. Und wieder fand ich es gut, welche Worte er schließlich fand, um seinen Dank auszudrücken. So ähnlich hätte sich sicherlich auch Soph geäußert. Schon mehrmals war mir aufgefallen, dass die beiden einiges gemeinsam hatten, dabei waren sie nur Cousins.


    Alsbald nahm mein Onkel aber alle Aufmerksamkeit in Anspruch, weil er für mich aus unerklärlichen Gründen den Moment so abrupt abbrach, indem er mit der Erklärung Arbeit zu haben – ich wollte ja nicht an einen Vorwand denken – überraschend das Zimmer verließ.


    Verwundert blickte ich ihm hinterher, suchte sogleich wieder den Blickkontakt zu Corvinus und hob fragend die Augenbrauen.


    „Ich kann nicht sagen warum, aber an so dringende Arbeit, bei der er nicht gestört werden darf, kann ich irgendwie nicht glauben. Ob er traurig ist, weil er keinen eigenen Sohn hat? Was meinst du, können wir vielleicht etwas für ihn tun?“

    Also, die Szene kam ja oft genug und ich fand schon, dass weder für die eigene Balancefindung noch für das Rauskommen aus der Situation die Rückführung des Hackens nötig gewesen wäre. Klingt jetzt vielleicht wie Klugscheißen, aber vom Tanzen her weiß ich ziemlich genau, was ein Fuß machen muss, um Balance zu halten und was absichtlich initiiert ist, um eine neue Bewegung einzuleiten. Es war zwar nur ein kleiner Zack, der aber aus der Bewegungskoordination heraus unnötig war und daher aus meiner Sicht sehrwohl mit Absicht ausgeführt. Und für so dumpf, dass er nicht bemerkt hat, dass er zwischen den Schenkeln stand, halte ich nicht mal Rooney.

    Hab mich auch seeehr für Portugal gefreut! Bei den Engändern lobe ich mir nur die Fangesänge.


    Tjo, und ich kann es einfach nicht nachvollziehen, warum sich Männer in die Weichteile treten. Rühmlich ist es in meinen Augen jedenfalls nicht, jemanden auf diese Weise zu Boden gehen zu lassen. Hat ja nix mit Können oder Kraft oder Taktik zutun. Wer so was macht, ist bei mir unwiderruflich durch und es gab schon mehrere solcher Idioten bei dieser WM.

    „Du nimmst mich nicht ernst“, erwiderte ich in schmollendem Tonfall, lächelte aber sofort wieder. Pft, ich glaubte ihm kein Wort, von wegen keine wollte ihn. Ich schüttelte energisch den Kopf.


    „Es geht außerdem nicht darum, ob dich eine will, sondern ob einer die Ehre zuteil wird, dein Interesse auf sich zu ziehen. So wird ein Schuh draus.“


    Ich lächelte Corvinus an, als er mir mit einer Verbeugung den Vortritt ließ. Nicht länger als einen Lidschlag dachte ich darüber nach, ob eine neue Toilette vonnöten sei, danach drehte ich mich zu ihm um.


    „Sag du, ob ich so die Villa verlassen kann. Die Einschätzung eines Mannes ab deinem Alter ist vielmehr Richtmaß als die Überzeugungen, die Frauen manchmal so haben. Sofern die Haare noch hübsch liegen und die Tunika keinen Knitter abbekommen hat … ich fühle mich frisch.“


    Demonstrativ drehte ich mich vor meinem Bruder einmal um die Achse.

    „Wahre Worte, Onkel“, erwiderte ich lächelnd und meinte es auch so, obwohl mir das zeitige Aufstehen doch immer einige Überwindung abverlangte. Einmal auf den Beinen und im Bad erfrischt, konnte der Tag aber dann beginnen, wenngleich ich morgens nie übermäßig redselig war.


    „Wenn es dir um eine anregende Unterhaltung geht und nichts angebrannt ist, dann würde ich mir jedoch gerne ein paar Happen zur Stärkung kommen lassen. Hast du etwas dagegen oder teilst du gar diese Mahlzeit mit mir?“


    Mit schräg gestelltem Kopf blickte ich ihn aus fragenden Augen an.

    Wenn Einkaufsmuffel Anke in die Stadt fährt und sich anschließend als eingefleischte Antihausfrau hinstellt und Hefeklöße bastelt, sieht es verdammt schlecht aus, dann steht sie nämlich ziemlich neben sich. :D Mann, bin ich aufgeregt! Ich weiß gar nicht, wohin mit mir. Gibt es wenigstens Leidensgefährten?

    Die Klinke gab nach, ich drückte die Tür auf und schloss sie anschließend wieder. Etwas abgehetzt kam mir mein Onkel vor und so traf ihn ein verwunderter Blick, als ich ihn mit einem Guten-Morgen-Kuss begrüßte.


    "Ist irgendetwas passiert, weil du mich noch vor dem Frühstück zu sprechen wünschst?"

    Die allmorgendliche Prozedur des Frisierens und Ankleidens nach dem Waschen begann, aber ich war mit meinen Gedanken wo anders. Eine vor längerem aufgegebene Freizeitbeschäftigung hatte mich unlängst wieder gefangen genommen und so sah ich den folgenden Stunden mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen, während mehrere Sklavinnen an mir herumzupften. Nicht jede Sklavin ließ ich an meine Haare - nur diejenigen, die sanfte Hände hatten und so gestaltete sich auch dieser Abschnitt des Zurechtmachens erträglich.


    Als eine der Frauen jedoch zur Tusche griff, nahm ich ihr unmissverständlich die Schminke aus der Hand. DAS war nun etwas, was ich niemandem gestattete. Wie in vielem, hatte ich meinen eigenen Kopf und eigenen Geschmack – nicht zu viel Farbe, aber klare Konturen. Mit geübter Hand zog ich den Lidansatz nach, betonte dezent die Brauen und verstärkte ein wenig das Lippenrot. Ein Hauch Rouge auf die Wangenknochen und automatisch lächelte mich mein Spiegelbild an.


    In diesem Moment klopfte Aristos an die Tür. Onkel Titus ließ ausrichten, dass er mich zu sprechen wünschte und da ich ohnehin fertig zurechtgemacht war, lief ich noch vor dem Frühstück zu seinem Cubiculum.

    "OH!", entfuhr mir, denn ich war sowohl vom Anblick als auch von der Tragweite des Geschenkes tief beeindruckt. Vom Schmuckstück wanderte mein Blick zu Corvinus. Was er wohl gerade dachte? Er, mein Bruder, war auserkoren, symbolisch Ciceros' Linie weiterzuführen, sein 'Erbe' anzutreten. Wie wird er reagieren?

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich grinste breit und drückte Deandre meinerseits ebenfalls kurz. Gespielt mitleiderregend sah ich sie an.
    "Es kommt drauf an. Mich möchte bisher keine haben", erklärte ich.


    „Och ne, also das kann nicht sein!“


    Vor Entrüstung fielen meine Schultern herab und ich sah Corvinus direkt in die Augen.


    „Weißt du eigentlich, wie toll du bist? Lass dich bloß nicht von der Erstbesten einwickeln. Die Frau für dich muss schon etwas ganz Besonderes sein.“


    Ein energisches Kopfnicken unterstrich meine Meinung. Gleichzeitig legte ich meine Hand sachte auf seinen Arm und ließ mich zur Tür führen.


    „Du bist klug, witzig, besitzt perfekte Manieren…“ Ich lehnte meinen Kopf etwas zur Seite und warf einen verschmitzten Blick schräg zu ihm nach oben. „Vielleicht fehlt dir noch etwas Lebenserfahrung, etwas mehr Ernst, aber wenn ich ehrlich bin, gefällt mir gerade das an dir sehr gut.“


    Wieder nickte ich energisch. Seine Gesellschaft war stets angenehm, vielleicht war auch alles so unkompliziert, weil wir Geschwister waren. Begeistert hörte ich mir sodann seine Einladung an und konnte nicht umhin – meine Augen begannen zu strahlen.


    „So etwas hat mir seit langem gefehlt. Ich meine dabei nicht Rom, sondern ein paar Stunden voll schöner Erlebnisse, Spaß und Unbeschwertheit.“
    Unwillkürlich drifteten meine Gedanken ab. War ja klar wohin.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Ich habe mir die Szene mehrmals angeschaut, mehr als 5 Mal sind es eindeutig gewesen und du kannst nicht das linke Bein nachziehen, wenn das rechte nach hinten wegrutscht, da es durch den liegenden Australier falsch aufkam. Da kannst du nur noch deiner Länge nach fallen.
    Außerdem kann sich da jeder Verteidiger quer in die Füße der Stürmer mit Schwung fallen lassen und behaupten er hätte springen können. ;)


    Naja, ohne jetzt eine Endlosdiskussion anzufangen, aber aus meiner Erfahrung als Hürdensprinterin :D weiß ich, dass es im Grunde locker über ein solches "Hindernis" geht. Was ich zählen lasse, ist die körperliche Erschöpfung nach 93 Minuten Spielzeit. Einverstanden? ;)

    „Ich bin auch noch etwas verwirrt, aber vermutlich hat Onkel Manius auf meine Bemerkung hin so erzürnt reagiert. Ich hatte Galerianus, das ist doch Sophus’ Bruder…“ Mein Blick war verwundert, kannte ihn Onkel Cicero nicht mehr? “… gerade erklärt, dass sich einiges in Rom verändert hat und neuerdings viele Frauen nach Ämtern streben, wir Aurelier das aber entschieden ablehnen.“


    Abwartend schaute ich meinen Onkel an und fragte mich, ob ihm diese Erklärung zur Orientierung reichen würde.

    Ich stelle mal eben die kühne Behauptung auf, dass selbst ich über den liegenden Australier hätte springen können. :D Der lag doch, rutschte nicht mal mehr, Nummer 3 (Keine Ahnung, wie der Spieler heißt) hätte doch nur die Füße heben brauchen.

    „A c h D U bist das!“, stieß ich gespielt überrascht hervor und fiel in sein Lachen mit ein. „Meine Güte, bin ich froh darüber.“


    Schließlich kroch ich hinter meinem Versteck hervor und umarmte Corvinus zur Begrüßung.


    „Ich merke, man hat es nicht leicht als Mann. Es fühlt sich ziemlich bedrohlich an, wenn Frauen auf Freiersfüßen wandeln. Da muss man schon die Eine wollen, ansonsten würde ich ausreißen.“


    Ich kicherte belustigt.
    Ob mein kleiner Bruder damit wohl schon seine Erfahrungen gemacht hatte? Schmunzelnd sah ich ihn an.


    „Du hast mich gesucht. Sind wieder irgendwelche schrecklich langweiligen Besucher im Atrium, die meine Anwesenheit erfordern? Gar wieder ein Mann, der um mich wirbt?“


    Derzeit konnte ich mir nichts Schrecklicheres vorstellen.

    Beim Jupiter! Eine Sklavin im Liebesrausch ... Als Feigling wollte ich nun nicht vor Corvinus dastehen. Oje, oje. Dann wenigstens so tun, als wäre man mutig.


    „Pass auf, du kleine Maus. Sonst kann es passieren, dass ich dich sofort vernasche.“


    So langsam wurde mir trotzdem mulmig zumute. Verschüchtert blieb ich an Ort und Stelle, peilte aber die Bibliothekstür an, um im Fall der Fälle ausreißen zu können.