„Hm.“ Ich kratzte mich an der Stirn. „Einen Namen kann ich dir nicht sagen, aber eine Beschreibung könnte ich liefern. So viele Legionäre können sich derzeit kaum im Lager aufhalten. Noch ist die Truppe ja im Feld wie ich hörte. Er stellte sich jedenfalls als Legionarius der Legio I Traiana Pia Fidelis vor und sagte er befände sich auf einem Kontrollgang. Er hatte schulterlange blonde Haare und ein gut geschnittenes Gesicht. Die Frauen fliegen auf Typen wie ihn und offenbar besucht er gern die Taverne.“
Ich überlegte was er sonst noch so geäußert hatte, da kamen mir wieder seine Worte in den Sinn, über die ich mich nicht nur gewundert sondern auch geärgert hatte.
„Er meinte übrigens, in Mantua hätte die Legion das Sagen, dass das immer so war, noch so ist und auch immer so bleiben wird. Letztendlich habe ich daran nicht sehr viel auszusetzen, nur erhoffe ich mir schon ein gutes Miteinander und einen guten Kontakt zur Legion. Ebenso hoffe ich auf ein beiderseitiges Eingehen auf die Bedürfnisse des anderen. Mantua soll aufblühen als Stadt und dazu bedarf es der Abstimmung, der Rücksichtnahme und dem Einklang von Militär und Zivilbevölkerung. Ein einseitiges Entgegenkommen würde diesen Prozess verlangsamen, wenn nicht ganz vereiteln. Hoffentlich sehen das viele so wie ich.
Zu den ersten Lieferungen … Ich weiß nicht, wie es bei dir aussieht, Marcellus, ich muss mich erst in Mantua einrichten. Frühestens in zwei Wochen könnte ich die Legion beliefern. Ich bin Weinhändler, aber sicherlich werden auch andere Waren benötigt. Da gibt es noch viel zu klären.“