Während der Sklave der anderen Sklavin bescheid gab, entfernte sich also auch Amytis. Dabei hielt sie kurz bei den anderen Sklavinnen in der Küche und ließ sich ihre Striemen auf dem Rücken behandeln. Man kannte sich im Hause des Aureliers und wusste, was einen erwarten konnte, daher war das keine große Sache und man fragte nicht, hielt aber auch kein Mitleid vor. So war es nun einmal hier.
Amytis säuberte sich rasch und sorgte mit ein wenig Essig und einem Tuch dafür, dass sie ihrem Herrn oder seinem Gast keine ungewollte Überraschung bereitete. Eine unangenehme Prozedur, aber sie tat es nicht zum ersten Mal und bisher hatte es geholfen. Und ganz bestimmt wollte sie ihrem Herrn nicht noch so etwas aufhalsen, wer wusste schon, wie er dann reagierte.
Kurz darauf traf sie auf Berenice, die ebenfalls bereits nackt war und das stoisch hinnahm. Die junge Frau aus dem Norden hatte eine zierliche Gestalt, mit schmalen Schultern und feingliedrigen Armen, die eher eine sanfte Zurückhaltung als Stärke ausstrahlen. Ihr blasses Gesicht war ebenmäßig und bis auf die etwas zu große Nase hübsch, mit leicht geröteten Wangen und sanften, träumerischen Augen, die oft ins Leere zu schauen schienen. Ihr Haar ist sorgsam gekämmt und schlicht geflochten, glänzend und weich, was auf eine gepflegte Erscheinung hinweist, unterhalb des Kopfes ist es, wie bei Amytis, entfernt, doch ihr Blick und die beinahe schlaffe Haltung lassen sie etwas antriebslos wirken – als würde ihr die Energie oder der Wille fehlen, sich über das Nötigste hinaus für irgendetwas zu interessieren. Sie war schon deutlich länger hier als Amytis und vermutlich hatte sie schon zu viel erlebt. Sie sprach kaum und lebte einfach so dahin, aber wenigstens war sie noch gut anzuschauen, weshalb ihr schlimmeres noch erspart blieb.
Zusammen betrat man wieder das Triklinium und stellte sich an eine geeignete Position vor den Gast des Hauses. Amytis war noch ein wenig unsicher und schaute Quintus an, aber Berenice beugte sich direkt vor und griff eine ihrer Brüste und küsste sie. Die Partherin schluckte und legte, ein wenig unsicher, ihre Hände auf den Rücken der Anderen. Sie war es immerhin nicht gewohnt, selbst sehr aktiv zu sein, schon gar nicht bei einer Frau. Für gewöhnlich nahmen sich die Männer einfach, was sie wollten.