Beiträge von Tiberius Corvius Cadior

    Florus, wir sollten nicht überstürzt reagieren. Für mich hat es nicht den Anschein, als hätte Vibullius diese Entscheidung gefällt. Sollte er, wie ich annehme, nicht aktiv in der Praesina tätig sein, dann plädiere ich für seinen Verbleib in der Albata.


    Vib., um eine noch konkretere Stellungnahme als heute Mittag kommst du wohl nicht drum herum. ;) :)

    Ich bemerkte das Verstehen bei Ingeniosus und zeigte mich zufrieden. Mir gefiel, wie er sich nach meinen Worten verhielt, keine Ausflüchte, keine Verteidigung seiner Vorgehensweise. Auch wenn ich mir noch immer Sorgen um die Reaktion von Aurelius Regulus machte, mit meinem Halbbruder war ich wieder im Reinen. Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sagte in ruhigem Tonfall:


    „Ich werde diese Angelegenheit klären, dafür ist ein Pater da. Für solcherlei Bereinigung habe ich einfach auch den besseren Überblick. Mir hilfst du am besten, indem du zukünftig weniger vorschnell handelst. Unternimm bitte nichts in dieser Sache, notfalls stelle ich zwei Scriba in Mantua ein.“


    Ich ließ mich wieder nieder und trank einen großen Schluck Wein.


    „Wird schon“, sagte ich aufmunternd und es sollte uns beiden Mut machen. „Komm morgen einfach in die Curia. Dort sprechen wir über deine zukünftigen Aufgaben. Heute lass uns über die Familie reden. Wie verlief dein Leben die letzten Jahre. Das würde mich interessieren.“

    Überraschung würde nicht im Ansatz ausdrücken, was ich bei dieser Nachricht empfand. 8o


    Das betraf weniger den Umstand der Rücknahme der Verbannung, als vielmehr die neue Familie des Vibullius. In rasender Eile zogen Gedanken an mir vorbei - Praesina, Abstimmungen über ihn und meine ehemalige Herrin,

    Sim-Off:

    SEIN Kampf um die Teilungsmöglichkeit von Gentes, gemessen an der ursprünglichen Intension und den Folgen. 8o8o (Zählt glaube ich zu SimOff, oder?


    Hier bestand meinerseits Klärungsbedarf.



    "Salve Vib.,


    ich bitte dich um ein Gespräch zwischen Factiokollegen und erwarte dich dazu in der Casa Corvia in Mantua oder auf einer Factioversammlung der Albata.


    Vale
    Tib. Corvius Cadior
    Factiomitglied der Albata"




    edit: Vor Schreck vergessen, die wörtliche Rede kenntlich zu machen.
    SimOff deutlicher gemacht, wobei das wirklich nebensächlich war, aber offenbar zu Antworten gereizt hat.

    „Meines Wissens, bzw. was ich aus den Aufzeichnungen in der Curia herauslesen konnte, besteht der Boden hier aus Lockersedimenten, also Sand und Kies. Ein guter tragfähiger Boden, bei dem der Grundwasserspiegel nicht höher als üblich in dieser Gegend ist. Durch die hohen Temperaturen wird im Gegenteil die Neuansammlung von Grundwasser gebremst. Ich würde dennoch sicherheitshalber für eine Probebohrung plädieren.


    Wäre das im Rahmen der Möglichkeiten, die die Techniker der Legion haben?“


    Fragend sah ich den Vermessungsoffizier an.

    Fast verschluckte ich mich an dem Wein, als ich die Worte von Ingeniosus hörte. Ich stellte den Becher ab, stand auf und lief einige Male durch den Raum. Ein schlechter Anfang für eine Zusammenarbeit. Nachdem ich einige Male tief durchgeatmet hatte, blieb ich vor meinem Halbbruder stehen. So ruhig, wie es mir möglich war, begann ich meine Erklärungen.


    „Du bist neu in der Stadt und neu in die Familie zurückgekehrt. Ich muss dir einiges erklären. Zunächst: Deine Vorgehensweise war falsch. Wenn du demnächst irgendetwas die Stadtverwaltung betreffend besprechen willst, kommst du zuerst zu mir und gehst nicht zum LAPP. Ich sehe dir diesen Fehler nach, werde aber zukünftig auf die Einhaltung des Dienstweges bestehen.


    Hinzu kommt: Meine Situation ist alles andere als eine leichte. Ich sitze praktisch zwischen zwei Stühlen. Zum einen ist da meine eigene Familie, die ich fördern und für die ich sorgen will. Zum anderen fühle ich mich meiner ehemaligen Herrin und deren Familie verpflichtet und bin ihr, als meiner Gönnerin, noch immer stark verbunden.
    Du musst wissen, nachdem ich als Kind aus Germanien verschleppt wurde, kam ich zu den Aureliern. Dort lebte ich lange Jahre als Sklave, bis ich Anfang diesen Jahres freigelassen wurde. Durch die Unterstützung meiner ehemaligen Herrin erhielt ich das Bürgerrecht und konnte die Familie unseres verstorbenen Vaters wiederbeleben.


    Was ich damit sagen will: Ich muss und werde stets und ständig abwägen und immer im Interesse beider Familien meine Entscheidungen treffen. Da kann ich es nicht gebrauchen, dass mir Entscheidungen abgenommen werden.
    Für die Stelle als Scriba in Mantua hatte sich ein Aurelier beworben. DAS Familienmitglied, weswegen überhaupt der Streit in dieser Familie ausgebrochen ist, von dem du nichts wissen kannst, was aber unter Umständen nun schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Ich kann jetzt nur hoffen, dass das nicht passiert. Besagter Aurelier wurde mir von meiner ehemaligen Herrin ans Herz gelegt und nun stehe ich vor vollendeten Tatsachen.“


    Ich atmete schwer durch. Verdammt, ich fühlte mich alles andere als wohl.


    „Machen wir jetzt das Beste draus. Du kommst morgen in die Curia. Dort erhältst du erste Arbeitsaufträge. Unsere Zusammenarbeit wird nur dann eine gute sein, wenn du dich zukünftig an den Dienstweg hältst. Kann ich mich darauf verlassen?“



    edit: fehlenden Buchstabe nachgereicht

    Ich nahm ein Schluck aus meinem Becher und setzte diesen wieder ab.


    "Der Wein stammt von meinem Weingut. Ich selbst ernte die Reben und verarbeite sie. Mir liegt an einer höchst vollkommen ausgereiften Traube, welche den Geschmack runder, weicher macht. Ich bevorzuge die eher feinen Weine."


    Hm, ich wunderte mich etwas über das Versuchtsobjekt Politik. Sollte man doch lieber mit ganzem Herzen und ganzer Überzeugung daran gehen.


    "Regionalpolitik, also. Das ist zum CH natürlich ein Riesenunterschied." Ich dachte nach. "Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Curia in der Provinz oder die der Stadt. Die nächsten Wahlen sind Mitte Juli, die Kandidaturen etwa zwei Wochen zuvor. Hast du diesbezüglich konkrete Pläne oder willst du einfach einmal etwas testen?"

    "Hmm, Politik - ein interessantes Feld. Sprechen wir hier von Regionalpolitik oder vom Cursus Honorum?"


    Ich holte uns eine Amphore Wein heran und schenkte zwei Becher ein. Anschließend ging ich auf seine Frage ein.


    "Flavian dient beim Militär, das sagte ich ja bereits. Zwei überaus aparte junge Frauen leben außerdem noch hier. Licinia, meine Schwester, und auch du und Flavian besitzt offenbar eine. Ancharia kam erst kürzlich hier an und richtet sich gerade erst ein. Ganz sicher wirst du sie bald zu Gesicht bekommen."

    "Entschuldige!" Ich schüttelte über mich selbst den Kopf. "Ich vergaß mich namentlich vorzustellen. Mein Name ist Corvius Cadior, bleiben wir bei Cadior.


    Flavian ist der Legion beigetreten, ich hatte wenig Gelegenheit mit im zu sprechen. Hast du schon Pläne für deine eigene Zukunft? Mantua bietet da einiges an Möglichkeiten - die Legion, die Religion, die Stadtverwaltung."

    Zufällig kam ich bei dem Bauplatz vorbei. Ich wollte sehen, wie weit die Vermessungsarbeiten waren.


    „Salvete! Hier tut sich ja schon einiges.“


    Ich nickte freundlich den Soldaten zu, die emsig den Messungen nachgingen und diese auf Papyrus übertrugen. Anschließend wandte ich mich an Claudius.


    „Nun, wie weit bist du denn mit deinen Arbeiten bereits gekommen?“

    Noch nie verging für mich die Fahrt von Rom nach Mantua derartig schnell. Das musste wohl an meiner hübschen Begleiterin liegen. Angeregt unterhielten wir uns, ich zeigte ihr viel während der Fahrt durch Rom und anschließend genossen wir die Landschaft, die sich auf der kilometerlangen Strecke immer wieder wandelte. Ab und an legten wir Schlafpausen ein.


    Endlich erreichten wir Mantua und wenig später hielt die Kutsche vor unserer Casa - einem neuen, imposanten Gebäude. Ich selbst musste mich erst an diesen Anblick gewöhnen. Ich hielt Ancharia meine Hand hin, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein.


    "Und das ist also dein neues Zuhause."


    Gemeinsam traten wir in die Empfangshalle ein.

    Gemeinsam mit Ancharia betrat ich die Casa, nahm ihr die Palla ab und führte sie in das Speisezimmer.


    „Du hast doch sicher Hunger von der langen Reise. Möchtest du etwas essen? Und dann“, ich schmunzelte, „möchte ich deine ganze Geschichte hören.“

    Nach gewisser Zeit des Fahrens gelangten wir in die Nähe des Palatium Augusti.



    „Schau, und dort ist der Kaiserliche Palast. Davor, dieses große Rennoval, ist der Circus Maximus. Hier finden Pferderennen, Gladiatorenwettkämpfe und andere Spiele statt. Eines Tages wirst auch du auf den Rängen sitzen und die unglaubliche Atmosphäre spüren.“


    Ich zwinkerte Ancharia zu. Vieles würde sie noch zu sehen bekommen, vieles erleben und ganz sicher reichlich Bekanntschaften machen.

    Es war ein schöner Tag, als ich Ancharia am Hafen von Ostia abholte. Wir bestiegen eine Reisekutsche und fuhren zunächst Richtung Rom. Ich wollte ihr aus dem Reisegefährt heraus ihre Geburtsstadt zeigen, die sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte.


    „Schau, dort ist der Tempel der Vesta. Hier vollziehen die Vestalinnen den Vestakult. Das bedeutet, sie bewachen das heilige Feuer, leben 30 Jahre lang in strenger Keuschheit, pflegen den Kult der staatlichen Penaten, beaufsichtigen heilige Kultgegenstände, die niemand betrachten darf und die das Fortbestehen des Menschengeschlechts gewährleisten.“


    Ich wies aus dem Fenster der Kutsche.