Beiträge von Lucius Sergius Catilina

    Ein Schiff kam uns entgegen. Der Adler am Segel zeichnete es als römisches Kriegsschiff aus. Wir holten nach rechts aus und nahmen Kurs Nordost- Richtung Elba. Es müsste die MERCURIUS sein, wie uns der Steuermann erzählte. Da wir langsame Fahrt machten, kam sie schnell näher und schon bald sahen wir, wie sie das Wasser in hohem Tempo schnitt.


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    In Elba sollte es Höhlen geben, in denen früher Piraten hausten. Diese galt es zu erkunden. Genug Mann waren wir und wohlgemut, diese Aufgabe zu erfüllen.

    Auf der Fahrt nach Aleria übten wir fleißig das Rudern. Wir stellten sogar im Verband einen neuen Rekord auf. 8 Knoten. Für die großen Ruderschiffe nicht schlecht. Links vorbei zog die Küste Korsikas mit ihren steilen Klippen. Das blaue Meer und der blaue Himmel luden zum verweilen ein, was ich genoß. Die Ruderer wiederrum schwitzten in der Sonne, sodaß der Schweiß ihnen in Strömen herunterfloß. Heute hatte ich es gut und so konnte ich in aller Ruhe Kormorane und Delphine beobachten,welche im Wettstreit mit den Schiffen zu stehen schienen.


    Der Tag neigte sich und Aleria kam in Sichtweite. Heute abend würden wir noch einmal Ausgang haben und morgen mit der hoffentlich überholten Mercurius auslaufen, um diesen Miros endlich zu finden.


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    Nachdem wir am anderem Tag Neptun einen Stier opferten und um glückliche Reise und Suche baten, traten wir auf unseren überholten Schiffen zur Ausfahrt an. Eine Woche war seit dem Sturm vergangen und wir bekamen auch Post. Der Inhalt war geheim und nur dem Kapitän und dem Hafenkommandanten, dem ProCurator. Es sollte Nachricht aus Ostia sein, wie die Schiffsbesatzung des Schnellseglers sagte.


    Was solls, heute brauchte ich zum Glück nicht aus dem Hafen rudern. Die unterschiedliche Geschwindigkeit und Ruder einholen, zu Wasser lassen konnte den besten Seemann nerven und wehe ein Ruder blieb an einem Schiff oder der Mole hängen... .


    So war ich mit meiner Aufgabe am Kiel ganz zufrieden. Loten, Loten, Loten. Zwar auch nicht die abwechslungsreichste Arbeit, aber dafür ruhig und gediegen.


    Und so tat ich meine Arbeit:
    0,5 palmus- 1 palmus- 1 pes- 2 pes- 2 pes- 5pes.- 4 pes- 6pes-10pes


    Wir waren draußen auf See. Nun hatte ich wachfrei und wenn es hieß Segel reffen und Segel setzen, dann sollten wir uns bereit halten. Wir kamen gut voran und marschierten Richtung Norden- Aleria, wo die Mercurius wieder zu uns stoßen sollte. Man hatte dort, so sagte uns der Kapitän Tag und Nacht daran gearbeitet, um sie wieder seeklar zu bekommen. Wir waren guten Mutes. Morgen würden wir sie sehen und unsere Kameraden wieder begrüßen können.

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    Nach getaner Arbeit, Waffenübungen und dem obligatorischem Schiffsreinigen bekamen wir Ausgang bewilligt. Ich schloß mich einer Gruppe von Soldaten an, welche das örtliche Amphitheater aufsuchen wollten, um sich einen schönen Abend zu machen. Der Quell der Einheit bedeutete mir viel. Andere besuchten die Bordelle und Tavernen der Stadt. Viel Wein wurde sowieso nicht geduldet, da wir wir morgen abend nach Aleria, welches eine halbe Tagesreise entfernt war auslaufen würden, um den Kapitän und Hafenkommandanten wieder an Bord zu nehmen. Den Tag morgen würden wir mit weiteren Ausbesserungsarbeiten verbringen und hoffen, daß uns Neptun jetzt wohl gesonnen blieb.

    In Portus Syracusanus angekommen reparierten wir die die angeschlagenen Schiffe. Ich schleppte frische Lebensmittel noch und nöcher auf unser Schiff. Andere zimmerten fleißig am Rumpf herum und besserten die 2 Segel aus.


    Im Laufe des Tages erfuhren wir, daß die Mercurius sich sehr vom Sturm mitgenommen nach Aleria geschleppt hat. Neptun sei Dank, daß sie nicht untergegangen war. Dort, so sagten uns Fischer auf dem Markt, soll vor nicht langer Zeit ein Schiff untergegangen sein. Die Fischer sahen Wrackteile im Meer treiben. Da einige im Wasser treibende Leichen blutig waren, munkelt man von Piraten. Unser Kommandant und der an Bord der Hermes fahrende Hafenkommandant wurden sofort hellhörig und machten sich zur Hafenkommandantur in Aleria auf.
    Wir waren gespannt, wenn sie morgen zurückkehren würden, was sie uns zu berichten wußten. Ob es wirklich Piraten waren, die hier ihr Unwesen trieben? Und wenn, war es der von uns gesuchte Miros?

    Portus Syracusanus. Endlich. Der Sturm mit seinem hohem Seegang verdarb uns unseren Proviant.Das Wasser verdorben. Die Segel zerrissen. Die Ruder zerbrochen und teilweise abhanden gekommen kamen wir nur langsam vorwärts.


    Die HERMES bleib in unserer Nähe. Wir hofften,daß die MERCURIUS nicht untergangen war und es ebenfalls bis in den Hafen schaffte.


    Wir dankten den Göttern, als die hohe Küste von Corsika uns begrüßte.


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    Dämonen verfolgten uns! Zuerst der Wind.Nichtsahnend weiter rudernd. Dann Sturm und Stimmen im Gebälk. Wir empfingen sie gebührend nach altem Seemannsbrauch.


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    Ich nahm meine Lunula und hielt sie in die Richtung, aus der der Sturm kam.


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    "qui hic minxerit aut cacarit habeat deos superos et inferos iratos"


    Der Sturm warf uns wie einen Spielball hin und her. Wir tanzten auf den Wellen und unter dem kaltem Regen litten wir besonders.


    Und siehe da, für den Augenblick hatten die Götter ein Erbarmen und wir bannten die Dämonen. Der Sturm legte sich.

    Nach einem kurzem Zwischenhalt auf Sardinien, wo wir frisches Wasser und Lebensmittel bunkerten, ruderten wir erst nordwärts Richtung Corsika. Die Zeit verstrich und sämtliche Schiffe,die wir trafen, waren Handelsschiffe.
    Niemand wußte etwas von Miros. Nur die Nachricht von einem Seegefecht, wo die Trümmer und Überreste eines Schiffes in der Ägäis gefunden wurden, welches Fischer fanden, ließ uns aufhorchen. Ob das Miros mit seinen Gesellen war, welche weider ein Schiff überfallen hatten? Oder war es nur ein vom Sturm an Land getriebenes Schiff, welches an den Klippen zerschellte?

    Auf See sprach der Kapitän zu uns:


    Soldaten! Wir, die Hermes, die Imperator, diese spanische Trireme und die Liburne, welche ihr seht, gehören zu einem Verband, welcher Piraten jagen soll. Der Duumvir von Ostia befindet sich wie der Hafenkommandant an Bord der Hermes. Warum, wissen die Götter. Also macht mir keine Schande und fangt diese Vögel so schnell es geht! Für unseren Caesar!


    Hurra! scholl es aus unseren Kehlen


    Für unseren Augustus!


    Hurraaa!!!!!


    Für unseren Imperatorrr!!!!!


    Hurrrraaaaaaa!!!!!!!! schlug unsere Begeisterung Wellen.



    Nach dieser kurzen Ansprache, welche wohl auf allen 4 Schiffen stattfand, so still wie sie lagen, formierten sie sich zu einem Suchstreifen ind er wir in der Mitte lagen, dann die Triremen rechts von uns und die Liburne als leichtestes Schiff am weitesten links in Sichtweite des Landes. Wir fuhren nach Süden. Die Abstände waren so bemessen, daß wir uns noch mit Lichtzeichen verständigen konnten.

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    Ich meldete mich wie befohlen bei dem Kapitän, der mir gleich ein Ruder zuwies.


    Männer! Wir laufen sofort aus! Weiteres werde ich Euch auf See erklären! Soldaten! Leinen looooosssss!



    Kaum das ich meinen Platz einnahm, ertönte schon das Kommando zum rudern. Was war passiert? Ich sah, wie die Hermes, daß Schiff der Hafenkommandantur gleichfalls ablegte. Ob die Liburne da vorn links und die Trireme vor uns auch zu unserer überstützten Abreise gehörten? Es mußte sehr wichtig sein, wenn sie schon die Soldaten von der Straße einsammelten.

    Unterwegs lief mir der Hafenkommandant mit dem Duumviren direkt über den Weg. Ich salutierte pflichtbewußt.


    Probatus, wohin so schnell??? schallte es mir hinterher.


    Zur Classis nach Misenium Kommandant!


    Die Classis ist hier! Ich brauche jede Hand Probatus. Du fährst auf der Imperator als Ruderer! Melde dich sofort auf ihr! Du wirst sofort auslaufen. Nun spute dich! Das ist ein Befehl!


    Zu Befehl Kommandant!


    Die Imperator?


    Er sah mein zögern und rief mir zu:


    Die Galeere dort hinten du Tölpel oder soll ich dich noch persönlich hintragen?


    Es klickte und ich rannte los...

    Endlich hatte ich ihn gefunden. Den größten Fisch. Eine Stolze Handbreit war er. Ich hielt ihn verwundert gegen die Sonne und meinte wieder zu mir selber: Ob Marius davon satt wird? In dem Moment erscholl die laute Stimme des Kapitäns, was nach Alarmablegen klang. Da ich sowieso nicht wußte, was ich machen sollte, schaufelte ich nur schnell mit meinen Händen die Fische wieder zurück in den Eimer. Selbst den kleinsten heruntergefallenen Fisch hob ich von den Decksplanken auf, da es eine Verschwendung war, wenn man die Tiere wegwerfen würde.
    So merkte ich gar nicht, wie sich das Schiff langsam in Bewegung setzte.