Beiträge von Tiberius Corvius Cadior

    „Es wird die Magistrata freuen, wenn schon vor der Eröffnung Interesse an dieser Einrichtung besteht, allerdings ... es wird noch etwas dauern, bis der Betrieb eröffnen kann.“


    Ich beugte mich zu dem Arbeiter, der mir etwas ins Ohr flüsterte. Zufrieden nickend richtete ich mich wieder auf.


    „Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Es ist sogar mit einer verstärkenden Handwerkerkolonne zu rechnen.“


    Ich musste grinsen.


    „Deandra, die Magistrata, hat eine hilfsbereite Ader. Vermutlich würde sie selbst in der Curia bei privatem Sorgen aushelfen, wenn diese gar zu sehr brennen.“

    Auf dem Weg zur Curia kam ich an der Baustelle zum neuen Treffpunkt in Ostia vorbei. Und wollte nach dem Rechten sehen. Obwohl ich einen anderen Weg nahm, begegnete mir der Fremden vom Hafen wieder.


    „So trifft man sich wieder“, begrüßte ich ihn und an die Bauarbeiter gewandt: „Wann wird der Rohbau fertig gestellt sein?“

    Ich benachrichtigte vor Stunden Aurelia Deandra über die katastrophalen Zustände hier im Hafen. Die Kommandantur war derzeit unbesetzt und ein Reisender wünschte Auskunft. Nun kehrte ich mit einer Antwort zurück.


    „Die Magistrata der Stadt hat sich erkundigt und lässt ausrichten, dass am heutigen Tage um die Mittagszeit ein Schiff mit dem Ziel Brundisium in See sticht. Nach Ephesus bricht in den nächsten Tagen keines auf. Falls Übernachtungsmöglichkeiten gewünscht werden, dann einfach in der Curia melden.“

    Als mehrere Stimmen und lautes Handtieren zu hören war, ging ich zum Atrium des Rathauses um nachzusehen. Entgeistert erblickte ich etliche Helfer, die ganze Wagenladungen von Grünpflanzen ins Rathaus brachten.


    Verständnislos runzelte ich die Brauen und fragte mich, was das soll. :huh: Schließlich entdeckte ich Deandra zwischen ihnen, die Anweisungen zum Standort der ganzen Pflanzen gab.


    ‚Frauen’, dachte ich bei mir, schüttelte den Kopf und drehte mich um. Wie in einem Gewächshaus sah es nun in der Curia aus. :P



    http://home.arcor.de/de_la_cha…RIUM%20mit%20Pflanzen.jpg



    edit: eigenes Webspace

    Ich suchte getrennt von Deandra und zwar im Obergeschoss nach einem geeigneten Zimmer. So richtig empfehlenswert fand ich bisher keines. Die einen waren zu klein, andere zu dunkel oder die Lage unzweckmäßig. Aber dann...


    Ein Zimmer mit Ausblick; hell, geräumig und mit einem separaten Ausgang nach draußen. Nahezu ideal. Ich ging und holte Deandra.

    "Ich bin wieder auf römischen Boden," sagte ich zu der hübschen, neuen Sklavin, die das vermutlich gar nicht interessierte. Ich war jedenfalls froh, wieder hier zu sein. Die Reise in mein Heimatland verlief gänzlich anders als vorgestellt.


    "Wo treffe ich Deandra?"


    Auf meinen fragenden Blick erntete ich zunächst nur ein Schulternzucken. Bis jemand aus der Küche rief und mitteilte, dass die Hausherrin im Gestüt zu finden sei. Also begab ich mich dorthin.

    Nachdem ich inzwischen Stunden vor der Casa gewartet hatte und trotz herausdringender Geräusche mir niemand die Tür öffete, holte ich mein Messer heraus. Mit reichlich Schwung hieb ich das Messer durch den Brief in das Holz der Tür. Nun musste der Empfänger den Brief eben so lesen und andere konnten es auch.


    Sicherlich kam der Brief etwas spät in Germanien an, aber der Tod von Antoninus und seine Bestattung hatten ein früheres Kommen unmöglich gemacht. Es tat mir leid, aber es war nun mal nicht zu ändern.


    Ich schaute mich noch einmal um und drehte dann der Casa den Rücken zu.




    Salve
    Mein geliebter Rhenusia...
    Die Zeit ist gekommen , ich werde aussegelen um den Feinde des Imperators an den Gurgel zu gehen...
    Der Schmach von Laeca's Offizieren meine Mutter angetan werdt gerächt werden...


    Dan werde ich Frei sein ...Frei um zu ruhen und mein gequeelter Seele wirt sich deine hingeben können wie ich es vorher nicht könnte...
    Wenn ich heil wieder Heim komme wirt der Tag nicht mehr weit sein das du FRAU AGRICOLA wirst...und den Hertzens wünsch von dir und mir in erfühlung geht.
    Wenn es schief geht dan weiss das mein letzter gedancken dir gegolten haben ...


    Vale
    Dein Iulius

    An vieles aus meiner Kindheit konnte ich mich kaum noch erinnern. Sehr verschwommen war auch das Bild der germanischen Städte. Ich fragte mich, ob sich so vieles hier verändert hatte oder nur in meiner Phantasie...


    Endlich traf ich in Mogontiacum ein und fragte mich einfach durch zur Casa Duccia.


    Mit dem Brief in der Hand klopfte ich an Tür und wartete darauf, dass sie sich öffnete...

    Germanien – ich betrat nach vielen Jahren wieder heimischen Boden.


    Bevor ich meinen Auftrag hier erfüllen würde, suchte ich das Gespräch mit den Göttern.
    Zielstrebig durchstreifte ich die Wälder nach einem heiligen Hain und endlich - nach Stunden fand ich einen.


    Tief atmete ich ein. Die Sonne schien in mein Gesicht und ich schloss die Augen. Leiser Wind strich über meine Haut und ich glaubte sie zu fühlen: die Götter. Ehrwürdige Stätte – geweihter Hain, wichtigster Ort meiner Vorfahren.


    „Donar, Unbesiegbarer mit grenzenloser Macht; Wodan, weise und schicksalhaft; ich grüße euch beide und bitte mir zu vergeben, weil ich euch lange nicht gehuldigt hab. Kein Tag jedoch vergeht, an dem meine Gedanken nicht bei euch weilen, an dem ich nicht Kraft aus meinem Glauben ziehe. Lebe ich auch schon seit Urzeiten in Rom, nie vergesse ich meine Wurzeln, nie verrate ich meinen Glauben und niemals kehre ich mich von diesem ab.“


    Leider besaß ich weder Kriegsbeute noch sonstige, würdige Opfer, aber etwas Speise legte ich auf den Opferstein. Ich fühlte mich stark wie lange nicht. Entschlossen begab ich mich nun nach Mogontiacum...

    "Nun, dann müssen die Marktfrauen wohl noch etwas länger auf meine Anwesenheit verzichten."


    Tja, das war wohl nicht zu ändern. Ich nickte, verabschiedete mich von beiden Frauen und trieb die Pferde wieder in den Galopp.

    Zitat

    Original von Tiberia Livia
    Was den weiblichen Gedanken, den ich nie für meine eigene Profilierung wollte, letztlich zum Kippen brachte, waren...


    Jetzt habe ich noch eine Schote gefunden. Die muss ich jetzt einfach noch posten, dann bin ich auch ganz schnell weg. Versprochen! :)



    Äh, Livia? Deine weiblichen Gedanken sind gekippt? Frage: wohin und mit welchen Folgen? :D8o

    Die beiden Testamente lagen gut verwahrt bei den Vestalinnen und ich lenkte das Gespann umgehend zurück in die Wohngegenden. Vorbei an der Villa Aurelia, bei der ich die Rösser fast aus dem Galopp heraus stoppte. Deandra und Lucia standen vor der Porta und ich wunderte mich sehr.


    Kurzerhand sprang ich vom Wagen und trat heran.


    „Ich nahm an, ihr seid in der Casa der Didier?“

    „Ja, Antoninus weilt nicht mehr unter den Lebenden. Er schrieb das Testament unmittelbar vor seinem Tod. Die Erfüllung ist bereits in der Umsetzung. Was den Einsatz des Philippos betrifft, so hoffe ich doch, dass er nicht sein Leben kostet, wenn er auch gefährlich ist.“


    Verabschiedend lächelte ich kurz und wand mich dem Ausgang zu.


    Sim-Off:

    Warum sollen die Testamente denn hier raus? Oder anders gefragt: was spricht dagegen, dass drin bleiben? ;)

    Überrascht drehte ich mich um. Eine junge Frau kam mir entgegen. Ich war erleichtert. Sie war unzweifelhaft eine Vestalin. Mit den Worten: „Ich überbringe zwei Testamente zur Aufbewahrung“, reichte ich ihr die beiden Schriftrollen hin.




    Testament:


    Hiermit vererbe ich im Falle meines Ablebens meine weltlichen Güter an folgende Personen:


    Das Weingut und die Kelterei dem treuen Freigelassenen Cadior.
    Die Geflügelfarm, den Schäfer und die Schneiderei dem treuem Nauta Ostias Lucius Sergius Catilina, der uns in dunklen Stunden beistand.
    Die Tongrube meinem bestem Freund und Weggefährten Lucius Tiberius Vibullius.


    Dies ist mein letzter Wille.


    Titus Aurelius Antoninus.





    Testament


    Salve


    Ich Iulius Philippos verfüge das:
    Mein leib wenn gefunden verbrand werden muss und die Asche dem Meer übergeben werden soll ob das ich da den Neptun weiter dienen kan.


    Mein Geldliche gutehaben und Gutern sollen Rhenusia Duccia übergeben werden als eisige Erbe für diessen Moment.
    Verkauft Mein Schif und verteil der Aufbring unter die die mir Treu gefolgt sint


    So habe ich verfügt so möge es geschähen.
    Vale
    Iulius.