Beiträge von Tiberius Corvius Cadior

    Wortlos reichte ich Helena Tiberia den Brief von Aurelia Deandra.



    Salve Publius Tiberius Maximus!


    Wenn die Reise gut verlaufen ist und der Krieg sie nicht durch seine Wirren beschwerte, dann erhältst du soeben aus der Hand meines Vertrauten Tib. Cadior diesen Brief. Er wird dir sogleich ein weiteres Schreiben aushändigen, aus welchem der Grund seiner Reise ersichtlich ist.
    Übergib ihm möglichst umgehend die Sklavin Parisaa, die im Besitz von deinem Bruder Vibullius ist. Es war der Wunsch deines Bruders, dass Parisaa vorerst bei uns lebt, da noch unklar ist, welches Urteil und welches Schicksal ihn einmal trifft.
    Tib. Cadior hat den Auftrag, so bald wie irgend möglich mit Parisaa die Rückreise anzutreten.

    Vale
    Aurelia Deandra



    Als ich das Runzeln der Stirn bei Helena Tiberia bemerkte, erklärte ich kurz.


    „Ich kenne den Inhalt dieses Briefes. Da meine Reise lange gedauert hat, ist es möglich, dass inzwischen das Urteil über den Bruder der Familie, Vibullius, gesprochen wurde. Mir jedoch ist dieses nicht bekannt.“


    Schließlich überreichte ich den zweiten Brief.


    „Das Schreiben stammt aus der Feder des ehemaligen Paters der Tiberier, Commodus.“



    Liebste Schwester, sicherlich hast du schon von den erzwungenen Exil meines Neffen gehört. Nur so viel, es werden Köpfe rollen. Die Rache wird kommen, aber jetzt noch nicht. Noch nicht! Eigentlich wollte ich dir den letzten Wunsch von Vibi nennen, bevor er ging. Er möchte das du dich um unsere Parisaa kümmerst. Zurzeit ist sie wohl in Hispania, in der Villa Tiberia. Daher bitte ich dich das du dich um sie kümmerst. Für Vibi und mich ist sie so was wie eine kleine Schwester.


    Grüß mir meinen Cousin Sophus!


    dein Lucius

    Ich folgte dem Sklaven und traf die Herrin des Hauses in eine Gespäch vertieft mit einem Quaestor an. Fast unmerklich neigte ich zum Gruß meinen Kopf.


    "Habt Ihr Zeit für eine Angelegenheit familiärer Natur, oder sagen wir eher: im weitesten Sinne familiär?"


    Abwartend blieb ich in der Tür stehen. Vor dem Besucher würde ich mein Anliegen nur ungern vortragen.

    "Ich habe zwei Schreiben, eines aus Ostia und eines aus Mantua, bei mir, welche ich jedoch nur dem Pater der Tiberier oder seiner Frau aushändigen werde."


    Selbstbewusst und ohne Regung des Gemüts betrachtete ich den vor mir stehenden Sklaven.

    Ich schlenderte an diesem schönen Tag gemächlich zur Kontoverwaltungsstelle und freute mich bereits auf das erneute Vergnügen. Nichts hatte sich hier verändert, alles sah wie vor Wochen aus ...


    ...mit Ausnahme der Personen, die sich heute gegenüber standen.


    Statt des gebrechlichen Kontoverwalter von einst, stand mir heute ein Mann gegenüber, der offenbar noch im Vollbesitz seiner Kräfte war und auch ich war nicht mehr derselbe.


    Mit einem Grinsen auf dem Gesicht trat ich vor und blickte den Verwalter gerade heraus an.


    "Ich sagte bereits damals, dass ich wieder komme und nun bin ich da. Ich nehme an, heute steht einer Kontoeröffnung nichts im Wege", erklärte ich selbstbewusst und zuckte mit einer Augenbraue. :)

    Ähem... die Germanen dabei bitte nicht gänzlich vergessen. Nicht alles kommt von den Römern. ;)


    Es gibt noch heute viele Reste alter heidnischer Bräuche zu den Festen, die mit den germanischen Göttern zusammenhängen und zwar nicht nur den Göttern Nordgermaniens, sondern auch denen von Südgermanien (Deutschland, Österreich, Schweiz).

    Zitat

    Original von Publius Tiberius Lucidus
    Das hohe Blut der Germanen interessiert die Römer herzlich wenig ;)


    :D Du weißt genau was ich meine! ;) Ich nehme deine Antwort jetzt mal als "nein". Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.



    Zitat

    Original von Publius Tiberius Lucidus
    2 Monate: Man muß nicht zwangsläufig als Soldat dienen, in der Heimatprovinz auffällig werden geht auch (das ist allerdings schwieriger)


    Och, auffallen sollte mir nicht schwer fallen. Na mal sehen, militärische Erfahrungen wären auch nicht zu verachten. ;)



    Zitat

    Original von Publius Tiberius Lucidus
    2. Name: Solange er nicht anmaßend ist.. ;)


    :D Was wäre zum Beispiel anmaßend?

    Zitat

    Original von Publius Tiberius Lucidus
    Die 2 Monate Wartezeit wirken noch abschreckend genug, bisher hat noch keiner einfach mal so eine Gens gegründet ;)


    Ich gebe zu, ich ziehe das inzwischen in Erwägung. Gibt’s weitere Hindernisse als die zwei Monate Dienstzeit?


    Nächste Frage: Kann ich mir ohne weiteres einen zweiten Namen zu meinem bisherigen zulegen, oder gibt’s da auch irgendwelche Bestimmungen?


    Und weiter geht’s: Als Germane von ursprünglich hohem Blut lege ich Wert auf Abstammung. Wäre es mir nach der Erlangung des Bürgerrechts gestattet, eine patrizische Gens zu gründen, oder geht in dem Fall nur eine bürgerliche?

    Ich überhörte geflissentlich die Bezeichnung Sklave, denn ich war niemandem eine Erklärung schuldig.


    „Wenn mein erster Eindruck mich getäuscht hat, so lag das wohl an deiner Kleidung.“


    Etwas abschätzig musterte ich nochmals den Fremden, entschloss mich dann aber ihm zu trauen. Mit einer Armbewegung bat ich ihn einzutreten.

    „Folge mir!“

    „Meine Verbundenheit zur Familie der Aurelier basierte stets auf meinem freien Willen. Keine Macht der Welt könnte mich zu irgendetwas zwingen. Was willst du hören? Das es so bleibt? Selbstverständlich bleibt das so! Was sollte sich auch daran ändern?“