Diesmal schwieg ich lange, denn zunächst wusste ich nichts auf Quirinalis’ Worte zu erwidern. Ratlos war ich aber nur deswegen, weil ich seine Frage aus meiner Perspektive nicht beantworten konnte, denn für mich gab es keine sofortige Lösung. Mein Herz war zwar einsam, aber noch immer nicht frei. Woher sollte ich denn wissen, was für mich das Beste war? Na gut, warten sicher nicht.
Aus seiner Perspektive war doch aber alles ganz einfach!
„Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich zunächst fragen, ob ich diese Frau möchte und auch, wie sehr. Könnte ich mir die Frage von vorn herein mit einem „Nein“ beantworten, dann sag jetzt „vale“ und geh. So einfach ist das.“
Ich lächelte, denn es war leicht, anderen kluge Ratschläge zu erteilen. Nur bei mir selbst haperte es oft gehörig.
„Kannst du dir die Frage mit einem „Ja“ beantworten, dann frag dich am besten sogleich: Wie sehr? Denn du musst deinen Einsatzwillen mit den Erfolgsaussichten abwägen. Du weißt genau um meine Situation Bescheid, ich kann dir nichts versprechen, gar nichts.“
Nach einer kleinen Pause fügte ich noch hinzu: „Sophus war vor mehr als einem Jahr in genau derselben Situation wie du. Er hatte es damals geschafft, mich von Vibi loszueisen, aber er hatte auch alles in die Waagschale geworfen, was er zu bieten hat und das ist ziemlich viel. Er ist das volle Risiko eingegangen, ohne auch nur im Ansatz zu wissen, wie ich dazu stehe. Jetzt ist er dein Konkurrent – hochkarätig, aber mit ungenügendem Einsatz.
Du fragst, wie es weitergehen soll? Ich kann es dir nicht sagen. Du musst es selbst herausfinden.“