Beiträge von Tiberius Corvius Cadior

    Mal sehen, ob mir das Gespräch Klarheit bringen konnte. Ich war mir da keineswegs sicher, wollte es aber versuchen. Derzeit standen nicht nur meine Pläne Kopf, sondern auch so ziemlich alle Vorstellungen vom Leben. Es war höchste Zeit zum Sortieren.


    „Auch wenn dir meine Frage jetzt komisch vorkommen wird, ich möchte, dass du sie gut durchdenkst und ehrlich darauf antwortest.“


    Ernst und eindringlich sah ich Mia an. Ich hoffte sie verstand worum es mir ging.


    „Stell dir vor du wärst ab morgen ein freier Mensch, könntest tun und lassen was du möchtest. Wohin würden dich deine Schritte führen? Was würdest du unternehmen? Wie würden deine Zukunftswünsche aussehen?“

    Sim-Off:

    :( Tut mir leid! Ich kann es nicht ändern. Das erste Rennen für die Fahrer mit den wenigsten Punkten war leider schon voll. Dort sind alle Lenker gestartet, die auf Stufe 1 stehen, dein Lenker hat bereits Stufe 2.
    Er war jetzt also in den beiden Rennen, die ich ausgerichtet habe, leider der mit der geringsten Stufe (Erfahrungspunkte) innerhalb der Startergruppe und zugegeben vom Pech verfolgt. Ich kann aber nichts für die Zufallszahlen. Die bekomme ich vorgegeben und das System generiert die nochmals. Da ist nix dran zu drehen.
    Angebot: Ich kann den Sturz editieren. Habe den nur gepostet, weil die errungenen Erfahrungspunkte am Ende wirklich ein Stück unter denen der anderen liegen. Schreib mir bitte eine PN.

    Die vierte Runde bringt wieder kaum irgendwelche Änderungen. Dieses Rennen birgt nur wenige Überraschungen. Es sieht ganz nach einem Start-Ziel-Sieg von Rothaar für die Veneta aus. Einzige Spannung verspricht der Kampf von Helios für die Aurata und Quintus Arius dem Jüngeren ebenfalls aus der Aurata. Platz zwei ist von diesen Lenkern hart umkämpft. Letzterer schiebt sich mehr und mehr an seinen Factionsgefährten heran und auf der zweiten Geraden überholt er ihn sogar. Die Gespanne rasen um die Wendemarke und unerwartet passiert ein Missgeschick. Der Lenker, der den Wagen für den König von Tylus steuert, hatte wohl den Einfahrtswinkel für die Kurve falsch berechnet. Der Wagen überschlägt sich mehrmals und bricht entzwei. Ein Aufschrei geht durch die Menge. Kyrios Agoon wird von seinem Gespann über die Sandbahn geschleift und kann sich erst nach unzählig vielen Galoppsprüngen von den Riemen los schneiden. Reglos bleibt er auf der Bahn liegen und Helfer eilen auf den Lenker zu. Eilig wird er aus dem Circusoval getragen.


    Die fünfte Runde verläuft ohne bemerkenswerte Zwischenfälle. Auch die anderen Lenker sind vermutlich durch den Ausfall des fünften Wagens beeindruckt. Die Geschwindigkeit ist gemäßigt, Angriffe werden nur halbherzig durchgeführt. Die sechste und siebte Runde werden darüber entscheiden, welche beiden Gespanne dieses Qualifikationslaufes in das Finale einziehen.

    Komisch, ich konnte bei Mia nie lange in schlechter Stimmung verbleiben. Etwas an ihr sprach mich an und zwar meine einfühlsame Seite, von der ich bisher annahm, dass ich nichts dergleichen besaß.


    „Setz dich, Mia. Ich möchte dich etwas fragen.“

    Mir war die Vorliebe von Deandra für Eis bekannt und ich wusste, dass sie gerade in letzter Zeit ab und an diese rare Köstlichkeit zu sich nahm. Ihre Art, sich über manches hinwegzutrösten, aber in der Zukunft würde das nicht mehr möglich sein. Die Temperaturen stiegen und machten einen Nachschub unmöglich. Deshalb suchte ich sie auf, um sie davon schonend in Kenntnis zu setzen. Ich fand sie im Garten.


    „Es geht um deine Vorliebe für Eis, Deandra“, sagte ich einleitend. „Auch wenn du bisher weder Kosten noch Aufwand gescheut hast, auch eine Patrizierin kann mit Geld nicht die passenden Temperaturen für Transport und Aufbewahrung kaufen.“

    Mit der Peitsche schwingend, trieben die Lenker ihre Tiere in die nächste Runde. Ein schwieriges Unterfangen war das immer für die Aurigae, da die Leinen, die die Verbindung zu den Pferden darstellten, an der Riemenschnürung ihrer Oberkörper befestigt war. Hier war keinerlei Hilfengebung möglich, geschweige denn Signale per Fingerspitzengefühl. Sie trugen eine Tunika ohne Ärmel und sie waren in der Farbe der jeweiligen Factio. Eine helmähnliche Kappe bedeckte die Stirn und die Wangen.
    Helios startet einen Angriff auf den führenden Rothaar, der wird aber von diesem abgewehrt. Rein gar nichts ändert sich an den bisherigen Platzierungen der Gespanne in dieser zweiten Runde. Alle scheinen abzuwarten – einschließlich der Zuschauer, die einen Angriff irgendeines Lenkers zu fordern beginnen.


    Die dritte Runde beginnt dann auch mit einem Angriff von Maximus Didius Metellius. Aus der hintersten Position heraus greift er an und schafft es auf gerader Strecke gleichauf mit dem vor ihm liegenden Quintus Arius der Jüngere zu ziehen. Kurz vor der Kurve verschenkt er aber schon wieder seinen Vorteil und fällt zurück. Kyrios Agoon, bislang auf dem dritten Platz, begeht einen schweren Fehler und der Wagen kommt ins Schlingern. Was macht er bloß mit seinem Gespann? Völlig unverständlich wie er die Kurven angeht und den Pferden nicht den nötigen Freiraum schafft. Vielleicht hat er einen schlechten Tag. Irgendetwas stimmt jedenfalls nicht.

    Mit einer Hand schob ich die knarrende Tür zur Küche auf. Mias Werkeln war schon von weitem zu hören gewesen. Ohne große Erklärung kam ich gleich zur Sache.


    "Ich möchte mit dir reden."


    Mir war klar, irgendwie klang das unfreudlich, dabei war ich nur in Gedanken. Zu vieles bestürmte mich in der letzten Zeit. Pläne stürzten um, neue bauten sich auf. So ging das in dauernder Weise.
    Ich drehte mich um und lief voraus.

    Ich wählte dieses Zimmer für die geplante Unterredung mit Mia.


    Die Zukunft war für mich in Teilen völlig ungeklärt. Das betraf sogar meine eigenen Vorstellungen. Ich hoffte daher, ich würde im Gespräch erkennen, was für mich von Wichtigkeit war.


    Ich ließ mich nieder und erwartete Mia.

    Alle Vorbereitungen zum zweiten Qualifikationslauf liefen auf Hochtouren. Die Zählwerke wurden bereits wieder aufgefüllt, die Gespanne in die Startboxen gebracht und der Editor stand ebenfalls schon bereit.
    Wieder breitete sich eine spürbare Spannung auf den Rängen aus. In diesem Lauf würden bereits erfahrenere Wagenlenker starten. Das Tuch fiel, die Gitter vor den Boxen sprangen auf und die herausstürzenden Gespanne wurden mit großem Jubel empfangen.


    Hinein ging es in die erste Runde, in der Maximus Didius Metellus für die Russata startet, Quintus Arius der Jüngere für die Aurata, Kyrios Agoon für den König von Tylus, Rothaar für die Veneta und Helios für die Aurata.
    Den mit Abstand schlechtesten Start erwischte Maximus Didius Metellus, doch auch Quintus Arius der Jüngere kam nicht so recht in Fahrt.
    Das Gedränge war groß, als es in die erste Linkskurve ging und fast wäre der Wagen von Kyrios Agoon gekippt. Glücklicherweise konnte sich der Lenker dagegen werfen und damit Schlimmeres verhindern. Um die Spitze in dieser Runde kämpfen Rothaar, der leicht führte, und Helios.

    Nachdem ich zwischenzeitlich meine Post durchgesehen und stundenlang vertrauliche Gespräche geführt hatte, kehrte ich in den Versammlungsraum zurück.


    „Folgendes habe ich mitzuteilen: Die Richtung und die wünschenswerten Ziele sind ausreichend abgesteckt. Ich habe inzwischen diverse vertrauliche Gespräche geführt. Es herrscht allgemeine Übereinstimmung darüber, dass die von Hadrianus aufgestellten Forderungen solide sind. An dieser Stelle erübrigt sich jede weitere Ausfeilung und Diskussion.


    Daher gehen wir den nächsten Schritt, der da wäre: Ein stichhaltiges und unumstößliches Argument finden, welches die Durchsetzung dieser Forderungen garantiert. Diesbezüglich habe ich eine wirklich erfreuliche Botschaft zu überbringen.


    Das entscheidende Argument, welches vor allem auf die dritte der oben aufgestellten Forderungen abzielt, wurde gefunden! Das ist insofern erfreulich, weil gerade dieser Punkt mir anfangs als der am schwierigsten umsetzbare erschienen ist.


    Daraus folgt die Aufgabe für alle hier Anwesenden und auch diejenigen, welche nur durch Postzustellung Benachrichtigung finden: Wir brauchen Lösungsvorschläge, Alternativen und Ausweichmöglichkeiten für die aus der Politik ausscheidenden Frauen. Wir brauchen ein mehr als gutes Konzept, um unsere Forderung durch den Senat zu bringen.


    Um das zu erreichen, wollen wir uns nicht scheuen, Kontakt mit Andersgesinnten aufzunehmen, um gemeinsam nach gangbaren Lösungen zu suchen. Aurelia Deandra wird sich mit dem Pater factionis Marcus Didius Falco zusammensetzen, der sich bekanntlich FÜR die Interessen dieser – ich will mal sagen – fortschrittlichen Frauen einsetzt.


    Vorschlag meinerseits – und es ist ein Vorschlag, der Ausdruck unseres Entgegenkommens sein und der Gerechtigkeit dienen soll: Diejenigen Frauen, die bereits über die untersten senatorischen Ämter hinweg aufgestiegen sind, sollen ihrer Position nicht beraubt werden. Das betrifft die Senatorin Adria Germanica und Flavia Messalina Oryxa, die als Legatus Augusti pro Praetore in Hispania tätig ist. Wir zollen ihrem Aufstieg den nötigen Respekt.



    Nichtsdestotrotz muss weiterhin an der Umsetzung der verbleibenden Punkte I, II und IV gearbeitet werden. Vorrangig möchte ich die Verantwortung für die Punkte I und IV in die Hände von Hadrianus und Florus legen. Hadrianus, möchtest du Punkt II zusätzlich noch übernehmen?“

    „Mal abgesehen davon, dass ich immer noch der Meinung bin, die Männer sollten für das Zeugen von Kindern zuständig sein ;), hast du es genau getroffen. Beleben wir hier wieder die Religion, die mehr als nur im Argen liegt, dann sollte dies auch bei entsprechender Wertstellung und Beachtung dieser Grundlage, die überlieferte Stellung der Frau nach sich ziehen.“


    Oder war diese Hoffnung trügerisch? Was musste noch geschehen, um dieses Teilziel zu erreichen? Ich versank in meinen Gedanken. Vorleben alleine reichte jedenfalls nicht. Davon war ich überzeugt.

    „Mit Ausnahme von Punkt II kann ich mich kaum entscheiden, welcher der drei Punkte für mich mehr Bedeutung besitzen soll. Wie ich aber bereits in meiner Antrittsrede erwähnte, bin ich der festen Überzeugung, dass alles in einem unmittelbaren Zusammenhang steht.
    Die aufgeweichte Stellung der Frau, also ihr Eindringen in politische Bereiche, lässt sie die familiären Dinge vergessen. Es gibt zu wenige Frauen, die in ausreichendem Umfang öffentliche und private religiöse Riten betreiben. Nicht, weil wir zu wenige Frauen haben. Nein! Sondern weil die Frauen durch die aufgeweichten Strukturen ermuntert werden, ihre Pflichten zu vernachlässigen und in Bereiche vordringen, die jedem Verständnis von Wert und Sitte entgegenstehen.


    Das wiederum zieht Punkt IV nach sich. Man kann keinem aus fremden Landen Zugereisten zum Vorwurf machen, dass er entgegen unserer Religio und unseren durch die Vergangenheit geprägtem Ansinnen handelt. Wie soll ein Bürger oder Freier, der erstmalig den Nabel der Welt aufsucht, erkennen, in welch besondere Welt er eintaucht, wenn alles Überlieferte nach und nach ausgelöscht wird?"

    Langsam wuchs die Spannung erneut. Letzte Wetten wurden abgeschlossen, manch einer besorgte sich noch Backwaren und Obst im Untergeschoss für die nächsten Stunden. Wieder andere nahmen ein letztes Mal die Dienste von Wahrsagern und Astrologen in Anspruch. Unruhig rutschte die Menge auf ihren hölzernen Sitzplätzen hin und her.


    „An dieser Stelle übergebe ich die Moderation der Spiele an Aurelia Deandra. Mein Gespann steht schon bereit und ich muss mich beeilen, um noch rechtzeitig zu den Startplätzen zu kommen. Der Puls geht sowieso schon auf Hochtouren, jetzt heißt es nur noch kämpfen um den Sieg. Alles andere zählt nicht mehr.“

    Ich machte mich auf den Weg, die ersten Erschienenen zu der auf Wochen angesetzten Beratung zu begrüßen.





    „Salve Bürger und Bürgerinnen, Priester und Priesterinnen, Landsleute und Zugereiste, Freigelassene und all jene, denen unser Reich am Herzen liegt!



    Die Zeit ist im Wandel. Manches hat sich verändert, seit unsere Vorfahren zur Insel der Glückseeligen aufgebrochen sind. Die alten und bewährten Strukturen sind im Verfall begriffen, sowohl in den öffentlichen Ämtern als auch in den Familien. Die Religio Roman gerät mehr und mehr in Vergessenheit und nicht nur die Christen tragen daran Schuld – nein wir alle!


    Dagegen müssen wir etwas unternehmen!


    Zwei Schwerpunkte möchte ich herausheben, denen unsere Aktivität dienen soll. Zum einen die Wiederbelebung unserer Religion und zum anderen die Aufhebung der neuzeitlichen, demokratischen Strukturen, die die Rolle der Frau auf den Kopf stellen. Sie vor allem tragen die Schuld daran, dass sich kaum noch jemand auf das Bewährte, das Althergebrachte besinnt. Rom geht auf diese Art seinem Untergang entgegen!
    Die Frauen sollen sich wieder verstärkt der Religion widmen und den Männern die Politik überlassen. Erreichen wir für die Zukunft einen Einstellungsstop für Frau in der Politik, zieht das zwangsläufig die Belebung der Religion nach sich. Ihr seht, das eine hängt mit dem anderen unmittelbar zusammen.



    Noch einmal: Nicht mit der Umwälzung in den privaten Bereichen wollen wir uns zufrieden geben – unser Vorhaben soll und muss die öffentlichen Bereiche ebenfalls durchdringen!“


    Ich machte eine Pause, um meine Worte wirken zu lassen und betrachtete dabei jeden einzelnen der Anwesenden.


    „Ich schlage vor, dass wir uns in zwei parallel arbeitende Gruppen teilen. Die einen arbeiten an konkreten Vorschlägen im Hinblick auf die Wiederbelebung der Religion, die anderen an Anregungen, wie die ehemalige Stellung der Frau in Politik und Öffentlichkeit wieder erreicht werden kann.“


    Ich ging durch die Reihen der Anwesenden und legte mal dem einen die Hand auf die Schulter oder nickte dem anderen aufmunternd zu. Leiser fuhr ich fort:


    „Manch einer, der uns in dieser Angelegenheit unterstützen will, möchte hier weder persönlich erscheinen, noch seinen Namen preisgeben. Mit diesen Personen werde ich vertrauliche Gespräche führen." Dann fuhr ich wieder lauter fort. "Das soll uns hier aber nicht davon abhalten, konstruktiv und konzentriert zu arbeiten. Am Ende wird sich jedes dieser Teilstücke zu einem großen und stimmigen Ganzen zusammenfügen lassen, dafür sorge ich.
    Es muss jedoch allen klar sein, dass wir hier und da Zugeständnisse machen müssen. Trotz allem, es kan nur besser werden.


    Lasst uns kämpfen – für ein besseres Rom, für unsere eigene Zufriedenheit und für unseren Kaiser!

    Die Opferung zu Ehren der Ceres beendete den Einzug – das Fest und die Spiele waren nun eröffnet. Der Zug der Priester und die Angehörigen der ausrichtenden Factio verließen nun wieder die Arena. Sie machten Platz für das Vorprogramm.


    Mehrere Reiter und ein Vierergespann preschten in das Circusoval. Die Pferde kamen wieder alle aus dem renommierten Gestüt Aurelia in Italien. Die Reiter boten Rennen dar, während sie auf den Rücken ihrer Rösser standen. Mitunter standen sie auf zwei Pferderücken und lenkten die galoppieren Rösser nah beieinander durch die Sandbahn. Die Geschwindigkeit war atemberaubend. Als nächste Darbietung nahmen sie Anlauf und sprangen über die Vierergespanne.


    Nach etlichen Kunststücken und rasanten Geschicklichkeitsübungen zu Pferd, verließen die Reiter die Sandbahn.


    „Leider hat es sich nicht mehr ergeben, dass unser Caesar an dieser Stelle eine Vorführung der besonderen Art bieten kann. Meine Anfrage war wohl etwas zu kurzfristig gewesen. Verschieben wir das also auf die nächsten Spiele und fahren im Programm fort.“

    Ganz klar - in Ostia musste ebenfalls ein solches Plakat angebracht werden. Also ging ich zum Markt und plazierte es an einer gut sichtbaren Stelle.




    Aufruf!



    Es ergeht hiermit ein Aufruf an alle Bürger Roms, gleich welchen Standes, gleich welchen Geschlechts:


    Diejenigen, die sich gegen die neuen liberal - progressive Tendenzen einsetzen wollen, die unsere alte Ordnung unterwandern und die Sitten unserer Vorfahren missachten, wollen sich zusammenfinden – nicht um hier zu protestieren, sondern um sich aktiv für die Abschaffung dieser Missstände einzusetzen.


    Die Magistrata Aurelia Deandra, selbst aus einer konservativ eingestellten Familie stammend, stellt dafür in der Stadtverwaltung Ostias einen Besprechungsraum zu Verfügung.


    Ich hoffe auf zahlreiches Erscheinen, produktive Diskussionen und konstruktive Vorschläge.
    Auch wenn wir bedingungslose Loyalität unserem Kaiser gelobt haben, wir haben nicht gelobt, ihn und das Imperium ins Verderben rennen zu lassen.



    Für ein Rom, wie es unsere Vorfahren hatten!


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    Nach der Rede des Aediles Curules waren die Opferungen an der Reihe. Die Spiele standen im Namen der Ceres, der Göttin des Ackerbaus. Man nannte sie auch Göttin der Saaten und der Fruchtbarkeit sowie mütterliche Erdgöttin.


    Eine Frau trat aus der Reihe der Priester hervor. Es war Didia Marcia . Offenbar war sie Ausführende der zu zelebrierenden Opferung.

    Durch das mittlere Haupttor des Circus traf nun der Zug der Götterbilder ein. Zuerst die Sänger und Musikanten, dann diejenigen, welche die Spiele veranstalten, allen voran Publius Tiberius Maximus, der Aediles Curules. Er stand auf einem hohen Wagen in herrlicher Tracht – ganz in Weiß.


    Jubelnd stand die Menge erneut auf und begrüßte den Zug mit großem Beifall. Auf das genauestes beobachteten sie die Zeremonie, welche die Cerealia eröffnen sollte. Nichts durfte falsch laufen, kein Fehler durfte passieren – die sakralen Vorschriften waren überliefert, die feierlichen Rituale vorgeschrieben.


    Die Bilder der Götter wurden auf Bahren und Thronen getragen, ihre Attribute auf kostbaren Wagen gefahren, welche Maultiere, Pferde oder Elefanten zogen. Zahlreiche Priesterschaften begleiteten sie. Statuen, Altäre und die Gestelle wurden auf der Spina platziert.


    Nun ergriff Publius Tiberius Maximus das Wort.