Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Das Schloss schnappte ein und ich hatte die Familie und den Rest der Welt hinter mir gelassen. Mein Blick war auf nichts Bestimmtes gerichtet, als ich - mit dem Rücken an die Tür gelehnt - Minute um Minute dastand und den Tränen freien Lauf ließ. Schließlich wischte ich mir über die Wangen, drückte mich vom warmen Holz ab und strebte dem Fenster entgegen. Die Sonne erreichte mein Innerstes nicht … Gleich welches Wetter, es beeinflusste nie mein Gemüt. Mehrfach strichen meine Finger über Stirn und Schläfen, so als könnten sie Gedanken fortwischen, was natürlich nicht gelang ...

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Lepidus
    Ich mach Standarttänze. Meine Lieblinge dabei sind Disco Fox und Cha cha :)


    Stimmt, den Disco Fox. Wie konnte ich den bloß vergessen! :patsch: Auch so ein Hochgeschwindigkeitstanz. :)


    @ Florus: Früher habe ich aktiv Leichtathletik und Handball trainiert und NIE Muskelkrämpfe gehabt. Erst beim Tanzen kam dieser Kram. Das liegt bestimmt an dieser ewigen Spannung, die man halten muss, und an den Absatzschuhen.


    @ Galerianus: Puh, gegen die Deutschen Meister? Alle Achtung!

    Zitat

    Original von Decimus Aurelius Galerianus
    Ich bin nämlich auch Tänzer:D
    Habe mich auch vor einiger Zeit auf Latein spezialisiert, insbesondere auf Jive und Quickstep.


    Oh, cool! Hm, Quickstep … peppig, aber ein Standardtanz. Den Wiener Walzer tanze ich auch gerne.
    Mein absoluter Favorit bei den Lateinern ist der Paso Doble. =) Cha Cha und Jive kommen gleich hinterher. Ich mag’s halt schnell. Rumba ist aber auch sehr schön und natürlich der Mambo.


    Würde ich die langsamen Tänze lieben, hätte ich vielleicht weniger Muskelkrämpfe. :D


    Was machst du, Lepidus?

    Standard und Latein, aber nicht mehr im Verein und mit eindeutiger Bevorzugung der Lateintänze. :)


    Tjo, und prompt kam auch so ein blöder Krampf in der Nacht. Ich habe dagegen echt noch kein Rezept gefunden.

    Heute mal ein Vorabkommentar anstelle einer Auswertung, vielleicht hilft es ja.


    Also schon mal ganz klar, ich wünsche und hoffe, dass Deutschland den Titel holt und ich finde, sie spielen so gut, wie lange nicht mehr, aber heute wird mein ganzes Hoffen und Bangen sowie alle guten Wünsche bei der Elfenbeinküste versammelt sein, damit sie die Vorrunde überstehen. Ich möchte nicht, dass diese Mannschaft im Nirgendwo verschwindet, denn wann hat man schon einmal die Gelegenheit, sie spielen zu sehen.

    Zurück, nach zwei Stunden Tanzsport mit brennenden Fußsohlen und Waden, die sich anfühlen, als kommt jeden Augenblick der Krampf und wie es die Erfahrung lehrt - er kommt und zwar spätestens in der Nacht. Und es macht trotzdem Spaß. =)

    Bei allem, was in meinem Leben schief lief, hatte ich doch das Glück, eine liebe Familie zu haben. Ich besaß einen sorgenden Vater und eine Mutter, auf die immer Verlass war. Onkel Manius und Onkel Titus umsorgten mich mit ebensolcher Wärme. Ich lächelte Onkel Manius an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er mich aus seinen Armen entließ. Sodann setzte ich mich und folgte den Ausführungen meines Cousins. Als er geendet hatte, gab ich meinerseits Auskunft über die letzten Wochen.


    „Ich habe die meiste Zeit in Mantua verbracht. Onkel Titus hatte die Floralia hier ausgerichtet, na ja, und ich habe auch immer die Hoffnung, Sophus hier einmal zu treffen. Das habe ich auch auf diesem Fest, aber er hat mich nicht bemerkt.“


    Ich legte kurzzeitig den Kopf zur Seite und zuckte mit der Schulter. Ein tiefer Atemzug hob meine Brust, weil ich eben gar nicht mehr wusste, was ich denken sollte. Unsicherheit, Traurigkeit, Ratlosigkeit, manchmal auch Ärger anstelle von Enttäuschung beherrschten mein Denken.
    Schließlich lenkte ich mich mit einer Frage ab.


    „Und wie geht es dir, Onkel Manius? Hast du vielleicht Vater in Rom getroffen?“


    Sim-Off:

    edit: Ups, im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob dein "ihr" die Mehrzahl gemeint hat oder nicht. ?(

    „Nun, da geht es dir nicht viel anders als mir, denn obwohl ich in seiner unmittelbaren Nähe wohne, habe ich ihn ebenfalls seit knapp einem halbem Jahr nicht mehr gesehen.“


    Bei diesen Worten wich die Freude aus meinem Gesicht und ich entließ meinen Cousin aus kraftlosen Armen. Ich vermisste eben Sophus und ich machte keinen Hehl daraus. Dieser stoischen Gemütslosigkeit konnte ich außerdem noch nie etwas abgewinnen. Ich zeigte eben meine Emotionen und vor allem ließ ich sie auch zu.


    „Er ist letztes Jahr Praefectus geworden und ja, er ist sehr ehrgeizig. Er versucht es eurem Vater nachzutun, der ja ein großer Staatsmann war.“


    Wieder stockte ich.


    „Was hast du zuletzt von eurem Vater gehört?“, fragte ich vorsichtig nach.

    Durch Sophus’ stets distanziertes Auftreten beeinflusst, hatte ich meine ansonsten offene und herzliche Art schon in Teilen abgelegt - daher fiel meine Begrüßung eher sparsam aus. Als ich aber das ungezwungene Wesen Galerianus’ bemerkte, umarmte ich ihn nun meinerseits, dabei über das ganze Gesicht strahlend.


    „Galerianus, wie kommt es bloß, dass du so ganz anders als dein Bruder bist?“


    Ich sah meinen Cousin gespannt an, denn er unterschied sich nicht nur in Worten, sondern auch in seinem Handeln von Soph. Gut, kein anderer Aurelier glich ihm. Vielleicht sollte ich eher fragen, wie es kam, dass Sophus so war.

    Also mal ganz ehrlich, ich fand deutschen Fußball in den letzten Jahren nur noch zum Abwinken, aber was die bisher bei der WM zeigen, dass lässt doch wieder hoffen!


    Brasilien, lange mochte ich diese Kicker, weil ich es faszinierend finde, wenn Leute trickreich spielen können, aber das Spiel Brasilien - Kroatien hat mich von dieser Schwärmerei geheilt. Ronaldo, pft, und so was nennt sich Nationalspieler.

    … und dann trat er ein. So so, das war also Sophus’ Bruder. Hm, ein Bart machte ja älter. Verflixt, wie alt war er denn nun? Zunächst ging ich ihm aber erfreut entgegen.


    „Sei willkommen, Galerianus. Ich freue mich sehr, dich nach so langer Zeit zu sehen.“ Plötzlich stockte ich. Mir fiel ein, dass Crassus ja vor 1 ½ Jahren gestorben war. Ob Galerianus davon wusste?

    An einem schönen Frühsommertag traf Galerianus in Mantua ein. Die Herrschaften wurden benachrichtigt und trafen nach und nach im Atrium ein, um den Ankommenden zu begrüßen und seinen Erzählungen zu lauschen.


    Während ich Speisen und Getränke anforderte, war ich gespannt wie ein Steingeschütz :D, was uns Galerianus wohl berichten würde. Auch grübelte ich darüber nach, ob er wohl jünger oder älter als Sophus war, wie er so aussah und wann ich ihn überhaupt das letzte Mal gesehen hatte.

    Ich sah skeptisch nach oben, als mein Sklave zurückkam. Er brachte eine Wachstafel mit, die ich nicht besonders geeignet für meine Nachricht fand, aber sie war besser als gar nichts. Mit einem Murren nahm ich sie entgegen und tippte zunächst mit dem Griffel an die Lippen. Wie sollte ich nun ausdrücken, was ich sagen wollte? Ratlos blies ich Atem aus, machte alsbald einen zerknirschten Gesichtsausdruck und murrte erneut. Schließlich entschloss ich mich zu zwei Sätzen, deren Inhalt er ganz sicher verstehen würde, die neugierigen Wachsoldaten aber vermutlich nicht allzu viel damit anfangen konnten. Ich beugte mich über die Tafel und schrieb, dabei hatte jedes Wort seine Bedeutung.




    Salve, Sophus!


    Ich habe deine Reaktionen verstanden, auch wenn es stets schwierig ist, sie nachzuvollziehen. Mögen dir die Götter ihren Schutz angedeihen lassen und dich auf all deinen Wegen begleiten.


    Von ganzem Herzen,
    Deandra.



    Nach nochmaligem Lesen wiegte ich nachdenklich den Kopf. Hm, klang wie ein Abschiedsbrief, sollte aber keiner sein. Der Schutz der Götter entsprach meinem Wunsch, daher ließ ich den Satz so wie er war und stand auf. Auffordernd hielt ich meinem Sklaven die Wachstafel hin.


    „Assindius, sag den Wachleuten, sie sollen die Nachricht an den Praefectus Castrorum weiterleiten.“

    Ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken an diesem Nachmittag vor dem Kasernentor. Bald ließ ich mich im Gras nieder und blinzelte versonnen in den annähernd wolkenlosen Himmel. Es waren seit Monaten immer wieder dieselben Überlegungen – ein Abwägen zwischen großer Unzufriedenheit und bedingungsloser Treue; dem Entschluss, endlich Konsequenzen zu ziehen und dem eigenen Unvermögen, das durchzuziehen.


    Sophus zu begegnen, bescherte mir eine Erfahrung fürs Leben. Ich kannte niemanden, der in gleicher Weise verschlossen war und es gab keinen, bei dem ich trotzdem lesen konnte wie in einem Buch. Sympathie zum einen, aber zum anderen Verantwortung hielten mich bisher, denn ich wollte nicht etwas verstärken, was ohnehin schon viel zu stark ausgeprägt und gar nicht gut für das Wesen eines Menschen war.


    Als die Sonne bereits lange Schatten warf, schickte ich meinen Sklaven zur Wache und bat um Schreibunterlagen, um eine Nachricht zu hinterlassen.