Ich stoppte die Biga etwas abseits des Tempels und ging den letzten Weg zu Fuß. Mit den beiden Testamenten in der Hand, hoffte ich, möglichst schnell eine Vestalin anzutreffen.
Beiträge von Tiberius Corvius Cadior
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Das ist der Tempel der Vesta. Das Haus der Vestalinnen befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft.
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Eine Biga und eine Kutsche hielten nacheinander vor der Casa.
Ich sprang vom Wagen und hielt Deandra meine Hand hin. Schnell genug war ich auch Lucia behilflich, ehe sie von allein vom Wagen springen konnte. Ein leichtes Grinsen konnte ich mir dabei wieder nicht verkneifen.
Mein nächstes Ziel war der Tempel der Vestalinnen. Dort musste ich die beiden Testamente abliefern. Mit einem Sprung war ich auf dem Wagen, schnalzte mit der Zunge und die Pferde zogen an.
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Ich grinste etwas über die Verlegenheit von Lucia.
„Kein Grund, sich zu bedanken. Bei den Aureliern sind solche Gesten vollkommen normal, wobei, was mich betrifft, es weniger meine Pflicht als vielmehr Höflichkeit war, an deine Palla zu denken.“
Ich reichte Deandra, die gerade zu uns stieß, meine Hand und half ihr beim Einsteigen. Anschließend erklomm auch ich die Biga, nahm die Zügel und die Fahrt ging los...
edit: Ups, was Wichtiges vergessen.
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Auf dem Weg zum Wagen erklärte ich Lucia, dass ich sie mit Deandra zunächst bei der Casa Didia absetzten würde. Der Fahrer und ein Sklaven sollten die Kutsche beladen und selbstständig die Rückfahrt nach Ostia antreten. Ich sagte ihr weiterhin, dass Deandra einen gemeinsamen Besuch bei der Villa Aurelia plante, um ihr das Anwesen zu zeigen.
Bei der Biga angekommen reichte ich Lucia ein wollenes Reisetuch.
„Auf dem offenen Wagen ist es etwas frisch. Ich habe deine Palla schon bringen lassen, weil ich bereits annahm, du reist mit uns und nicht allein.“
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„Lucia, die Biga steht bereit und Deandra erwartet dich schon. Du hast die Wahl, ob du auf dem Wagen mitfahren möchtest oder lieber in der Kutsche, die für deine abzuholenden Sachen ebenfalls mitkommt. Deandra meidet solche Kutschen. Ihr wird dort drin immer schlecht.“
Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Wie empfindlich musste man eigentlich sein, um eine kurze Kutschfahrt zwischen Rom und Ostia zu meiden.
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"Dann kann ich gleich die Wege miteinander verbinden. Antoninus gab mir ebenfalls sein Testament, welches ich mit dem anderen in Rom abgeben kann. Ein Brief müsste anschließend noch nach Corsica zu Vibullius."
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Ich hob die schwere Urne auf und zog Deandra mit der anderen Hand nach oben. Mein Blick lag prüfend auf ihr und ich machte mir Gedanken.
Wir begaben uns zu dem prunkvoll ausgestatteten Grabmahl der Aurelier. Ich setzte dort die Urne in das vorbereitete Loch und trat zurück.
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Nachdem die Glut vollständig gelöscht war, reichte ich Deandra eine Urne aus edlem Marmor. Es kam den Familienangehörigen zu, nun die Asche und Brandreste einzusammeln.
edit: Ups, ulkiger Buchstabendreher.
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Ich reichte Lucia ein tönernes Gefäß.
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Das Trauergefolge klagte während der Holzstoß brannte. Ich sah mich um. Noch immer fehlte der Priester, der die Opferungen vornehmen sollte.
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Der mit Blumen geschmückte Scheiterhaufen war längst vorbereitet. Wir hoben die Bahre nun an und legten sie obenauf. Seine Kleider und persönlichen Besitztümer wurden anschließend neben den Toten gelegt. Die Trauergäste legte ihre Geschenke ebenfalls dazu.
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Zitat
Original von Cicero Octavius Anton
nur schlappe 4500 Sz und helfen kann ich da nicht, das wird in irgendwelchen unterirdischen Gremien beschlossen
Was stimmt jetzt: Die 4500 oder 3000, von denen ich mal gehört habe? -
Wortlos reichte ich Deandra ein scharfes Messer.
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Ich gab das Zeichen und zugleich hoben wir die Bahre mit Antoninus an.
Der Weg führte uns von der Villa Pellacia an die Stadtgrenze Ostias. Die Familie, Freunde und Bekannten des Toten begleiteten Klageweiber und es folgten auch völlig Fremde.
Antoninus war von hohem Stand und bedeutend genug, so dass der Trauerzug von Musikern begleitet wurde. Den ganzen Weg über erklangen Gesänge mit Preisungen über den Toten und die Trauer um ihn.Bei dem Bestattungsplatz angelangt, setzten wir die Bahre ab.
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„Ich stieß das Boot für seine Überfahrt über den Styx vom Ufer ab.“
Ich hielt ihrem Blick stand und hoffte dabei, sie würde mir jede weiterführende Erklärung diesbezüglich ersparen.
Lange Augenblicke verstrichen ohne Reaktion.„Es ist mir ein Bedürfnis, seine Bahre mitzutragen.“
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Mit den Trägern des Leichenbestatters betrat ich das Atrium. Unverzüglich ging ich zu Deandra.
„Ich bin zwar kein direktes Familienmitglied, aber ich fühle mich trotzdem an die Gens gebunden. Im Falle Antoninus bindet mich sogar noch mehr...“
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Als Antoninus auf dem Totenbett lag, legte ich Varus meine Hand auf seine Schulter und drückte kurz.
"Die Familie ist stark. Sie wird diesen Verlust überstehen."
Ernst, aber gleichzeitig zuversichtlich, wandte ich mich ab. Ich ging in die Sklavenunterkünfte und beauftragte zwei der Angestellten, den Toten zu waschen, festlich einzukleiden und zu salben.
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„Einen Augenblick noch; dein Bruder kommt gleich.“
Gern hätte ich Trost gespendet, aber ich war einfach nicht gut darin.
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"Ich traf Helena Tiberia an. Die Übergabe der Parisaa lief ohne Probleme. Sie lässt Grüße ausrichten, gab mir zwei Flaschen Wein und diesen Brief an dich mit."
Ich reichte Deandra das zusammengerollte Pergament.
Salve Aurelia Deandra!
Mein Gemahl ist zurzeit im Krieg und somit antworte ich dir. Selbstverständlich kann Parisaa mit, ich kenne das Verhältnis zu euch und ihr kennt sie um einiges besser als wir. Bei euch wird sie sich sicherlich wohler fühlen! Richte Commodus viele liebe Grüße in unser beider Namen aus!Liebe Grüße,
Helena Tiberia
P.S. Sollte mein Kind gesund auf die Welt kommen, so werden wir dies feiern! Und dich möchte ich mit deiner Familie schon einmal im voraus einladen!